idealo hat die Preise von mehr als zwei Millionen Produkten aus rund 1.700 Kategorien analysiert. Ziel war es, festzustellen, wie sich das Preisniveau im Onlinehandel in den letzten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verändert hat. Untersucht wurden dabei die durchschnittlichen Bestpreise aller Produkte auf idealo.de, die in beiden Vergleichszeiträumen verfügbar waren.
Preissteigerung im neuen Jahr etwa 3 Prozent
Da das Preisniveau im Onlinehandel im Dezember 2020 aufgrund der gesenkten Mehrwertsteuer insgesamt tendenziell etwas niedriger war, fällt der allgemeine Preisanstieg über alle idealo-Produkte hinweg von Dezember 2019 zu Dezember 2020 mit rund 1,8 Prozent zunächst verhältnismäßig gering aus. Mit dem Jahreswechsel und der Rückkehr des normalen Mehrwertsteuersatzes zogen die Preise dann jedoch an: Im Januar 2021 sind die Preise der Händlerangebote auf idealo.de im Vergleich zu Januar 2020 insgesamt um 3,1 Prozent gestiegen. Einen ähnlichen Preisanstieg konnte idealo auch im Februar 2021 beobachten. Hier waren die Produkte verglichen mit dem Vorjahresmonat rund 2,9 Prozent teurer.
Größter Preisanstieg in den Bereichen Gaming und Nahrungsmittel
Den größten Preissprung konnte die Shopping- und Vergleichsplattform in der Kategorie Gaming & Spielen messen. Hier lagen die Preise im Januar 2021 mehr als zehn Prozent (+ 10,8 Prozent) über dem Niveau des Vorjahresmonats – im Februar sogar elf Prozent (+ 11,3 Prozent). Der enorme Preisanstieg in dieser Kategorie kommt vor allem durch die höheren Preise von Produkten wie Gesellschaftsspielen, Puzzles und Videospielen zustande, die durch Corona besonders gefragt, zeitweise ausverkauft oder stark limitiert waren und daraufhin deutlich teurer geworden sind.
»Wir gehen davon aus, dass der Preisanstieg von etwa zehn Prozent bei Gaming-Produkten nicht alleine auf die Inflation zurückzuführen ist, sondern dass die extrem hohe Nachfrage nach diesen Produkten zunächst zu einer Angebotsknappheit geführt hat, woraufhin die Preise der noch verfügbaren Artikel teilweise stark gestiegen sind«, so Michael Stempin, Preisexperte bei idealo.
Lag der Durchschnittspreis für Spielekonsolen im Januar 2020 noch bei knapp 310 Euro, so mussten Verbraucher diesen Januar im Schnitt 30 Prozent mehr bezahlen und für eine Spielekonsole etwa 403 Euro ausgeben. Auch Gamepads waren Anfang dieses Jahres deutlich teurer als noch ein Jahr zuvor – hier lagen die Preise im Januar 2021 rund 19 Prozent über dem Preisniveau des Vorjahresmonats.
Ebenfalls deutlich gestiegen sind die Preise in der Kategorie Essen & Trinken, in der das Preisniveau sowohl im Januar (+ 5,3 Prozent) als auch im Februar (+ 6,1 Prozent) merklich über dem Niveau der Vorjahresmonate lag. Auch bei Sport- und Outdoor-Produkten, im Bereich Tierbedarf und in der Kategorie Drogerie & Gesundheit konnte idealo in den letzten Monaten steigende Preise beobachten: Hier lag das Preisniveau im Januar und Februar 2021 im Schnitt vier bis fünf Prozent über dem des Vorjahreszeitraums.
Kategorie Auto & Motorrad relativ preisstabil
Relativ stabil waren die Preise hingegen in den Kategorien Auto & Motorrad sowie Baby & Kind. Bei den Produkten aus dem Automobil-Bereich hat idealo im Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich eine marginale Preissteigerung von 0,8 Prozent identifiziert (Februar 2021: + 0,92 Prozent). Die Artikel aus dem Bereich Baby & Kind sind durchschnittlich bis zu zwei Prozent teurer geworden (Januar: + 1,6 Prozent; Februar: + 2,4 Prozent).
Warum?
Da kommen eine ganze Menge Komponenten zusammen, die die Preise teurer werden lassen. Einen einzigen Grund gibt es nicht. Natürlich ist es die gestiegene Nachfrage, geringe Lagerkapazitäten der Onlinehändler, Verteuerung der Frachtraten und natürlich auch teilweise eine Unterbrechung der Beschaffungskette. Wie nun in die einzelnen Komponenten in den jeweiligen Kategorien in das Gewicht fallen, müsste untersucht werden.
Und wird das bald besser?
Es kann vermutet werden, dass wir zwar über dem Berg sind, jedoch gibt es noch ausreichend Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, welche die Warenproduktion und damit die Versorgung beeinflussen können. In der Zusammenfassung wird es noch einige Quartale dauern, bis sich die Preise normalisieren werden.
Das Gute zum Schluss
Die Preiserhöhung trifft alle. Also auch eure Wettbewerber. Zwar kann es sein, dass diese zu unterschiedlichen Zeiten reagieren, sprich ihre Preise anpassen, jedoch solltet ihr euch davon nicht irritieren lassen. Wenn es nötig ist, dann hebt an, Geld wechseln kann der Konkurrent von nebenan.
Ein Händler aus der Kategorie ›Home & Garden‹ sagte kürzlich gegenüber Wortfilter: »Wir haben die Preise in 2020 teilweise um 50% angehoben. Das Ergebnis: ein Plus von 1,4 Millionen Euro.« Dieser Händler machte einen Umsatz von circa 70 Millionen Euro im vergangenen Jahr.