Account Health Assurance oder kurz -AHA- und auf Deutsch “Schutz der Verkäuferleistung” ist ein von Amazon angebotenes Programm welches die Suspendierung eurer Verkäuferkonten verhindern soll. Es ist kostenlos. Die Registrierung erfolgt automatisch. Aber was leistet dieses Angebot und wo sind seine Grenzen?
Zuerst einmal die Voraussetzungen zum Programm “Schutz der Verkäuferleistung”
Um es kurz zu machen: Ihr müsst gut sein. Es gilt für “[…]Verkäufer im Verkaufstarif Professionell, deren Bewertung der Verkäuferleistung mindestens 6 Monate lang bei 250 oder höher liegt, wobei die Bewertung in diesem Zeitraum nicht länger als 10 Tage unter 250 liegen darf. Außerdem müssen die Verkäufer eine gültige Telefonnummer für Notfälle in Seller Central hinterlegt haben.”, schreibt das Unternehmen in den News im Sellercentral.
“Schutz der Verkäuferleistung” – Aber was sind die Leistungen?
Hierzu schreibt Amazon “Wenn ein Problem auftritt, das normalerweise zur Deaktivierung des Kontos in einem Store führen würde, in dem Sie registriert sind, überprüft ein Spezialist für Verkäuferleistung den Sachverhalt und arbeitet proaktiv mit Ihnen an der Lösung.
Solange wir Sie innerhalb von 72 Stunden erreichen können und Sie zusammen mit uns an der Problemlösung arbeiten, wird Ihr Konto nicht deaktiviert. Mit der Gewissheit, dass Sie sich um Ihre Verkäuferleistung nicht sorgen müssen, können Sie sich stärker auf das Geschäftswachstum konzentrieren.”
Schutz der Verkäuferleistung – Zwischenfazit
Amazon erweitert massiv für Seller die bisher eine gute Leistung gezeigt haben und die gemäß der Verkäuferleistung als vertrauensvoll gelten den Service. Das Unternehmen verspricht Handlungssicherheit.
Und jetzt schauen wir auf die Grenzen, denn diese haben es in sich!
Denn dazu äußert sich Amazon auch recht klar:
“Unabhängig von Ihrer Registrierung beim Programm “Schutz der Verkäuferleistung” oder der Bewertung Ihrer Verkäuferleistung kann Amazon Sie gemäß dem Amazon Services Europe Business Solutions Vertrag oder gemäß den gesetzlichen Vorschriften sofort vom Programm ausschließen und Ihr Verkäuferkonto deaktivieren. Dies kann passieren, wenn der Verdacht besteht, dass Sie an betrügerischen, irreführenden, illegalen oder schädlichen Aktivitäten beteiligt sind oder wenn Sie die einschlägigen Vorschriften nicht einhalten.”
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Viele Fehler, welche zur Kontensperrung führen liegen nämlich in genau den genannten Bereichen. Schauen wir einmal was in den FAQ steht. Und dort steht nichts Wesentliches.
Die Grenzen des Programms sind recht schnell erreicht. Und zwar dann, wenn euer Verhalten unberechtigt gegen den Business Solutions Vertrag verstößt.
Einordnung des Programms “Schutz der Verkäuferleistung”
Ohne Wenn und Aber, die neue >Krankenversicherung< ist gut. Klar hat sie ihre Grenzen, aber das muss sie auch. Fakt ist, dass diese Initiative viele >Fälle< erschlägt, die Sellern Kopfschmerzen bereitet haben. Aber – und auch das gehört zur Wahrheit – das Programm ist auch ein wenig >Alter Wein in neuen Flaschen<. Viele Elemente der Initiative lebt Amazon gegenüber Händlern schon seit geraumer Zeit.
Trotzdem- und auch das ist gut- haben Händler nun Sicherheit und können ein standardisiertes Verhalten des Handelspartners im Falle, dass etwas aus dem Ruder läuft erwarten.
Noch einmal kurz und knapp: #welldone
kurze info, 250 ist ein witz. um das zu erreichen, muss man nämlich nicht nur gut sein, sondern auch ne menge verkaufen. die bewertung ist nämlich sinnloser weise vom verkaufsvolumen abhängig. kleine händler, die super zuverlässig sind, haben keine chance. also ein sinnloses programm.
Wenn 14,66666 Verkäufe pro Tag für dich nicht machbar sind, dann solltest du die Branche wechseln. 14,6666 sind keine “Menge” an durchschnittlichen Tagesverkäufen!
Klingt böse, aber sorry, diese paar Verkäufe für die 250 (wenn Du sonst im Account keine Red Flags hast) sind doch nicht ernsthaft eine Hürde!
“Dies kann passieren, wenn der Verdacht besteht”
Ja, und wenn man das Seller-Forum bei Amazon verfolgt, schlaegt die AI regelmaessig in alle Richtungen um sich – mit den absurdesten Unterstellungen und Verdaechtigungen. Ob man dagegen mit dem vermutlich indischen Support-Mitarbeiter in der “Health Assurance” diskutieren kann? Ich wage es zu bezweifeln.
… ich auch 🙂