Auch nach knapp einer Woche ist der Händlerbund nicht in der Lage seinen Mitgliedern eine ordentliche Rechnung mit eduziertem Mehrwertsteuersatz zur Verfügung zu stellen. Eine Rechnung mit Datum vom 5. Juli die Wortfilter vorliegt weist noch den falschen Steuersatz von 19% aus. Was sollen Händler nun machen?

(Quelle: Aktuelle Rechnung Händlerbund)

Betroffen werden nur die Händler sein bei denen sich aktuell das Abonnement verlängert. Diese sollten aber ihre Rechnung prüfen und den Händlerbund mit Fristsetzung auffordern, ihnen eine korrigierte Rechnung zuzusenden. Bitte achtet darauf, dass ihr gleichzeitig zusichert, diese Rechnung zu vernichten und umsatzsteuerlich nicht zu verwenden.

(Quelle: Auszug aus den Händlerbund FAQ)

Leider scheint das kein Einzelfall zu sein, denn es meldeten sich bereits mehrere Händler zu Wort.

„Allerdings kann ein zu hoch angesetzter Steuersatz zu Irritationen bei Kunden führen. Aufgrund von Nachfragen muss der Händler also damit rechnen, Zeit und Aufwand in die Bearbeitung von mehr Service-Nachrichten zu stecken.“

So der Händlerbund in seinen eigenen FAQ. Diese wirken dann doch sehr skurril! Das tut schon weh!

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Praxis des Händlerbunds die Rechnungen zwei Monate vor Verlängerungsdatum des Abos zu schreiben und einzuziehen. So wäre die Rechnung im Beispiel erst im September zu stellen. Auch hier ist den betroffenen Händlern zu empfehlen, der Rechnung zu widersprechen und darauf zu bestehen, dass Abonnements fristgerecht abgerechnet und eingezogen werden.

(Quelle: Facebook)

Überhaupt steht der Händlerbund aktuell in der Kritik. In der Wortfilter Facebook-Gruppe häuften sich die Kritiken u. a. auch über die Vertriebspraktiken des Vereins. Oft wurde auch auf die TrustPilot-Bewertungen verwiesen.

(Quelle: Bewertungen Trustpilot | Stand 5. Juli 2020)

Die Händlerbund Management AG, welche im Namen und für Rechnung des Händlerbund e.V. handelt, wird von der Creditreform mit dem Urteil ›mäßige Bonität‹ bewertet. Die Zahlungsweise ist ›Zielüberschreitungen, in Einzelfällen Mahnungen‹. Die Bonität verbesserte sich dieses Jahr von ›schwach‹ zu ›mäßig‹.

Welcher Schaden entsteht euch?

Es entsteht euch vermutlich kein Schaden. Jedenfalls dann nicht, wenn euer Steuerberater richtig bucht. Ihr habt das Abo zu Netto-Preisangaben abgeschlossen, sodass die Mehrwersteuersenkung nicht zu einer Reduktion eures Abos führt. Es bedeutet lediglich, dass euch ein paar wenige Euros an Liquidität entzogen werden. Trotzdem dürftet ihr einen Anspruch auf richtige und ordentliche Rechnungslegung haben.

Update: Stellungnahme vom Händlerbund

(Quelle: Facebook)

(Bild: Janine Marquardt)