Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

„Unternehmer der Zukunft“ – Kick-off-Event in Berlin

„Unternehmer der Zukunft“ – Kick-off-Event in Berlin

„Unternehmer der Zukunft“ – Kick-off-Event in Berlin

Mit der Initiative „Unternehmer der Zukunft – lokal und um die Welt“ helfen WirtschaftsWoche, Amazon, www.wortfilter.de, www.shopanbieter.de und Amazon Verkäufer kleinen Händlern beim Start in den E-Commerce oder Ausbau des bisherigen Online-Geschäfts. Aus über 200 Bewerbungen wählten Digital-Experten 23 Händler für das Förderprogramm aus. Beim Kick-off-Event am 20. Januar 2017 trafen diese erstmals auf die Experten, die sie mit kostenlosen Trainings unterstützen und als Coaches durch das Programm führen. Im Zentrum stehen die Chancen des E-Commerce: Endete das Einzugsgebiet für kleine Händler früher oft im Nachbarort, können sie heute online international Kunden erreichen. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.amazon.de/p/feature/yz9mymo2dmqg7s8

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Sellers Choice 2017: eBay und Amazon seit 2015

Sellers Choice 2017: Ich berichtete bereits hier über die große Händlerumfrage auf dem amerikanischen Blog ecomercebytes.com von Ina Steiner. Über 10.000 Online-Händler haben die 10 wichtigsten Marktplätze bewertet. Jetzt schauen wir einmal auf die Zahlen von eBay und Amazon von 2015 bis 2017.

Amazons Entwicklung seit 2015

Insgesamt nimmt Amazon einschlägig seit 2015 ab. Das ist wohl auf den deutlichen Rückgang aller Werte, ausgenommen der Profitabilität, zurückzuführen. Diese wird 2016 am höchsten bewertet. Das geht einher mit dem großen Zuwachs an Marketplace-Händlern 2016 in den USA.

Die Bewertung der Nutzerfreundlichkeit hat bei allen bewerteten Marktplätzen tendenziell gegenüber 2015 abgenommen. Grundsätzlich entwickeln sich alle Marktplätze weiter und die Herausforderungen für ein professionelles Handeln auf den Plattformen steigt. Das geht einher mit einer komplexeren Bedienbarkeit. So ließe sich die Entwicklung ableiten.

Auffällig sind die Balken bei allen Fragen. Im Gegensatz zu den übrigen bewerteten Marktplätzen hat Amazon sehr hohe Ausschläge. Das kann dem starken Händlerzuwachs geschuldet sein.

EBays Entwicklung seit 2015

Bei keinem Marktplatz bewerten die Händler ihren Reibach so gut wie bei eBay. Das ist ein deutliches Zeichen, dass eBays Gebührenstruktur passt.  In den letzten 2 Jahren belegte eBay den Spitzenplatz, gefolgt von Amazon und der Drittplatzierte war Etsy. Insgesamt sticht eBay bei den Händlern wesentlich weniger heraus, wird aber auf einem deutlich niedrigerem Niveau bewertet.

Das die Marktplatz-Kommunikation sich besserer Beliebtheit bei den Händler erfreut, wundert mich nicht. Diese hat sich in meinen Augen auch spürbar verbessert. Um es ganz deutlich zu sagen: Man merkt, zum Glück, dass John Donahoe weg ist. Dass sich aber der Customer Support verbessert hat, kann ich in Deutschland nicht nachvollziehen. Das liegt allerdings auch daran, dass in den USA mit den Händlern auch auf eine viel umfassendere Art kommuniziert wird.

Marktplatz-Vergleich 2015 bis 2017

EBay und Amazon nun im 3-Jahres-Vergleich. Hier ist zu erkennen, dass die Marktplatz-Händler mit eBay und Amazon wohl im Jahre 2016 nicht so zufrieden waren. Kommunikation, Kundenservice und Empfehlungen weisen die deutlichsten Unterschiede auf.

ÜÜber alle Jahre hinweg, wird die Nutzerfreundlichkeit am höchsten honoriert. Mich wundert jedoch, dass die Unterschiede zwischen eBay und Amazon so gering sind. Ich hätte, aufgrund der größeren Anzahl an Einstellmöglichkeiten, vermutet, dass eBay schlechter abschneidet. Aber, der Marktplatz liegt schon seit 2 Jahren vorne.

Sind für euch die Zahlen schlüssig oder bewertet ihr die beiden Plattformen anders?

Das denken die amerikanischen Händler über eBay & Amazon:

Sellers Choice 2017 Marketplace Ratings: Amazon

One of the biggest benefits of selling on Amazon – its popularity – also results in one of the challenges sellers face – more sellers leads to greater competition. One respondent said, “my sales on Amazon have slid by about 50% over the last few years. I believe mostly due to more sellers in the category that I sell in and the “penny sellers” that flood every market with no care of what they are selling and no understanding of their product”

“Amazon is good because it allows sellers to have very wide range of potential buyers,” one respondent said. “However the seller support is very bad, and sellers cannot list certain items without approval which is very inconvenient. We take these products and sell them on other channels and Amazon loses our sales.”

https://www.ecommercebytes.com/cab/abu/y217/m02/abu0399/cab/abu/y217/m02/abu0399/s03

Sellers Choice 2017 Marketplace Ratings: eBay

eBay gives me the best bang for my buck. This site is really my bread and butter. I sell between $6-9,000/month. I have yet to figure out why other sites don’t do as well since my items are all on there as well.

eBay has always been very reliable for me. I am a small vintage seller and especially like the free listings. Also, better search engine than most.

eBay is easy to use and fast to learn and offers shipping discounts to sellers. Good customer service, contact can be via Facebook, phone or via the internet system.

eBay is our full time selling channel. They have almost instant customer service via phone, they have reasonable fees, buyers are constantly making purchases in our store, and we can use html to customize our listings so they stand out. We have done over 113k in sales last year with eBay and we cannot be more happy with our current state. The amount of potential buyers is much higher than all over channels.

Very good service and very fair with sellers.

https://www.ecommercebytes.com/cab/abu/y217/m02/abu0399/cab/abu/y217/m02/abu0399/s05

Feuer frei: Amazon Echo und Echo Dot für alle

Feuer frei! heute Morgen landete Amazons Ankündigung in meiner Mail-Box. Bisher gab es den Echo & Echo Dot von Amazon ja nur, wenn ihr den Sprachassistenten vorbestellt habt. Letzte Woche beobachteten einige Käufer aber schon, dass Vorbestellungen recht zügig ausgeliefert werden. Nun ist es offiziell: Den Echo gibt es für alle und sofort.

Jetzt bestellen: Amazon Echo und Echo Dot

Amazon Echo und Echo Dot sind ab heute auf Amazon.de verfügbar. Echo verbindet sich mit dem Alexa Voice Service, um Musik abzuspielen, Informationen, Nachrichten, Sportergebnisse und Wettervorhersagen zu liefern und vieles mehr.

Über meine 1. Lieferung berichtete ich im Dezember: eBay liefert mir den Amazon Echo. Mein bei eBay veröffentlichter Ratgeber hat mittlerweile über 2.7 Views. (Ich benutze Amazon Affiliate-Links)

Kommt das Konzept von Amazon Go bei den Konsumenten an? [Infografik]

Scheiße ist das geil: Amazon Go! Los her damit nach Deutschland! Jetzt! Sofort! titelte ich, als ich Amazon Go vorstellte. Und an meiner Meinung hat sich nichts geändert. Im Gegenteil. Ich hoffe an den Gerüchten, dass Amazon das Konzept schnell skalieren möchte ist etwas dran.

