Jahrelang sind wir alle in der Branche den Amazon Zahlen hinterher gerannt. Jeder Möchtegern Experte, Institut oder Verband meinte in die Glaskugel schauen zu können und mit Feenstaub die Amazon Zahlen zu kennen. Fatal, wenn Unternehmer auf Grund dieser Zahlen eine Entscheidung getroffen haben. Den vermeintlichen Experten, Instituten und Verbänden war das wohl egal. Amazon klickt gut!

(Quelle: IFH und Handelsverband)

So oder so ähnlich bewerte ich die Situation bereits seit langem. Lediglich Peter Höschl von shopanbieter.de hat sich bisher immer sehr bedeckt gehalten bzw. die allzu übertriebenen Zahlen z.B. von Jochen G. Fuchs „75% Marktanteil von Amazon“ in Frage gestellt.

Tatsächlich liegt Amazons Marktanteil weit unter allen Prognosen der Möchtegern Wahrsager. 37,45% sind es für 2018. Die Marktplatzhändler machen gerade einmal 11,6 Mrd. Euro Umsatz netto.

Was sagt uns das aber? Glaubt keinem, hinterfragt alles und rechnet alles nach. Denn selbst die Zahlen hochverdienter Institute, renommierter Verbände und geschätzter Experten sind Fake-News!

(Quelle: Kassenzone.de – Alexander Graf)

Je sensationeller die Zahlen klangen, desto eher gelangte man in den Fokus der Aufmerksamkeit und in die Medien. Markus Fost von Fostec und die Uni St.Gallen errechneten gar einen Marktanteil von 48% und Schwupps waren ihre Zahlen im Handelsblatt und weiteren Medien zu lesen. Verständlich für die Medien, Kopfschütteln für die Uni & Agentur!

Aufmerksamkeit um jeden Preis und für den eigenen Zweck ist falsch. Verantwortungslos und leichtsinnig. Denn und das scheinen die vermeintlichen Experten, Agenturen, Verbände und Institute zu vergessen: Onlinehändler treffen ihre Entscheidungen an Hand der Zahlen und Prognosen!

“Das Problem für Ortlieb ist: Es suchen und kaufen verdammt viele Leute bei Amazon Produkte. Nach wie vor wird schätzungsweise jeder zweite Euro, der im Online-Handel in Deutschland umgesetzt wird, bei Amazon ausgegeben.“, so Nils Seebach von etribes.de auf etailment.de

Und jetzt? Tatsächlich lese ich dann noch in einem Artikel von Nils Seebach der aktuell auf etailment erschienen ist, dass jeder zweite online Euro bei Amazon ausgegeben wird! Muss das denn sein?

Ich finde nein. In meinen Augen haben die vermeintlichen Experten viel an ihrer Glaubwürdigkeit und Reputation verspielt. Denn eines ist in meinen Augen deutlich geworden: Nicht die tatsächlichen Marktdaten & Zahlen spielen eine Rolle, sondern vielmehr die eigenen Interessen. Wollen wir das in unserer Branche?

NEIN!