Von Björn Jurich. Ich habe die Abkürzung ›MVP‹ in einer anderen Facebook-Gruppe entdeckt und fand das Thema nach der ersten Recherche doch ziemlich interessant. Unbewusst kann ich mich an einige eigene Projekte und Themen erinnern, wo diese Vorgehensweise stattfand.
Es ist ein Ansatz, der in der einen oder anderen Situation hilfreich sein kann, da ich hier viele Posts mit Fragen erlebe, die solch einer Methode Platz einräumen. Es ist keine dieser ›Quick & Rich‹-Verfahren, die in 99,9% ohnehin nicht funktionieren, sondern um seine Visionen, zu starten. So, wie es namhafte Marken vorgelebt haben. Aber beginnen wir von vorn.
Minimal Viable Produkt (MVP) ist ein ›minimal funktionstüchtiges Produkt‹, das grundlegendste Anforderungen erfüllt und entwickelt werden muss. Ein ›MVP‹ kann ein Artikel, eine Software, der Service aber auch ein Shop und sogar ein Markplatz sein. Die MVP-Methode stammt aus 2001 und wurde vom Unternehmer Frank Robinson ins Leben gerufen.
›Entwickeln, Messen, Lernen, Wiederholen‹ – so lautet die Devise!
Jeder kennt die Herausforderungen im Alltag Produkten, Software und Service zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Qualität und zu einem angemessenen Preis auf den Markt zu bringen. Viele sind oftmals darauf bedacht, das Beste vom Besten anzubieten und verlieren dadurch wertvolle Zeit, Geld und nicht selten auch den richtigen Moment.
Durch MVP erhalten wir nach kurzer Zeit Feedback durch Kennzahlen, Gespräche und Erfahrungsberichte von Kunden und Nutzern des Produkts. Durch sie können wir unsere nächsten Schritte planen oder auch uns bewusst werden, wenn wir auf das falsche Produkt setzen. Im letzteren Fall erspart und das eine Menge Zeit und Geld.
Transferieren wir das MVP auf eine oft gestellte Frage:
Onlineshop/Marktplätze -> Ist der Onlineshop/Marktplatz rentabel?
Das MVP ist in dem Fall der Onlineshop oder auch Marktplatz.
Ansatz: Man nehme ein Shop/Account mit den Mindestvoraussetzungen, liste Produkte ohne viel Schnickschnack und prüfe anhand der Kennzahlen (Traffic, Sales, etc.) dessen Wirtschaftlichkeit.
Nach 30 Tagen ist es dann (individuell) an der Zeit, ein Fazit zu ziehen. Ihr müsst entscheiden, ob ihr den Onlineshop/Marktplatz ausbauen oder euren Fokus dem Medium entziehen wollt.
Als klassisches Beispiel für ein MVP im Produktmanagement nehmen wir mal ein Taschenmesser. Zunächst gab es nur ein Messer, einen Korkenzieher oder Dosenöffner. Nach den ersten Feedbacks und Auswertungen kam dann eine Schere, Säge und Nadel hinzu.
Unterstützend können zeitgleich zusätzliche A/B-Tests, Befragungen, Marketingaktionen oder Umfragen stattfinden, um das ›Produkt‹ so gut wie möglich einzuschätzen.
Mein Fazit: Ich sehe diese Handhabung aus verschiedenen strategischen und operativen Perspektiven schlicht positiv. Zum einen bekommt man einen guten, auf Kennzahlen basierenden Eindruck, kann untermauerte Entscheidungen treffen und bleibt flexibel.
Wie ist eure Meinung?
Habt ihr aktuelle Beispiele oder diese Methode des MVP selbst schon aktiv angewandt?