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Ungereimtheiten bei AMZcircle.com, shopdoc.com & Martin von der Hocht?

Kürzlich wurde die Veranstaltung AMZcircel wegen ihres hohen Preises heftig von vielen Händlern kritisiert. Zurecht, finde ich. Eine entsprechend kritische geführte Diskussion wurde vom Mitveranstalter, Gruppenadministrator und kolportierten Chef der SAC Solutions GmbH geschlossen.

AMZcircle

So nennt sich nun die 2. Veranstaltung dieser Art. Die erste fand in Berlin am 10. März statt. Veranstalter sind ‘Florian Berger’, ShopDoc bzw. SAC Solutien GmbH, und ein Repricing-Anbieter. Die Berliner Veranstaltung kostete 1.000€ und der Nachfolger, der in Prag am 29. April stattfinden soll, kostet bereits 1.490€ netto. Teilnehmen können 10 Händler.

WORUM GEHT ES BEIM AMZCIRCLE?

Der Wert des AMZcircle beruht auf 3 Faktoren:

  1. Die Kontakte, Partnerschaften, Erfahrungen, Ideen und Best-Practices, die – nach Unterschreiben des Geheimhaltungsabkommens – in der Gruppe geteilt werden.
  2. Der exklusive Kontakt zu Amazon-Mitarbeitern, die im Falle einer Account-Sperrung oder ähnlichen ernsthaften Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
  3. Der kontinuierliche Tritt in den Hintern, größer zu denken. Im direkten Kontakt mit Händlern & Mentoren, die jährlich 2-stellige Millionenumsätze umsetzen, werden hohe Ziele normalisiert, sodass man gezwungen ist, seine eigenen Dimensionen zu erweitern.

UNSER ZIEL IST ES

  • eine kleine, exklusive Teilnehmerrunde aufzubauen, mit der wir regelmäßig Meetings abhalten
  • exklusives Insider-Wissen zu teilen, das man nicht in irgendwelchen Gruppen, Blogs oder Events erhält
  • neue Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen
  • über eine exklusive Facebook-Gruppe langfristig in Kontakt zu bleiben und sich zu unterstützen, Chancen zu ergreifen und Herausforderungen gemeinsam zu lösen
  • natürlich interessante Kooperationen zu schließen, um das Business weiter wachsen zu lassen.(Quelle: AMZcircle.com)

Ich habe mit mehreren Teilnehmern der 1. Veranstaltung dieser Art in Berlin gesprochen. Bevor ich weiter über Prag schreibe, möchte euch Details aus dem 1. Mastermind-Treffen schildern.

Berlin: Teilnehmer äußern sich sehr negativ

Der Veranstaltungsort war Berlin. Die Kosten 1.000€. Bei 10 Teilnehmern waren das 10.000€ in der Kasse. Für das Essen wurde knapp 80€ pro Person ausgegeben. Im Club noch einmal circa 100 Euro pro Person. Also waren die Kosten bei: 1.800€. Das ist angemessen, wenn die Leistung stimmt.

Einen Florian Berger gibt es nicht

Bisweilen wird ‘Florian Berger’ als ‘Chef’ von ShopDoc.de bzw. deren Betreiber-GmbH SAC Solutions wahrgenommen. Diese hat seit Gründung 2014 bereits den 3. Geschäftsführer verschlissen: Alexander Unsöld, Ronny Marx und Pierre David. Der 4. steht in den Startlöchern. Sein Name: Markus Winterscheid. Die Gesellschafteranteile liegen bei Dr. Jörg Goddemeier/ Köln.

Der Florian heißt nun Martin?

‘Florian Berger’ stellt sich als ‘Martin’ vor. Als Begründung, warum er seine tatsächliche Identität verschleiert, nennt er 2 Gründe: 1. Er hatte in der Vergangenheit Reputationsprobleme und möchte das nun nicht mehr erleben. 2. Wenn er die Firma einmal verkauft, hängt sie nicht an seiner Person, sondern es kann jeder in seine virtuelle Identität schlüpfen.

Ein Florian Berger unterschreibt eine NDA

Auszug aus AMZcircle.com: Im Seminarraum unterzeichnen zunächst alle Teilnehmer eine Geheimhaltungserklärung, um eine offene Kommunikation ohne Risiken zu gewährleisten.

