Marktplätze sind ein guter Ort um online Waren einzukaufen. Wären da bloß nicht die Händler. Jedenfalls solche, die der ganzen Branche schaden! Wer kennt es nicht? Ihr braucht dringend etwas oder wollt etwas ohne Kopfschmerzen einkaufen. Ergo: eBay scheidet schon mal aus und auch die meisten anderen Shops fallen durchs Raster. Noch ein ergo: Ihr landet bei Amazon. Sicher Einkaufen, keine Kopfschmerzen. Wenn es Probleme gibt, Amazon löst sie optimal für den Verbraucher. Ja, das stimmt, aber diese Händler!
Sein wir mal ehrlich!
Wer von euch hat sich nicht schon einmal beim Kauf ertappt, nicht bei einem Händler, sondern bewusst bei Amazon selbst einzukaufen, denn nur ein solcher Einkauf garantiert den Himmel des Kauferlebnisses? Na, erkennt ihr euch wieder? Viele Verbraucher meiden bewusst, wegen schlechter Erfahrungen, euch, also die Händler. Und das ist nachvollziehbar.
Fall 1: Die visunext GmbH & die Projektor AG
Als Weihnachtsgeschenk für meine Frau sollte es ein digitales Whiteboard sein, ein Samsung Flip 2. Kaufpreis mit Wagen über 2.000 €. eBay schied aus genannten Gründen aus, Amazon selbst war nicht lieferbar, also musste ein Händler, die Projektor AG, ein Tochterunternehmen der visunext International GmbH & Co. KG, herhalten. Was für ein Desaster nun seinen Lauf nahm. Die Ware wurde fristgerecht am 23.12.2021 mit UPS als versendet gemeldet. Ganz ordentlich mit Paketnummer.
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Am 24. Dezember passierte nichts beim Tracking. Auch am 27. war bis zum Mittag kleine Veränderung zu sehen. Das Paket schien stillzustehen. Also: Nummer geprüft, ups, sie war ungültig, eine Fake-Paketnummer. Zeit, sich also bei einem Artikel von 2.000 € Sorgen zu machen. Ein Anruf beim Händler brachte Klarheit. Nix! Das Paket ging gar nicht mit UPS zu versenden. Beide Packstücke wurden per Spedition rausgeschickt. Oder besser, man beabsichtigte sie per Spedition zu versenden, so jedenfalls die telefonische Auskunft. Am Abend dann noch eine Nachricht: Über das Amazon-System versendet. Diese bekam ich dann auch mit einem Screenshot des Speditionstrackings am kommenden Vormittag beantwortet. Angeliefert wurde dann ›Frei Bordsteinkante‹. Als erfahrener Verbraucher hielt ich 20 € Trinkgeld bereit (geklaut aus dem Sparschwein meines Sohnes) damit der freundliche Fahrer bei der Verbringung der Ware in die Kanzlei meiner Frau half. Ja, am Ende ist alles gut gegangen. Kopfschmerzen waren aber da. Ein No-Go, dass der Händler einen falschen Versandzeitpunkt, einen falschen Versender (UPS) und auch noch eine gefakte Sendungsnummer nennt. Ein Grund, nie mehr etwas bei solchen Frittenbuden zu kaufen und auch ein Grund, nur noch bei Amazon selbst einzukaufen.
Fall 2: Techpoint Inh. Kerstin Csösz
Lange hege ich schon ein tiefes Verlangen nach einem Microsoft All-in-one-PC Surface Studio 2 mit 32GB RAM, 1TB SSD und einer GTX 1070 Grafikkarte. Auch diesen konnte Amazon nicht liefern, also kaufte ich bei einer Händlerin am 1. Januar 2022, sogar nach neuem Kaufrecht, also mit 24 Monaten Gewährleistung. Der Preis des gebrauchten Studio 2 war ganze 20 Cent (!) günstiger als der aktuelle Neupreis. (Wer den Pfennig nicht ehrt, ihr wisst schon.) Voller Vorfreude wagte ich heute eine Mail an die Verkäuferin und erfuhr, dass am Dienstag der geplante Versandtag sein sollte.
