Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

Amazon regional vertreten – Amazon goes local : Na, dann viel Spaß!

 

Da geht das Handelsspektakel nun in eine neue Runde. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das Amazon mal wieder die Nase ganz weit vorne hat.

excitingcommerce.de berichtet das Amazon Gesellschaften für die Amazon City Logistik gründet und auch schon auf der Suche nach neuen Mitarbeitern ist.

Gut, so ganz überraschend kommt das nicht. Bereits in England und Frankreich ist Amazon lokal aktiv. In Frankreich hat sich Amazon sogar an einem Kurierdienst beteiligt.

Deutschland ist mit einer der wichtigsten europäischen Märkte für Amazon. Daher war die Aktion von Amazon zu erwarten gewesen.

Was bedeutet das aber nun für die reinen online Pureplayer? Und hat das Auswirkung auf die eBay Händler?

Ja und ja! Und das ganz gravierende. Bisweilen mussten ja auch die Amazon Kunden, selbst wenn sie Prime-Mitglieder waren, mindestens einen Tag warten bis sie Ihre Artikel in der Hand halten können. Das wird sich nun in absehbarer Zeit ändern. Vormittags bestellt und mittags ist die Ware da.

Da ziehen ganz dunkele Wolken am Onlinehimmel auf. Amazon baut sich ein Alleinstellungsmerkmal auf welches kaum mehr einzuholen ist. Selbst ein gut verzahnter Off-/Online Händler wird seine Herausforderung haben hierauf eine Antwort zu finden.

Stellt Euch selbst einmal die Frage warum ein Kunde denn noch eine andere Plattform als Amazon besuchen sollte um seine Einkäufe zu erledigen?

Die Luft wird dünn, verdammt dünn. Aber nicht hoffnungslos.

Ebay hat leider hier den Zug verpasst. Erste Berichte über Same Day Delivery kamen bereits 2008/09 auf. Bereits hier hatte ich eBay Idee kommuniziert. Mit eBay Enterprise dachte ich damals hätte eBay eine Antwort gefunden. Dem war aber nicht so. Wirklich schade. Und ich glaube eine falsche Strategie.

Ich hatte mir erhofft, dass eBay es schafft ein Netz an Fullfilment-Anbietern aufzubauen, aus deren Lägern die Seller hätten versenden können. Zusammen mit einem Kuriernetzwerk wäre so ein SDD möglich. Hierdurch hätte eBay eine echte Vorreiterrolle übernehmen können.

So ist das nicht passiert. Also “Deal with it”. Hoffnungslos ist die Lage nicht. Ein gutes Beispiel wie erfolgreiche eine Nische besetzt werden kann, zeigt der Online Shop thomann.de. Er gehört zu den beliebtesten Online Shops, noch vor Amazon. Aber auch große Filialisten haben nach wie vor nur gute Chancen sind ein gutes Stück vom großen Kuchen zu sichern.

Und für die ganzen Kleinen, Mittleren und Starter? Gibt es da noch Chancen?

Ja, da rücke ich von meiner Meinung nicht ab. Chancen sind da und sie wird es auch noch lange geben. Nur mal eben online etwas verticken, das wird so einfach nicht mehr gehen. Die Goldgräberjahre sind nun endgültig vorbei.

Ich verstehe im Übrigen nicht, warum viele kleinere Händler sich nicht an das “curated shopping” ran wagen. Das wäre z.B. eine Idee.

Händlerbund FairCommerce Initiative: Nein zu Abmahnmissbrauch

 

Wer meine Vita kennt und weiß, dass ich einer der größten Abmahner auf eBay war. Die Händlerbund-Initiative “FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch” stellt eine stellt eine Verhaltensregel in den Vordergrund, die ich selber in meiner eigenen Abmahnpraxis stets gelebt und umgesetzt habe:

Der kostenlose Hinweis auf den Verstoß VOR der kostenpflichtigen Abmahnung

Das finde ich sehr gut. Jedem sei zugestanden, dass er mal einen Fehler macht. Diesen sofort auszuschlachten halte ich schlicht für nicht fair und unmoralisch. Daher möchte ich die Initiative des Händlerbunds unterstützen.

Der Händlerbund ist unumstritten der Mitgliederstärkste Verband und er setzt ein starkes Signal gegen die Abmahnindustrie, indem er seine Mitglieder zu einer fairen Geschäftskultur anhält. Mitglieder sollen zukünftig Wettbewerber auf rechtliche Fehler kostenlos hinweisen bevor eine kostenpflichtige Abmahnung ausgesprochen wird.

Damit stellt sich der Händlerbund nicht grundsätzlich gegen Abmahnung, aber er dämmt mit diesem Signal den Missbrauch stark ein.

Zitat Andreas Arlt, Bundesvorsitzender Händlerbund: “Mit der Initiative “FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch” wollen wir eine faire Kultur des Wettbewerbs im Onlinehandel schaffen. Bevor eine kostenpflichtige Abmahnung ausgesprochen wird, sollen sich Händlerbund Mitglieder gegenseitig auf rechtliche Fehler hinweisen. Als Händlerbund stehen wir fein echtes Fair play im Onlinehandel und setzen uns gegen Abmahnmissbrauch ein.”

