Auch Amazon scheint zu erkennen, dass gerade die kleinen und mittleren Händler diejenigen sind, die den Marktplatz und das Geschäft stark machen. Dafür launcht das Unternehmen heute die >Amazon Small Business Academy<. Die Plattform möchte kleine Unternehmen und Start-ups unterstützen. Das Programm ist die internationale Erweiterung des in Deutschland gemeinsam mit Wortfilter vor drei Jahren eingeführte #UdZ, also “die-Unternehmer-der-Zukunft-Initiative”.
Gerade sind ja erst die Gewinnerinnen des diesjährigen Wettbewerbs bekannt gegeben worden. Das #UdZ2019 stand unter der Schirmherrschaft von Judith Williams und Digital-Staatsministerin Dorothee Bär. Sie unterstützt Unternehmerinnen bei ihrer digitalen Geschäftsentwicklung.
Tatsächlich ist die Initiative seit 3 Jahren sehr erfolgreich, so dass sich 2019 über 400 Unternehmerinnen für die nur knapp 20 Plätze bewarben.
„Kleine Unternehmen machen 99,9 % der US-Unternehmen aus, beschäftigen fast 60 Millionen Menschen und sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Wir haben von vielen von ihnen gehört, dass sie Hilfe und Beratung benötigen, um die Vorteile des Internets und des digitalen Geschäfts zu nutzen, insbesondere in ländlichen Gebieten“ , sagte Nicholas Denissen, Amazon Vice President of Small Business.
„Die Amazon Small Business Academy konzentriert sich auf die Beschleunigung der digitalen Fähigkeiten von Kleinunternehmen, sei es ein brandneues oder seit Generationen bestehendes Unternehmen.“
Heute veranstaltet Amazon in Southaven, Mississippi bei Memphis, Tennessee, seine erste Veranstaltung der Amazon Small Business Academy mit dem Special Guest Speaker U.S. Senator Roger F. Wicker. Das kostenlose Seminar vermittelt mehr als 100 Teilnehmern Einblicke, Best Practices und How-to-Fähigkeiten, um ein Unternehmen online zu gründen und auszubauen oder ein bestehendes Unternehmen im Internet zu erweitern. Das nächste Seminar der Amazon Small Business Academy findet im Dezember statt, weitere Veranstaltungen sind für 2020 geplant.
„Kleinunternehmer und Unternehmer sind die treibende Kraft hinter dem Wirtschaftswachstum in Mississippi und ganz Amerika“, sagte Senator Wicker. „Die Amazon Small Business Academy wird es mehr kleinen Unternehmen ermöglichen, vor allem in ländlichen Gebieten durch digitale Werkzeuge und Breitbandzugang erfolgreich zu sein.“
Ganz ohne Seitenhieb geht es aber nicht. Jedem Unternehmer sollte eines klar sein: wenn er sich nur auf einen Kanal einlässt, entsteht eine große Abhängigkeit gegenüber diesem Kanal. Und klar sollte auch sein, dass ihr auf Amazon sicherlich sehr erfolgreich verkaufen könnt, nur ein Partner wie z. B. eBay wird Amazon für euch niemals werden. Sowohl das UdZ in Deutschland als auch jetzt die Erweiterung hatten eBay als Vorbild.
Trotzdem ist jede Initiative und jede Unterstützung zu begrüßen, die gerade die Kleinst- und Kleinunternehmer in den Mittelpunkt stellt. Die Politik, viele Verbände und vor allem viele Vertriebskanäle vergessen zu oft, wer die eigentliche Stütze und das Rückrat des Handels sind. Trotz vieler Bemühungen wird der Kleinst- und Kleinhandel noch zu wenig gehört!
Wir sind vor einigen Monat als (echter) Vendor ausgestiegen und werden auch den Marketplace verlassen. Umsatz ist nicht alles!
Wenn die Politik bemerkt hat, dass kleine, aufstrebende Unternehmen wichtig sind, dann verwundert es schon, dass man diese Abmahnindustrie nicht endlich einschränkt, indem man z.B. vorgeben könnte, dass zuerst normal Kontakt aufgenommen werden sollte, um das wettbewerbsschädliche Thema zu beseitigen (meist sind die Dinge soweiso nicht wettbewerbsschädlich, sondern nur herausgepickte formale Dinge).
Man will aber eine europäische Cloud starten, sollte aber zuerst mal überlegen, warum so viele Unternehmen im Bereich Internet eigentlich hier vorhabden waren, dann aber untergegangen sind. Da spielt die Abmahnindustrie eine nicht unerhebliche Rolle. Was nützt es, wenn man eine gute Idee hat, etwas Geld bekommt, dann aber irgendein Verband oder ein angeblicher Mitbewerber meint, eine Abmahnung schicken zu müssen. Die Energie und das Geld gehen dann schnell woanders hin.
Und dass Amazon der Partner von KMUs sein soll – man lese nur im Amazon Seller Forum, wie solche Firmen behandelt und abhängig gemacht werden. Erst wird alles toll dargestellt, läuft auch ein paar Wochen ganz gut, dann beginnen die Probleme. Der Ansprechpartner, der akquiriert hat, ist verschwunden und man hat wenig Chancen fair behandelt zu werden, da Amazon den Käufer über alles stellt und dieser behaupten darf, was er will – er bekommt immer Recht.