Amazon Go, so funktioniert es

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Sind die Konsumenten bereit für Amazon Go?

Diese Frage stellte sich die amerikanische Seite retailnext.net und fasste ihr Ergebnis in einer großartigen Grafik zusammen. Wie wirkt sich Amazon Go auf den Einzelhandel aus?

(Quelle: retailnext.net. Wie verändert Amazon Go den Einzelhandel)

Kann das was werden, oder ist das ein Rohrkrepierer. Was meint ihr?

10.000 Händler wählten die besten Online-Marktplätze

Die besten Online-Marktplätze: Bereits zum 8. Mal wählten hauptsächlich amerikanische Online-Händler den besten Marktplatz. Ina Steiner initiiert die Umfrage ‘Sellers Choice 2017‘ auf ihrem Blog EcommerceBytes. Auch wenn einige Marktplätze in Deutschland und Europa eher unbekannt sind, so ist das Ergebnis trotzdem sehr interessant. An der Umfrage nahmen über 10.000 Händler teil.

Welche Marktplätze wurden bewertet?

Zunächst einmal wählten die Leser die 10 relevantesten Marktplätze. Das waren in den Augen der amerikanischen Markthändler folgende Plattformen: Amazon, eBay, Etsy, Ruby Lane, Bonanza, eCrater, craiglist, Pinterest, eBid und Facebook.

Da sich die Plattformen auf ihren jeweiligen nationalen Seiten unterscheiden, werde ich mich hauptsächlich auf eBay und Amazon konzentrieren. Inas Auswertung könnt ihr auf Englisch hier lesen.

Was wurde bewertet?

Diese u. a. 4 Bereiche plus eine Händler-Empfehlung. Es konnten 0 bis 10 Sterne vergeben werden.

  • Profitabilität, mit welcher Plattform verdient der Händler am meisten?
  • Kunden Service, wie bewertet ihr den Service, den die Marktplätze euch gegenüber leisten?
  • Kommunikation, wie bewertet ihr die Zusammenarbeit der Plattformen mit euch?
  • Benutzerfreundlichkeit, wie einfach ist der Marktplatz (aus Händlersicht) zu handhaben?

Was sind die besten Online-Marktplätze?

Am meisten Geld verdienen die Händler mit eBay. Das zeigt jedenfalls die Umfrage. Und eBay ist seit 4 Jahren ungeschlagen.

(Händlerbewertungen 2017: eBay vs. Amazon)

Ansonsten hat Amazon doch recht deutlich die Nase vorn. Nur noch bei der Nutzerfreundlichkeit schneidet eBay auch besser ab. Allerdings ist dieser Abstand marginal. Beim Customer Support und bei der Kommunikation sind die Unterschiede schon deutlicher. Geradezu erschreckend ist die sehr viel schlechtere Bewertung des eBay-Kunden-Services. Obwohl eBay in den USA über wesentlich mehr Kanäle und deutlich intensiver mit den Händlern kommuniziert, so wundert mich diese Bewertung nicht. Auch in Deutschland finde ich, dass eBays Kunden-Service noch eine Menge Luft nach oben hat. Was meint ihr? Geben die Erfahrungen der amerikanischen Händlerkollegen auch eure wieder?

Zusammenfassung der Ergebnisse

(Die vollständige Auswertung findet ihr hier. In den kommenden Tagen werde ich die Zahlen etwas ausführlicher unter die Lupe nehmen.)

Tipp: Patentsuche mit Google – Wie großartig ist das denn?

Kennt ihr das? Unter folgendem Link bietet Google eine Patentsuche an: https://www.google.co.ug/?tbm=pts&hl=de&gws_rd=ssl. Ich bin sehr beeindruckt. Welche Datenbanken da Google wohl benutzt?

67 Ergebnisse für die legendäre Knoblauchpresse

Die Suche nach Patenten die ein Knoblauchpresse betreffen schmeißt mir Google 67 Ergebnisse vor die Füsse.

Patensuche: Detailansicht eines Ergebnisses

Fett! Alle Details auf einen Blick und inklusive juristischer Ereignisse. Was haltet ihr davon?

Und NEU: Google Patents

Internationale Patente mit Japan und Süd Korea inkludiert. Die Suche kann was.

Danke an Rechtsanwaltin Heidi Kneller-Gronen von der Kanzlei IP-Kneller. Sie gab mir freundlicherweise diesen Tipp.

Pro Tipp von Heidi

Nutzt den Button ‘Tools’ zu weiteren Filterung und Eingrenzung eurer Suchergebnisse.

7./8. März in Köln: E-Commerce-Arena – das neue Highlight auf der IAW Messe

Der E-Commerce und ganz besonders Amazon und Ebay sind aus dem Handel nicht mehr wegzudenken. Konsumenten kaufen immer mehr online und gleichzeitig machen vertikale Marken, erodierende Margen, zunehmende Transparenz und schrumpfende stationäre Umsätze den Händlern das Leben schwer.

Aber auch im Großhandel von Handelswaren an Wiederverkäufer zählt neben dem Personal-Business immer mehr die digitale Präsenz und Reichweite. In genau diesem Spannungsfeld bietet die internationale Aktionswaren- und Importmesse (IAW-Messe) mit ihren 300+ Ausstellern attraktive Sortimente für das Aktions- und Private-Label Geschäft an und positioniert die neue E-Commerce-Arena als zusätzliche Vortragsbühne mit einem attraktiven Programm mitten im Messegeschehen.

IAW: 14 Fachvorträge + 7 Intensiv-Workshops voller Wissen

Das bietet das Programm vom 7.- 9. März 2017 in Köln; ein attraktives Programm speziell für kleine und mittlere Händler & Importeure.

„Wir sprechen mit dem Programm alle Händler vom unabhängigen Einzelhändler, egal ob online oder stationär – bis hin zum Großhändler und Importeur an und bieten geballtes Fachwissen führender Experten.“ so Stefan Grimm, Geschäftsführer und Mitbegründer von RESTPOSTEN.de, über das vom ihm moderierte Vortragsprogramm.

(Meine Einnahmen werden der Bonner-Tafel gespendet)

1A-Lage stationär bedeutet online Platz 1 der Ergebnisliste

Händler brauchen stationär oder auf Messen möglichst 1A-Lagen, damit Frequenz und Umsatz stimmen; online zählt nur der vorderste Platz in der Buy-Box. Damit diese erreicht werden können, teilen Branchengrößen wie der Ebay Papst Mark Steier, Dr. Kai Hudetz vom Institut für Handelsforschung, der E-Commerce Experte Adrian Hotz oder die Amazon Profis von factor-a und weitere Referenten ihr Wissen mit dem Auditorium. Praxiswissen für den erfolgreichen Handel – nicht mehr und nicht weniger, ist das konkrete Ziel des Programms.

Auf der Arena Bühne (IAW Messe | Halle 9 | Stand A 135) finden am 7. und 8. März von 11.00 – 18.00 Uhr insgesamt 14 Vorträge statt, von denen einige auch auf der Facebook Fanpage von RESTPOSTEN.de live gestreamt werden.

Parallel werden zu 3 Themenblöcken kostenpflichtige halbtägige Intensiv-Workshops angeboten:

  • 7. März – „Ebay 4h intensiv“ mit Mark Steier (Blogger auf www.wortfilter.de)
  • 8. März – „Amazon 4h intensiv“ mit den Experten der Full-Service-Agentur factor-a
  • 9. März – „Content Marketing und Dienstleister Steuerung 4h intensiv“ mit Arne Stoscheck von eTribes Connect

Die Intensiv Workshops werden in Kooperation mit dem Digital Commerce Day in Hamburg als DCDnet Veranstaltungen durchgeführt und kosten pro Teilnehmer nur 199,00 EUR zzgl. Steuern und Gebühren. Pro Workshop sind maximal 30 Teilnehmer zugelassen, Tickets sind ab sofort über die E-Commerce-Arena Website oder die Website des Digital Commerce Day erhältlich.

