Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

Abmahnungen für Online-Händler: Händlerbund startet Initiative “FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch”

 

Folgende Pressemitteilung erreichte mich am 23.07.2015:

Berlin/Leipzig/Köln, 23. Juli 2015 – Der Händlerbund startet die Initiative “FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch” und macht sich stark für einen fairen Online-Handel.

Abmahnungen – fast jeder dritte Händler von Abmahnungen betroffen

In der Studie zum Thema “Abmahnungen” hat der Händlerbund herausgefunden, dass im Jahr 2014 fast jeder dritte Händler von Abmahnungen betroffen war. Jede zweite Abmahnung hatte dabei die Verletzung des Wettbewerbsrechts allgemein zum Gegenstand. Dies zeigt, wie wichtig das Thema “Abmahnungen” für Online-Händler ist. Die Initiative “FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch” will daher aufklären, motivieren und für einen fairen Online-Handel werben. Liegt ein wettbewerbsrechtlicher Verstoß vor, steht die Initiative “FairCommerce” dafür ein, dass die Mitglieder des Händlerbundes sich zunächst auf die Verstöße aufmerksam machen. Erkennungsmerkmal für die Mitglieder der Initiative “FairCommerce” ist dabei ein Hinweis im Impressum der jeweiligen Onlinepräsenz bzw. das Logo “FairCommerce – Mitglied”.

Breite Unterstützung unter Händlerbund Mitgliedern und Partnern

In einer Umfrage hat der Händlerbund Online-Händler gefragt, ob sie die Initiative unterstützen würden und sich dem fairen Online-Handel anschließen. 96% der Teilnehmer finden dabei, dass die Initiative unterstützenswert ist. Auch Partner des Händlerbundes wie der Preisvergleich idealo sind Unterstützer der Initiative des Händlerbundes; Philipp Peitsch, Geschäftsführer idealo internet GmbH zur Initiative: “Eine Abmahnung hat einerseits eine positive verbraucherschützende Wirkung, erzeugt aber andererseits Kosten und Stress für den Shop. Das Gleiche gilt, wo nicht der Verbraucher, sondern der Wettbewerb bedroht ist. Auch hier haben wir mit der direkten Ansprache von Shops sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir unterstützen daher sehr gern die Initiative FairCommerce.”

Für eine offene Fehlerkultur und gegen Abmahnmissbrauch

Andreas Arlt, Bundesvorsitzender des Händlerbundes, zur Initiative: “Mit der Initiative “FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch” stehen wir für einen fairen Wettbewerb im Online-Handel. Die positive Rückmeldung unserer Mitglieder zeigt uns, wie wichtig solch eine Initiative ist. “Klar ist: Wenn es Verstöße gibt, müssen diese beseitigt werden. Klar ist aber auch: Das gegenseitige Aufmerksam-machen auf diese Fehler ermöglicht einen fairen Umgang unter Online-Händlern, sodass Abmahnmissbrauch erst gar keine Chance hat!”

Als größter Onlinehandelsverband Europas ist der Händlerbund Sprachrohr und Partner der E-Commerce-Branche. Der Verband fördert den Austausch zwischen Händlern und Dienstleistern, um den digitalen als auch stationären Handel nachhaltig zu unterstützen und zukunftsfähig auszurichten. Durch die europaweite Interessenvertretung und Bündelung verschiedener Dienstleistungen gestaltet der Händlerbund mit seinen Mitgliedern und Partnern aktiv die Branche.”

Bereits am 09.07.2015 berichtete ich über die Ankündigung zu dieser Initiative. Und in derFacebook-Gruppe meldete sich auch der eine oder andere Anwalt zu Wort. So merke Rechtsanwalt Andreas Kempcke von Internetrecht-Rostock an:

“Nur gegenseitig? Ich weiß nicht, ob das so gemeint ist, aber ganz uneigennützig scheint das nicht zu sein. Immerhin bietet der Händlerbund im Rahmen der Mitgliedschaft über Anwälte auch AGB etc. und eine Haftungsübernahme an. Auch wenn die Geste also einen guten Eindruck macht, ist sie nicht so ganz der grundsätzliche Ansatz “Keine Abmahnung ohne vorherigen Kontakt”, den sich viele Onlinehändler wünschen. Die Zeit der großen Abmahnwellen scheint ohnehin vorbei, seit ein Informationsaustausch der Abgemahnten und ihrer Anwälte erfolgt.”