Gibt es also keinen realen Florian Berger und dieser Nichtreale unterschreibt dann eine Geheimhaltungsvereinbarung, dann ist das juristisch höchst bedenklich.

AMZcircle beginnt also mit einer Lüge

Sinn einer Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) ist der, und so schildern es die Veranstalter ja auch selber auf ihren Seiten, dass Geschäftsgeheimnisse offen und nicht schädlich kommuniziert werden können. Was bedeutet es dann aber, wenn einer aus der Gruppe mit Fake-Identität eine NDA unterschreibt? Sie ist nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben ist.

Teilnehmende Händler  sind also faktisch ohne Anspruchsmöglichkeit, wenn  ihre Geschäftsgeheimnisse in anderen Kanälen auftauchen. Das halte ich schlicht für eine sehr unseriöse und inakzeptabel Geschäftspraktik

Die von den Veranstaltern versprochene Account-Prüfung

Hier wurde von den Teilnehmer kritisiert, dass diese sehr oberflächlich passierte. Auf Nachfragen wurden Bilderänderungen empfohlen. Alle von mir befragten Teilnehmer waren von den tatsächlichen Tipps mehr als enttäuscht.

Zitat eines teilnehmenden Händlers: “1.000 zu bezahlen, um ihn zu finanzieren? Da bin ich der Falsche.”

Nicht hilfreich: inhomogene Gruppe

Andere Händler kritisierten, dass die Gruppe sehr ungleichmäßig gewesen sei. Es waren nur 3 größere Händler vertreten. Die Probleme der Kleinen seien nicht die Probleme der Großen, sodass eine gute gegenseitige Hilfe nicht möglich gewesen sei. Diese Kritik verstehe ich, dem ist tatsächlich so.

Ein weiteres Zitat: “Der Florian hat doch gar keine Ahnung, er handelt nicht einmal selber. Und er ist doch kläglich gescheitert. Er weiß doch gar nicht, wie erfolgreiches Verkaufen geht.”

Geliefert wurde nichts

Natürlich habe ich das nachgeprüft, geliefert wurde jedoch nichts. Dem Grunde nach habe ich nichts gegen hohe Preisstellungen für exklusive und werthaltige Veranstaltungen. Erst recht nicht, wenn sehr gute Insights geliefert werden. Aber das ist hier nicht der Fall. Im Gegenteil, mehrere Teilnehmer waren bitter enttäuscht.

Zitat: “Ganz große Abzocknummer!”

AMZcircle mal in transparent

Durch die Teilnehmer werden 15.000€ eingenommen. Dem gegenüber stehen sehr konservativ kalkuliert Kosten i.H.v. circa 4.500€. Eingeschlossen sind bereits die Reise- und Hotelkosten der Veranstalter. Es bleiben 10.000€ übrig, jeder der 3 verdient also 3.300€. So weit, so gut. An einem ordentlichen Ertrag ist auch nichts dran auszusetzen, WENN etwas abgeliefert wird. Zumindest die Erfahrungen aus der Berliner Veranstaltung lässt die Vermutung zu, dass es aber nicht so ist.

Was sollten interessierte Händler also machen?

Na ja, es gibt solche Veranstaltungen ja bereits in Hülle und Fülle. Schaut euch einmal diese Veranstaltung an: Digital Commerce Day. Sie hat gerade stattgefunden. Ihr hättet euch nicht nur mit den erfolgreichsten Händler, Dienstleistern, Marken und Herstellern austauschen können. ATP-Autoteile war auch in Hamburg. Am 2. Tag, dem Workshop-Tag, wäre die Gelegenheit gewesen, aus einem ganzen Blumenstrauß großartiger Arbeitsgruppen auswählen zu können. Leider habe ich den Preis nicht im Kopf, ich meine, der lag bei 199€ für den 1. Tag.

Plentymarkets, JTL, Afterbuy, die K5 in Berlin, die Internetworld, Hitmeister e-Commerce Day, Shopware Community Day, die IAW e-commerce Arena, der Dream Robot Professional Day, aber auch Ronny Marx’ Merchant Day. Selbst eine Top-Veranstaltung, wie die K5 Berlin, kostet gerade einmal 199€. Auf der letzten K5 hättet ihr alle großen Händler, beispielsweise Peter Chaljawski von Chal-Tec, treffen können. Markus Schöberl von Amazon war vor Ort.

