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Totgesagt und auferstanden: So rettet die Community Denttabs vor der Pleite

Bro, du musst das sehen. Während 99 Prozent der E-Commerce-Welt ihre Marketingbudgets in den Rachen von Meta und Google werfen, um kurzfristige Klicks zu kaufen, zeigt dir ein kleines Berliner Start-up, was im B2C-Geschäft wirklich strategisches Kapital ist: eine echte Community.

Die Nachricht kam Ende Oktober: Denttabs , der Pionier für nachhaltige, plastikfreie Zahnputztabletten, muss Insolvenz anmelden. Gründer Axel Kaiser, ein Mann der ersten Stunde in der Bio- und Nachhaltigkeitsszene, musste eingestehen: Trotz Listungen bei dm und Rossmann und internationaler Präsenz in über 40 Ländern hat es nicht gereicht, um die notwendige Reichweite und Skalierung zu erreichen. Die Umsatzzahlen waren von 3 Millionen Euro (2019) auf zuletzt 1,1 Millionen Euro eingebrochen. Konkurrenz und fehlendes Marketing-Kapital haben das Aus besiegelt.

Doch was dann passierte, ist eine Lektion in Markenführung, die jeder Händler studieren sollte.


Kapital: Community statt Cash – 40.000 Euro in 14 Tagen

Die Reaktion der Kunden auf die Insolvenzmeldung war kein Schulterzucken oder ein Abwandern. Es war ein Support-Sturm, wie man ihn im deutschen E-Commerce selten erlebt.

Die Zahlen sprechen für sich:

  • Der Umsatz-Schock: Innerhalb von nur zwei Wochen schossen die Tagesumsätze von durchschnittlich 4.000 Euro auf über 40.000 Euro hoch.
  • Der Loyalitäts-Kauf: Tausende loyale Kunden, die die Mission von Denttabs über Jahre hinweg mittragen, begannen, Jahresvorräte der Zahnputztabletten zu bestellen.
  • Die Influencer-Armee: Umwelt- und Nachhaltigkeits-Influencer nutzten ihre Reichweite und mobilisierten ihre Follower, um die Marke aktiv zu retten. Die Story wurde zur kollektiven Rettungsmission.

Dieser Support-Tsunami ist der Beweis dafür, dass die Marke Denttabs nicht nur ein Produkt verkauft hat, sondern eine tiefe Überzeugung. Sie ist in einer wertegetriebenen Szene fest verankert, in der Sinn und Haltung mehr zählen als der nächste 20-Prozent-Rabattcode.


Background


Die Community als strategisches Kapital

Die These, die W&V-Autorin Franziska Mozart ins Spiel brachte, ist für uns Händler existentiell: Community ist kein Nice-to-have, sondern Kapital.

Viele Online-Händler glauben, Erfolg sei eine Formel: Produkt + Performance Marketing = Umsatz. Sie pumpen Unsummen in Facebook-Ads, um Leads zu jagen, die morgen schon zur Konkurrenz abwandern, weil diese 50 Cent billiger ist. Sie investieren in Transaktion, aber nicht in Beziehung.

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Denttabs hat den Gegenbeweis geliefert. Die Loyalität dieser Kunden entstand über zwei Jahrzehnte konsequenter Haltung und ideologischer Überzeugung. Gründer Axel Kaiser vertritt nicht nur ein Produkt, sondern eine philosophische Haltung zur Zahnpflege und zur Verantwortung gegenüber der Umwelt. Diese Haltung hat eine Gemeinschaft geformt, die jetzt, als das Geschäftsmodell ins Wanken gerät, zur Lebensversicherung wird.

Merke dir:

  • Wenn du deinen Kunden über Jahre hinweg konstant einen Mehrwert lieferst, der über den reinen Produktnutzen hinausgeht (in diesem Fall: Plastikfreiheit, bessere Zahnpflege-Philosophie), baust du strategische Reserven auf.
  • Diese moralische Bank zahlt in der Krise Zinsen, während die Performance-Budgets einfach verbrennen.
  • Marken, die Haltung zeigen, bauen ein Netz auf, das in der Krise trägt – sichtbar im Umschwung von 4.000 auf 40.000 Euro Umsatz pro Tag.

Fazit und Ausblick: Jetzt muss ein Investor liefern

Trotz des phänomenalen Community-Supports steht Denttabs noch am Scheideweg. Die Einnahmen stabilisieren den Betrieb und sichern kurzfristig das Überleben, aber zur langfristigen Sanierung braucht es mehr als nur Goodwill-Bestellungen.

Jetzt ist der Insolvenzverwalter am Zug, schnell einen Investor oder strategischen Partner zu finden. Das Unternehmen hat dank seiner Community den ultimativen Beweis für seine Markenpower und seine loyale Zielgruppe geliefert. Einem Investor wird hier kein totes Pferd, sondern eine krisenfeste Marke mit einem klaren Wertversprechen präsentiert.

Der Fall Denttabs ist für jeden Händler, der sich im Marktplatz- und Performance-Marketing-Dschungel verliert, ein Schuss vor den Bug. Hör auf, nur nach dem niedrigsten CPA zu jagen. Beginne damit, Sinn und Beziehung zu schaffen – dann rettet dich deine Community, wenn die Zahlen mal nicht stimmen.


