Nicht einmal 2 Jahre nach der ersten Insolvenz hat Devolo, ein Aachener  Hersteller von Home Netzwerktechnik und smarte Haustechnik, erneut Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet.

Devolo veröffentlich Pressemitteilung

Die devolo GmbH hat ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Mit der Restrukturierung stellt sich das Aachener Unternehmen wirtschaftlich neu auf. Der Geschäftsbetrieb läuft vollumfänglich weiter. Die Warenversorgung ist gesichert.

Sanierungsplan

devolo leitet mit dem Restrukturierungsverfahren einen wichtigen Schritt zur nachhaltig positiven Entwicklung des Unternehmens ein. In den kommenden Monaten wird devolo gemeinsam mit Stakeholdern und Beratern einen detaillierten Restrukturierungsplan erarbeiten, der Maßnahmen zur Neustrukturierung des Geschäfts beinhaltet. Während des gesamten Prozesses wird der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt und die Warenversorgung ist gesichert. Alle Dienstleistungen werden erbracht.

Restrukturierung in Eigenverwaltung

Die Restrukturierung in Eigenverwaltung ist ein bewährtes Instrument des deutschen Sanierungsrechts. Im Rahmen des Verfahrens obliegt die Geschäftsführung dem bekannten Management. Dies ist nur dann möglich, wenn das zuständige Amtsgericht feststellt, dass das Unternehmen frühzeitig eigeninitiativ handelt und ausreichend Handlungsspielraum für eine erfolgreiche Lösung besteht. Beides ist bei devolo der Fall.

Im Rahmen des Verfahrens wird ein Sachwalter eingesetzt, der die Neuaufstellung im Sinne der Gläubiger überwacht. Für die Position der vorläufigen Sachwalterin wurde Dr. Ruth Rigol von der renommierten Sanierungskanzlei PLUTA Rechtsanwalts GmbH eingesetzt. „Die Eigenverwaltung ist ein ideales Instrument für eine Neuaufstellung des Unternehmens. Diese Chance kann devolo in den kommenden Monaten nutzen“, erklärt Dr. Ruth Rigol.

In dem Eigenverwaltungsverfahren wird devolo vom Sanierungsexperten Daniel Mann und seinem Team der AMBG (Adiutor Management- und Beratungsgesellschaft mbH) aus Naumburg an der Saale sowie von Dr. Sebastian Braun (Reinhart Kober Großkinsky Braun Rechtsanwälte PartGmbB) begleitet.

Neuausrichtung und Geschäftsaussichten

Das Unternehmen befand sich bereits 2022 in einem Verfahren in Eigenverwaltung, das im November 2022 nach Abschluss eines Insolvenzplanes aufgehoben wurde. Trotz der negativen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickelten sich die Umsätze der devolo GmbH in den ersten Monaten des Jahres 2023 wie geplant. Deshalb sah sich die Geschäftsführung bestätigt, dass der zuvor bereits eingeschlagene Restrukturierungsprozess auch künftig weiterhin erfolgreich verlaufen wird. Ende September sanken die Bestelleingänge jedoch aufgrund der Kaufzurückhaltung der Endkunden abrupt. Sie lagen weit unterhalb der hohen Umsatzerwartungen des traditionell starken Weihnachtsgeschäfts. „Deshalb werden wir jetzt verantwortungsvoll und frühzeitig handeln“, erläutert Heiko Harbers, CEO der devolo GmbH. „Die bereits eingeleiteten Maßnahmen werden wir an die neue Situation anpassen. Es gilt, devolo auf ein noch stabileres und krisenresistenteres Fundament zu stellen. devolo wird einerseits ein Kosteneinsparungsprogramm durchführen und andererseits im B2C- sowie im B2B-Segment neue Produktlösungen für neue Geschäftsmöglichkeiten entwickeln.“, so die auf der Devolo Homepage veröffentlichte Mitteilung.

Rettung in 2022 durch >Übernahme<

In 2022 erfolgte die Rettung im wesentlich dadurch, dass die Aktiengesellschaft aufgelöst und die Betriebstätigkeit in einer GmbH weitergeführt worden ist. Die Familie Habers hatte Geld in das Unternehmen gepumpt bzw. weitere Anteile übernommen.