Der Eintritt zur IAW-Messe ist bei Vorabreservierung des 3-Tages Tickets auf www.iaw-messe.de kostenlos. Ein Besuch lohnt sich also doppelt, denn attraktive Warensortimente und das Vortragsprogramm der E-Commerce-Arena locken aufs Messegelände Köln.

Die E-Commerce-Arena wird von der GKS Handelssysteme GmbH, dem Betreiber der Großhandelsplattformen www.RESTPOSTEN.de und www.grosshandel.eu in Kooperation mit der IAW Messe Köln und dem Digital Commerce Day in Hamburg organisiert und moderiert.

Überblick: 7. – 9. März 2017 | 9.00 – 18.00 Uhr | Messe Köln | Halle 9

IAW-Messe:
Ordermesse für Aktionswaren und saisonale Frequenzartikel, Tickets kostenlos online reservieren

E-Commerce-Arena:
14 Fachvorträge, für Messebesucher kostenlos, mitten im Messegeschehen

DCDnet Intensiv Workshops Ebay, Amazon oder Content Marketing:
4h Trainings von Top-Experten für 199,00 Euro +MwSt +Gebühren, Ticketbuchung über Xing-Events

Alle Infos, Tickets und das komplette Programm: www.restposten.de/E-Commerce-Arena.php

NEWS: LEGO mit eigener eBay Markenwelt

Starke Marken entdecken ihre Chancen auf eBay.de

Das eBay Partnerprogramm für Marken (eBay Markenwelt) ermöglicht es Markenherstellern, eigene Markenwelten bei eBay einzurichten. Dort können sie ihre Produkte in einem individuell auf sie zugeschnittenen Umfeld präsentieren. Händler, die von den Herstellern für den Verkauf der Waren zertifiziert wurden, werden bei eBay als autorisierter Verkäufer gekennzeichnet. So können Markenhersteller eine hochwertige Verkaufspräsenz bei eBay einrichten, auch ohne selbst als Verkäufer tätig zu werden.

Lego goes eBay Markenwelt

Die LEGO GmbH ist ab sofort mit einer eigenen LEGO® Markenwelt auf dem Online-Marktplatz eBay vertreten. Potenzielle Käufer finden auf der neuen Seite die Produktwelt der LEGO GmbH übersichtlich präsentiert. In 21 Themenwelten können Kunden die gesamte Vielfalt der Produktlinien wie zum Beispiel LEGO Star Wars™, LEGO Ninjago oder LEGO Friends entdecken. Käufer können auf der Suche nach Bestsellern, Neuheiten, Raritäten oder anlassbezogen durch die Seite navigieren. Eine altersbezogene Suche ist ebenfalls integriert. Zusätzlich bereichern Videos der Themenwelten die LEGO Markenwelt bei eBay. Neben dem postalischen Versand können viele Produkte, die von autorisierten Händlern angeboten werden, per Click & Collect bei einem lokalen LEGO Händler in der Nähe online bestellt, bezahlt und dann vor Ort abgeholt werden. Damit bietet die Markenwelt der LEGO GmbH bei eBay eine Vielzahl von Funktionalitäten, die erstmals bei eBay in einer Markenwelt umgesetzt wurden. Die neue Markenpräsenz ermöglicht es der LEGO GmbH, ihr Produktportfolio über autorisierte Fachhändler auf einer zusätzlichen Online-Plattform zum Verkauf anzubieten und so die gesamte Kundenreichweite von eBay zu erschließen: allein 17 Millionen aktive Käufer in Deutschland und 165 Millionen weltweit.

Christian Pau, Senior Sales Director bei der LEGO GmbH zur Kooperation: „Die Eröffnung der LEGO Markenwelt bei eBay ist ein weiterer Schritt im Ausbau unserer Multichannel-Aktivitäten. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, die LEGO Händler bei der Entwicklung einer Online-Strategie zu unterstützen. Mit seiner großen Reichweite sowie der leistungsstarken Verkaufsplattform erscheint uns eBay dabei als ein wichtiger Partner.“

(Die LEGO GmbH startet eigene eBay Markenwelt)

Stefan Wenzel, Deutschland-Chef von eBay, fügt hinzu: „Die Produkte der LEGO Gruppe gehörten bei eBay schon immer zu den meistgesuchten Spielwaren. So befinden sich zum Beispiel „LEGO“ und „LEGO Duplo“ aktuell unter den zehn häufigsten Suchanfragen bei eBay.de. Die Zusammenarbeit ist für uns daher ein logischer Schritt. Für die lokalen LEGO Händler bietet die Präsenz bei eBay eine hervorragende Möglichkeit, einen neuen Vertriebskanal zu erschließen.“

Fakten zur LEGO Gruppe bei eBay.de

  • „LEGO” und „LEGO Duplo” sind unter den Top 10 Suchanfragen bei eBay.de
  • „LEGO Star Wars™” ist der meistgesuchte Begriff in der Spielzeug-Kategorie von eBay.de
  • Alle 20 Sekunden wird bei eBay.de ein LEGO Artikel gekauft

Die neue LEGO Markenwelt finden Sie unter lego.ebay.de

(Quelle: eBay Pressemitteilung)

Es ist langsam an der Zeit etwas genauer auf die Chancen der eBay Markenwelt aus Sicht der Händler, Hersteller und Marken einzugehen.

How to: eBay Shop the Hashtag – #eBayLuxuryVintage

Am 07.02.2017 startete eBay eine neue Kampagne, die auf die Kategorie Luxury Vintage aufsetzt: “Shop the Hashtag”. Die Idee ist recht simpel. Ihr verseht auf Instagram oder Facebook Bilder mit dem Hashtag #eBayLuxuryVintage, eBay greift die Bilder ab und findet dazu die passenden Angebote in der Kategorie Luxury Vintage. Die Ergebnisse seht ihr dann auf der Landingpage zum Programm Shop the Hastag.

eBay Hub: Luxury Vintage

EBay Hubs sind Themenseiten. Der Marktplatz bietet interessierten Konsumenten zu einem bestimmten Thema eine eigene Einstiegsseite an. Neben Luxury Vintage gibt es auch einen Hub für Smart-Home-Produkte. Die Landingpage Luxury Vintage ist mit der Kategorie “Fashion” verlinkt und stellt Premium-Designerstücke aus 2. Hand aus den Kategorien Uhren&Schmuck, Taschen, Accessoires und Sonnenbrillen dar.

(Screenshot: eBay Luxury Vintage)

Zielgruppe sind vornehmlich Frauen, die Spaß an luxuriösen Designer-Stücken haben. Aber auch wir Männer werden bedacht, mit der Kategorie Uhren&Schmuck. Gegenwärtig sind in allen 4 Kategorien 2192 Luxury Vintage-Produkte gelistet. Die in der Pressemitteilung veröffentlichte und von nahezu allen Medien übernommene Anzahl von 92.000 Artikeln ist schlicht falsch. Zur Erklärung: Im Programm eBay Luxury Vintage sind 2192 kuratierte Artikel gelistet. Tatsächlich stehen aber über 92.000 Artikel in den jeweiligen Kategorien zur Verfügung.