Wenn du mehr über die Philosophie hinter dem Produkt und die Überzeugung des Gründers erfahren willst, hör dir das mal an: Vorteile von Denttabs Zahnputztabletten mit Axel Kaiser .

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Mehr Informationen

Der Kater nach dem Hype: Was Denttabs jetzt droht

Doch bei all der Euphorie müssen wir auch realistisch bleiben. Der aktuelle Umsatz-Tsunami ist keine nachhaltige Lösung, sondern ein Brandbeschleuniger für die Sofortrettung. Jetzt, da tausende loyale Kunden Jahresvorräte oder noch mehr bestellt haben, wird der Kater unweigerlich folgen. Diese Kunden werden in den nächsten Monaten, vielleicht sogar im nächsten Jahr, keine Nachkäufe tätigen. Der jetzige Hype verschiebt lediglich einen Teil der zukünftigen Umsätze in die Gegenwart. Das bedeutet: Nach dem Peak wird unweigerlich ein massiver Absturz der Umsätze folgen, der das Unternehmen vor neue, massive Herausforderungen stellt.

Denttabs muss sich dieser Realität bewusst sein und sofort eine strategische Antwort finden:

  1. Schrumpfen und gesund werden: Kann das Unternehmen so restrukturiert werden, dass es mit einem dauerhaft niedrigeren Umsatzniveau profitabel arbeiten kann? Das würde bedeuten, Kosten drastisch zu senken und sich auf ein kleineres, aber stabiles Kerngeschäft zu konzentrieren.
  2. Neue Kunden und Märkte: Oder muss der Rückenwind genutzt werden, um aggressiv neue Kundenkreise zu erschließen oder neue Produkte/Märkte zu entwickeln, die den kommenden Einbruch der Stammkunden-Nachkäufe kompensieren?

Ohne eine klare Strategie für die Zeit nach dem Community-Hype könnte dieser Rettungsanker schnell zur nächsten Klippe werden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, um die jetzige Liquidität in eine langfristige Perspektive umzuwandeln.

Learnings

Wie du am besten eine Community aufbaust

  • • Starte mit einer klaren Identität & Positionierung
    Menschen schließen sich nur Communities an, die eine klare Haltung, einen klaren Zweck und ein klares “Warum” vermitteln. Formuliere deinen Kern: Wofür stehst du, was gibst du deiner Community, was unterscheidet dich?
  • • Sei jeden Tag sichtbar – Kontinuität schlägt Perfektion
    Algorithmus & Community funktionieren gleich: Beide belohnen Präsenz. Poste regelmäßig, kommentiere, antworte, interagiere. Eine Community entsteht durch Wiederholung, nicht durch Zufall.
  • • Baue echte Beziehungen, keine Followerlisten
    Antworte auf jedes Kommentar. Reagiere auf Nachrichten. Bedanke dich öffentlich. Menschen bleiben nur, wenn sie gesehen werden. Community = Bindung, nicht Reichweite.
  • • Teile Erlebnisse statt Werbung
    Community entsteht nicht durch Produktfotos, sondern durch Geschichten, Learnings, Behind-the-Scenes, Probleme, Fehler, echte Einblicke. Zeige Persönlichkeit statt Politur.
  • • Schaffe Rituale & Formate
    Wöchentliche Q&As, feste Rubriken, regelmäßige Challenges, Themen-Tage – Rituale geben Struktur und Wiedererkennung. Communities lieben Erwartbarkeit.
  • • Lass die Community mitgestalten
    Umfragen, Abstimmungen, Ideenabfragen, Feature-Wünsche – wer mitreden darf, bleibt. Beteiligung erzeugt Bindung.
  • • Sei transparent – auch bei Problemen
    Fehler, Ausfälle, Schwierigkeiten? Teile sie offen. Nichts stärkt Vertrauen so sehr wie Ehrlichkeit. Authentizität schlägt Inszenierung.
  • • Identifiziere und fördere deine „Core Members“
    Das sind die ersten 1–5 %, die aktiv mit dir interagieren. Gib ihnen besondere Aufmerksamkeit: frühere Infos, exklusive Insights, persönliche Anerkennung. Diese Gruppe trägt später 80 % der Community-Aktivität.
  • • Baue ein Umfeld für Interaktion, nicht nur Konsum
    Stelle Fragen, fordere Meinungen ein, starte Diskussionen. Eine Community lebt davon, dass Mitglieder auch miteinander reden – nicht nur mit dir.
  • • Gib mehr Wert als du nimmst
    Tutorials, Tipps, Checklisten, Insights, Erfahrungen, Templates – erst liefern, dann verkaufen. Menschen folgen denen, die ihnen wirklich helfen.
  • • Sei geduldig – echte Communities brauchen Zeit
    Die ersten 3 Monate fühlen sich oft frustrierend an. Der Durchbruch kommt meist schubweise. Wenn du dranbleibst, kommt der Moment, an dem die Community plötzlich „von alleine“ läuft.
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