Aber es gäbe da ein kleines Problem: Der PC hätte keine 32, sondern 16GB und die Grafikkarte sei auch eine 1060 und keine 1070. Neu würde diese Ausstattung circa 3.200 Euro kosten, das als Hintergrundinformation. Aber man würde mir 100 € entgegenkommen, mehr ginge nicht, da man das Studio 2 selbst sehr teuer eingekauft hat. Und Zack, da waren sie wieder, diese Kopfschmerzen. Nach zig Mails hin und her und etlichen suchen, wo den ein identisch ausgestattetes Gerät zu beschaffen sei, wurde der Kauf durch die Händlerin storniert. Das Ende vom Lied: Ich fahre Morgen nach Wörth am Rhein. Da gibt es einen Privatmann der ein neues Gerät OVP auf eBay Kleinanzeigen anbietet. Lassen wir uns überraschen …
Und nu?
Innerhalb einer Woche bei zwei Händlern Kopfschmerzen. Das festigt meine Meinung, in Zukunft mit aller Kraft Händler zu vermeiden, wenn ein Kauf einfach nur chillig klappen soll.
»Mark, ich verstehe dich. Anders mache ich es auch nicht und glaube mir, es gibt noch eine große schweigende Masse, die genauso verfährt wie wir. Sie sagen nichts. Und wir Händler wundern uns, dass die Kunden wegbleiben. Mich schrieb kurz vor Weihnachten eine Kundin an, ich solle den Kauf stornieren, denn sie kaufe grundsätzlich nichts bei Marktplatzhändlern ein. Sie hätte zu schlechte Erfahrungen gemacht«, so ein erfahrener Onlinehändler heute in einem Telefonat.
Genau das ist der Grund, warum ich mich auch dazu entschieden habe, beide Händler mit Ross und Reiter zu benennen. Ihr beide schadet dem ganzen Onlinehandel. Ihr seid dafür verantwortlich, dass mancher Plattform die Kunden wegrennen und bei einer anderen die Seller gemieden werden. Nein, und es sind nicht die Fehler die Kopfschmerzen machen, es ist das Verhalten. Das bewusste Lügen und die fehlende Bereitschaft, Probleme des Kunden zu lösen.
Liebe visunext GmbH & Co. KG bzw. Projektor AG und liebe Kerstin Csösz vom Techpoint: Die Erfahrungen mit euch Waren schlecht und ihr seid dafür verantwortlich, dass ich beim nächsten Mal mit einem Grummeln im Magen beim nächsten Händler einkaufen werde, wenn ich ihn nicht vermeiden kann.
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Ich bin wütend, weil ihr mit eurem schlechten Verhalten der gesamten Branche schadet. Ihr seid die Buden, die Amazon selbst groß machen. Ihr seid die Bösen, die es zu regulieren gilt, nicht Amazon. Macht es doch so wie es euch der Disco Jeff vorgemacht hat: Denkt vom Kunden aus! Das wäre so wunderbar, denn Vielfalt im Handel ist gut.
ja, es gibt sehr schwarze schafe unter der händlern. ih glaube aber nicht, dass deswegen viele kunden marktplatzhändler meiden, denn viele kunden, gerade wenn sie übers handy einkaufen, merken gar nicht, dass man bei einem marktplatzhändler kauft.
ich selber und viele bekannte haben aber auch mit amazon selber als händler sehr schlechte erfahrungen gemacht. versandfristen werden nicht eingehalten. bestellungen storniert. einfachste nachfragen schlecht beantwortet.
und wie ein kommentator schon schrieb, amazons regeln gelten für amazon nicht. die versandzeiten der amazonhändler werden drastisch nach hinten verlegt, wenn man unter 95% pünktliche zustellung kommt. amazon reißt bei meinen privaten bestellungen fast immer die versandzeit….aber trotzdem gibt amazon für eigene verkäufe die kürzeste versandzeit an. von fehlender elektrog genaz zu schweigen. parents werden völlig gegen die regeln angeboten. die buybox bekommt amazon auch, wenn der artikel nicht lieferbar und teurer als bei marktplatzhändlern ist……usw…..
