Der Online-Kleinanzeigenmarkt Kleinanzeigen.de passt seine Konditionen für gewerbliche Anbieter an. Ab dem 3. März 2025 gelten neue Kostenlimits für Gratisanzeigen sowie angepasste Gebühren für das Schalten und Verlängern von Inseraten. Was das für Händler bedeutet und wie sich die Änderungen auswirken, erfährst Du hier.


Kostenlose Anzeigen – Deutliche Einschränkungen für gewerbliche Anbieter

Bislang konnten gewerbliche Anbieter je nach Kategorie bis zu zehn kostenlose Anzeigen schalten. Diese Grenze wird nun deutlich gesenkt:

  • Konsumgüter-Kategorien (Haus & Garten, Elektronik, Familie, Kind & Baby): Maximal 5 kostenlose Anzeigen innerhalb von 30 Tagen.
  • Dienstleistungen: Maximal 2 kostenlose Anzeigen innerhalb von 30 Tagen.
  • Jobs: Nur noch 1 kostenlose Anzeige pro 30 Tage.

Wichtig: Das Limit gilt für alle Anzeigen, die innerhalb der letzten 30 Tage geschaltet wurden. Eine Anzeige wird also erst dann „frei“, wenn sie älter als 30 Tage ist.

📌 Beispiel:
Ein gewerblicher Händler schaltet am 1. Januar 5 Anzeigen in der Kategorie Elektronik. Damit hat er sein Gratis-Kontingent für den Monat ausgeschöpft. Erst ab dem 31. Januar kann er wieder neue 5 Anzeigen kostenfrei einstellen.


Neue Gebühren für Anzeigen & Verlängerungen

Neben den Begrenzungen bei Gratisanzeigen erhöht Kleinanzeigen auch die Gebühren für gewerbliche Inserate:

Kategorie Neue Einstell- und Verlängerungsgebühren Bisherige Gebühr
Konsumgüter-Kategorien (Haus & Garten, Elektronik etc.) 1,99 € bzw. 2,49 € 1,95 €
Dienstleistungen 3,99 € bzw. 4,99 € 1,95 €
Jobs 12,99 € bzw. 14,99 € 12,95 €

Wichtig: Wird eine Anzeige verlängert, fällt die gleiche Gebühr an, die beim ursprünglichen Einstellen fällig war.


Warum passt Kleinanzeigen die Gebühren an?

Laut Kleinanzeigen.de wurden über 200.000 gewerbliche Nutzer per E-Mail über die Änderungen informiert. Ziel sei es, das Plattformangebot weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Sichtbarkeit von Angeboten zu verbessern.

In der Vergangenheit war Kleinanzeigen für gewerbliche Händler eine kostengünstige Werbemöglichkeit, insbesondere für kleinere Anbieter. Mit den neuen Gebühren könnte sich dies ändern – vor allem für Händler, die regelmäßig viele Anzeigen schalten.


Was bedeutet das für Onlinehändler?

1️⃣ Händler müssen ihr Anzeigenvolumen anpassen

Wer bislang zehn oder mehr Anzeigen kostenlos geschaltet hat, muss jetzt cleverer planen. Mögliche Lösungen:

✔ Wichtige Angebote gezielt auswählen.
✔ Bestehende Anzeigen optimieren, um bessere Sichtbarkeit zu erhalten.
✔ Anzeigen nach 30 Tagen gezielt erneuern, um das Maximum an kostenlosen Inseraten zu nutzen.

2️⃣ Höhere Kosten bei Dienstleistungen und Jobs

Besonders hart trifft es Anbieter in der Kategorie Dienstleistungen. Hier steigen die Gebühren um mehr als 100 % von 1,95 € auf bis zu 4,99 € pro Anzeige. Auch im Job-Bereich werden Inserate teurer.

Alternative Plattformen prüfen: Wer viele Jobanzeigen schaltet, sollte prüfen, ob Plattformen wie StepStone, Indeed oder LinkedIn eine bessere Reichweite für das Budget bieten.

3️⃣ Lohnt sich eine bezahlte Strategie?

Gewerbliche Anbieter müssen jetzt abwägen, ob sich bezahlte Anzeigen lohnen oder ob alternative Werbekanäle effektiver sind.

✔ Mögliches Upgrade auf Werbeanzeigen mit besserer Sichtbarkeit
Social Media & Google Ads als Ergänzung


Kleinanzeigen sollte endlich eine API-Anbindung ermöglichen

Während Kleinanzeigen die Gebühren für gewerbliche Anbieter erhöht, bleibt ein großes Problem für Händler bestehen: Die fehlende API-Schnittstelle für Warenwirtschaftssysteme.

Viele gewerbliche Verkäufer verwalten ihre Bestände über ERP- oder Multichannel-Tools wie JTL, Afterbuy oder plentymarkets. Ohne eine offene API von Kleinanzeigen müssen Händler ihre Anzeigen weiterhin manuell einstellen und aktualisieren – ein enormer Zeitaufwand, der durch Automatisierung leicht vermeidbar wäre.

💡 Warum eine API wichtig wäre:

  • Automatische Synchronisierung von Beständen – keine veralteten oder ausverkauften Artikel mehr.
  • Schnelles Anpassen und Löschen von Anzeigen – weniger Verwaltungsaufwand.
  • Einfache Integration in bestehende Multichannel-Strategien – Anbindung an andere Marktplätze wie eBay oder Amazon.

Gerade nach der Übernahme durch Adevinta wäre es an der Zeit, Kleinanzeigen endlich auf das Level anderer Plattformen zu bringen und eine echte Händlerfreundlichkeit zu schaffen.


Fazit: Kleinanzeigen bleibt attraktiv, aber Händler müssen umdenken

Die neuen Kostenlimits und Gebühren erfordern eine neue Strategie für gewerbliche Anbieter. Kleinanzeigen bleibt eine interessante Verkaufsplattform, allerdings müssen Händler nun genauer abwägen, wie sie ihr Anzeigenbudget einsetzen. Wer weiterhin erfolgreich verkaufen möchte, sollte jetzt seine Anzeigenplanung optimieren und gegebenenfalls alternative Kanäle einbinden.

➡ Zudem sollte Kleinanzeigen dringend eine API-Schnittstelle für Händler anbieten, um den Marktplatz in moderne Warenwirtschaftssysteme zu integrieren.

Mehr Infos & offizielle Gebührenübersicht:
Kleinanzeigen Gebühren für gewerbliche Anbieter