Experten prognostizierten bereits Herausforderungen wegen des plötzlichen Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank. Der Handmade-Marktplatz Etsy ist eines der Unternehmen die von der Bankenschließung massiv betroffen sind. Das Unternehmen war erst kürzlich wegen Plagiatsvorwürfen in die Kritik geraten und gibt nun bekannt, dass sich Auszahlungen an Händler verzögern. Etsy-Seller äussern ihren Unmut im Händlerforum des Plattformbetreibers.

Beschwerden seit Freitag Nachmittag

Händler begannen sich ab Freitag darüber zu beschweren, dass ihre tägliche Auszahlung nicht am Freitag passierte, sondern auf Montag verschoben wurde. Sie mutmaßten, ob diese Verzögerung mit dem Aus des Geldhauses zusammenhängt.

(Quelle: Etsy Händler Forum)

Ob die Auszahlungen tatsächlich am Montag stattfinden, steht in den Sternen. Das Unternehmen bestätigte Auszahlungstermine ausdrücklich nicht.

Ob auch deutsche Händler von den Auszahlungsverzögerungen betroffen sein werden, ist noch nicht bekannt. Aber das dürfte so sein, zumindest dann, wenn nicht eine schnelle Lösung gefunden wird.

Etsy bestätigt die Schwierigkeiten

In einer auch am Freitag versendeten Mail an alle Händler bestätigte die Plattform, dass sie derzeit Probleme mit der Auszahlung von Händlerguthaben habe.

Auszahlungen verzögern sich “[…]wegen jüngster Entwicklungen in Bezug auf die Silicon Valley Bank, mit der Etsy die Auszahlung an Verkäufer abwickelt”. “”Wir arbeiten mit unseren anderen Zahlungspartnern zusammen, um Ihr Guthaben so schnell wie möglich auszuzahlen”, heisst es in einer Mail die eseller365.com vorliegt.

Weitere Hintergründe, z. B. wie viel Geld auf SVB-Konten liegt, macht Etsy nicht. Fest steht nur, dass Gelder, welche auf Konten der Bank liegen, nicht verfügbar sind.

Wird Etsy nun in Folge des SVB Crashs pleite gehen?

Das Unternehmen macht keine detaillierten Angaben wo, wie und über welche Mittel man verfügt. Aber aus den jüngst gegenüber der SEC veröffentlichten Zahlen lässt sich folgendes lesen: Etsy verfügt über eine Kreditlinie in Höhe von 200 Millionen US-Dollar sowie 1,2 Milliarden Dollar Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten sowie kurz- und langfristigen Investitionen. Davon entfielen 921 Millionen US-Dollar auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Zwar dürfte der Marktplatzbetreiber – wie auch andere Unternehmen – hart betroffen sein, aber existenzielle Herausforderungen wird es wohl nicht geben. Wir drücken die Daumen!