Es werden nicht auf jeder Veranstaltung Workshops angeboten, aber meldet euch einmal zu diesem Newsletter vom DCDnet an: https://www.digital-commerce-day.de/dcd-net/aktuelle-termine-des-dcdnet/

Was und wen solltet ihr meiden?

Eines vorweg: Veranstaltungen, Mastermind-Gruppen dürfen ja durchaus Geschäftsmodelle sein aber die Preise sollten sich nach der Leistung richten und dem Marktniveau entsprechen. Und das genau tut der AMZcircle und auch die AMZcon NICHT. Dort werden mal eben fast 500€ für einen Netzwerktag aufgerufen. Netzwerken ist auf allen von mir genannten Veranstaltungen den ganzen Tag und abends – richtig mit Party – kostenlos möglich. Schaut euch doch auch einmal die nächsten Termine von Amalyze & Friends an. Wer war in Bonn oder Köln und wie fandet ihr den Tag?

Meine Empfehlung

Meidet solche unseriösen Veranstaltungen wie AMZcircle. Einen ‘Florian Berger’ gibt es nicht und Datenrausgabe von Kunden ist ein No-Go. Eine Geheimhaltungsvereinbarung mit einem “Fake”? Was soll ich sagen?

Die Auflösung: Florian Berger ist Martin von der Hocht

[Edit] An dieser Stelle war im Ursprungsartikel ein Bild eingefügt in der Florian Berger aka Martin Maier und nun Martin von der Hocht mit seiner Frau abgebildet war. Er hat den Namen seiner Frau Miriam angenommen. Hier geht es zu ihrem Profil: https://www.facebook.com/miriam.vonderhocht

Das Facebook-Profil Martin Cologne führt zu Martins Post. Er bedankt sich am 27.05.2016 für Geburtstagswünsche.

Martin von der Hocht ist Geschäftsführer der NatureRituals GmbH, Köln gewesen. Sein Geburtsdatum: 26.05.1980. (Quelle: Unternehmensregister).

[UPDATE2] Florian Berger alias Martin von der Hocht alias Martin Maier

Martin Maier, jetzt Martin von der Hocht, ist mit der Firma Seoline GmbH sehr bekannt:

Seoline ist von Sistrix und anderen Branchenteilnehmern bisher in der Diskussion um gekaufte ‚Russenlinks‘ mit Samtschuhen angefasst worden. Da sie der einzige nennenswerte Marktteilnehmer waren, die diese systematisch eingesetzt haben, hätten sie glücklich sein müssen, dass sie nur sehr selten namentlich genannt wurden. Dieses geschah aus Rücksicht auf ihre Geschäftsinteressen, nicht aber aus juristischer Notwendigkeit. Wenn jetzt der (nicht im Handelsregister eingetragene) „Geschäftsführer“ Martin Maier der einen Seite telefonisch, und SISTRIX gleich per kostenpflichtiger Abmahnung jegliche Erwähnung des Firmennamens untersagen will, ist meiner Meinung nach genug der Rücksichtnahme und es gilt klar auszusagen: Seoline Kunden wie auch die seoline.de selbst sind aufgrund von Verstößen gegen die Google Richtlinien in den Google Rankings abgestraft worden und Kunden-Aussagen wie die folgende haben jede Berechtigung als Kommentar in Themenaffinen Blogposts veröffentlicht zu werden:

Verena Gemmel 04.02.2009 20:40
Aus eigenem Interesse weisen wir darauf hin, dass wir bei der Agentur seoline.de außerordentlich gekündigt haben. Grund war ein nicht google-richtliniengemäßes Optimieren mit Hilfe von russischen Links.

