Horror: Wish bietet nun auch Artikel des tÀglichen Bedarfs an

Es gibt wohl kaum eine Plattform, die Verbrauchern und HĂ€ndlern so deutlich zeigt, wie dringlich eine weitere Regulierung des Handels ist. Verbraucher können ihre Rechte nicht ausĂŒben, und HĂ€ndler sehen sich einem mĂ€chtigen und unfairem wie auch illegalem Wettbewerb gegenĂŒber. Trotzdem ist Wish erfolgreich. Bereits zum zweiten Mal dieses Jahr ĂŒberrascht der Marktplatz mit bemerkenswerten Neuerungen.

Wish local

Mit diesem Service können stationĂ€re HĂ€ndler als Abholstation fĂŒr Wish Sendungen aus Asien fungieren. Das Ziel soll es sein, dass so die eigene Laufkundschaft erhöht wird. Zumindest verspricht das die Wish-Werbung fĂŒr diesen Service.

(Quelle: wish.com)

Ein weiterer Aspekt sind die >Pickup Now<-Artikel. Diese liegen dann bereits im Laden und können sofort vom Kunden abgeholt werden. Der Verbraucher muss also nicht lange auf den Erhalt der Ware aus Asien warten.

Legal, illegal, scheißegal

Das klingt provokativ, ist es auch, aber enthĂ€lt auch des Pudels Kern. Denn tatsĂ€chlich agieren die lokalen Shopbetreiber als eine Art kleines Fulfillmentcenter fĂŒr Wish. Und damit haften sie auch in Zukunft fĂŒr die dort gelagerte Ware. Das birgt fĂŒr die stationĂ€ren Shopbetreiber ein nicht unerhebliches Rechtsrisiko. Vor diesem Angebot ist also in aller Deutlichkeit zu warnen!

Wish-CPG-Programm

Unter CPG versteht die Plattform Artikel des tĂ€glichen Bedarfs – consumable packaged goods –, auch Kosmetikprodukte. Wer nun die Auflagen und notwendigen Belehrungen beim Handel mit Kosmetikprodukten kennt, dem stehen die Nackenhaare zu Berge, wenn er die Angebote liest.

(Quelle: wish.com)

Durch diese Sortimentsausweitung auf der Plattform werden noch mehr unsichere und vor allem gefÀhrliche Produkte den europÀischen Wirtschaftsraum fluten.

Die Gefahren sind erheblich

Leider passieren tĂ€glich viele UnfĂ€lle und viele Menschen haben sich bereits wegen gefĂ€hrlicher Produkte verletzt. Jedoch scheint es fĂŒr die meisten Medien und die verschiedenen Behörden schwer zu sein, die tatsĂ€chliche Ursache zu erkennen.

(Quelle: bild.de)

Untersucht man die in den Medien erwĂ€hnten UnfĂ€lle, so wird schnell klar, dass nahezu alle Produkte nie in den europĂ€ischen Wirtschaftsraum in Verkehr gebracht werden dĂŒrfen. Und es gibt keine Stelle, die alle ProduktunfĂ€lle erfasst und nach ihrem Ursprung bewertet. Hier gehört nachgebessert.

Aber warum funktioniert Wish so erfolgreich

Der Grund, warum sich so wenige Verbraucher ĂŒber die Plattform beschweren und warum es so wenig Klagen bei den Verbraucherzentralen gibt, ist der, dass der Plattformbetreiber selbst ĂŒber ein eigenes QualitĂ€ts- und Servicesystem verfĂŒgt. Kommt keine Ware beim Verbraucher an, erhĂ€lt er sein Geld zurĂŒck.

(Quelle: wish.com)

Und wer sich einmal die HĂ€ndlerregeln anschaut, der erkennt, dass auch Wish hier nicht zimperlich ist. Jedoch kann und darf es nicht sein, dass sich eine Plattform durch die Schaffung eigener Regeln ĂŒber die Gesetze hinwegsetzt.

(Quelle: wish.com)

Das schafft keinen fairen Handel und unterstĂŒtzt die illegalen Machenschaften unseriöser HĂ€ndler. So soll der Onlinehandel aussehen?

Warnhinweis: Ein rechtssicheres Verkaufen auf wish.com ist nicht möglich.

Dieser Beitrag wurde am von unter Onlinehandel, Weitere MarktplÀtze veröffentlicht.

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und grĂ¶ĂŸter eBay HĂ€ndler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen fĂŒr eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay GeschĂ€ft zurĂŒck und lebt nun als Privatier in der SĂŒdwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmĂ€ĂŸig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen OnlinehĂ€ndlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

3 Gedanken zu „Horror: Wish bietet nun auch Artikel des tĂ€glichen Bedarfs an“

  1. n. n.

    In vielen Produktkategorien bietet Wish zu 100% untauglichen FĂ€lschungen wie z.B. 2 TB-USB-Sticks an. Wish schmeißt Kunden, die mehrfach reklamieren einfach raus und der herausgeworfene Kunde kommt nicht mehr an sein Konto und bekommt das Geld fĂŒr unbrauchbare oder nicht gelieferte Produkte nicht zurĂŒck. Oft hat man zudem den Eindruck, daß die Anbieter Arbitrage-Dropshipping betreiben, das Preisniveau liegt weit ĂŒber AliExpress oder eBay.

    Antworten ↓

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert