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Halbes Internet lahmgelegt: Cloudflare-Ausfall kostet die Wirtschaft Millionen

Der heutige Tag wird vielen Internetnutzern und Unternehmen schmerzhaft in Erinnerung bleiben: Über drei Stunden lang war ein signifikater Teil des Internets quasi nicht erreichbar. Ursache war eine massive Störung beim Content Delivery Network (CDN)-Riesen Cloudflare, das als eine der zentralen Infrastrukturen für Millionen von Websites weltweit fungiert.

Während die Nutzer komplett ausgefallenen Seiten kämpften, geht der wirtschaftliche Schaden in die Höhe. Wortfilter schätzt, dass allein in Deutschland Verluste im Millionenbereich entstanden sind. Global betrachtet dürften die Kosten für ausgefallene Geschäfte, nicht abgewickelte Transaktionen und Produktionsstillstände sogar in die hundert Millionen gehen.

Was ist ein CDN?

Ein Content Delivery Network (CDN) ist ein weltweites Netzwerk aus Servern, das Webseiteninhalte wie Bilder, Skripte, Videos oder ganze Seitenkopien an Nutzer schneller, stabiler und näher am Standort des Besuchers ausliefert.

Warum gibt es CDNs?

  • • Webseiten sollen schneller laden
  • • Server sollen entlastet werden
  • • Traffic-Spitzen sollen abgefangen werden
  • • Angriffe (z. B. DDoS) sollen abgewehrt werden
  • • Inhalte sollen weltweit gleichzeitig erreichbar sein

Wie funktioniert ein CDN?

Inhalte werden auf viele verteilte Server („Edge Server“) kopiert. Der Nutzer erhält die Daten automatisch vom geografisch nächsten Server. Dadurch sinken Ladezeit, Datenlast und Ausfallrisiko.

Beispiel: Wenn ein Besucher aus München deinen Shop lädt, kommen Bilder, Skripte und Assets nicht von einem Server in Frankfurt oder den USA, sondern vom nächstgelegenen CDN-Knoten. Das spart Zeit und stabilisiert den Shop.

Hinweis: Große Teile des modernen E-Commerce sind ohne CDNs nicht mehr funktionsfähig.


Wir rechnen es durch: Der Cloudflare-Ausfall: So teuer war der 3-Stunden-Blackout für den deutschen E-Commerce wirklich

Heute ist Cloudflare rund 3 Stunden lang ausgefallen. Kein kurzer Schluckauf, kein CDN-Hiccup, sondern ein echter Infrastruktur-Blackout – und das bei einem Anbieter, der laut eigenen Angaben 20 % aller Webseiten weltweit schützt und ausliefert. Bei Content Delivery Networks (CDN) liegt Cloudflare sogar bei 79 % Marktanteil (Quelle: w3techs.com ).
Kurz gesagt: Wenn Cloudflare hustet, bekommt das gesamte Internet Fieber. Doch wie hoch war der wirtschaftliche Schaden – speziell für den deutschen E-Commerce?

Schaden durch 3 Stunden Cloudflare-Ausfall – 80% Systemausfall*

Ausgangsdaten:

  • • 663.719 deutsche Onlineshops*
  • • 80 % Systeme & Infrastruktur betroffen → 530.975 Shops*
  • • Gesamtumsatz aller Shops: 47 Mrd. €*
  • • 80 % davon betroffen → 37,6 Mrd. € Umsatzbasis*
  • • Ausfallzeit: 3 Stunden*
  • • ohne Nachkaufeffekt → vollständiger Umsatzverlust*

1. Umsatz pro Stunde der betroffenen Shops*

37,6 Mrd. € / 8.760 h = 4,29 Mio. € / Stunde*

2. Direkter Schaden für 3 Stunden*

4,29 Mio. € × 3 = 12,87 Mio. € Gesamtschaden*


Heruntergebrochen auf die deutschen Onlineshops*

Betroffene Shops: 530.975*

Durchschnittlicher Schaden pro betroffenen Shop:

12.870.000 € / 530.975 = 24,23 € pro Shop*

Durchschnittlicher Schaden über alle 663.719 Shops:

12.870.000 € / 663.719 = 19,38 € pro Shop*

*Alle Werte sind konservativ geschätzt und dienen der modellhaften Einordnung des wirtschaftlichen Schadens | Hinweis: Dies ist eine reine Umsatzbetrachtung, ohne Werbekosten, Payment-Backlogs, SLA-Schäden, Neukundenverlust oder Supportkosten.


Quellen


Die erschreckende Abhängigkeit von wenigen Machtzentren im Netz

Der Cloudflare-Ausfall führt uns vor Augen, wie verwundbar das deutsche Internet und damit auch der gesamte E-Commerce ist. Ein paar wenige, extrem zentralisierte Infrastrukturanbieter halten den Laden am Laufen. Und wenn einer davon stolpert, bricht ein Teil des Onlinehandels weg. Vor ein paar Wochen lag bereits halb Deutschland brach, weil AWS gestört war. Jetzt erwischt es Cloudflare und plötzlich stehen hunderttausende Shops im Dunkeln. Was wir sehen ist ein systemisches Risiko mit Kosten, Umsatzeinbußen und einer globalen Abhängigkeit, die größer ist, als vielen lieb sein dürfte. Die Netzstruktur ist empfindlich.


Was tun? Wie Händler sich schützen können – und hätten schützen sollen

Die Frage lautet deshalb: Wie können wir solche Totalausfälle abfangen? Und ehrlicherweise: Viele Händler hätten heute schon Optionen, die sie nur nicht nutzen.

Option A: Cloudflare lässt sich konfigurieren. Die Fehlerseiten kann man anpassen und dort eine Supportnummer oder Support-Mail hinterlegen. Ein kleiner Hinweistext, ein kurzes Erklär-Plugin – und Kunden wissen sofort, wie sie dich erreichen. Drei Stunden Hochlast im Support wären zwar stressig gewesen, aber man hätte Bestellungen zumindest manuell annehmen können. Eine Notfall-Bestellhotline hätte Umsatz gerettet.

Option B: Während des Ausfalls funktionierten Cloudflare-Backend und DNS weiterhin. Wer eine schlanke Zweitinstallation seines Shops ohne Cloudflare vorhält – reduziert, ohne unnötige Plugins und ohne externe Checkout-Abhängigkeiten – hätte in wenigen Minuten umschalten können. Ein schlichter Backup-Shop, technisch abgespeckt, hätte weiterlaufen können. Ja, manche Kunden kaufen später erneut – aber realistisch ist: Die meisten wandern im Ausfallmoment zu Amazon, eBay oder anderen Marktplätzen und kommen nicht zurück. Genau dieser verlorene Umsatz ist in den Schadenszahlen noch nicht einmal vollständig berücksichtigt.


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