Dem gibt es faktisch wenig hinzuzufügen! (Quelle: https://randolf.jorberg.de)

Auf Sistrix.de findet ihr weitere Quellen und Berichte

Die Seoline GmbH hat uns abgemahnt. Es geht um das Posting „IndexWatch 01/2009“. Bei den Verlierern waren offensichtlich auch drei Kunden von Seoline vertreten. Nachdem der Geschäftsführer Martin Maier (der im Handelsregister) komischerweise gar nicht als Geschäftsführer eingetragen ist) mich via Xing gebeten hat, diese zu entfernen, bin ich der Bitte nachgekommen: Leben und leben lassen. Daraufhin hat die Betreiberin einer der Domains in den Kommentaren erklärt, sie habe den Vertrag mit Seoline außerordentlich gekündigt, da die Optimierung der Seite nicht google-richtliniengemäß mit Hilfe von russischen Links abgelaufen sei. Und um eben jene Namensnennung von Seoline geht es nun. (Quelle: Sistrix.de)

Ich verstehe, dass jeder ein Recht auf eine 2. Chance hat. Dazu hätte in meinen Augen die Namensänderung zu “von der Hocht” gereicht und das wäre für jeden verständlich gewesen.

Stellungnahme von Florian Berger alias Martin von der Hocht u.a.

[UPATE3] Heute, am 28. März gibt es Stellungnahmen der Betroffenen. Hier der Link in meine Facbook-Gruppe, dort haben sie sich geäußert.

[UPATE4] Ein Mitarbeiter der SAC Solutions GmbH (Shopdoc.de) beschimpft einen Kunden öffentlich in meiner Facebookgruppe als ‘Arschloch’ und veröffentlicht original Kundenmail:

[UPDATE5] Mittlerweile tritt Martin von der Hocht auch als Geschäftsführer der SAC Solutions GmbH auf.

Zum Schluss: Gier frisst Hirn

(Der Artikel wurde zuerst veröffentlicht am 26. Mrz 2017)

Brancheninterna: Mal wieder Martin von der Hocht und dieses Mal gegen Karl Kratz

Die Vergangenheit hat gelehrt, dass Schmutzfinken immer wieder auftauchen. Sie können es einfach nicht lassen und sind auch nicht im Stande, einmal mit Ihrer Vergangenheit aufzuräumen, um einen sauberen Neustart hinzulegen. Schade.

Und wer war’s? Martin von der Hocht

Martin Meyer, dann Fake Florian Berger und jetzt nach Heirat Martin von der Hocht, hat es mal wieder geschafft, seinem Ruf alle Ehre zu machen. Anstatt sich geschäftlich kollegial zu verhalten, sorgt er  für ‘Sprengstoff’. Ich berichtete ja schon hier und hier über seine Aktionen mit Shopdoc, der SAC Solutions GmbH und der Seoline GmbH in Köln. Ich bekam dafür von seinen Followern auch einiges ab, jedoch wunderte mich auch, aus welchen Reihen ich Zuspruch bekam.

Etliche Martin von der Hocht/Florian Berger/ Martin Meyer-Geschädigte hatten sich bei mir im Nachgang gemeldet. Da waren Kunden, die sich betrogen fühlten, aber auch, und das fand ich viel schlimmer, sehr viele Ex-Mitarbeiter, die teilweise noch auf ihren Lohn gewartet haben.

Was ist passiert?

Die meisten von uns kennen Karl Kratz, ein Meister des Online Marketing, der SEO und SEA. Er ist in den sozialen Medien aktiv und seine Seminare sind bekannt und berüchtigt.

Und Karl hat den karlsCore erfunden: “karlsCORE ist ein geschlossenes Angebot für Unternehmen mit Bedarf an wettbewerbsfreien Online-Marketing-Ressourcen.”

Na, ahnt ihr schon, was kommt?

Naheliegend wäre also, dass wenn ihr die Domain karlsCore.de aufruft, ihr auf Karls Angebot stoßt, oder? Nein, dem ist nicht so, ihr landet auf dieser Seite:

Und wer hat nun die Seite auf den Namen seiner Firma registriert? Na der Martin von der Hocht mit der SAC Solutions GmbH, die auch Shopdoc betreiben.

Das wäre bzw. ist ja auch alles nicht so schlimm. Der Karl hat’s verpennt, der Martin war schneller, ist aber fair und anständig und gibt die Domain dem Karl. Das wäre einfach kollegial, oder?

Aber nein, einmal Schmutzfink, immer Schmutzfink!  Jetzt hat der Martin ja bereits eine Vergangenheit und weiß, dass manche Dinge früher oder später auffliegen. Warum er dann nicht einmal mit seinen Altlasten aufräumt, versteht kaum einer.

