Und wie ist das Wachstum? Genau diese Fragen wurden kürzlich mit hoher Genauigkeit auf einer Veranstaltung in München beantwortet. Auf den EU5-Marktplätzen, also Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien, wurden allein im Oktober 2019 131 Millionen neue Produkte entdeckt.
Auf der Veranstaltung >AMALYZE & Friends< veröffentlichte der Gründer und CEO des Analyse Unternehmens Amalyze AG, Michael Gabrielides, spannende Amazon Insights. Eigenen Angaben zufolge weisen die Zahlen eine geringe Fehlerwahrscheinlichkeit auf (deutlich geringer als 10%).
In Deutschland sind die meisten Produkte gelistet
Im Ranking der EU5-Marktplätze liegt der deutsche Marktplatz mit 586 Millionen ASIN/Produkte weit vorne. Danach folgen Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien mit nur 322 Millionen Produkten.
Run auf die Marktplätze
Betrachtet ihr die vergangenen anderthalb Jahre, so ist eine Tendenz deutlich erkennbar: Seit Februar 2019 steigt die Anzahl neu entdeckter Produkte auf allen Plattformen deutlich an.
Über die Ursache kann aber nur spekuliert werden. Ein möglicher Grund ist, dass immer mehr neue Händler neue Produkte listen.
Maues Ranking
Sehr beeindruckend ist die Information, wie viele Produkte überhaupt zu mindestens einem Keyword ranken oder für die Verbraucher völlig unsichtbar sind.
Fast jedes zweite Produkt rankt zu keinem einzigen Keyword und ist damit zu absoluter Unsichtbarkeit verdammt. Das bedeutet, die Händler haben noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen!
Fazit
Sehr aufschlussreiche Insights, die der Datendienstleister geliefert hat. Im Vergleich zum Wettbewerber eBay hinkt Amazon aber immer noch deutlich hinterher. Auf eBay sind dauerhaft mehr als 1,1 Milliarden Produkte gelistet. Das entspricht dann etwas weniger als 4 Milliarden Einzellistings.
Beachtenswert ist die Anzahl der >unsichtbaren< ASIN. Betrachtet man die Anzahl als Gradmesser für die Professionalisierung der Seller, dann ist es zulässig, daraus abzuleiten, dass viele Händler noch einen weiten Weg vor sich haben.
Meine Vermutung: Jede Menge Dropshipper, die staendig kommen und gehen. Ueblicherweise hat jeder dieser Dropshipper gleich mal ein paar Millionen ASINs belegt.
Und ja: Amazon hat voellig die Kontrolle ueber den Katalg verloren – anstatt gewisse Voraussetzungen zu verlangen, duerfen Newcomer den Katalog beliebig zerschiessen und zumuellen.
Wenn nur Chinesen Artikeldaten unkompliziert ändern können, Händler in der eigenen Muttersprache aber nicht, dann ist es klar, dass bei Amazon immer weniger gesehen und gefunden wird, Aber es wird nichts dagegen getan. Das hat schon was von Turmbau zu Babel, was dort gezeigt wird (ebenso neben Titeln und den Beschreibungen stimmen die Daten wie Gewicht, Abmessung, .. bei Amazon nicht mehr).
Da ist Ebay (hoffentlich weiterhin) im Vorteil, da jeder Händler seine Angaben zeigen kann.
Ideal war es damals auf Quelle. de als man zwar einen gemeinsamen Katalog hatte, die Käufer aber vor den endgültigen Bestellung die Daten des Händlers, bei dem sie bestellen wollen, angezeigt bekamen.
Amazon dürfte es wenig jucken – die machen Geld mit den Clouddiensten und der Handel ist doch eher dafür da, eine relevante Größe nach außen zu präsentieren.