Meine Meinung dazu:

Es ist immer ein Haar in der Suppe zu finden. Jedenfalls dann, wenn lange genug gesucht wird. Und eines ist mir unser der Anwaltschaft aufgefallen: Niemand gönnt dem Anderen die Butter auf dem Brot. Das finde ich schade.

Zu der Initiative an sich hatte ich ja bereits meine Meinung geschrieben:

“Ich habe viel, sehr viel abgemahnt. Jedoch immer die Praxis gelebt meine Wettbewerber kostenlos vorzuwarnen. Das habe ich aus der Überzeugung getan, dass jedem mal ein Fehler passieren kann. Und dieser Fehler muss nicht absichtlich passiert sein. Daher ist es nur fair meinen Wettbewerber auch darauf hinzuweisen. Und wodurch ist denn das, eigentlich gute Instrument der Abmahnung, in Verruf geraten? Ja doch nur weil es geldgierige Händler und Rechtsanwälte gab und gibt, die rechtsmissbräuchlich und unfair die Möglichkeit der wettbewerbsrechtlichen Abmahnung ausnutzen. Und diesen, selbst unlauter handelnden Marktteilnehmern, muss sich entgegen gestellt werden. “

Die Atelco Computer AG muss Insolvenz anmelden

 

Die Atelco Computer AG hat am 23.07.2015 Insolvenz angelemdet. Sie handelt unter anderem auch auf eBay unter:

Schaut man ein wenig in die Bewertungen, so ist zu erkennen, dass Kunden die Lieferfähigkeit bemängelt haben.

Im Bundesanzeiger wurde am 17.06.2015 ergänzend und sehr umfangreich der Bericht des Aufsichtsrates zum Geschäftsjahr 2013/14 veröffentlicht. Betrachtet man weiter die Bilanzen der vergangenen 2-3 Jahre, so erkennt man, dass die Lage bei Atelco angespannt war.

Insgesamt vermitteln mir die Bilanzen und Lageberichte nicht den Eindruck, dass bei der Atelco etwas Grundsätzliches schief lief. Die Verluste schienen mich nicht sehr hoch. Die Eigenkapitalquote lag immerhin noch bei knapp 32%.

Wie aus dem Bericht des Aufsichtsrates zu entnehmen ist, scheint ein Hauptproblem der Betrieb einzelner verlustbringender Filialen zu sein.

Vielleicht ist die Insolvenz eine Chance für die Atelco wieder auf die Beine zu kommen. Zu wünschen wäre es, gerade auch im Hinblick auf die Mitarbeiter.

Auch wenn viele Fachleute der Meinung sind, dass ein solches Filial- und Online-Konzept geben Amazon& Co. Nicht bestehen kann, so mag ich mich dieser Meinung nicht anschließen.

Ich drücke der Atelco und seinen Mitarbeitern jedenfalls die Daumen und hoffe das bessere Zeiten kommen.

HDE oder bevh? Wo sitzen jetzt die größeren Stümper?

 

Auch der bevh, der sich schon direkt einmal “Der E-Commerce” Verband nennt, hat es nicht mit dem Online-Handel.

Widerrufsbelehrung und PAngV werden teilkonsequent außer Acht gelassen:

Naja und als “Der E-Commerce Verband” scheint ein Online-Shop wohl zu innovativ zu sein.#Neuland

Mein Versuch eine Bestellung telefonisch aufzugeben scheiterte, weil die Pressesprecherin 2.5 Wochen nicht im Hause ist. Daher sollte ich eine Mail senden. Diese würde dann bearbeitet werden.

Ja nun gut, kann man sich wohl beim bevh leisten, muss man aber nicht. #ServiceWüste

Die BEVH-Services GMBH kann es sich jedenfalls leisten. Gewinnvortrag: 448.668,65 Euro

Wo nun die größten Stümper sitzen, kann ich nicht beantworten. In meinen Augen haben beide Verbände von eCommerce so viel Ahnung “wie das Schwein vom Fahrradfahren”.

Und ich finde es sehr schade, dass beide Verbände einfach nicht in der Lage sind Ihre Positionen glaubwürdig und lebendig zu vermitteln.

Es reicht nicht über den eCommerce zu reden und zu schreiben.

Er muss gelebt werden, nach innen wie nach außen.

Und da versagen HDE und bevh kläglich!

 

Digitaler Handel beim HDE, Deutschlands größter Handelsverband: Online können se nicht!