Das ist Shop the Hashtag” by #eBayLuxuryVintage

Und so soll das Einkaufen mit Hashtags laut eBay funktionieren:

Der Nutzer postet auf Facebook oder Instagram ein Foto mit seinem Luxury Vintage-Item, versieht es mit dem Hashtag #eBayLuxuryVintage und wird nach der Einwilligung automatisch auf der Landingpage von „Shop the Hashtag“ im Luxury Vintage Hub bei eBay eingebunden. Danach kann via Mouse-Over, beispielsweise mit nur einem Klick, die Lieblingshandtasche […] direkt im Partnershop der eBay Verkäufer gekauft werden. Nutzer und Käufer werden so zum Content Creator und Teil der exklusiven Inspirationsplattform für zeitlose Vintage Outfits.

eBay setzt Maßstäbe mit neuer Technologie

So jedenfalls titelt die Überschrift der Pressemitteilung. So neu ist die Technologie für den Marktplatz aber gar nicht. Zuerst nutze eBay diese Bilderkennung und Verknüpfung zu dem eigenen Inventar im eBay-Shop-Bot. Dieser ist leider nur auf eBay.com verfügbar. Schade! Das neu eingeführte Feature dürfte ein Ergebnis aus eBays Einkaufs-Tour 2016 sein. Im Oktober berichteten verschiedene Medien über den Zukauf des israelischen Start-ups Corrigon. Eine Bildersuchmaschine. Dessen Technologie wird nun angewendet.

Und so funktioniert “Shop the Hashtag” tatsächlich:

Nachdem ihr euer Bild auf Instagram oder Facebook gepostet und mit dem Hashtag versehen habt, greift eBay das Bild ab. Dort landet es zunächst in einer Prüfroutine.

(Zustimmung zur Bildnutzung: #iagree)

Nach erfolgter Qualitätsprüfung antwortet eBay mit dem Text:

“[…] super Bild! Wenn du damit einverstanden bist, dass eBay dein Bild verwendet, dann antworte einfach darauf mit #iagree (terms at https://heute.ebay.de/TC)”

Damit holt sich der Marktplatz die Rechte zur Bildnutzung ein. Die Rechte, die ihr eBay einräumt, könnt ihr unter dem Link https://heute.ebay.de/TC erlesen. Sobald ihr zustimmt, wird das Bild mit dem Inventar verknüpft und auf Luxury Vintage eingespielt. Dauert circa 24h. Ihr müsst im Übrigen weder bei eBay eingeloggt sein, noch müsst ihr über ein eigenes eBay-Konto verfügen, um „Shop the Hashtag“ nutzen zu können.

( Auf eBay #eBayLuxuryVintage)

Das ist ein smarter Move von eBay

Der Bedarf an teuren und edlen Designerprodukten aus 2. Hand ist groß. Nicht umsonst haben sich um diese Nischen eigene Plattformen, wie rebelle.com oder chrono24.de, gebildet.

„Die Verkaufszahlen unserer Luxury Vintage-Produkte steigen stetig und die Nachfrage nach Designraritäten und exklusiven Einzelstücken ist gerade in unserer schnelllebigen Zeit sehr hoch“, so Nina Pütz, Director Fashion & Lifestyle.

Diese Designer-Marken affinen Konsumenten nun smart auf die eigenen, einzigartigen Angebote zu lenken, ist großartig. Zumal der Marktplatz ja mit seiner gerade geschaffenen Trust-Kampagne eBay Authenticate ™ den Käufern auch die Angst vor Fälschungen nimmt.

(#eBayLuxuryVintage Mouse-Over führt zu den Produkten)

An wen ist #eBayLuxuryVintage adressiert?

EBay möchte damit Mode-BloggerInnen und Konsumenten aus der Generation Y ansprechen. Millennials sind zwischen 18 und 37 Jahre alt und nutzen wöchentlich 6:19h Soziale-Medien (Quelle: Nielsen Social-Media  Report 2016). Der Marktplatz eröffnet damit seinen Konsumenten eine neue Möglichkeit, sich über die Sozialen Medien auf eBay darzustellen und mit dem Marktplatz zu interagieren. EBay wird sexy.

#eBayLuxuryVintage ist Teil von eBays Social-Media-Strategie

EBay CEO Devin Wenig kündigte bereits 2015 an, dass er sich verstärkt um die Social Medias bemühen möchte, um über diese Kanäle Shopper zu erreichen:

„Wir sehen Social Media und Messaging-Plattformen als eine großartige Möglichkeit, unsere Kunden genau an jenen Orten zu erreichen, die sie lieben, während wir damit unsere Traffic-Quellen und die Akquirierung der User für ein konsistentes, langfristiges Wachstum anpassen.“

Das diese Traffic-Strategie auch für Deutschland gilt, bestätigt eBays deutscher Head of Consumer Marketing, Brand & Horizontals, André Musalf, vergangenes Jahr:

„EBay folgt weltweit einer einheitlichen Social Media Strategy, d. h. auch eBay Germany setzt hier einen strategischen Schwerpunkt. Jedoch können sich die Aktivitäten in den lokalen Märkten von denen in Nordamerika unterscheiden. Grundsätzlich ist eBay der Ansicht, dass die sozialen Medien ein enormes Potenzial bieten, mit relevantem Content Traffic und damit auch neue Kunden für eBay zu generieren.“

Tipp: So können Händler mit eBay Social Medias nutzen

Wirklich bedauerlich, dass eBays Social Media Guide den Händlern nur in englischer Sprache zur Verfügung steht. Hier der Link zum Guide. Lest ihn einmal. https://pages.ebay.com/seller-center/grow-your-business/boost-sales/social-selling.html

Hier der Link zur Pressemitteilung ‘Shop the Hashtag’:

https://presse.ebay.de/sites/default/files/20170207_eBay_PM_Shop_the_Hashtag.pdf

Und zum Factsheet “5 Tipps für Luxury Vintage Produkte”:

https://presse.ebay.de/sites/default/files/20170207_eBay_Shop_the_Hashtag_Factsheet.pdf

Gastartikel: Marke anmelden – aber bitte mit Plan!

Marke anmelden: Eine Marke dient der Stärkung des eigenen Unternehmens. Durch eine Marke kann man dem Unternehmen ein Gesicht geben. Ein Gesicht, das der Kunde mit dem Unternehmen verbindet und das ihn immer wieder zu diesem hinzieht. Dies bedeutet damit auch eine Stärkung der Marktmacht gegenüber dem Wettbewerber. Erstaunlich viele Online-Händler lassen dieses Potential einfach auf dem Weg liegen, begnügen sich mit einem (unbedeutenden) Firmennamen und müssen bei jedem Produkt aufs Neue um neue Kunden buhlen und bei Null anfangen. Aber auch diejenigen, die bereits den Wert einer Eigenmarke realisiert haben, sind doch noch erstaunlich planlos. Typischer Erstdialog mit Mandanten:

Satz eines Mandanten: “Ich möchte gerne eine Marke anmelden”.
Frage: Wofür?
Antwort: “Alles im Bereich [hier kann jetzt ein beliebiger Begriff stehen, äußerst beliebt: ‘Haushaltswaren’]”
Frage: Okay, welchen Zweck soll die Marke erfüllen?
Antwort: “Ich will, dass meine Mitbewerber sich nicht mehr bei Amazon an mein Produkt anhängen”.
Frage: Und wofür soll die Marke stehen? Für was steht Ihr Unternehmen?
Antwort: “Qualität und Kundenservice”.
Frage: Und die anderen werben mit Schrott und Unfreundlichkeit?

