Amazon versendete gestern seinen Händlernewsletter für den Monat Mai und informierte über einige Änderungen. Besondere Aufmerksamkeit empfiehlt der Handelsriese seinen Händlern auf die Amazon Markenregistrierung‘ zu lenken. Händler die bereits eine Marke registriert haben können Amazons Markenanalyse-Feature nutzen.

Amazon Händler Newsletter Mai 2019
(Screenshot Amazon Newsletter Mai 2019)

Wichtiger aber sind die Änderungen im Kennzahlenmonitor für die Verkäuferleistung. Hier findet sich jetzt erstmals der Bereich >Verstöße gegen die Richtlinien zu Produktbeschränkungen<

Amazon sperrt Händler wegen Rezension-Verstößen

Bereits vor einigen Tagen ist bekannt geworden, dass Amazon intensiv gegen Händler vorgeht die sich Produktbewertungen kaufen. Im Seller Central Forum findet sich dieser Eintrag.

Amazon suspendiert Händler Konto wegen Manipulation von Rezensionen
(Screenshot Amazon Seller Central Forum)

Empfehlung: Händler die Dienstleistungsangebote zum Erhalt von Produktbewertungen nutzen sollten diese schnellstens beenden.

Amazon verteidigt mit dieser Maßnahme einen seiner wesentlichen Werte, seine Produktbewertungen. Viele Verbraucher nutzen die Plattform als Produktsuchmaschine wegen der Rezensionen. Diese ermöglichen neben den Produktdaten eine gute Information über Waren.

Einhalten von Produktrichtlinien

Der Bereich des Kennzahlen Monitors hilft Händlern die Einhaltung der Amazon Grundsätze auch ToS (=Terms of Service) genannt einzuhalten. Massive Verstöße werden von Amazon mitunter mit einer Suspendierung des Händlerkontos geahndet. In Folge einer Konto Sperrung werden die Seller aufgefordert einen Maßnahmeplan (PoA = Plan of Action) an den Marktplatzbetreiber einzureichen.

Amazon Einhalten von Produktrichtlinien Hilfe
(Screenshot Amazon Seller Central)

Wer gegen die Richtlinie zu Produkrezensionen verstößt riskiert die Sperrung seines Verkäuferkontos ,so Amazon auf Nachfrage. Und das ist gut so, denn so werden fair handelnde Händler durch die Maßnahme des Plattformbetreibers geschützt.

Verstöße wegen Produkt Bewertungen von Kunden
(Screenshot Amazon Seller Central)

Fazit

Die Einführung dieses neuen Bereichs macht deutlich, dass Amazon nun härter gegen die wettbewerblich unzulässige Beschaffung von Produktbewertungen vorgehen wird. Erst kürzlich wurde der Account des Betreibers der Schummelplattform AMZTigers bei Amazon vom Handel ausgeschlossen. Mit diesen Maßnahmen versucht der Handelsriese gegen die bedenklichen und teilweise strafrechtlich relevanten Machenschaften der Rezensionsmafia vorzugehen. Bekannte Vertreter dieser ‚Zunft‘ sind: AMZTigers, AMZStars, Amarate und A-Z-Rezensionen. Letztere sind kürzlich von Amazon verklagt worden und waren unterlegen. AMZStars wurde vom ShopDoc Betreiber Martin von der Hocht gekauft. Der Sitz wurde in’s Ausland verlegt. Martin von der Hocht ist bereits in den vergangenen Jahren durch seine unseriösen Geschäftspraktiken mehrfach aufgefallen.

Cobus Launch Dienst eingestellt

A-Z-Rezensionen ist derzeit im Netz nicht erreichbar. Der Betreiber die Cobus Company GmbH aus Köln hat auch ihr zweites Portal zurzeit abgeschaltet.

A-Z-Rezensionen ist offline

Das sind alles Schritte in die richtige Richtung. Denn es ist für fair handelnde Seller nicht nachvollziehbar, dass sie unter den Machenschaften dieser Rezensionsmafia leiden müssen. Und natürlich hat auch Amazon ein ganz eigenes Interesse. Der Asset der Produktbewertungen gehört verteidigt, denn nur wenn Kunden den Rezensionen vertrauen kann Amazon seine Position als führende Produktsuchmaschine behaupten.