 

Der HDE ist Deutschlands größter und ältester Handelsverband. Er wurde 1919 gegründet und vertritt den Einzelhandel. Ihm gehören das “Who is Who” der deutschen Wirtschaft an: OTTO, Douglas, EDEKA und selbst eBay ist Mitglied.

Natürlich hat der HDE auch eine digitale Agenda: “Der HDE begleitet und gestaltet den laufenden Digitalisierungsprozess mit dem Ziel, das Potenzial für den Handel in einer zunehmend digitalen Gesellschaft auszuschöpfen.”

Es sollte also so sein, dass ein solcher Verband, mit eigenen Justitiaren, und der für sich reklamiert, den Digitalisierungsprozeß im Handel zu gestalten, eCommerce kann.

Weit gefehlt. Die Geschichte: Der HDE bietet auf seinen Seiten Publikationen zum Kauf an:

Schon im Angebot macht der HDE alles falsch, was auch nur falsch gemacht werden kann. Notwendige Belehrungen fehlen genauso wie eine rechtskonforme Preisangabe. Der Verkaufspreis wird netto angegeben. Versandkosten werden erst gar nicht genannt.

Der Link zur Widerrufsbelehrung offenbart dann den Rest des Grauens:

Diese Widerrufsbelehrung hätte wohl jeder 1. Semester Jurastudent besser hinbekommen. Unglaublich. Da kann wohl jede Frittenbude, Hinterhofklitsche oder Wohnzimmerverkäufer besser Online, als Deutschlands größter Handelsverband!

Ein Tipp von mir:

Es gibt andere Handelsverbände wie den BVOH und den Händlerbund. Sie bieten einen kostengünstigen Onlinecheck an. Trusted Shops stellt sogar kostenlos notwendige Rechtstexte zur Verfügung.

Lieber HDE, vielleicht solltet Ihr einmal diese Angebote beanspruchen, dann klappt das auch mit dem Online Ding.

Der weitere Bestellprozess ist nicht weniger spektakulär beim HDE. Scheinbar ist der Begriff Online-Shop noch nicht im HDE angekommen. Jedenfalls wird dort der Bestellprozess über ein Online-Umfrage-Tool, surveymonkey.com, gelöst.

Und noch Tipp von mir:

Lieber HDE, schaut einmal bei wundery.com, dort kann man völlig kostenlos einen eigenen Online-Shop erstellen. Und: Er ist sogar auf mobil nutzbaren Geräten optimal dargestellt (full responsiv)

30 Minuten nachdem ich mich beim HDE telefonisch gemeldet habe, war die Seite offline. Sie ist es auch noch:

Da muss der HDE wohl erst mal Expertenmeinungen einholen.

Meine Meinung:

Ich kann jetzt noch viele Boshaftigkeiten und Überspitzungen rein interpretieren. Das wäre vielleicht lustig oder boshaft, träfe aber nicht den Nagel auf den Kopf.

In aller Deutlichkeit zeigt der HDE hier, wie wenig er das Online Leben doch verinnerlicht hat. Während selbst der kleinste Online Händler bei Eröffnung eines Online Shops weiss, dass er seine Angebote rechtlich zu prüfen hat, hat sich ein solches Bewusstsein beim HDE weder durchgesetzt noch verinnerlicht.

Aber eine digitale Agenda hat der HDE!

Und das soll glaubwürdig sein? Nein. Der HDE gaukelt seinen Mitgliedern und der Öffentlichkeit vor, er hätte Gestaltungskompetenz und Expertise im eCommerce.

Die nackte Realität sieht anders aus. Stümper sitzen dort, die weder Ahnung noch Expertise haben und schon gar nicht den eCommerce leben.

Zum Schluss dann doch noch eine Spitze. Olaf Kolbrück von etailment.de hat es so treffend auf Twitter gepostet:

DDoS-Attacke auf plentymarkets: Erpresserischer Angriff (Status-Update)

 

Wie Steffen Griesel CEO von plentymarkets in seinem Blog berichtet, wurde plenty am Sonntag Opfer einer DDoS-Attacke:

“Am gestrigen Nachmittag wurde plentymarkets Opfer einer erpresserischen ca. 30 Minuten anhaltenden DDoS-Attacke. Bei einer DDoS-Attacke werden so viele Anfragen an die Server geschickt, bis diese nicht mehr reagieren und das komplette System wegen Überlastung ausfällt. Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Denial_of_Service

Die Kundenkommunikation wurde über https://twitter.com/plentystatus undhttps://www.facebook.com/plentyMarkets aufrecht erhalten. Bei der DDoS-Attacke, die auf plentymarkets abzielt, handelt es sich um einen kriminellen Angriff mit dem Ziel, Lösegeld zu erpressen. Wir sind aufgrund dieser Bedrohung mit einer Task Force des BKA und deren Sicherheitsspezialisten sowie der Dt. Telekom und unserem Provider in Kontakt.