Erste Gedanken zur Markenbildung

Was ist denn der Sinn einer Marke? Eine Marke soll Vertrauen zu einem bestimmten Unternehmen schaffen und Produkte mit diesem verknüpfen. Der Kunde soll bestimmte Eigenschaften mit dem Unternehmen/den Produkten verbinden. Dies können ganz unterschiedliche Eigenschaften sein, wie z.B. hochwertig oder auch besonders günstig, stabil, einfach zusammen zu bauen, perfekte Leistung (z.B. Sauberkeit, Klebekraft), Haltbarkeit, Design und vieles andere. Mit anderen Worten: Was kann das eigene Produkt besser als die anderen? Womit kann man sich mit der eigenen Marke von den anderen Mitbewerbern abheben? Was ist das Alleinstellungsmerkmal? Mit welchen Begriffen soll der Kunde die Produkte wahrnehmen und verbinden? Dabei gilt: Mehr als 2-3 Schlagworte sollten es nicht sein. Qualität und Kundenservice sind dabei keine Optionen, denn das hat für alle eine Selbstverständlichkeit zu sein! Diese Vorabüberlegungen sollte sich jeder Unternehmer jederzeit fragen, um sich überhaupt von seinen Konkurrenten abzuheben. Aber dies gilt umso mehr bei der Markenbildung. Nur ein schönes Logo reicht einfach nicht.

Bildung von Warengruppen

Sind diese Grundgedanken einmal gefasst, müssen die eigenen Produkte unter die Lupe genommen werden: Passen alle Produkte unter die überlegten Definitionen? Es ist nicht besonders förderlich, wenn man beispielsweise hochwertiges Werkzeug mit der Marke versehen möchte, auf der anderen Seite aber dann noch Bleistifte verkaufen möchte. Dies verwässert die Marke massiv, denn mit was soll der Kunde nun die Marke verbinden? Zur Verdeutlichung ein anderes Beispiel: Uhu steht für hohe Klebekraft. Wer würde aber ein Shampoo von Uhu kaufen? Wer hier bereits mehrere etablierte Standbeine hat, sollte überlegen, auch mehrere Marken zu etablieren. Wer aber nur ein Hauptstandbein hat und mit anderen Produkten lediglich experimentiert, sollte sich erst einmal nur auf sein Hauptprodukt fokussieren. Über allem sollte die Überlegung stehen: Kann ich das noch unter das Dach der Marke fassen?

Entwicklung Marke

Nun kommt die nächste Hürde, nachdem die Produkte und die Definitionen feststehen: Die richtige Marke! Hier gibt es jede Menge Spezialisten, die bei der Erstellung helfen können. Aber da die meisten es doch selbst in die Hand nehmen, ein paar Hinweise: Wenn ich z.B. eine starke Bohrmaschine in den Markt bringen möchte, ist es im Allgemeinen nicht ganz clever, als Logo ein Mäuschen zu nehmen oder rosa als Grundfarbe. Damit verbindet der normale Verbraucher nicht unbedingt Stärke. Es macht auch nicht unbedingt Sinn, die Bohrmaschine Bohri zu nennen. Die Marke selbst sollte schon das transportieren können, was man sich als Definition überlegt hat. Da fängt bei den Farben an: Farben wecken unbewusst Gefühle und sind so ein ganz einfaches Mittel der “Manipulation” von Kunden. Hier gibt es ganze Wissenschaften darüber. Dies kann bei der Erstellung von farbigen Marken durchaus eingesetzt werden.

Aber auch Wortmarken unterliegen Gesetzen: Reine Beschreibungen sind grundsätzlich nicht anzumelden: Sie sind freihaltebedürftig. Aber auch einfache Wortspielereien (Bohri, Täschle) sind zwar äußerst beliebt, aber grundsätzlich nicht sehr stark als Marke, da nicht sehr unterscheidungskräftig (falls nicht ohnehin lediglich beschreibend). Sehr beliebt sind auch Einkürzungen des Wortes oder der Austausch einzelner Buchstaben, aber wer soll das noch aussprechen können? Blstft – als Marke für Bleistifte? Oder auch Bl3!st!ft? Geschrieben sieht es teilweise sogar ganz gut und unterscheidungskräftig aus, aber wie soll der Kunde seinem Nachbarn sagen, bei wem er nun die tollen Bleistifte gekauft hat?

Sehr beliebt, einfach und meist auch markentechnisch gut sind wohl Abkürzungen, wie z.B. Metabo (METAllBOhrdreher). Hier kann der Kunde ganz einfach sich die Marke merken (er bekommt die Eselsbrücke gleich mitgeliefert), er verbindet schnell das entsprechende Unternehmen damit, man hat kein Problem mit beschreibenden Elementen und seltener das Problem, mit anderen Marken zu kollidieren.

Der Weg zur Eintragung

Sind die Vorüberlegungen abgeschlossen, sollte man unbedingt eine Markenrecherche machen. Dies kann man entweder selbst (https://www.tmdn.org/tmview/welcome.html?lang=de) oder lässt man z.B. bei einem Anwalt machen. Es gibt hier auch verschiedene Diensteanbieter. Jedoch muss eine Warnung laut und deutlich ausgesprochen werden: Was der Laie als “völlig anders” wahrnimmt und wie Juristen dies beurteilen, sind oft zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe. Sehr oft beteuern engagierte Neumarkenanmelder, dass sie im Vorfeld nichts Ähnliches gefunden haben und man soll als Anwalt dies nur nochmal bestätigen. Und schon oft musste dem Mandanten doch nahegelegt werden, sich einen anderen Markennamen zu überlegen, um nicht mit anderen zu kollidieren.

Sind auch die Bedenken der Juristen aus dem Weg geräumt, muss nur noch überlegt werden, welche Länder  (in Zeiten des europäischen Binnenmarktes sollte die Gemeinschaftsmarke durchaus empfehlenswert sein) und welche Waren-/Dienstleistungsklassen in Frage kommen? Dabei gilt: Die Marke muss (nach einer Schonfrist von 5 Jahren) für die eingetragenen Produkte auch verwendet werden, sonst kann sie gelöscht werden. Aber in jedem Fall sollte man auch seine Expansionspläne im Kopf haben und diese bei der Anmeldung auch berücksichtigen.

Marke anmelden: Fazit

Eine Marke anmelden und sich eine Markenstrategie zu überlegen, sind überschaubare und lösbare Aufgaben, die jeder Unternehmer sich durchaus vornehmen sollte, um sich langfristig von seinen Mitbewerbern abheben zu können. Hier lassen viele Unternehmer noch großes Potential ungenutzt rumliegen.

Selbstverständlich biete ich gerne auch meine Hilfe an. Wenden Sie sich gerne an office@ip-kneller.de

NEU im eBay Verkäufer-Cockpit Pro: Wachstum BETA / Teil I

Seit Freitag Vormittag, 03.02.2017, gibt es eine neue Funktion im eBay Verkäufer-Cockpit Pro. Der neue Reiter nennt sich “Wachstum BETA”. Und er ist der Start einer ganze Reihe an Erweiterungen des Verkäufer-Cockpits, das eBay vergangenes Jahr eingeführt hat. Wer es noch nicht weiß, das Verkäufer-Cockpit erreicht ihr über den Link eBay.de/sh. EBay gibt mit dieser Erweiterung den Händlern ein enorm mächtiges Anaylse-Tool an die Hand, welches nicht nur die Betrachtung eigener, sondern auch die Bewertung von Wettbewerbsangeboten ermöglicht.

Mir ist kein externes Tool bekannt, welches so umfassend Beobachtungen und Auswertungen eigener und konkurrierender Angebote ermöglicht. Keine andere Plattform stellt solch umfangreiches Werkzeug seinen Händlern zur Verfügung.