Der Karl nimmt es sportlich

Zurecht kritisiert Karl den Stil und auch seiner Interpretation folge ich gerne. Es gehört sich nicht und lässt sehr tiefe Einblicke in den Charakter eines Menschen zu. Die Branche ist klein und sie kann mit Sicherheit verstehen, wenn ein Akteur einmal über die Stränge schlägt – zweite Chance oder so – aber anhaltend sich so daneben zu benehmen, das ist schon, naja…

Da finde ich Karls sportliche Haltung schon bewundernswert. Zumal ihm wahrscheinlich rechtliche Möglichkeiten zur Verfügung stehen würden.

Martin, warum?

Du gibst dir redlich Mühe, eine Reputation zu erhalten. Du hast gemerkt, dass dir die Agentursache nicht liegt und setzt jetzt auf Tools mit Shopdoc. Man munkelt ja, dass du Kasse beim Verkauf der Xovi-Anteile gemacht hat. Warum das nun schon wieder? Das ist schade.

Bring das doch in Ordnung, was meinst du?

Update: Großartig, das ging schnell

SAC Solutions GmbH: Bonitätsindex 6.0

Der Betreiberin der diversen Projekte wie shopdoc.de, onpagedoc.de, Mitveranstalter von AMZcircle.com und diversen Dienstleistungen für Amazon Händler wird die schlechteste Bonitäts-Note: 6.0 testiert. Nach Creditsafe-Auskunft bedeutet dies: “Firma insolvent, ohne Geschäftsleitung oder in Geschäftsauflösung”. Der kolportierte Chef, Florian Berger alias Martin von der Hocht alias Martin Maier setzt Kunden, Lieferanten, alten und neuen vermuteten Geschäftsführern einem hohen Risiko aus.

Scheiter-Kultur in Deutschland

Leider ist es hier in Deutschland so, dass sich noch keine gute Scheiter-Kultur etabliert hat. Vielleicht ein Grund, warum Martin Maier alias Martin von der Hocht alias Florian Berger seine Identität hinter anderen Namen zu verstecken versucht hat? Eine Pleite oder Insolvenz gilt als Makel und ist kaum neutral kommunizierbar. Das ist nicht gut, denn Gesellschaftformen wie z.B. eine GmbH sollen dem Unternehmer genau diese Möglichkeit einräumen: Scheitern, ohne die private Existenz auf das Spiel zu setzen. Das bedeutet, es ist nicht schlimm, wenn einmal ein Geschäft nicht klappt. Dann hört man das eine auf, und fängt das nächste an. Auch mir ist das schon passiert. Das kann passieren – oder wie es in Köln heißt: “Et kütt, wie et kütt”.

Aber es ist wichtig, dass sich der Unternehmer an die Spielregeln hält. Es ist keine Lösung, sich hinter anderen Namen zu verstecken und z.B. durch eine verspätete Insolvenzanmeldung seinen Geschäftspartnern, Kunden und Lieferanten Schaden zuzufügen. Denn unter bestimmten Umständen kann ein Insolvenzverwalter zur Rückzahlung von an die Gesellschaft geleisteten Zahlungen wirksam auffordern. Er kann Verträge und Vereinbarungen bis 10 Jahre rückwirkend kündigen. Verschleppt eine Gesellschaft die Insolvenzanmeldung, kann also das Umfeld großen Schaden nehmen.

Florian Berger alias Martin von der Hocht ist der vermeintliche Strippenzieher im Hintergrund bei der SAC Solutions GmbH, so wird es jedenfalls kolportiert und auch nach außen wahrgenommen – und offensichtlich auch die einzige Konstante in dem Unternehmen, bei dem inzwischen der vierte Geschäftsführer tätig ist. Ihm (als möglichen Gesellschafter) wird nichts passieren. In das offene Messer laufen möglicherweise nur der Geschäftsführer sowie Kunden und Lieferanten/Dienstleister/Freelancer.