Der Angriff erfolgte mit einer solch großen Datenwucht, dass hier laut Expertenmeinung so gut wie jeder Provider in Deutschland eingeknickt wäre. Die Angreifer drohen mit einem weiteren Schlag: “Please note that it will not be easy to mitigate our attack, because our current UDP flood power is 400-500 Gbps.”

Wir bereiten uns auf diesen zweiten angekündigten Angriff vor. Unsere IT ist mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz und setzt derzeit Gegenmaßnahmen um. Aus diesem Grund kann es vereinzelt zu Störungen im Forum, bei der Ticketeingabe oder dem Anlegen neuer Mailkonten kommen. Wir bitte diese Beeinträchtigungen zu entschuldigen.

Diese Woche kein Release

Aufgrund der aktuellen Situation, werden wir diese Woche kein neues plentymarkets Release veröffentlichen. Somit wird das angekündigte Amazon-Update erst in der nächsten Woche erscheinen. Wir bitten dafür um Ihr Verständnis.”

Meine Meinung:

Das ist mal ärgerlich. Gegen solche Attacken ist jeder Provider erst einmal machtlos. Selbst 1und1 ist schon wegen einer solchen Attacke in die Knie gegangen. Auch wenn viele Verkäufer nun darunter leiden, so etwas kann leider jedem Dienstleister passieren.

Abspaltung von PayPal: 20.07.2015 Tag 1 bei eBay. Der Devin soll das mal rocken.

 

eBay hat soeben eine Pressemitteilung rausgegeben. Und auf Twitter feiert eBay auch den Neustart:

Gut. Heute ist also Tag 1 nach der Abspaltung von PayPal. Und nicht mehr John Donahoe, sondern Devin Wenig ist der Chef im Ring.

In vergangenen Artikeln hatte ich gemutmaßt das der liebe Johnny Boy eine Bremse war. Denn bereits 2008 gestartete Projekte schienen mir auf Eis zu liegen. Das was Devin nun aber ankündigte hört sich für mich wie eine Wiederbelebung an.

Das Kind soll nun “Connected Commerce” heißen. Okay, wie auch immer da

Dazu gehören in meinen Augen an erster Stelle strukturierte, katalogbasierte Daten und ein datenbasiertes Merchandising. Google muss eBay wieder ganz doll lieb haben.

Devin kündigte ja auch an, dass seine Fokussierung auch kleine und mittlere Verkäufer abzielt. Dazu gehört in meinen Augen auch, dass er schnell zuschaut, dass Fehler der Vergangenheit, wie Fehler im “vereinfachten Rückgabeprozeß” und Fehler in der Mängelquotenberechnung zügig behoben werden.

Es hat ja einige Änderungen im Category-Management und im Customer-Support gegeben. Ich hoffe auch diese werden noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Ganz vorne der Customer Support: Wie wichtig sind doch Ansprechpartner IM HAUSE von eBay. Die Dienstleister sind in der Qualität leider nicht immer gut. Im Gegenteil: Wie sich im aktuellen DHL Streik-Problem gezeigt hat, gaben sie immer noch, viele Tage nach Bekanntgabe, falsche Informationen raus. Das verunsichert Verkäufer und sollte so nicht sein.

Tja, aber was ist von dem Verkauf von GSI, also Magento und eBay enterprise zu halten? Meine Meinung: Der Verkauf ist ein Fehler, ein riesen Fehler. Damit hat eBay sich erstmal die Tore zu einer Omnichannel-Strategie verschlossen. Aber was hilft das Lamentieren? Manager, und gerade welche aus den USA, müssen nicht immer zwingend klug sein.

Deal with it. Johh, dann schauen wir einmal was kommt. eBay kann gut durchstarten, oder aber auch nicht. Es kann sich ein Käufer finden (alibaba), oder auch nicht. Alles in Allem erst einmal Kaffeesatzleserei.

Das was an Fakten geliefert worden ist, hört sich gut an.

Also: Abwarten und guter Dinge sein.

