Das Versagen der deutschen Politik wird sich in den nächsten Tagen offenbaren und zwar dann, wenn das verkündet wird was hinter verschlossenen Türen in Brüssel beredet worden ist. Die Umsetzung des One-stop-Shop sollte eigentlich 2021 passieren, aber Deutschland und die Niederlande werden es auf Grund veralteter IT-System wohl nicht schaffen, so wird in Brüssel gemunkelt. Ergo: Das Ding ist schon tot bevor es zu leben begann.

Was ist der One-Stop-Shop?

2017 beschlossen alle EU-Mitgliedsstaaten eine grundlegende Reform des EU-Mehrwertsteuerrechts. insbesondere der grenzüberschreitende Onlinehandel soll ab 2021 von zahlreichen Vereinfachungen profitieren. Zukünftig sollen Onlinehändler die Erklärung und Abführung der Umsatzsteuer für grenzüberschreitende Transaktionen über einen sogenannten One-Stop-Shop in ihrem Heimatland abwickeln können. Unter Fachleuten ist diese Regelung sehr kontrovers diskutiert worden, da sie nicht die Vereinfachung bringt die sie verspricht. Hier die dazugehörige Pressemitteilung der EU-Kommission aus dem Jahre 2017.

Was passierte in Brüssel?

Hinter verschlossenen Türen verkündeten die deutschen und niederländischen Regierungsvertreter, dass ihre eigenen IT-Systeme noch gar nicht so weit seien die Anforderung des OSS umzusetzen. Laut VAT-Experte Roger Gothmann vom Hamburger Dienstleister Taxdoo sei das ein Offenbarungseid und er erwarte das bald noch weitere Staaten in dasselbe Horn blasen werden.

Und was bedeutet das nun für euch?

Um es kurz und knapp zu machen: es wird sich nichts ändern. Ursprünglich war geplant, dass ab einer Grenze von 10.000€ im grenzüberschreitende B2C-Online-Handel die Umsatzsteuer immer im Bestimmungsland zu melden sei. Daraus wird wohl nichts werden.

Quelle: EU-Kommission (http://bit.ly/2yxTZ7Z) Hinweis: Der One-Stop-Shop sollte sowohl für grenzüberschreitende Lieferungen an Endverbraucher (ab 01.01.2021) als auch für dann grenzüberschreitende steuerpflichtige Lieferungen an Unternehmen (ab 2022) zur Verfügung stehen.

Fazit: In den kommenden vier Jahren wird sich nichts ändern, wenn Deutschland und die Niederlande verkünden werden, dass sie um Aufschub bis zum 01.01.2024 bitten werden. Ob das nun eine so schlechte Nachricht ist?