Diese Geschichte macht betroffen. Ein bekannter Wawi-Software-Anbieter, mehrere Dienstleister und am Ende ist die Händlerin insolvent. Bildlicher lässt sich die Verantwortung der Warenwirtschaft-Anbieter kaum darstellen. Um so erschreckender ist die Erkenntnis, dass keiner der Beteiligten seiner Verantwortung auch nur ansatzweise gerecht geworden ist. Aber bitte lest selbst, was hier passiert ist.
Ein Händler kann handeln, aber er ist selten Softwareprofi und kann mindestens genauso selten ein Projekt aufsetzen, führen und steuern. Wenn dann die Partner entweder verantwortungslos oder schlecht arbeiten, kann das einen Händler leicht in existenzielle Not bringen oder, wie hier im Beispiel, direkt in die Insolvenz führen.
Was ist hier aber schiefgelaufen und wer hätte was besser machen können?
Die Händlerin hätte lernen müssen, wie sie grundlegend Projekte aufsetzt, führt und steuert. Über die Kenntnisse verfügte die Händlerin nicht. Learning: Ohne ordentliche Projektarbeit geht nichts.
Die Agenturdienstleister & Freelancer: Allen war das Defizit der Händlerin bewusst (fehlende Projektkenntnis), aber keiner war in der Lage, dieses fehlende Wissen durch geeignete Fragen zu kompensieren. Böses unterstellt: Der bzw. die Dienstleister waren selbst nicht in der Lage, projektorientiert zu arbeiten.
Der Warenwirtschaft-Software-Anbieter: Er kann Projektarbeit, er sollte seine Dienstleister kennen und hätte die Kundin richtig einordnen sollen. Vor allen aber hätte er verantwortlich handeln können und müssen. Hat er aber nicht.
Das traurige Fazit
In dieser Geschichte finden sich alle Kritiken, welche an die Branche der Software-Lösungsanbieter und Dienstleister zu richten sind, vereint. Aber auch an die Händler. Ohne grundlegende Kenntnisse von Software oder Projektführung oder zumindest eines davon landet ihr (zu oft) in den Fängen windiger Agenturen oder fallt auf schlechte Softwarelösungen rein. Dass die Geschichte in einer Insolvenz endet, ist sehr traurig und macht betroffen.
Wenn ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen mit Anbietern gemacht habt, dann könnt ihr mir gerne eure Geschichten einsenden. Sehr gerne möchte ich darüber schreiben, um aufzuklären und zukünftig Händler besser auf das harte ›Onlineleben‹ vorzubereiten.
das kenn ich aus eigener erfahrung, hatte mit ebay gestartet und alles lief so gut das ich probleme mit der abwicklung bekam, rechnungen musten bei afterbuy ausgedruckt und von hand in die buchhaltung eingetippt werden, zahlungszuordnung muste ich (fürs mahnwesen)bei afterbuy machen und ein zweites mal (für die steuer/buchhaltung) in der datev. hab mir dann büroware mit afterbuyschnittstelle von bit soft ausgesucht. auf einer messe hatte ich dann mit herrn meiringer (von dem ich immer noch sehr viel halte) von bitsoft gesprochen, das gespräch muste er wegen einem gesprächstermin abbrechen, ein (ich dachte mitarbeiter von ihm) übernahm dann sehr engaiert das gespräch und verkaufte mit die büroware software und die bitsoft schnittstelle.. alles gut dachte ich.. leider war es aber kein mitarbeiter sondern servicepartner und er bekam die einrichtung nicht hin. auf wesentliche grundsätzliche fragen gab es und gibt es bis heute keine antwort. in der folge habe ich nicht einen einzigen verkauf mit dem software duo handeln können. ein späteres gespräch mit herrn meiringer ergab das er diese software “NIE, OHNE MEHRERE TAGE SCHULUNG “verkauft hätte.auch gab es zu der schnittstelle kein handbuch (ich sagte zum verkäufer ich will erstmal keine schulung und … zur not schau ich doch mal ins handbuch).
das ganze ging dann zu gericht und dort präsentierte der verkäufer das ein handbuch (was ich aber erst später gemerkt habe, das handbuch war für eine zwischenzeitlich von büroware selbst programmierte afterbuy schnittstelle und nicht für die gekaufte von bitsoft).
mein anwalt war leider in dieser angelegenheit sagen ich es mal höflich keine große hilfe…
ein anderes mal hatte ich einen steuerberater (buchhaltung kann ich nicht will ich nicht mach ich nicht war mein standpunkt). er rief mich dann mal an und fragte warum ich einnahmen x angebenen aber nur quittungen für einen bruchteil habe. hab ihm erklärt das ich messevertrieb mache und 90%umsatz in 10% der zeit und daher nur quittungen schreibe wenn der kunde es will und abends aschau was in der kasse ist und das angeben. es rief dann nochmal eine angestellte von ihm an und fragte nochmal nach, auch dieser sagte ich das die angegebenen umsätze richtig sind , es wurden dann im jahresabschluß und der steuererklärung die umsätze nach quittungen geniommen, ich bekam geld vom finanzamt erstettet und 3wochen später die erste prüfung (und die folgenden 15jhare fortlaufend).
es wurde alles bemängelt ausser dem papier auf dem es stand. es waren rechnungen über bis zu 100000dm ohne meinen namen (ich wuste das damals nicht, ich hab ja einen steuerberater dacht ich). es gab ein verfahren wegen steuerverkürzung, rote karte nächste mal gehen sie in den bau war zusammengefasst die aussage )
ich hatte eine gute idee, wollte alles richtig machen, dachte ich such mir jemanden für das was ich nicht kann und dann ist gut…
gut gedacht aber wie sagte das finanzamt schon zu mir, ihr steuerberater ist nur ihr erfüllungsgehilfe, seine fehler sind ihnen zuzurechnen, sie sind als ordentlicher geschäftsführer verpflichtet es zu überprüfen…
also kurz gesagt, ich bin zwar nicht schuld an dem was die anderen an fehlern gemacht haben aber ich war schuld daran wie mein leben ausschaute, weil ich die falschen leute beauftragt habe ,weil ich micht nicht mit den dingen v´beschäftiigt habe…
das ist ja das problem weswegen die zeit vom start bis zu ordentlichem ergebnis und personal die schwiriegste ist. man kann als einzelkämpfer nicht alles machen, muss aber in seehhhrrr kurzer zeit zumindest in allen bereichen einen überblick haben..
nachdem ich nun so große Probleme mit Abwicklung/Buchhaltung/Steuer/zhlen usw hatte, habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt. als das finanzamt das letzte mal da war bekam ich ein großes lob “was sie auf knopfdrück an Auswertungen und zahlen liefern können ist klasse”. hatte sogar schon überlegt ob ich nicht als “unternehmensberater” für Abwicklungs /Optimierungslösungen und Buchhaltung was machen soll, aber bin leider perfektionist und hab von vielen dingen wie z.b. seo und marketing einfach nur grundkentnisse…
inzwischen bin ich im handwerk gelandet, weil ich auf ebay amazon und sdieses bald täglich nacharbeiten und auch auf die zahlungsmoral dort keine lust mehr habe.. und mein letzter kunde, maschienenbauer mit jtl, bringt mich in versuchung da vielleicht doch mal dies und das zu optimieren (die haben keine lagerplätze,bestandsverwaltung usw und das bei einem wahnsinnigen bauteilsortiment…)…
also kurz gesagt, unwissenheit schützt vor strafe nicht
und leben heist konstant lernen und wachsen (den hab ich von bodo schäfer geklaut)
..ganz lieben Dank für dein ausführliches Posting!