Chinese New Year 2021 und was passieren kann

Heute beginnt das Chinese New Year und eine große Bevölkerungswanderung im Land der Mitte. Die Fabriken schließen, nichts geht mehr, denn alle Arbeiter reisen nach Hause zu ihren Familien. Das neue Jahr steht unter dem Tierkreiszeichen des Ochsen. 16 Tage dauert das Volksfest. Der Ochse steht in der chinesischen Mythologie für harte Arbeit und Positivität.

Wer also seine Ware noch nicht in den Container aus dem Hafen gebracht hat, der darf warten. Nicht nur, dass es aktuell schon schwer genug ist, bezahlbaren Frachtplatz zu bekommen, birgt das diesjährige Fest auch noch weitere Risiken, die eure Beschaffungskette intensiv stören können.

Alle kennen wir die Reaktionen der chinesischen Regierung bei aufkommenden Corona-Infektionen. Die jeweiligen Regionen werden ausgesperrt. Nun sehen wir in China die kommenden Tage zwei starke Reisewellen (hoffentlich auch die zweite) und wir wissen, dass das Reich der Mitte nicht frei von Covid ist. Nicht unerheblich ist es also, das Risiko zu bewerten, dass sich Menschen vermehrt innerhalb einer der beiden Reisewellen infizieren können.

Droht also in China ein neuer Lockdown? Das Risiko, dass es erneuten Schließungen und damit zu verbundenen Störungen kommen kann, ist groß. Werden hohe Infektionszahlen unmittelbar nach der Heimreisewelle gemessen werden, so wird es wahrscheinlich zu starken Verzögerungen bei der Rückreise kommen. Oder es wird zu Herausforderungen unmittelbar nach Ende des Chinese-New-Year-Fests kommen. Beide Ereignisse sind nicht gut!

Eine erneute und bereite Lockdown-Phase in China wird Verzögerungen bei der Auslieferung, Produktion und Verschiffung eurer Ware zur Folge haben. Die eh schon belastete Supply Chain wird noch ein paar Pfund mehr zu tragen haben. Und ihr könnt fast nichts dagegen machen.

Aus Händlerperspektive macht es also Sinn, eure Situation unter der Annahme zu bewerten, dass es zu Störungen kommen kann. Sofern es wirklich ›dumm läuft‹, solltet ihr einen Plan B in der Tasche haben bzw. euch Reaktionsszenarien parat legen!

Dieser Beitrag wurde am von unter Onlinehandel veröffentlicht.

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

4 Gedanken zu „Chinese New Year 2021 und was passieren kann

  1. Rehse

    Hallo Herr Steier,

    Sie haben nichts falsches berichtet, da haben ich mich misverständlich ausgedrückt, Bitte um Entschuldigung.

    Aber die Situation ist viel dramatischer, als sich Ihr Bericht anhört.

    Bezogen auf das Zitat:
    “Nun sehen wir in China die kommenden Tage zwei starke Reisewellen (hoffentlich auch die zweite) und wir wissen, dass das Reich der Mitte nicht frei von Covid ist. ”
    Die “Rückreisewelle ” wird nicht so schnell kommen, mit allen Auswirkungen auf die die Produktion und die damit verbundenen Lieferzeiten .
    Dadurch ist die Situation auf der Beschaffungsseite dramatischer, als sich das in Ihrem Bericht anhört.
    Viel mehr wollte ich in Ergänzung Ihres Artikels nicht zum Ausdruck bringen.

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  2. Rehse

    Hallo Herr Steier,

    das stimmt leider so nicht !

    1. Die Regierung hat am Anfang dieser Woche (08.02.??) ein REISEVERBOT erlassen !
    2. Die meisten Wanderarbeiter haben bererits zu 15.02.21 ihre “Jobs” geschmissen” , und sind nach Hause gefahren,
    weil sie genau das (s.1.) befürchtet haben.
    Das bedeutet, das mächtig viele Bestellungen, die terminlich “auf Kannte genäht” waren nun geplatzt sind.
    Wir haben “noch Glück” gehabt. Nur 3 Container “hängen”, und die werden im März geliefert, weil unser Liederant
    keine Leiharbeiter mehr einsetzt, sondern auf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus der Umgebung setzt.
    Denn das wird wohl die Zukunft sein, wenn ein Lieferant verlässlich liefern will.

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