Multichannel Fulfillment – “Das Ding mit dem Fulfillment”

 

Update:

Marion von Kuczkowski von tmta.de hat das Thema auch aufgegriffen: Erfahrungen zum Thema Multichannel Fulfillment gesucht

Fulfillment definiert wikipedia.de so: “Fulfillment (britisches Englisch Fulfilment, “Erfüllung”) ist die Gesamtheit aller Aktivitäten, die nach dem Abschluss eines Vertrags der Belieferung des Kunden und der Erfüllung der sonstigen Vertragspflichten dienen.”

Einige von euch kennen und nutzen ja bereits das FBA (=Fulfillment by Amazon). Das ist teuer und hat im Kleingedruckten so seine Tücken.

Amazon FBA berechnet pro Artikel eine Pick & Pack Gebühr. Das ist teuer. Andere Dienstleister berechnen pro Paket. Das ist fairer. Wie händelt Ihr das?

Vor 4 Jahren hat t3n.de eine Umfangreiche Übersicht zum Thema Fulfillment veröffentlicht. (zur Übersicht)

Aber wie sieht denn die Realität aus Sicht kleinerer und mittlerer Händler aus? Nutzt Ihr Fulfillment? Und wenn ja, mit wem wickelt Ihr das ab? Vor welchen Problemen steht Ihr?

Da ich selber nie Fulfillment genutzt habe, fehlt es mir an Erfahrung. Ich benötige Eure Hilfe.

Klar ist, dass nicht alle Artikel für Fulfillment geeignet sind. Produkte mit nicht sortenreiner Lagerung, oder Artikel in sehr geringen Stückzahlen würde ich ausschließen wollen.

Ist das nun was für Starter? Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Es finden sich hunderte Berichte über alle möglichen Fulfillment Anbieter im Netz, aber nur ganz wenig echte Erfahrungsberichte.

Gefühlt würde ich sagen, Ja. Aber: Der Spaß kann “ein Schuss in den Ofen” werden, wenn der Ff-Anbieter keinen guten Job macht. Umgekehrt kann das eine Nummer werden die euch richtig nach vorne bringt. Und zwar dann, wenn er seinen Job versteht und gut, zuverlässig und preiswert arbeitet.

Aber wo sind da die Kriterien? Wo sind die Preisgrenzen?

Daher möchte ich Euch bitten mir Eure Erfahrungen, Ideen zu schreiben. Wenn Ihr selber ein Fulfillmentdienstleister seid, bitte nehmt mit mir Kontakt auf, oder postet in unsere Facebook-Gruppe.

Der Amazon Prime Day – der Day danach

 

Zum 20. Geburtstag von Amazon wurde der Amazon Prime Day groß aufgezogen, bekam tolle PR, Fernsehwerbung und eine bunte und gut gelaunte Neugestaltung der Startseite. Viel wurde versprochen und die Erwartung der Shopper schnellten nach oben. Viele Leute blieben lange wach, damit sie als erstes an die tollen Schnäpppchen kommen und sich die besten Deals des Jahres ergattern konnten. Was dann allerdings in den sozialen Medien als Feedback zum Amazon Prime Day kam… deckte sich nicht so ganz mit den Erwartungen, die vorher gesetzt wurden.

Womit sich die Einkaufswilligen konfrontiert sahen waren eher seltsame Angebote von empfundener Minderwertigkeit – im US amerikanischen Raum wurde der Amazon Prime Day scherzhaft als Hinterhof- oder Garagen-Flohmarkt bezeichnet als ein tolles eCommerce Einkaufsevent. Außer ein paar wirklich guten Angeboten scheint es so als ob Amazon’s beste “Deals” die waren, bei denen die Preise der eigenen Angebote rabattiert wurden, wie zum Beispiel bei dem Amazon Fire TV Stick, dem Kindle und dem Lautsprecher Echo.

Frustration bei beendeten Angeboten

Schon am Mittwoch morgen waren viele Angebote vergriffen und viele, die sich erst mittags oder während einer Kaffeepause dem Amazon Prime Day zuwandten waren enttäuscht. Denn anstatt Angebote kaufen zu können durften sich diese in Wartelisten einschreiben und darauf hoffen eventuell doch noch von dem ein oder anderen Deal zu profitieren.

Andere Promotionen schienen auch eher auf Amazon’s eigene Produkte und Services hinauszulaufen, wie zum Beispiel Geschenkgutscheine und Amazon Warehouse Deals. Auch hier passte die empfundene Qualität der Angebote nicht zu den Erwartungen, die im Vorfeld gesetzt wurden.