Creditsafe Bonitätscheck: Firma insolvent, ohne Geschäftsleitung oder in Geschäftsauflösung

(Quelle: Auskunft vom 26. März 2017)

Bürgel Auskunft: Ausfallwahrscheinlichkeit 100%

(Quelle: Auskunft vom 28. März 2017)

Verweigerung der Vermögensauskunft gem. § 882c Abs. 1 Nr. 1 ZPO

Daher erhält die SAC Solutions GmbH auch die Creditsafe Bewertung: Firma insolvent, ohne Geschäftsleitung oder in Geschäftsauflösung

Risiko für Geschäftsführer

Üblicherweise gibt es eine Geschäftsführerhaftung, wenn dieser die Geschäfte einer Gesellschaft nicht ordentlich führt. Er wird dann regelmäßig mit seinem Privatvermögen in die Haftung genommen. Geschäftsführer, die bei Insolvenzreife einer Gesellschaft keinen bzw. verspäteten Insolvenzantrag stellen, ihre private Existenz auf’s Spiel. Der, der unbescholten aus der Sache raus kommt: Der eigentliche Strippenzieher.

Risiko Für Lieferanten

Freelancer oder Dienstleister, die als Lieferanten, die z.B. eine Ratenvereinbarung abgeschlossen haben, müssen unter bestimmten Umständen die bereits erhaltenen Zahlungen regelmäßig an den Insolvenzverwalter zurück zahlen. Hat also ein Geschäftspartner Kenntnis von der “Schieflage” und leistet weiterhin Zahlungen UND die Gesellschaft verschweigt bösartig ihren wahren Zustand, dann kann dem Geschäftspartner großer Schaden entstehen. Da hilft es dann auch meistens nichts, dass der Geschäftsführer in Haftung genommen werden kann.

Risiko für Kunden

Leisten Kunden Vorkasse-Zahlungen, so kann es sein, dass die gesammte Vorauszahlung “weg” ist und keine Leistung erfolgt. Die Forderung kann dann zwar der Insolvenztabelle angemeldet werden, aber i.d.R. erfolgen ja meistens kaum Auszahlung an die Gläubiger, da die Insolvenzquoten meistens sehr schlecht sind.

Ein weiteres Risiko besteht für Kunden, dann wenn sie z.B. das Unternehmen mit einer Dienstleistung beauftragt haben und diese ist noch nicht fertig gestellt. Häufig entstehen durch die Neubeauftragung eines Dienstleisters hohe Mehrkosten. Ein Beispiel: Wer Ware importiert und der Dienstleister bezahlt eine Lagerei nicht, dann kann es sein, dass die Ware von der Lagerei gepfändet wird. Der eigentliche Händler/Besitzer kommt dann nicht mehr an seine Ware rein ohne sie teuer auszulösen.

Natürlich sind auch kaum Reklamationen oder Gewährleistungen bei einer insolventen Firma durchsetzbar.

Schlecht für die Community

Im Falle einer Insolvenz können natürlich auch Facebook-Seiten und Gruppen “übernommen”, geschlossen oder “veräussert” werden. Gerade bei der großen Gruppe von Florian Berger alias Martin von der Hocht fände ich das sehr bedauerlich.

Meine Meinung

Wenn der Geschäftspartner zur Abgabe einer Vermögensaufkunft aufgefordert ist, sollten alle Alarmglocken angehen. Kritisch wird es dann, wenn die Geschäfte weiter betrieben werden und andere mit in den Sumpf rein gezogen werden. Egal, ob das Geschäftführer sind, die als “Strohmämmer” agieren oder einfach die Community, Kunden und Geschäftspartner.

Mein Tipp daher: Beratet euch ausführlich mit einem Anwalt. Legt ihm die Auskünfte vor und bewertet gemeinsam mit eurem Anwalt euer Risiko. Und folgt bitte seinem Rat.

[UPATE] Ein Mitarbeiter der SAC Solutions GmbH (Shopdoc.de) beschimpft einen Kunden öffentlich in meiner Facebookgruppe als ‘Arschloch’ und veröffentlicht original Kundenmail:

Recap von Florian Berger: Amalyze & Friends Workshop in Bonn

Ein kurzer Recap zu der gestrigen Veranstaltung Amalyze & Friends in Bonn:

von Florian Berger

Mit Michael Gabrielides von Amalyze, Igor Branopolski von Sellerlogic, MIchael Michael Hecker von quantified markets, Lars Müller von doinglean.com sowie unsere Wenigkeit: Kristian Mueller vom ShopDoc.