Ich bin fassungslos, was eBay da Großartiges für seine Verkäufer entwickelt. Wow!

eBay Verkäufer-Cockpit Pro: Wachstum BETA

Der neue Reiter teilt sich in zwei Bereiche auf: “Angebote verbessern” und “Tipps zur Warenbeschaffung”.  Nutzbar sind diese neuen Funktionen für Händler, die bereits ihre Angebote mit Produktkennzeichnungen versehen haben, also die Bedingungen für strukturierte Daten erfüllen.  Wer also bisweilen noch keine Produktkennzeichner nutzt, sollte aus den Puschen kommen!

Angebote verbessern

Hier bekommt ihr euer Inventar angezeigt: Titel, Preis, verfügbare Stückzahl und Tage nicht verkauft. Ihr könnt eure Artikel durch Klicken auf die Spaltenüberschriften Filtern. Angezeigt werden Festpreisangebote mit eindeutiger Produktkennzeichnung.

Die Empfehlungen, also die Verkaufswahrscheinlichkeit, basieren auf dem Kaufinteresse von Konsumenten der eigenen Angebote, im Verhältnis zum Kaufinteresse anderer Verkäufer. Das Kaufinteresse berechnet sich also nicht nur aus den reinen Verkäufen, sondern es werden auch andere Interaktionen mit den Angeboten einbezogen. Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Dazu könnt ihr die Angebote analysieren. Es liegen jedoch zum Start noch nicht für alle Artikel Empfehlungen vor.

Deaktiviert ihr den Knopf “Nur Angebote mit Empfehlungen ansehen”, so könnt ihr eure Artikel nach “Tage nicht verkauft” filtern und analysieren. Leider ist eine Bulk-Bearbeitung noch nicht möglich, aber ihr bekommt mit diesem Filter eine Einsicht über eure Renner-&-Penner-Liste.

Angebot analysieren

Die Detailanalyse erreicht ihr über die Links Angebot analysieren oder Angebot und Empfehlung analysieren in der Listenübersicht “Angebote verbessern”.

(1. Screenshot: mit Empfehlung ; 2. Screenshot: ohne Empfehlung)

Was ist ein Median?

Der Median, oder Zentralwert, ist ein Mittelwert in der Statistik und ein Lageparameter. Der Median einer Auflistung von Zahlenwerten ist der Wert, der an der mittleren (zentralen) Stelle steht, wenn man die Werte der Größe nach sortiert. Beispielsweise ist für die Werte 4, 1, 37, 2, 1 die Zahl 2 der Median, nämlich die mittlere Zahl in 1, 1, 2, 4, 37. (Quelle: wikipedia.org)

Der Median hilft euch, eure Artikel im Verhältnis zu den Produkten der Marktbegleiter einzuordnen.

Die Kennzahlen

Die angezeigten Mediane unterscheiden [1] verkaufte Angebote und [2] aktive Angebote, also eure inklusive der eurer Mitbewerber, die aktuell gelistet sind. In unserem Beispiel liest sich das also so: [1] Es sind in den letzten 90 Tagen 99 Spiegelgläser zum Median-Preis von 11,65€ verkauft worden. [2] Gegenwärtig werden 1.321 Spiegelgläser von allen (inkl. euch) Anbietern zu einem Median-Preis von 14.27€ angeboten.

Preistendenz der letzten 90 Tage

Die Beschriftung der Y-Achse (Vertikal-Achse) ist falsch. Hier sollte € und nicht $ stehen. Die Werte werden aber richtig angezeigt (Stand 4.2.17). Die blaue Linie zeigt euch den durchschnittlichen Verkaufspreis. Die graue Linie stellt euren Preis dar. Die grünen Kreise zeigen eure Verkäufe an und die blauen Punkte die Verkäufe eurer Wettbewerber. Geht ihr mit der Maus über die blauen Punkte und klickt, dann öffnet sich das Angebot eurer Konkurrenz.

(Konkurrenz-Angebote)

Tipp: Durch Klick auf die Legenden-Abschnitte “Ihr Preis”“Ihr Umsatz” usw., lassen sich die Anzeigepunkte ein- und ausblenden. Das schafft Übersicht.

Traffic-Vergleich

(So viel Aufmerksamkeit erhält Ihr Angebot von Käufern. Je mehr Traffic, umso höher die Verkaufschance.)

Von großer Relevanz ist hier der Vergleich zu den verkauften Angeboten mit gleicher EPID (= eBay Product ID).  Da eBays Suchmaschine, die Cassini, auf Kategorie-Ebene misst, sind natürlich auch die Vergleiche der Kennzahlen zu den Angeboten der gleichen Kategorie wichtig.

(Erklärung, hier: Konversionsrate)

Die jeweiligen Kennzahlen erhaltet ihr durch Klick auf den Info-Kreis erklärt.

Tipp: Schaut euch bitte an, wie eBay Impressionen erklärt “Durchschnittliche Häufigkeit, mit der ein nachverfolgter Link zu Ihrem Angebot pro Tag bei eBay erscheint, unabhängig davon, ob er angeklickt wird”.

Der Hammer: Direkter Wettbewerbsvergleich

Mit diesem Hammer-Tool könnt ihr nun alle wichtigen Metriken direkt mit denen eurer Wettbewerber vergleichen. In unserem Beispiel hat eBay insgesamt 23 Mitanbieter erkannt. Jeweils 5 kann ich in der Ansicht betrachten. Oben rechts wählt man die Sortierung aus: Verkaufsrang, Sofort-Kauf-Preis, Verkaufspreis, verkaufte Stückzahl, verfügbare Stückzahl. Lasst euch das einmal auf der Zunge zergehen! Grundsätzlich standen diese Zahlen über die eBay-API oder einige externe Werkzeuge ‘theoretisch’ jedem Verkäufer zur Verfügung. Aber halt nicht kostenlos und nicht so integriert und anschaulich.

#1 Verkaufte Stückzahl

Hier seht ihr in der ersten Spalte eure eigenen Zahlen. Im Beispiel sind 92 von 645 verfügbaren verkauft. Und natürlich zeigt das System sämtliche Verkaufs- und Verfügbarkeitszahlen eurer Wettbewerber.  Der Verkäufer pro-carpensis hat also 10 auf Lager und 5 Stück in den letzten 90 Tagen verkauft. Summiert ihr die Stückzahlen, könnt ihr euch so euren eigenen Marktanteil einfach errechnen.

#2 Verkaufsrang

EBays Verkaufsrang ist wie folgt erklärt: Rang passender Angebote auf Basis der Gesamtverkäufe (nicht verkaufte passende Angebote ausgenommen).  Damit erfahrt ihr als Händler sofort, wie euer Angebot im Gegensatz zu identischen Angeboten steht. Ist das nicht der Hammer? Eine der besten Kennzahlen finde ich. Wenn ihr also wieder einmal der Meinung seid, dass ihr schlecht verkauft und eBay dran schuld ist, dann schaut euch diese Zahlen an. Und wenn ihr meint, eure Angebote gehen gerade durch die Decke, dann kann auch das trügerisch sein. Hier kriegt ihr die Augen geöffnet.

#3 Preisvergleich

So, jetzt noch die Funktion, dass ich Preiregeln in dieser Ansicht formulieren kann, und ich fahre nach Berlin und verneige mich vor eBays Eingangstür. Schaut einmal genau hin: Die Anzeige differenziert zwischen Verkaufspreis und aktuellem Sofort-Kaufen-Preis. Leicht zu erkennen, dass pro-carpentis einen Repricer nutzt.