Nachdem immer mehr Deals von der Startseite verschwanden kamen immer mehr “Blitzangebote” dazu. 20% Rabatt auf Waschmittel, 5 Euro Rabatt auf Rasierklingen und “Spare mit unserem Abonnement für elektrische Zahnbürsten”. Die Auswahl sah, zugegebener maßen doch eher zufällig aus und Prime Mitglieder beschwerten sich, dass die Angebote langweilig sein und sie nichts finden, was sie gerne kaufen würden. Die tollen Angebote waren ausverkauft, die Rabatte waren nicht unschlagbar und es sei einfach nichts für sie dabei gewesen.

Amazon’s Zahlen schreiben eine andere Geschichte

Das sind aber nur die Stimmen aus den sozialen Netzwerken – Amazon (US) beschreibt eine andere Geschichte. Zum einen hat Amazon viel über das Verhalten der Kunden gelernt und kann Produktpräferenzen von Massen abschätzen – nächstes Mal könnte es also spannender werden. Zum anderen sind laut Angaben von Amazon US die Verkäufe um 80% gestiegen, die Nachfrage der Verbraucher war also groß. Und wenn man bei den Prime Day Angebote nichts gefunden hat, haben die Kunden wahrscheinlich auf andere Produkte zurückgegriffen. Man war ja gerade eh zufällig da, wäre ja schade, wenn man mit leeren Händen geht.

Amazon US gibt an, dass Amazon Prime Mitglieder innerhalb von 15 Minuten mehrere zehntausend Fire TV Sticks, 35.000 Herr der Ringe Blue Ray Sets und 4.000 Echo-Lautsprecher gekauft hatten. Weitere Artikel waren innerhalb von Minuten ausverkauft, und über 1.200 Fernseher aus einem Deal gingen innerhalb von 10 Minuten über den Ladentisch.

ChannelAdvisor hat sich die Amazon Daten ebenfalls angeschaut und kam zu folgendem Ergebnis: Im Tages-Vergleich zum Vorjahr waren die Verkäufe bei Amazon US um 80% höher, in Europa stiegen die Verkaufszahlen um ca. 40%.

Die Amazon Apps haben sich am Mittwoch auch wacker geschlagen. Die Position im iTunes Store hat sich von Nr. 21 auf Nr. 5 verbessert. Dieser Sprung im App-Ranking ist unglaublich und man nimmt an, dass sich die Zahl der Amazon-App Benutzer verdreifacht hat. Bei Google Play hat die App Platz 14 erreicht, wobei die Anzahl der Downloads hier noch größer waren.

All das zeigt, dass sich die Käuferscharen echt auf den Prime Day gefreut haben und bereit waren gutes Geld für gute Deals auszugeben. Wie es jetzt allerdings mit der langfristigen Kundenbindung weitergeht, das bleibt abzuwarten.

Der Artikel ist eine Übersetzung von diesem Artikel, erscheinen bei TechCrunch und geschrieben von: Sarah Perez (Twitter: @sarahintampa)

https://techcrunch.com/2015/07/15/despite-complaints-consumer-demand-for-amazon-prime-day-was-huge/

Herzlichen Dank an Amelie Deister von evectio, die mir diesen Artikel übersetzt hat.

Mobile Optimierung von Newslettern – Unsere Branchenportale und Ihre Newsletter

 

Das nervt mich ja schon die ganze Zeit.

Die Newsletter aus unserer Branche lese ich meistens auf dem Sofa oder draußen bei einer Zigarettenpause. Mein bevorzugtes Gerät ist mein Händi.

Und was ist? Viele Newsletter sind nicht mobil optimiert. Ich muss das Händi drehen, oder die Texte vergrößern.

“Wasserpredigen und Wein trinken” (das Saufen hab ich mal weggelassen). Mal ehrlich liebe Mitstreiter. Macht mal was dagegen. Es kann ja nicht sein, dass wir wie die Weltmeister “mobile Optimierung” predigen, tolle Studien zur mobilen Internetnutzung veröffentlichen, wir aber nicht in der Lage sind unsere Newsletter mobil fit zu machen. Oder?

Vielleicht bin ich da auch auf einer falschen Fährte. Liegt die Herausforderung bei den Newsletterdiensten die ihr nutzt?

Na, auch egal. Jedenfalls nervt es mich gewaltig, dass ich viele Newsletter nicht auf meinem Händi lesen kann.

Wäre ja klasse, wenn das die Branche mal in Griff bekäme.

