Viele Dinge, die ihr als Selbstverständlichkeit anseht, wie z. B. die Wiederverwendung von bereits benutztem Verpackungsmaterial, zahlt auch den Nachhaltigkeitsgedanken ein. Werbt damit, nutzt es für euer Marketing, denn eure Kunden stehen darauf, und eure Wettbewerber machen es schon, so jedenfalls das Ergebnis einer Trusted Shops Kurzumfrage.

Immer mehr Menschen achten auf eine ökologisch nachhaltige Lebensweise. Laut einer Befragung* von Trusted Shops halten 92 Prozent der Internethändler Nachhaltigkeit im E-Commerce für wichtig. Geht es jedoch um Retouren, gaben 39 Prozent an, ihr Onlinegeschäft nicht nachhaltiger zu gestalten.

Beim Einkaufen im Laden verzichten die meisten Kunden bereits auf Platiktüten und Extraverpackungen. Doch auch beim Onlineshopping liegt der Fokus verstärkt auf ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsaspekten. Eine YouGov-Umfrage von Trusted Shops aus dem Jahr 2019 ergab, dass 60 Prozent der Deutschen Wert auf Nachhaltigkeit beim Einkaufen im Internet legen. Diese Einstellung zeigt sich auch auf Seiten der Betreiber der Onlineshops: Über 90 Prozent sehen die Wichtigkeit des Themas.

Im Vergleich der verschiedenen Bereiche des Onlinehandels zeigen sich jedoch starke Unterschiede bei den umgesetzten Aktivitäten:

In Bezug auf Verpackungen ist die Bereitschaft der Shopbetreiber hingegen hoch: Nur 9 Prozent der Onlinehändler geben an, ihre Verpackungssysteme nicht nachhaltig zu gestalten. Die meisten Verkäufer verwenden gut erhaltende Verpackungen aus Retouren wieder oder verbrauchen durch optimierte Verpackungsgrößen weniger Material. Bei der Auswahl der Verpackungsmaterialien lassen nur 11 Prozent Nachhaltigkeitsaspekte außer Acht. Der überwiegende Teil vermeidet Plastik in den Verpackungen oder verwendet Recyclingmaterial.

Das Schlusslicht bilden die Bereiche erneuerbare Energien und Umgang mit Retouren: 43 Prozent der Shopbetreiber nutzen weder Green Hoster noch beziehen sie Strom aus Windenergie und Co. Der häufigste Grund dafür ist, dass den Inhabern dieser Aspekt gar nicht bewusst ist. Nur noch schlechter sieht es im Bereich der Retouren aus: Die Hälfte aller Onlinehändler gab an, keinen nachhaltigen Umgang diesbezüglich zu pflegen. Die Mehrheit der Befragten antwortete jedoch, dass sie ohnehin kaum Retouren erhalten.

Ende des Jahres 2019 löste die Debatte um Gebühren auf Rücksendungen erneut die Diskussion um den nachhaltigen Umgang im Onlinehandel aus. Dieses große Interesse an dem Thema bei den Endkunden zeigt, dass die Kommunikation von vorhandenen Nachhaltigkeitsaktivitäten ein echter Vorteil für einen Onlineshop sein kann. Umso erstaunlicher ist es, dass laut Befragung fast die Hälfte der Internethändler (44 Prozent) das eigene Engagement dem Kunden gegenüber nicht kommuniziert. Informiert ein Shop über die eigenen Aktivitäten, tut er dies meist über die eigene Website (33 Prozent) oder die sozialen Medien (28 Prozent).

*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage, durchgeführt mit surveymonkey, an der 880 Personen zwischen dem 02.09.2019 und 15.12.2019 teilnahmen.