Anhand gemessener Zahlen aus Unternehmensverkäufen und Bewertungen lassen sich Ableitungen und Aussagen über die Multiples (EBITA) treffen. Was ist also euer Business wert? Mein Kollege Peter Höschl von shopanbieter.de hat 1.200 E-Commerce- und Amazon-Unternehmen bewertet.
Wenn die Aufkäufer bei einem verkaufswilligen E-Commerce-Händler anrufen, stellt sich dem als erstes die Frage: Was ist das Unternehmen eigentlich wert? Zur groben Schätzung des Unternehmenswertes kommt in der Regel das so genannte Multiple-Verfahren zum Einsatz. Dabei wird eine Basisgröße – meist der gewichtete Durchschnitt aus dem bereinigten EBITDA für das aktuelle Geschäftsjahr sowie die beider vergangenen und künftigen Jahre – mit einem so genannten Multiplikator (Multiple) multipliziert. Diese Multiples wiederum sind keine berechneten Variablen, sondern Erfahrungswerte aus der Praxis, die auf bisherigen Unternehmensverkäufen und den dabei erzielten Preisen beruhen.
Das Problem dabei: Die in der deutschen Wirtschaft gängigen Multiples sind für Unternehmensverkäufe im Onlinehandel meistens ungeeignet. »Die meisten Onlineunternehmen, die verkauft werden, bringen es auf einen Jahresumsatz von unter 5 Millionen Euro«, sagt Andreas Lux, Geschäftsführer der MM/A-Agentur Marcedo, die sich auf den Verkauf von KMU-E-Commerce-Unternehmen konzentriert hat. »Die gängigen KMU-Multiples werfen aber alle Unternehmen bis zu einer Umsatzgröße von 20 Millionen Euro in einen Topf. Zudem wird meist zwischen On- und Offlinehandel nicht unterschieden, obwohl die Wertermittlung sich zwischen diesen Handelsformen stark unterscheidet. Deshalb liefern die bekannten Multiples Wertekorridore, die im E-Commerce in der Regel unrealistisch sind und von Aufkäufern nicht mitgetragen werden.«
Ergo: Für E-Commerce- oder Amazon-FBA-Unternehmen wird eine eigene Berechnungsgrundlage benötigt.
Wer also darüber nachdenkt, sein Business an die BBGs & Co. zu verkaufen, der findet hier klare Anhaltspunkte. Die Zahlen basieren auf echten Analysezahlen aus den letzten Jahren und sind nach Umsatzgröße und Branche der Firmen gegliedert.
Zu beachten sind Branchenunterschiede. Hier gilt, dass Branchen mit mehr Potenzial, also geringerer Digitalisierungspenetration, mehr Ertrag bei Verkauf erlösen können.
»Auch wenn die Aufkäufer aktuell bei den interessantesten E-Commerce-Unternehmen im Wochenrhythmus vor der Tür stehen, sollten sich Onlinehändler, die an einem Verkauf interessiert sind, nicht hetzen lassen«, rät Peter Höschl. »Unsere Multiples ermöglichen eine sehr realistische Wertermittlung für E-Commerce-Unternehmen und Amazon-Pure-Player. Damit erhalten Onlineretailer einen ersten soliden Eindruck davon, welchen Preis sie für ihr Unternehmen aufrufen können. Im zweiten Schritt sollten sie sich dann die Zeit nehmen, gute Argumente für die Preisverhandlung zu finden, um mit dem Endpreis am oberen Rand des mithilfe der Multiples errechneten Preiskorridors zu landen. Wer den optimalen Preis für sein E-Commerce-Unternehmen erzielen will, sollte deshalb idealerweise mindestens 6-12 Monate vor dem Verkauf mit den Vorbereitungen beginnen.«
Wer sein Business bewerten lassen möchte, findet hier und hier kostenlose und unverbindliche Möglichkeiten!