ElektoG: Amazon sperrt Händler vom Handel aus

 

Aus mehreren zuverlässigen Quellen habe ich erfahren, dass Amazon seine Marktplatzhändler von Handel suspendiert, wenn sich diese nicht für das ElektroG, bei einer Registrierungsstelle, registrieren lassen.

Der BVOH mit Oliver Prothmann hatte ja bereits mehr als eindringlich vor den Gefahren und Konsequenzen des ElektroG gewarnt. Nun ist es da, zwar noch nicht in Deutschland, aber schon in anderen EU Staaten.

Und jetzt heißt es: Wer nicht hören will muss fühlen.

Laut den mir vorliegenden Informationen werden Händler vom Handel auf verschiedenen europäischen Seiten suspendiert. Genauere Informationen habe ich leider noch nicht.

Wer also davon betroffen ist, kann mir sehr gerne Informationen geben.

Ich würde mich freuen.

Es scheint also so zu sein, dass hier die schlimmsten Befürchten wahr werden. Das ElektroG ist eine Handelsbeschränkung. Die Frage ist doch auch: Widerspricht die ganze Sache mit dem Bevollmächtigten beim internationalen Handel nicht der EU Vorgabe zur Förderung des EU Binnenmarktes?

Meine Meinung:

Das ElektroG ist Mist.

Da haben sich mal wieder ein paar Sesselfurzer aus Brüssel etwas einfallen lassen. Und wirklich schade ist, dass sich zum einen die Verbände nicht einig waren, die Händler das Thema auf die lange Bank schieben und der BVOH der hart gekämpft hat , viel zu wenig Unterstützung bekam.

BVOH: Der Verband begrüßt ein neues Vorstandsmitglied

Aus der Pressemitteilung des BVOH:

BVOH-Präsident Prothmann beruft engagierten Streiter gegen Herstellerbeschränkungen und für Transparenz in den Bundesvorstand

Guten Tag,

der Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH) hat Bernd Reuter (54) als neues Vorstandsmitglied berufen. Der geschäftsführende Gesellschafter des Onlineshopswww.reuter.de ist nicht nur ein hervorragender Kenner des Onlinehandels, sondern auch sehr engagiert im Kampf gegen Herstellerbeschränkungen. “Wir sind sehr froh, nun mit Bernd Reuter einen weiteren tüchtigen Streiter für die Freiheit des Handels und wider die Beschränkungen an Bord zu haben”, sagt BVOH-Präsident Oliver Prothmann.

Sein stationäres Unternehmen gründete Bernd Reuter bereits 1986 mit nur einem Lehrling als weiteren Mitarbeiter. Seit dem Start 2004 hat sich reuter.de auch als einer der größten Fach- und Onlineshops für Bad- und Wohnkultur in Europa etabliert. In seinem, nach wie vor in Familienbesitz befindlichen, Unternehmen beschäftigt Reuter heute mehr als 315 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bernd Reuter hat sein Geschäft von der Pike auf gelernt, denn er hat nicht nur die Meisterprüfungen als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer absolviert, sondern auch die als Gas- und Wasserinstallateurs-Meister abgelegt. Mit seinem stetig weiter expandierenden, technikbasierten E-Commerce-Unternehmen gehört Reuter zu den erfolgreichen Pionieren im SHK-Online-Bereich.

Von Beginn an ist Bernd Reuter ein Verfechter der Gleichbehandlung aller Vertriebsformen und der Transparenz gegenüber seinen Kundinnen und Kunden. Er scheut sich deshalb nicht, sich auch mit den Großen der Branche anzulegen. Bekannt wurde er durch das wegweisende “Dornbracht-Urteil” des Oberlandesgerichts Düsseldorf, das 2013 mit seiner Entscheidung den Onlinehandel stärkte. Der Badarmaturenhersteller Dornbracht musste wegen gezielter Behinderung des Onlinehandels einen hohen Schadenersatz an die Reuter-Gruppe zahlen.

Die Besonderheit von reuter.de: Das Unternehmen vertreibt Markenartikel aus dem Sanitärbereich im Direktvertrieb – gegen heftigen Widerstand des Großhandels. Der Mittelständler weist damit den Weg, das klassische 3-stufige Vertriebsmodell, bei dem der Kunde nur über den Handwerker beim Großhandel Produkte kaufen kann, in Bereichen, wo dies zweckmäßig ist, zu überwinden.

