Hintergründe: UTF-8-Panne bei Amazon
In verschiedenen Facebook-Gruppen und Amazon Verkäuferforen berichten Händler ab dem 25.11.2016 abends, dass Angebote mit Umlauten und Sonderzeichen im SKU-Namen deaktiviert wurden. Zurückzuführen war die kleine Störung auf ein ASCII-Problem, welches Amazon hatte. Behoben war die Störung abends am 29.11.2016.
So groß war die Panne nicht
Entgegen anders lautender Medienberichte war nur ein kleiner Teil der Angebote von dieser Herausforderung betroffen. Alle Händler wurden durch den Amazon Service informiert:
„Guten Tag!
Wir bedauern, dass Ihr Angebot GCP-7000-Gr�n zu ASIN B00V0S9MYQ vorübergehend nicht zum Verkauf bei Amazon angezeigt werden kann.
Ursache dafür ist ein technisches Problem in Zusammenhang mit der UTF-8-Codierung der Sonderzeichen in den SKU-Namen, das zu Problemen bei der Bestellung geführt hat.
Wir können derzeit noch keine Angaben dazu machen, wann Ihr Angebot wieder aktiviert werden kann, halten Sie jedoch auf dem Laufenden.
Kunden, die bereits eine Bestellung aufgegeben haben, wurden über die Verzögerung bei der Ausführung der Bestellung informiert. Es steht ihnen frei, ob sie die Behebung des Problems abwarten oder die Bestellung stornieren möchten.
Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und danken für Ihr Verständnis.
Freundliche Grüße
Amazon Services Europe“
Was war das Problem?
Amazons Herausforderung bestand nun darin, herauszufinden, wo die UTF-8-Zeichenkodierung nicht implementiert war. Denn genau dort konnten die Sonderzeichen nicht richtig interpretiert werden. Eben diese Fehlinterpretation führte zu den Herausforderungen in der Bestellabwicklung. Üblicherweise passieren solche Fehler während Updates. Die UTF-8-Codierung erlaubt es Sonderzeichen abzubilden, die es in den „älteren“ Zeichensätzen, wie z. B. ASCII, nicht gibt. Das bedeutet, meine Anwendung muss also wissen, wie sie die Zeichen zu interpretieren hat.
Was war Amazons Lösung?
Amazon hat nun die UTF-8-Codierung richtig integriert und schon war das Problem behoben. Das hört sich jetzt zunächst sehr einfach an, ist es aber nicht. Jeder der selbst entwickelt weiß, wie schwierig es ist, in Live-Systemen Bugs schnell herauszubekommen. „Quick & Dirty“ führt leider dann meistens zu neuen und größeren Herausforderungen.
Viel Lärm um nix
Das kann man jetzt auch nicht sagen. Es ist ärgerlich, wenn solche Probleme auftreten. Gerade in der aktuellen Saison. Jedoch wurden in den Seller-Foren einige Workarounds entwickelt und der Fehler war in etwas mehr als 72h (fast) behoben. Was kann man also sagen? Wie wär’s mit “Shit happens”?
Bei uns waren es 5 Abgebote, deren Wegfall wir gut kompensieren konnten. Ich habe allerdings auch von Sellern gelesen, bei denen das Problem auch am Mittwoch noch aktuell war.