Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland, kurz bevh e.V., veröffentlicht regelmäßig Umsatzvergleichszahlen aus verschiedenen Handelsbranchen des Onlinehandels. Diese Zahlen ermöglichen euch eine Einordnung eigener Umsätze.
Seid ihr besser oder schlechter als der Markt?
Das ist nicht nur eine Frage, die sich eure Finanzierer stellen. Auch ihr solltet unbedingt immer ein Ohr am Markt haben, um zu bewerten, ob ihr besser oder schlechter als der Durchschnitt performt. Gerade dann, wenn ihr underperformt, sollte es wichtig sein, weitere Fragen an euer Business zu stellen. Wenn ihr besser als eure Branche abschneidet, kann das für euch einen echten wettbewerblichen Vorteil bedeuten, z. B. dann, wenn ihr dadurch bessere Zinsen für eure Kreditlinie heraushandeln könnt. Und im Übrigen zeigt ihr mit den Vergleichszahlen auch, dass ihr euer Marktumfeld im Griff habt. Ein wichtiges Signal, wenn ihr über Zahlungskonditionen mit euren Lieferanten sprecht.
Zur Methodik
“In der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z. B. Reisen oder Ticketing) befragt. Die Endergebnisse der Studie werden am Anfang jeden Jahres veröffentlicht. Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022. Die Studie wird durch die BEYONDATA GmbH durchgeführt”, so der Verband.
Umsatzentwicklung im E-Commerce nach Branchen 2022 vs. 21
So sind die Zahlen zu lesen
Im Bereich ‘Motors’ seht ihr einen Umsatzrückgang von -9.0 %. Das bedeutet, bei 1 Millionen Umsatz habt ihr nur noch 910.000 an Warenwerte gehandelt. Bei einem DB1 von circa 35 % habt ihr also schon 31.500 Euro an Ergebnis verloren. Oder anders ausgedrückt: Ihr müsst genau diesen Betrag einsparen, um auch ein ähnliches Vorjahresergebnis zu kommen.
Thesen über Thesen
Mit diesen Zahlen lassen sich nun Thesen erstellen. Diese können mit weiteren Kennzahlen versucht werden zu untermauern. Die wichtige Frage ist nun, ob die Umsätze wiederkehren und wie sie z. B. mit wirtschaftlichen Ereignissen wie Pandemie oder Lieferkettenbehinderungen zusammenhängen. Hierzu können natürlich auch eure eigenen Zahlen hinzugezogen werden.
Wichtig ist, zu verstehen, warum sich eine Branche in die eine oder andere Richtung entwickelt hat und warum ihr selbst mit eurem Business genau dort steht, wo ihr steht.