Klarna ist als Zahlungsdienstleister nicht ganz unumstritten, aber offensichtlich so interessant für Alibaba, dass sich das China-Monster über seinen Payment-Arm Ant Financial an dem Schweden beteiligt hat. Ob das schwarze Pressemitteilungsbild wohl eine Bedeutung haben mag? Wir wissen es nicht, aber aus deutscher Händlersicht ist das mit Sicherheit keine gute Nachricht.
Das sagt Klarna
Klarna, einer der weltweit führenden globalen Zahlungs- und Shopping-Anbieter, gibt heute bekannt, dass die Ant Financial Services Group, das Unternehmen hinter der weltweit führenden Zahlungs- und Lifestyle-Plattform Alipay, eine Minderheitsbeteiligung an Klarna erworben hat. Damit erweitern die beiden Unternehmen ihre Partnerschaft, um Verbrauchern weltweit umfassendere und bequemere Finanzdienstleistungen anzubieten.
Die Investition in Klarna durch Ant Financial, dem Zahlungspartner der Alibaba Gruppe, stärkt die strategische Zusammenarbeit beider Unternehmen und wird künftig Klarnas innovative Lösungen Endkonsumenten und Händlern innerhalb des Alibaba Ökosystems mehr und mehr zugänglich machen. Zudem knüpft das Investment an eine bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen Klarna und Alipay an: Schon jetzt ist es Nutzerinnen und Nutzern auf AliExpress möglich, Klarnas „Pay Later“-Lösung in verschiedenen Ländern zu nutzen.
Sebastian Siemiatkowski, CEO von Klarna: „Viel zu lange war das Einkaufserlebnis sowohl online als auch offline durch langweilige und komplizierte Services geprägt. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen Klarna und Alipay steht das gemeinsame Ziel, Nutzerinnen und Nutzern weltweit eine Anlaufstelle für Shopping-Inspirationen zu schaffen. Alipay und die gesamte Alibaba-Gruppe haben bislang maßgeblich das Innovationstempo im Einzelhandel und in der Mobilwirtschaft weltweit vorgegeben. Wir sind dankbar für das Vertrauen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.“
Klarna arbeitet heute weltweit mit über 200.000 Einzelhändlern und E-Commerce-Plattformen, darunter AliExpress, H&M, ASOS, Expedia Group, IKEA, Farfetch, Adidas, Spotify, Samsung und Nike. Im Jahr 2019 kamen über 75.000 neue Händler hinzu. Als strategischer Wachstumspartner vermittelt Klarna seinen Händlern jeden Monat Millionen an Nutzerinnen und Nutzern, die aktiv nach Händlern suchen, wo sie mit Klarna bezahlen können. Darüber hinaus verfügt Klarna aktuell über rund 85 Millionen Endkonsumenten, die über alle Touchpoints hinweg, online wie offline, eine hohe Loyalität aufweisen. Im Laufe des Jahres 2020 plant Klarna das Momentum in bestehen Märkten aufrecht zu erhalten und weiter auf Wachstumskurs zu bleiben. Gleichzeitig wird es weitere Expansionen in neue Märkte geben – bereits zu Beginn dieses Jahres ist Klarna erfolgreich in Australien an den Markt gegangen. (Quelle: Pressemitteilung)
Die China-Männer kommen
AntFinancial selbst hat zu seinem neuen Pony im Stall keine Meldung veröffentlicht. Aber was ist denn nun davon zu halten, dass sich das teuerste FinTech auf unserem Erdball an dem kleinen Schweden beteiligt hat?
Da wären die Millionen an Kunden und die Daten, da wäre der Zugang zum europäischen Verbraucher und da wäre ein bekannter und >vertrauenswürdiger< Payment-Anbieter auf den Alibaba-Plattformen. Das können Gründe genug sein. Und es unterstreicht noch einmal das, was wir eigentlich schon wissen: Alibaba wird mit seinen Plattformen auch in Europa Fuß fassen wollen. Bald!
Deshalb hätten wir uns als Händler sicherlich bessere Nachrichten aus dem Land der Mitte und aus Schweden wünschen können. Das Pressebild macht so viel Sinn!
Nun Klarna hat einen denkbar schlechten Ruf, den man sich hart erarbeitet hat. So hat man beim Dienst “Sofortueberweisung” einfach ungefragt alle erreichbaren Umsätze (Arztrechnungen, Finanzamt) der Kunden kopiert. Es werden offensichtlich bis heute Schattenprofile angelegt, von denen der Kunde nichts erfährt.
Mein einziger Kauf über die Klarna-Rechnung hat mich trotz vollständiger und korrekter Überweisung in die “Mahnhölle” geführt und damit bin ich nicht alleine.
Schon das Logo von Klarna führt bei mir dazu, daß ich nicht in dem Shop einkaufe und die Website verlasse und damit bin ich, so wie ich aus meinem Umfeld höre, kein Einzelfall.