Zunächst mal war es wirklich cool, die Leute auch mal live zu sehen und mit vielen persönlich smalltalken zu können.

Bereits am Vorabend haben sich die Speaker und ein paar Gäste zum gemeinsamen Essen getroffen und so den ein oder anderen interessanten Kontakt ausgetauscht.

Die Veranstaltung selber ging um 9.30 Uhr im www.kamehabonn.de los, geführt von Mark Steier – der übrigens einen ausgezeichneten Job als Moderator gemacht hat. Leider hatte er das falsche Schuhwerk dabei (er durfte 100 + x Mal den fragenden Teilnehmern das Mikro bringen 🙂

Mit dabei war auch Heidi Kneller-Gronen, die sicherlich dem ein oder anderen Gast viele Antworten zum Thema Marken, Recht usw. geben kann. Hier habt ihr nun alle die Möglichkeit, bei Fragen direkt mit Heidi Kontakt aufzunehmen 🙂 https://www.ip-kneller.de https://www.wortfilter.de

Gestartet hat Michael Gabrielides mit seinem Beitrag zum Thema Produktresearch mit Amalyze, Möglichkeiten, Funktionen, Ausblick usw. Michael hat im Hintergrund innerhalb weniger Monate für mich das aktuell beste Amazon-Tool auf den Markt gebracht – ohne großem Tram Tram, dafür aber mit vielen wichtigen Daten und Funktionen die für jeden professionellen Händler nicht uninteressant sein dürften. https://www.amalyze.com

Zweiter Speaker war Igor Branopolski – übrigens auch zum ersten Mal Speaker auf so einer Konferenz. Er hat meiner Meinung nach einen sehr souveränen Eindruck hinterlassen und wie man ihn kennt – jede noch so komplizierte Frage beantworten 🙂 Igor hat den Leuten sicherlich einiges zum Thema Repricing & Co. zeigen können, vor allem wie einfach und effektiv man gerade beim Traden mit Handelswaren mit automatischen Lösungen nicht nur Zeit und Geld sparen kann, sondern dabei auch teurer verkaufen. Interessant an dieser Stelle, dass er wohl als einziger Repricer eine Haftpflichtversicherung anbietet und gerade bei den Händlern die mehr als 3 Produkte verkaufen eigentlich ein absolutes Muss, um nicht das blaue Wunder zu erleben wenn mal die Software nicht so funktionieren sollte wie sie funktionieren soll. https://www.sellerlogic.com/de/

Dritter Speaker war Lars Müller mit seinem Vortrag zum Thema externe Traffic-Strategien. Er hat aufgezeigt wie wichtig es ist, sich mehr darum zu kümmern als nur die bekannten Optimierungs-Maßnahmen auf Amazon. Gerade in stark umkämpften Bereichen (und davon gibt es täglich mehr), kommt man um das Thema nicht mehr drum herum. Das spüren immer mehr Händler und das ist auch der Grund, warum bei uns immer mehr Anfragen von Kunden zu diesem Thema auftauchen. Lars hat anhand interessanter Beispiele gezeigt, wie Händler mit Email-Funnels, Facebook & Co. die Konkurrenz deutlich dominieren – Sales sind eben der mit Abstand wichtigste Ranking-Faktor.
Interessant war auch sein zweiter Teil, wenn auch leider etwas kurz: Das Trading mit Handelswaren. Er ist selber völlig überrascht wie einfach und schnell er hier extrem geniale Ergebnisse erzielen konnte und ist auch genervt, dass er sich nicht schon vorher damit beschäftigt hat.


Ich kann mir übrigens durchaus vorstellen, dass die ganzen Privatelabeler auch hier jetzt öfter rüber schielen werden und über den Tellerrand schauen, weil sie mit ihren bisherigen Ergebnissen nicht zufrieden sind. Dazu werde ich in Kürze übrigens in Kürze einen interessanten Post verfassen – nicht zum Thema Handelsware an sich, aber die falsche Denkweise der “Jungen Wilden” aufzeigen. Passend dazu hat ja quasi auch Markus Winterscheidt die Tage das beste Video seit Langem veröffentlicht.

