Amazons Reibach ist gigantisch, die Börsen feiern das Ergebnis ab und in Seattle knallen die Korken.Das darf euch aber nicht verführen, den Blick auf die für euch relevanten Zahlen zu vernebeln. Treiber für diese Jubelzahlen waren nämlich nicht der Reibach an sich, es waren der Rivia-Börsengang, AWS und das neu in den Zahlen ausgewiesene Ad Spending. Kurz: Alles Sachen, die für euch entweder uninteressant oder sogar negativ sind.

Gestiegene Werbeeinnahmen von Amazon bedeuten bei euch gestiegene Ausgaben. Sprich, um 1 € umzusetzen, müsst ihr mehr für Werbung ausgeben. Es ist zwar schön, dass wir nun transparenter informiert werden, aber das ganze Gegenteil, wenn Amazon diese KPI hernimmt, um die eigene Performance darzustellen. Es bedeutet: In Zukunft werdt ihr noch mehr Werbeausgaben verbuchen dürfen.

Jetzt schaut auf die Punkte, die für euch wichtig sind. Das sind alle Gebühreneinnahmen und Handelszahlen, aufgeteilt nach den Regionen, in denen die Umsätze erzielt worden sind. Diese Zahlen sehen nicht gut aus und lassen nur einen Schluss zu: Das Amazon-Jahr 2022 wird für den Handel nicht einfach.

Wenn ihr bis hierhin der Argumentation folgt, dann muss jetzt am Ende eine Handlungsaufforderung stehen. Amazon darf nicht mehr euer alleiniger Abverkaufskanal bleiben. Schaut euch um! Im Übrigen haben diese Zahlen und weitere Performance-Herausforderungen in Logistik oder der Supply Chain ebenfalls großen Einfluss auf das Amazon-Brand- & D2C-Aufkäufer-Geschäft. Die Story muss umgeschrieben werden. Bald.