Die Büros des japanischen Marktplatzbetreibers Rakuten sind durch japanische Kartellbeamte durchsucht worden. Und das ist nicht das erste Mal, dass der Plattformbetreiber im Kreuzfeuer von behördlichen Ermittlungen steht. Auch in Deutschland betreibt Rakuten in Berlin und Bayern eigene Büros. Eher semi-erfolgreich versucht Rakuten auch in Europa und Deutschland Fuß zu fassen.
Reuters berichtet, dass am Montag japanische Kartellbeamte die Büros von Rakuten Inc. in Japan durchsuchten. Dem voran gegangen waren Beschwerden japanischer Händler, dass das Unternehmen seine Marktmacht missbraucht. Tatsächlich ist Rakuten neben Amazon in Japan der größte Abverkaufskanal. Zuletzt wurde ein Marktanteil zwischen 30 und 35 % kolportiert.
Rakuten selbst bestätigte die Durchsuchung und gab an, kooperativ mit der Behörde zusammenzuarbeiten. Die Aktie gab zeitweise bis zu 3 % nach, schloss dann aber mit einem Minus von 1,4 %.
Rakuten versucht bei seinen Sellern einen versandkostenfreien Versand ab einem Schwellenwert von umgerechnet 35 € durchzusetzen. Damit möchte die Plattform Amazons Prime-Angeboten die Stirn bieten. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Rakuten die eigenen Händler unter Druck, so der Vorwurf.
In Europa und Deutschland sowie in den USA werden wohl etliche Händler mit dem Kopf schütteln. Wie kurzsichtig doch japanische Händler die Entwicklung im eigenen Markt betrachten. Die Geschichte lehrt uns, dass Amazon mit seiner Strategie Erfolg haben wird.