In den letzten Monaten kamen nicht nur viele neue Händler dazu, es werden mittlerweile immer mehr Listings besser optimiert und somit ist es eben deutlich schwieriger die Ergebnisse zu erzielen, die man noch vor 6 oder 12 Monaten mit ein paar Handgriffen, schaffen konnte.

Mit anderen Worten: Es wird immer mehr Zeit & Geld notwendig sein, auf Amazon (schnell) erfolgreich(er) zu sein. Die Zeiten mit einem perfekten Produktlisting, Produkttestern und PPC innerhalb von 4 oder 8 Wochen Bestseller zu werden sind definitiv vorbei. https://www.doinglean.com

Übrigens war der Vortrag nicht nur für mich, sondern auch für viele Teilnehmer der beste Vortrag: Hast Du gut gemacht Lars 🙂

Danach kam Michael Hecker mit einem sehr interessanten, aber technisch sehr anspruchsvollem Thema: Externen Traffic messen und steuern. Gerade jetzt, wo sich quasi fast jeder Händler um PPC (und auch bald externen Traffic) kümmern muss und wird – sind die Daten & Auswertungen von Michael Gold wert. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass nicht jeder alles verstanden hat – aber dafür kann man den netten Münchner ganz einfach hier per FB kontaktieren 🙂
https://www.quantifiedmarkets.com/

Der vorletzte Beitrag kam von uns – Kristian Mueller hat denke ich die wichtigsten Informationen zum Thema Produktfindung / Zertifikate / Produkthaftung & Co. grob anschneiden können. Ich denke danach war vielen Händlern nicht nur klar, welches Risiko mit dem Import aus China und Co. verbunden ist, sondern was auch viele Händler aus dem Private Label Bereich falsch machen. Leider sind das grundlegende Themen, wo auch Mark Steier quasi durchgehend nicken würde – er mahnt ja genau diese Themen immer wieder in seinen Posts und Kommentaren an. Es gibt leider nicht wenige Händler auf Amazon, die quasi mit einem Bein im Knast stehen – sie wissen es nur nicht 🙂
https://www.shopdoc.de/produkt-sourcing/

Der letzte und abschließende Vortrag kam wieder von Michael, in welchem er durch viele Datenerhebungen und Erfahrungen mit seinem Amalyze-Tool zeigen konnte, wie oft Händler und vor allem auch “Amazon SEO Agenturen” mit ihrer Meinung falsch liegen. Der Title “Amazon Mythen und Märchen” hat es perfekt getroffen. Egal ob es um die Wichtigkeit des Titles, Schlüsselwörter oder was auch immer geht – hier liegen leider die meisten Leute daneben 🙂

Insgesamt war es meiner Meinung nach eine sehr gelungene Veranstaltung, die auch vielen Teilnehmern gefallen hat. Das Feedback der Leute war sehr positiv – das war daher definitiv nicht die letzte Veranstaltung dieser Art 🙂

Interessant fand ich dann auch gestern beim Abendessen die Aussage von Lars Müller, dass diese Veranstaltung den besten Content aller bisherigen Veranstaltungen geliefert hat. Da Lars, als Speaker und Experte in diesem Jahr soweit ich weiß auf jeder Veranstaltung rund um das Thema Amazon war, sollte er es wissen 🙂

Wie geht es weiter?

Wir haben uns die Mühe gemacht und jeden Vortrag gefilmt. Nachdem wir die Videos geschnitten haben, werden wir diese den treuen Lesern und Mitgliedern unserer https://www.facebook.com/shopdoctool Seite zur Verfügung stellen 🙂

Michael, Igor, Lars & Co. – bei Interesse an dem Video-Material, könnt ihr Euch gerne mit einem attraktiven Angebot an mich wenden 🙂 🙂 🙂

Über Kommentare der Teilnehmer, Wünsche, Vorschläge usw. freuen wir uns sehr. Bei der nächsten Amalyze & Friends Veranstaltung können wir das dann berücksichtigen. Geplant sind weitere Konferenzen dieser Art in einigen Ballungszentren inkl. Österreich / Schweiz.

P.s. Lars Müller ein dickes Sorry: Ich habe leider kein Foto für dich 🙁
Nein im Ernst, dein Vortrag ist der Einzige, an welchem ich es schlichtweg vergessen habe – lag wahrscheinlich an deinem exzellenten Content 🙂