Die Flüchtlingswelle rollt langsam an, Hilfsbereitschaft und Solidarität sind wunderbar enorm, doch ergeben sich auch Fragen, zumindest dann, wenn ihr plant, ukrainische Flüchtlinge einzustellen. Mit dieser Frage hat sich Prof. Daniel Thym auf LTO in einem sehr hilfreichen Gastbeitrag auseinandergesetzt. Nicht zuletzt darf auch offen angesprochen werden, dass so mancher Händler sich sehr glücklich schätzen wird, gut ausgebildete Entwickler oder Support-Mitarbeiter in sein Team aufnehmen zu dürfen.

Sprechen Ukrainer Deutsch?

»Die deutsche Sprache ist, was viele nicht wissen, fester Bestandteil ukrainischer Geschichte und Kultur. Nicht nur in den westlichen, altösterreichischen und altungarischen Landesteilen Galizien, Bukowina und Transkarpatien oder eben in Bessarabien und im weiteren Schwarzmeergebiet, sondern auch in Kiew und in der weiteren zentralen und auch östlichen Ukraine«, so eine Veröffentlichung der Universität Regensburg. Das Goethe Institut veröffentlichte 2017, dass über 700.000 Ukrainer die deutsche Sprache lernen. Nach dem Englischen ist die deutsche Sprache die zweit häufigste, die Ukrainer sprechen.

Fazit: Mit Englisch oder Deutsch kommt ihr in der Ukraine sehr weit. Damit besteht auch keine bzw. nur eine sehr geringe Sprachbarriere.

Dürfen ukrainische Flüchtlinge in Deutschland einfach eingestellt werden?

Ja, das dürfen sie, denn erstmals greift eine ›alte‹ EU-Richtlinie (2001/55/EG), welches den Umgang mit Flüchtlingen stark vereinfacht.

»Gemäß Art. 12 Massenzustromsrichtlinie dürfen die Menschen aus der Ukraine in der EU arbeiten, Fortbildungen machen oder Praktika absolvieren. § 24 Abs. 6 AufenthG spricht zwar davon, dass die Behörden frei darüber entscheiden, ob eine Erwerbstätigkeit erlaubt wird oder nicht. Diese Norm widerspricht jedoch der Richtlinie und darf daher nicht angewandt werden. Deutschland könnte lediglich eine Vorrangprüfung durchführen, also prüfen, ob für den konkreten Arbeitsplatz bevorrechtigte inländische oder ihnen gleichgestellte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall, müssen die Ausländerbehörden die Erwerbstätigkeit erlauben«, erklärt Prof. Dr. Daniel Thym bei LTO.

Und das ermöglicht euch bisher einzigartige Möglichkeiten, gut ausgebildetes Personal schnell und einfach zu beschäftigen.

Wo findet ihr nun die neuen Mitarbeiter?

Da gibt es zwei Anlaufstellen. Einmal könnt ihr euch an Marcus Diekmann werden. Er hat eine fantastische Initiative gegründet. jobukraine.com ist ein Hilfsportal. Hier können sich Geflüchtete und Arbeitgeber anmelden, damit sie zusammenfinden.

Aber auch Diana Pöllath kann euch mit ihrem Unternehmen helfen. Ihre Firma vineo-services.de hat bisher Outsourcing Services angeboten, aber Diana kann euch auch bei einer gezielten Suche unterstützen.