Traffic-Typen-Vergleich

Die unterschiedlichen Traffic-Typen werden zwar nicht im Vergleich dargestellt, sondern es werden ausschließlich Hinweise (höher, viel höher, niedriger …) geliefert. Das reicht aber auch vollkommen aus, da ihr auf Produkt- bzw. Kategorieebene ja die Zahlen (s. o.) dargestellt bekommt.

Heilige Scheiße, ist das großartig!

Was soll ich sagen? Als eBay mir am Freitag die Erweiterung vorstellte, war ich richtig geflasht. Für solche Werkzeuge bezahlt ihr normalerweise hunderte Euros an Drittanbieter oder tausende an eure Entwickler. Und bedenkt: Das ist nur der Anfang. Im Teil II stelle ich euch die Recherche-Erweiterung vor. Grandios, dass diese Werkzeuge nun allen Händlern kostenlos zur Verfügung stehen. Ich muss echt gestehen: Ich bin ein wenig sprachlos. Ich wusste ja, dass der Marktplatz einiges mit dem Seller-Hub (Verkäufer-Cockpit Pro) vorhat und hatte schon mit Begeisterung die Ankündigungen vernommen. (Aber eben mit einer sehr großen Skepsis). Habt ihr richtig gut gemacht eBay! Fantastisch & Glückwunsch!

BTW: Verglichen mit den Verkäufer-Werkzeugen anderer Plattformbetreiber ist das hier absolute und bisher von keinem erreichte Oberklasse!

Teil II

In Kürze gibt es dann den 2. Teil: Recherche – Tipps zur Warenbeschaffung. [Link folgt].

Amazon haut die Zahlen raus: fetter Reibach

Nur kurz die News, ein ausführlicher Bericht folgt. Die Aktie ist nach guten Zahlen gefallen. Die Erwartung der [gierigen] Börsenfuzzis wurden nicht erfüllt. Umsatz, Wachstum und Ertrag auf Rekordhoch. Amazon veröffentlichte um 22.15 MEZ seine Zahlen zu Q4/16 und zum Gesamtjahr.

  • Umsatz Q4 43,4 Mrd. US$ +22% zum Vj.
  • Gewinn Q4 +13% 749 Mio. US$ nach Steuern
  • Umsatz 2016 136 Mrd. US$ +27% zum Vj.
  • Gewinn 2016 2,4 Mrd US$ 596 Mio. US$ im Vj.
  • Cloud-Sparte wächst um 47%

(Quelle: geekwire)

Die Meinungen in deutschen und amerikanischen Medien sind uneinheitlich

manager magazin: Amazon gönnt sich einen Airport – und enttäuscht die Aktionäre

cnbc: Amazon sinks more than 3.5% as revenue misses, guidance disappoints

handelsblatt: Amazon überrascht mit Gewinnsprung

golem: Amazon macht erneut sehr hohen Gewinn

businesswire: Amazon.com Announces Fourth Quarter Sales up 22% to $43.7 Billion (sehr guter neutraler Bericht)

Aufgepasst: So gefährlich sind Streichpreise wirklich

Das Thema Streichpreise wird im Moment heiß gekocht. Amazon erhielt wegen seiner Preispraktiken eine fette Strafe und in meiner Facebook-Gruppe ist ein Marketplace-Händler abgemahnt worden. Hierum gehts: Viele der vermeintlichen Amazon-SEO-Profis raten in ihren Kursen dazu, Streichpreise als SEO-Strategie anzuwenden. Grund genug für mich, einmal Klartext zu schreiben!

Was sind Streichpreise eigentlich?

Es sind nichts anderes, als Preisgegenüberstellungen. Häufig mit dem Ziel, Konsumenten zu suggerieren, dass der angegebene Preis einen Nachlass bzw.  Rabatt gegenüber dem Listen- oder Wettbewerbspreis verspricht. Oft wird auch mit einer Ersparnis zum UVP/EVP, also der unverbindlichen/ehemaligen Preisempfehlung, geworben.

(Screenshot Amazon UVP)

(Screenshot Amazon EVP)

Was ist nun erlaubt?

  1. Der UVP-Vergleich: Gibt es einen gültigen UVP vom jeweiligen Hersteller, so könnt ihr euch mit diesem natürlich vergleichen. Ehemalige UVP sind NICHT zulässig. NUR aktuelle!
  2. Der EVP-Vergleich: Der Vergleich mir euren eigenen, ehemaligen EVP ist NUR dann zulässig, wenn ihr diesen Preis auch tatsächlich, nachhaltig und ernsthaft einmal verlangt habt. Böse ist es, wenn ihr den ursprünglichen Preis überhaupt nicht oder nur für ganz kurze Zeit verlangt habt. (Stichwort: Mondpreise.)
  3. Der Wettbewerbs-Vergleich: Der ist dann zulässig, wenn die Produkte tatsächlich vergleichbar sind. Unterscheiden sich die Produkte wesentlich, müsst ihr drauf hinweisen.

Das sind nun die Rahmenbedingungen, in den ihr euch bewegen könnt. Das Schlimme ist: Oft haltet ihr euch nicht dran. Ich werde gleich einmal ein paar Beispiele aufzeigen, wie einfach solche Verstöße festzustellen sind.

Zu Streichpreisen gab es Anfang 2016 ein BGH-Urteil

Werbung mit einem durchgestrichenen Preis misst der Verbraucher keine, je Vertriebsform, unterschiedliche Bedeutung bei. Auch im Internethandel und auf einer Handelsplattform, wie Amazon.de, erkennt der Besucher in einer durchgestrichenen Preisangabe regelmäßig den früher von dem werbenden Unternehmer verlangten Preis.

„Ohne konkreten Anlass wird der Verbraucher von Anbietern auf Amazon.de nicht die Preisstruktur einer Postenbörse erwarten. Selbst wenn der Verbraucher sich bei einem Kauf über die Handelsplattform Amazon.de einen günstigeren Preis, als im stationären Einzelhandel, versprechen sollte, hat er keinen Anlass, deswegen der Werbung mit einem durchgestrichenen Preis je nach Vertriebsform – Internethandel oder stationärer Handel – eine unterschiedliche Bedeutung beizumessen.“ (Quelle: openJur)

Amazon selbst hat eine 1-Mio.-US$ hohe Strafe zu berappen

Anfang Januar wurde bekannt, dass Amazon selber von der kanadischen Wettbewerbsbehörde zu einer Millionenstrafe verdonnert wurde. Dabei ging es genau um die geliebten Streichpreise.

“The Bureau’s investigation concluded that these claims created the impression that prices for items offered on www.amazon.ca were lower than prevailing market prices,” Canada’s Competition Bureau said in a statement. “The Bureau determined that Amazon relied on its suppliers to provide list prices without verifying that those prices were accurate.” (Quelle: recode)

Uns hat’s blöderweise mit einer Abmahnung erwischt, wo der UVP […] fehlerhaft war.

Und nun in die Realität. Gestern, am 01.02.2017, postete ein Mitglied meiner Facebook-Gruppe seine Herausforderung:

“Amazon listet ja gerne mal bei Angeboten, welche auch durch Amazon selbst verkauft werden, irgendeinen UVP auf. Dieser stimmt meistens, aber leider eben nur meistens. Uns hat es blöderweise mit einer Abmahnung erwischt, wo der UVP von Amazon leider fehlerhaft war. Deswegen muss Amazon jetzt scharf kontrolliert werden, wobei ich sagen muss: Aufwand und Gewinn stehen in keinem Verhältnis.