@soso
Diese Erfahrung kann ich nur bestaetigen. Ein Produkt vor dem Sommer auf amazon.de bei Amazon UK bestellt. In UK seit geraumer Zeit (wieder) lieferbar. Der Versand an mich? Bis heute nicht erfolgt.
Ein Produkt Ende November bestellt, Liefertermin Anfang Dezember. Nach zwei Tagen bei Amazon aus dem Sortiment gefolgen, Buybox fuer alle 40+ (!) Haendler verschwunden. Gestern eine neu avisierte Lieferung Ende Februar, Anfang Maerz. Nach wie vor keine Buybox fuer die immer noch 40+ anderen Haendler.
Lieferzusagen bei “Prime”-Lieferungen kann man absolut vergessen, 2-3 Tage laengere Lieferzeiten sind die absolute Regel.
Heute auch wieder so ein Knaller: Mit der Firma eine groessere Stueckzahl eines nicht-ganz-billigen Artikels bestellt. Viele Artikel in einem Paket, ganz unten eine aufgerissene und komplett leere Verpackung. Noch lustiger wird es, wenn man das reklamieren moechte – die bekannte Service-Qualitaet des VKS ist jetzt anscheinend auch beim Kunden angekommen. Weniger als unterirdisch.
Ja,extrem aufällig in den letzten 2 Jahren bei Autoteilen !
Da wird zunehmend verkauft was gar nicht wirklich im Angebot des Händlers ist, man bekommt was völlig anderes (Angaben und Bild stimmen nicht überein) oder es ist nicht lieferbar, was man erst auf Nachfrage erfährt, weil man nichts mehr hört nach einer Bestellung.
Was für diese Händler zählt: Erstmal Geld kassiert.
In allen Fällen Geld zurück aber mit viel Aufwand und Nerven. Man muss da schon teilweise sehr hartnäckig bleiben.
Aber Oberknüller ein mittelteurer Tintenpatronen-Lieferant. Nach Reklamation einer Patrone bekam man eine GEBRAUCHTE und ebenso DEFEKTE Patrone zugeschickt. Der Zwischenhändler erbahmte sich darauf und erstatte den Betrag.
@Roger Gothmann
Amazon sanktiert solch ein Handeln aber nur bei Händlern – geht es um Versendungen, dei Amazon auf eigene Rechnung macht, ist das ok. Prime Bestellung beworben für Dienstag kam Donnerstag. Oder Artikel verkauft, die man gar nicht hat – passiert auch öfter bei Amazon selber. Egal … . Auch wenn man die Reklamationsbuttons bei Amazon selber und Marktplatzhändlern ansieht, so sind da deutlich mehr Möglichkeiten, bei Marktplatzhändlern zu reklamieren. Und dass die Wahrscheinlichkeit an die 100% geht, dass Amazon den Käufern Recht gibt, dürfte bekannt sein.
Aber Amazon hat ja dem Kartellamt versichert, dass Händler genauso behandelt werden wir Amazon selber. Scheint der Behörde zu genügen.
Letztendlich passieren überall Fehler und das sollte, auch wenn es manchmal ärgerlich ist, akzeoptiert werden.
Vielen Dank für diese offenen Worte! Man sollte aber auch erwähnen, dass gerade Amazon ein solches Verhalten stark sanktioniert, wenn sich mehr Kunden mit identischen Erfahrungen melden. Das ist auch der Grund, warum Amazon wächst – im Verhältnis zu anderen Plattformen.