Häufig führt der klassische 3-stufige Vertrieb nämlich zu geringer Preistransparenz und wenig Auswahl. Im Direktvertrieb hingegen bestellen Kunden online direkt die gewünschten Produkte und lassen diese von selbst gewählten oder von reuter.de vorgeschlagenen Installateuren einbauen. Der Kunde hat eine deutlich größere Auswahl und kann alle Preise vergleichen.

“Transparenz und der unbeschränkte Handel haben für mich einen sehr hohen Stellenwert. Der BVOH kämpft gegen Beschränkungen und für die Rechte der mittelständischen Onlinehändler. Hier bringe ich sehr gern mein Know-how und mein Engagement mit ein”, sagt Bernd Reuter.

Bernd Reuter ist verheiratet und hat zwei Töchter.”

Amazon Prime Day – Unbegründeter Hype?

 

Ja, da ist er nun der Amazon Prime Day, mit über 3000 Billig-Angeboten aus dem Amazon Sortiment für Prime-Mitglieder.

Mächtig gehypt worden ist er ja. Aber ist das begründet. Naja, aus Amazons Sicht ja, aber sonst?

Das das Treueprogramm Prime für Amazon Sinn macht, konnten wir die Tage lesen. Eine Studie fand heraus, dass Prime Mitglieder kaum noch andere Shops besuchen.

Aus Kundensicht, ich bin selber Prime Kunde, finde Prime auch klasse. Aber für mich hat eher der Streaming-Dienst den Mehrwert. Ich nehme Amazon als günstig war. Da ich nicht auf den letzten Cent schaue, sondern das Gesamtpaket bewerte, ist Amazon schon ok für mich. Gute Absicherung wenn was schief läuft. Gute Preise. Schneller Lieferung. Welt in Ordnung.

Amazon gewinnt nun durch das Prime-Programm treue Kunden, die durch ihr Kaufverhalten schon einem Ideal-Kunden gleich kommen.

Ok, Amazon hat nun also ein klasse Programm mit dem es wertvolle Kunden einfangen kann. Ich brauche kein Studium um zu erkennen, dass es also gut ist mehr solche Kunden in mein Treueprogramm zu lotsen.

Und schon fast in der Grundschule lernt der Marketing-Mensch jedes nur erdenkliche Ereignis zu nutzen um es auszuschlachten. Hier das 20. Jubiläum.

1 plus 1= Amazon Prime Day. Bisweilen hatten die Amazon Leute es ja verschlafen, anständig zu trommeln. Beim 15. Jubiläum gab es lediglich einen Kindle für 25.- Euro. Das war mickrig. Also, nix besonderes, sondern das was ein Werbemensch so machen sollte.

Jetzt ist Amazon aber nun mal die größte Online-Bude. Und Amazon ist dafür bekannt schon mal Dinge zu tun, die viel Geld kosten. Das bedeutet so ein Schnäppchen-Tag kann ein echter Mehrwert für Kunden sein.

Und das war’s dann auch schon was den Hype begründet: Geiz ist geil.

Wer im Übrigen einen Google-Alert angelegt hat, um sich über Erwähnungen von Amazon und eBay informieren zu lassen, der hat vielleicht auch schon festgestellt, dass Amazon fast um den Faktor 5 häufiger erwähnt wird. Woran mag das liegen?

Fazit:

Ich finde diese Pusherei des Prime-Days albern. Da verkauft halt die größte Online-Bude mal richtig billig. Das war’s und gut ist. Amazon scheint jedenfalls eine gute PR Abteilung zu haben. Sonst ist es vermutlich nicht erklärbar warum selbst das Handelsblatt dem Prime Day einen Artikel widmet.

eBay löscht Mängel und Bewertungen – Versprechen gehalten. Klasse.

 

Ich hatte mich ja bereits mit diesem Artikel auf die Seite von eBay gestellt und mich sehr aus dem Fenster gelegt. Klasse, eBay hat sich nicht nur an sein Versprechen gehalten, sondern noch etwas drauf gelegt. eBay löscht nicht nur die Mängel, sondern auch die Bewertungen.

Heute erschien folgende Mitteilung in den eBay-News:

Ich schrieb damals: “Viel Verwirrung um Nix bei den Händlern. eBay schützt seine Händler. ”

Es freut mich sehr, dass eBay wie erwartet sein Wort hält. Vielen Händlern dürfte nun ein Stein vom Herzen fallen.

Großartig das eBay auch die Bewertungen mit löscht. Das ist konsequent und durchdacht.

eBay rulez!