Der BGH ist dort leider etwas strikt, und sagt: Der Händler ist für die UVP-Angabe verantwortlich, die Angebote müssen dauerhaft kontrolliert werden (im Zweifel heißt dauerhaft andauernd, also ohne Unterbrechung). […] Das einzig Blöde ist: Die API überträgt für das Attribut ›List_Price‹ immer irgendeinen Wert, selbst wenn gar kein UVP angezeigt wird. Von daher ist die Methodik im Ansatz gut, scheitert aber in der Umsetzung. Habt Ihr dort eine bessere Lösung, oder wie überwacht Ihr das im Zweifelsfall? Bin mit den Ideen gerade etwas am Ende.”

Hört nicht auf die vermeintlichen Experten!

Jetzt ist das Thema Streichpreise ja nun mehr als aktuell, da nahezu alle vermeintlichen Amazon-FBA- und Amazon-SEO-Experten (Ach, wären sie das bloß!) den Streichpreis als “Ranking-Boost” empfehlen. Hört nicht drauf. Erkennt, dass viele Tipps in den Kursen, Academys und Blogs unseriös, falsch und brandgefährlich sind. Ihr könnt euch damit eure ganze FBA-Kariere zerschießen!

(Quelle: privatelabeljourney.de/amazon-seo/)

Und ganz aktuell, aus einem Artikel vom 25.01.2017, verfasst von Philip Kleudgen:

Hier ist Philips Hinweis absolut falsch. Die Verwendung von Streichpreisen ist schlicht “ausdiskutiert” und zwar bis hin zum BGH. Um es deutlich zu sagen:

Rechtsanwalt Dr. Thomas Engels: “Die dauerhafte Nutzung von Streichpreisen ist NICHT zulässig.”

Rechtsanwalt Dr. Thomas Engels betreibt die auf gewerblichen Rechtsschutz ausgerichtete Kanzlei Lexea in Köln. Er äußert sich auch regelmäßig zu Rechtsfragen von Händlern in meiner Facebook-Gruppe.

Ihr könnt euch nicht verstecken!

Der Missbrauch von Streichpreisen ist unglaublich einfach aufzudecken. Hier ein Beispiel: der Brand von Gil Francis Lang:

(Quelle: Screenshot Amazon Super Active Sports)

(Quelle: Keepa Graph)

Schummeln fliegt auf, und es ist nur eine Frage der Zeit, dass ihr euch eine Abmahnung einhandelt.

Dr. Thomas Engels: “Zu den häufigsten Abmahngründen gehört der Missbrauch von Streichpreisen.”

Aus & Vorbei: Abmahnung –> Unterlassungserklärung

Habt ihr eine Abmahnung erhalten und in der Folge eine Unterlassungserklärung abgegeben, dann riskiert ihr bei einem erneuten Verstoß eine Vertragsstrafe. Und diese ist selten geringer als 3.500€ je “Ausrutscher”.

Seid ihr mit einer Eigenmarke unterwegs, an die sich niemand hängen kann, ist das Risiko überschaubar. Ihr gestaltet eure Kampagnen rechtskonform und seid damit auf der sicheren Seite. Ganz schwierig ist es jedoch für alle Wiederverkäufer. Spielt einer eurer Mitanbieter (oder Amazon selbst) einen falschen UVP oder EVP ein, kann sofort eine Vertragsstrafe vom Abmahner realisiert werden.

“Wir haben jetzt über die Product API die Angebote rausgefiltert, und gleichen diese stündlich mit einem CSV File ab, um mögliche Abweichungen bei Amazon sofort automatisiert zu erkennen. Das einzige blöde ist: Die API überträgt für das Attribut List_Price immer irgendeinen Wert, auch wenn gar kein UVP angezeigt wird. Von daher ist die Methodik im Ansatz gut, scheitert aber in der Umsetzung. Habt Ihr dort eine bessere Lösung, oder wie überwacht Ihr das im Zweifelsfall? Bin mit den Ideen gerade etwas am Ende.”

Tipp: Lasst euch von euren Anwälten beraten, ob es nicht sinnvoller ist, keine Unterlassungserklärung abzugeben. Das ist teurer, aber unter Umständen für euch vorteilhafter.

Gibt es wirklich keine Tools?

Ich selber habe kein Tool gefunden, welches speziell bei dieser Problematik unterstützt. Aber: Ich habe heute Michael Gabrielides von amalyze die Frage gestellt, ob mit seinem Tool ein Alert eingerichtet werden kann. Er teilte mir mit, dass dieses möglich sei und er kurzfristig ein kleines “How to” nachliefern wird. Ich werde die Anleitung unverzüglich posten, testen und berichten.

Ein ausführliche Stellungnahme: Streichpreise in der Rechtsprechung

“Der BGH hat im vergangenen Jahr ein auf den ersten Blick erfreuliches Urteil zum Thema Streichpreise gefällt: Werden Streichpreise verwendet, geht der Verbraucher davon aus, dass es sich um den vormals gültigen Preis des Anbieters handelt. Dieser muss nicht mehr gesondert erklärt werden, was vormals noch für Abmahnung gesorgt hatte.

Allerdings: Die gesetzlichen Vorschriften des UWG sehen vor, dass der Unternehmer, der Streichpreise verwendet, auch beweisen können muss, dass der höhere Preis nicht nur für einen unangemessen kurzen Zeitraum gefordert wurde. Der Klassiker in diesem Zusammenhang: Artikel listen, eine Woche später Preis herabsetzen. Das ist wettbewerbswidrig. Auch Preisschaukeln, bei denen sich niedrige und hohe Preise abwechseln sind nicht zulässig. Das kann recht gut nachvollzogen werden.

Komplizierter wird es auf Amazon. Die neueren Urteile des BGH zur Haftung bei Amazon gehen dahin, dass auch der sich anhängende Händler für Verstöße im Listing haftet, die er gar nicht selbst verursacht hat. Werden also in einem Listing beispielsweise nicht gültige UVP verwendet, die gestrichen erscheinen, haftet hierfür potentiell jeder sich daran anhängende Händler.

Hierfür Regress zu nehmen dürfte extrem schwierig sein. Zum einen muss erst einmal ermittelt werden, wer überhaupt die Änderungen vorgenommen hat. Ist dies nicht klar, ist schon fraglich, ob hier überhaupt ein realistisch durchsetzbarer Anspruch gegen Amazon besteht. Und wenn es Amazon selbst war, wird sich jeder Händler überlegen, gegen den Marktplatzanbieter selbst vorzugehen.” (Dr. Thomas Engels)

Missbrauch von Streichpreisen ist gefährlich

Das Risiko wird dann unüberschaubar, wenn ihr eine Unterlassungserklärung abgegeben habt und ihr nicht Herr über das Listing seid. Ihr unterliegt dem latenten Risiko, dass ein Verstoß, den ihr nicht zu verantworten habt, eine Vertragsstrafe nach sich zieht.

Private Label Merchants handeln schlicht unseriös und unfair, wenn sie Streichpreise missbrauchen. Flattert eine Abmahnung ins Haus, kostet sie circa 2000€ (eigener und fremder Anwalt). Es kann am Ende eine kaufmännische Fragestellung sein, die euch entscheiden lässt, wie ihr Streichpreise nutzt. Ihr seid Unternehmer! Es ist eure Entscheidung, euer Risiko und euer Kapital.

Ich halte die rechtskonforme Verwendung von Streichpreisen und vergleichender Werbung für easy und wirtschaftlicher. So viel Reibach könnt ihr gar nicht einfahren, als dass sich der Missbrauch lohnt. Was meint ihr?