Afterbuy veröffentlicht neue Version der Software nur 100 Tage nach der Übernahme
100-Tage-Frist abgelaufen: Erstes Fazit
Valentin Schütt hatte im November angekündigt (zum Artikel) mit der Nexec Holding die ViA-Online als Hersteller vom Produkt „Afterbuy“ von eBay zu übernehmen. Mittlerweile sind, seit der Übernahme Anfang Dezember, 100 Tage vergangen. Das ist die von Journalisten eingehaltene Frist für Politiker, um sich einzuarbeiten und erste Erfolge vorzuweisen (https://de.wikipedia.org/wiki/100-Tage-Frist). Da passt es nur zu gut, dass Afterbuy mit dem heutigen Tag seine Nutzer auf eine neue Version umstellt. Valentin hatte mir bereits im November gesagt, dass er mit dem Team erstmal konzentriert an Neuerungen arbeiten will. Was dabei herausgekommen ist, ist eine sehr respektable Leistung. In 100 Tagen und wenn man bedenkt, dass auf ein solches Unternehmen ja auch einige interne Umstellungen durch die Gesellschafteränderung zukommen.
Massive Investitionen in die Software: Der erste Schritt ist die neue Version
Afterbuy hatte Anfang Dezember den Kunden gegenüber angekündigt, massiv in die Weiterentwicklung der Software investieren zu wollen. Dazu hieß es damals:
„(…) wird die Software Afterbuy neben der Verbesserung der Usability (Bedienbarkeit) an verschiedenen Stellen überarbeitet (z.B. Amazon Lister/FBA, eBay Automatisierung, CRM und Kundenzufriedenheitsmessung), sowie mit neuen Funktionen und Modulen rund um Warenwirtschaft, PIM, Statistik/Data Warehouse ausgestattet werden. Zudem soll es für Sie als Kunden einfacher werden, eigene Anforderungen als Plugin an Afterbuy zu realisieren. Natürlich wird es einen Ausbau an Funktionen zur Kundengewinnung und Umsatzsteigerung geben. Hierzu werden wir an neuen Verkaufskanälen (z.B. Ausbau der Marktplätze, Preisvergleichs-Portale, Mobile Commerce), Marketingtools (z.B. Pricing-Tools, Online-Marketing, Newsletter, Plattform-SEO, Wettbewerbsbeobachtung) und Steuerungs- und Controlling-Instrumenten arbeiten. Als Marktführer werden wir zudem als Pionier am Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Reduktion von Aufwand und Optimierung von Margen arbeiten.“
Heute nun wird die neue Software-Version von Afterbuy live geschaltet, die die Basis für die zukünftigen Entwicklungen bieten wird. Neben einer angepassten UI ist die Version laut Informationen von Afterbuy auch in Sachen Performance etwa 15% schneller als die Vorgängerversion.
So sehen Webseite und Software nun aus:
Man sieht in jedem Fall, dass hier radikal aufgeräumt wurde. Bisher wirkte die Oberfläche sehr bunt und überladen, hier hat man massiv reduziert. Zudem hatten verschiedenen Systembereiche unterschiedliche Layouts, jetzt haben nur noch die großen Module Afterbuy, der Afterbuy Shop und das Afterbuy CRM (MSG) eigene Backend-Ansichten. Das ganze wirkt rund und Erwachsen und orientiert sich deutlich am Look & Feel großer amerikanischer Shopsysteme, die ja in diesem Bereich traditionell deutlich weiter und professioneller sind. Ich finde ein überfälliger und guter Schritt.
Es ist erst der Anfang des Weges, der jetzt gegangen wird
Ich habe lange mit Valentin über die notwendigen Veränderungen gesprochen und auch den Wandel bei den Händlern, den es in den letzten Jahren gab. Man merkt, dass er wirklich etwas bewegen will und das nicht nur, indem er die Suppe der aktuellen Funktionen im Markt einmal umrührt und neu anstreicht. Er sieht – wie ich auch – dass hier dem Händler noch viel mehr Themen abgenommen werden müssen und viel mehr Unterstützung gegeben werden muss. Das muss eine Onlinehandels-Software leisten, und das tut keine bisher am Markt wirklich gut. Ein Beispiel: Wie ich schon seit ewig predige, müssen die wichtigen eBay SEO Funktionen für den Händler in einer Software einfach und zentral abgebildet werden. WARUM HAT DAS BISHER KEINER GEMACHT? DAS BRAUCHEN EBAY–HÄNDLER! Ich habe das bei Afterbuy adressiert und man ist bereits in der Umsetzung der „eBay SEO Toolbox“. WOW! Es kann so schnell gehen, wenn jemand versteht was der Markt wirklich braucht! Das stimmt mich zuversichtlich, dass hier wirklich starke Entwicklungen von Afterbuy getrieben werden.
