Minus 21,1% an Neugründungen kleiner Unternehmen vermeldete DESTATIS. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorjahreswerten für das erste Halbjahr. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen sank um 8%. Aber auch die Zahl der Betriebsschließungen ging mit 14% deutlich zurück.
Und das sagt das Statistische Bundesamt: Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen liegt 21,1 % unter Vorjahreswert
Die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen lag im 1. Halbjahr 2020 mit rund 68 100 deutlich unter dem Vorjahreswert (-21,1 %). Die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe nahm um 1,2 % auf knapp 140 100 zu. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen sank im 1. Halbjahr 2020 auf rund 324 000, das waren 8,0 % weniger als im 1. Halbjahr 2019. Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlungen (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) und Zuzüge aus anderen Meldebezirken.
Vollständige Gewerbeaufgaben gehen im 1. Halbjahr ebenfalls zurück
Rund 44 000 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gaben im 1. Halbjahr 2020 ihr Gewerbe vollständig auf. Das waren 14,1 % weniger als im 1. Halbjahr 2019. Die Zahl der aufgegebenen Kleinunternehmen sank um 22,3 % auf fast 78 700 und die Zahl der aufgegebenen Nebenerwerbsbetriebe um 14,0 % auf rund 80 600. Damit war die Gesamtzahl der vollständigen Gewerbeaufgaben mit rund 203 300 Betrieben 17,4 % geringer als im 1. Halbjahr 2019. Auch hier ist davon auszugehen, dass die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit der Gewerbeämter sowie die wirtschaftliche Unsicherheit zum Rückgang der Zahl der Abmeldungen im 1. Halbjahr 2020 geführt haben.
Die Zahl der Gewerbeabmeldungen insgesamt bei den Gewerbeämtern lag im 1. Halbjahr 2020 mit rund 259 100 um 16,1 % unter dem Vorjahreswert. Bei dieser Gesamtzahl handelt es sich nicht nur um Gewerbeaufgaben, sondern auch um Betriebsübergaben (zum Beispiel Verkauf oder Gesellschafteraustritt), Umwandlungen oder Fortzüge in andere Meldebezirke.
(https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/08/PD20_322_52311.html)
Über die Ursachen darf spekuliert werden
Die Behörde selbst stellt einige Vermutungen auf. »Gründe hierfür sind zum einen Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Pandemie getroffen wurden, wie zum Beispiel die Einstellung des Besucherverkehrs und Personalengpässe in den Gewerbeämtern. Zum anderen ist davon auszugehen, dass es aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit weniger Betriebsgründungen, aber auch weniger Abmeldungen gab, da Gewerbetreibende zunächst möglicherweise die weitere wirtschaftliche Entwicklung abwarten, bevor sie ein Gewerbe an- oder abmelden.«
In unsicheren Zeiten zu gründen scheint vielen zu riskant zu sein. Nachvollziehbar. Wer jetzt einen vermeintlich sicheren Job hat, wird diesen wohl kaum aufgeben wollen, um in die Ungewissheit des Unternehmertums zu wechseln.
Fraglich ist, ob darin bereits Vorzeichen von Ängsten zu erkennen sind, die das Verbraucherverhalten beeinflussen werden.
Als ich selbständig wurde (1994), war es deutlich unkomplizierter. Heute sieht man zuerst einen Berg an Regelungen / Bürokratie / Abmahnmöglichkeiten / … , der einem die Lust nimmt. Wenn ich bedenke, was Jahr für Jahr neu erdacht wird, damit es immer weniger Freude macht, selbständig zu sein, dann ist das schon kreativ ohne Ende. Herr Scholz dürfte das nächste Highlight liefern mit dem Vereiunheitlichungswunsch aller Daten für die Finanzämter. Jemand schrieb mal, er kenne kein Land, in dem so viele Menschen früh aufstehen, um andere zu kontrollieren.
„Gründe hierfür sind zum einen Maßnahmen, die aufgrund der Corona-Pandemie getroffen wurden”
Seit wann wird der Begriff “Pandemie” für 0,10%* mit Corona verstorbene Personen verwendet? (*9000 von 83 Mio. Einwohnern)