Devin Wenig hat eBay als CEO verlassen. Und das ist keine gute Nachricht. Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Sicher ist jedoch, dass sein Rücktritt überraschend ist. Denn eigentlich hätte Devin diese Woche in Deutschland sein sollen.

Auswirkungen auf den deutschen Marktplatz?

Ja, diese Nachricht sollte auch deutsche eBay Händler beunruhigen. Bekannt ist ja, dass der deutsche Statthalter Eben Sermon ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu Devin hat. Auch deshalb genießt der deutsche Marktplatz im Stammland USA eine hervorragende Stellung. Ob diese sich nun verändert wird die Zukunft zeigen.

Abspaltung der Classifieds Group

Für diesen Herbst war eine Entscheidung angekündigt worden wie und ob es gemeinsam mit dem Classified Geschäft weitergehen soll. Es steht zu befürchten, dass es zu einer Trennung beider Geschäfte kommen wird. In Deutschland trifft es eBay Kleinanzeigen. Beide Plattformen vereinnahmen 42% der Shoppingzeit aller Deutschen. eBay Angebote werden auch auf der Kleinanzeigen Plattform ausgespielt. Bekannt war, dass Wenig gegen eine Abspaltung war.

Devin hat viel Gutes bewegt

Nachdem Devin auf John Donahoe folgte schien vieles besser zu werden. Am Ende des Tages konnte sich der ausgeschiedene CEO dann wohl doch nicht durchsetzen. Die Anleger haben ihm den Rücken gekehrt. Und in der Tat lief eBay die letzten Jahre dem Markt hinterher. Zwar auf einem hohen Niveau, aber eben ganz hinten.

Was fehlt ist der Anker

Im Gegensatz zum Rivalen Amazon fehlt eBay ein Ankeraktionär der sich hinter den CEO stellt und gemeinsam Durststrecken durchschreitet. Wie auch in der Vergangenheit (-> PayPal Abspaltung) wird das Unternehmen von kurzfristig orientierten Anlegern getrieben. Und das zum Schaden der Händler.

Die Zukunft sieht nicht rosig aus

Jochen Krisch von excitingcommerce.de prognostiziert die Übernahme durch den chinesischen Plattformbetreiber Alibaba. Denkbar ist das Szenario, denn eBay ist ein Schnäppchen. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei circa 34 Mrd. Euro. Diesen Betrag zahlt Alibaba Haupteigner Jack Ma fast aus der Portokasse.

Alles scheisse dein eBay

Ja, die Nachricht und die damit kolportierten Konsequenzen sind nicht gut. Zumal der Weggang von Devin einen echten und nachhaltigen Impact auf die deutsche Plattform haben kann und wahrscheinlich auch haben wird. Das verspricht wahrlich nichts gutes.

Wer wird als Ersatz kommen? Darüber gibt es noch keine Spekulationen, jedoch ist jetzt erst einmal der Finanzchef Scott Schenkel am Ruder. Ob das gut ist?