Exklusive Einblicke bei Wortfilter: So sieht der Markt heute aus
Eines der geilen Dinge bei Afterbuy ist ja, dass man mit über 120.000 registrierten Händlern und zweistellig Milliarden GMV, de facto den Markt der Händler perfekt abbildet und ein Blick darauf hat, wie kaum ein anderer im deutschen E-Commerce. Ein Nachteil war, dass bisher – wegen der Börsennotierung von eBay Inc. – davon nichts veröffentlicht werden durfte. Jetzt habe ich exklusive Einblicke: Etwa ein Drittel mehr Seller nutzen eBay als Verkaufsplattform als Amazon. Amazon jedoch schneller wachsend. Beim Umsatz über die Plattformen sind diese allerdings in etwa gleich auf. Um einmal die Marktmacht der beiden Plattformen zu verdeutlichen: Eine Plattform wie Yatego liegt im Bereich unter 0,1% bei der Nutzung. Und in diesem Fall sogar stark fallend in der Nutzung. Good-bye & RIP! Prozentual am Wachstumsstärksten in den Nutzerzahlen ist real.de (ehemals Hitmeister), die seit der Übernahme einen sehr starken Zulauf verzeichnen. Auch spannend: Ein Großteil der Nutzer nutzt einen Verkaufskanal, bei dem Sie sich selbst um die Kundengewinnung kümmern: Neben Exoten wie das Ladenlokal (wachsende Nutzung) oder auch z.B. die telefonische Bestell–Annahme, liegt natürlich das eigene Shopsystem mit deutlichem Abstand vorne. Hier bildet allerdings auch Afterbuy mehr oder minder den Markt der Shopsysteme ab, Shopware ist auch hier sehr stark wachsend, einer der Wachstums–Verlierer ist XT:Commerce. Und natürlich ist hier das Afterbuy-eigene Shopsystem überrepräsentiert gegenüber dem Markt.
Mein Fazit: 100-Tage-Frist ist um, Zeichen sind positiv
Da tut sich was. Und das ist für alle gut. Ich stimme hier Valentin zu, der mir schon damals sagte, dass er glaubt, dass die steigende Innovation und Wettbewerb durch seine Übername dem Markt zugute kommt, da sich alle Anbieter jetzt auf die Hinterbeine stellen müssen, um sich der Geschwindigkeit anzupassen. Er hat mit dem Launch der neuen Version auf jeden Fall die Geschwindigkeit im Markt hochgesetzt, und mit der Umsetzung meiner seit langem gepredigten Automatisierung des eBay-SEO zeigt Afterbuy, dass sie schnell und nah am Kunden sind. Und dass Ihnen der Erfolg der Kunden am Herzen liegt. In der Politik gilt bei Journalisten die 100-Tage-Frist. Diese hat Valentin Schütt und das Team von Afterbuy genutzt, um einen Vorgeschmack zu geben, dass hier Großes zu erwarten ist.
Wie sieht die Interaktion mit Amazon aus? Ist Afterbuy eine echte Alternative zu Billbee? Ich nehme an, dass Afterbuy keine eigenen Shops wie Shopify unterstützt um sieben eigenen Shop teuer zu verkaufen? Was mir positiv aufgefallen ist, ist das besonders für Einsteiger die Kosten nicht mehr sehr hoch sind, bei 15€ im Monat zzgl. ein paar Cent je Transaktion/Einkauf ist es wirklich eine Alternative zu Billbee. Ich hoffe Billbee zieht nach und macht mehr für Amazon Seller wie die Integration der FBA-Gutschriften an Kunden (das kann Afterbuy ja schon) oder das prüfen der Amazon Abrechnungen an den Seller.
Hallo Eike,
Billbee hat schon nachgezogen – das Thema FBA Gutschriften ist bereits umgesetzt:
https://support.billbee.de/support/solutions/articles/5000723901-amazon-account-mit-billbee-verbinden
Weitere Amazon Features werden dieses Jahr auf jeden Fall folgen.
lG, David
Klasse, es hat sich echt was getan in der Software von Afterbuy.
Arbeiten mit dem System fällt Neulingen wir mir erheblich leichter…..