Bitte schaut Euch doch einmal die Seite des Händlerbunds zu dieser Initiative an und nehmt an der kleinen Umfrage teil:

Meine Meinung:

Ich habe viel, sehr viel abgemahnt. Jedoch immer die Praxis gelebt meine Wettbewerber kostenlos vorzuwarnen. Das habe ich aus der Überzeugung getan, dass jedem mal ein Fehler passieren kann. Und dieser Fehler muss nicht absichtlich passiert sein. Daher ist es nur fair meinen Wettbewerber auch darauf hinzuweisen.

Und wodurch ist denn das, eigentlich gute Instrument der Abmahnung, in Verruf geraten? Ja doch nur weil es geldgierige Händler und Rechtsanwälte gab und gibt, die rechtsmissbräuchlich und unfair die Möglichkeit der wettbewerbsrechtlichen Abmahnung ausnutzen. Und diesen, selbst unlauter handelnden Marktteilnehmern, muss sich entgegen gestellt werden.

Versicherungen im E-Commerce … Brauchste nicht? Wie dumm ist das denn!?

In der Wortfilter Facebook-Gruppe wurde unlängst die Frage gestellt, welche Versicherungen ein Online-Händler denn braucht.

Einige Antworten haben mir echt die Haare zu Berge stehen lassen:

„Ich hab keine Versicherungen fürs Gewerbe und das schon seit 1986 nicht und es geht.“

„Haftpflicht? Für was (bei uns nun)? Dass dem Kunden beim Auspacken ein Buch auf den Fuß gefallen ist? …“

Ganz ehrlich: Diese Antworten sind in meinen Augen schon fast fahrlässig.

Dumm aber auf jeden Fall.

[Mist, ich wollte eigentlich nicht lospoltern. Das klappt aber nicht: Mensch seid Ihr denn wahnsinnig, ohne Versicherung durch die Welt zu laufen. Ihr setzt nicht nur die eigene Existenz aufs Spiel, sondern auch die eurer Familie und eurer Mitarbeiter. Kommt ihr darauf klar? Schön, dass einigen noch nie etwas passiert ist. Und ich hoffe, das bleibt auch so. Aber: Mir ist einmal eine Halle abgebrannt und ich war heil froh, versichert zu sein. Auch ist mir einmal ein komplettes Auto ausgebrannt, für das ich einen Motor geliefert habe. Was war ich froh, dass ich eine Handel-/Handwerkversicherung hatte. Unterschätzt nie, aber auch wirklich nie die Risiken denen ihr Euch OHNE Versicherung aussetzt. Wenn ihr wirklich Pech habt, dann zahlen noch eure Erben den Schaden ab. Bitte bedenkt das und handelt verantwortungsvoll.]

Die Frage nach DEM Versicherungsschutz lässt sich nicht beantworten. Die passenden Versicherungen richten sich im Wesentlichen nach eurem eigenen Unternehmen. Und hier eine passende Agentur zu finden, die das Online-Geschäft versteht und euch gut berät, ist schwer. Daher bin ich begeistert, dass sich cyberassec.de bei mir gemeldet hat.

Cyberassec.de ist eine unabhängige Versicherungsagentur, die losgelöst vom jeweiligen Versicherer, die optimalen Produkte auswählen und anbieten kann. Das macht Sinn, denn versicherungsgebundene Agenturen bieten nur Produkte aus dem eigenen Hause an. Damit kann dann der Versicherte nicht optimal bedient sein.

Ich habe mit Ralf Renner lange telefoniert und bin der Überzeugung, dass er einen äußerst guten Job macht. Daher auch meine klare Empfehlung für seine Agentur. Er hat selber Erfahrung als Onlinehändler und kann daher die Bedürfnisse aus der richtigen Perspektive und mit der richtigen Erfahrung betrachten und bewerten.

Lasst euch von ihm doch einmal beraten.

In einem großartigen Blogeintrag hat Ralf einmal die gröbsten Anforderungen zusammengefasst: Zum cyberassec.de-Blog geht’s hier lang.

Ralfs Artikel ist eine Richtschnur, ersetzt aber auf gar keinen Fall die Beratung. Normalerweise kommen die Versicherungsfachwirte ja zu einem in den Betrieb oder aber nach Hause. Die Frage ist also: Ist das Angebot für den Unternehmer überhaupt interessant, wenn eine Agentur so weit weg ist?

Ja natürlich, denn gerade bei Inhalts- oder auch Gebäudeversicherungen kommt eh ein Spezialist vom jeweiligen Anbieter raus und schaut sich die Gegebenheiten vor Ort an. Das bedeutet, es entsteht dem Unternehmer kein Nachteil, wenn die Agentur nicht direkt „vor der eigenen Türe“ ansässig ist.

Zum Schluss noch eine kurze Übersicht der Versicherungsarten:

Meine Bitte an euch:

Lasst doch einmal von Ralf prüfen, ob ihr gut versichert seid. Ahnt ihr selber schon, dass ihr Lücken habt, dann nutzt jetzt die Möglichkeit und kommt mit „dem Hintern um die Kurve“.

GTIN EAN automatisch bei eBay hinzufügen – magnalister kann es

 

Was ist denn magnalister.de überhaupt?

Magnalister ist eine Software die direkt aus dem eigenen Shop Artikel auf die verschiedenen Marktplätze listen kann. Habt Ihr keinen eigenen Shop, so gibt es eine “stand alone” Variante mit der Ihr direkt auf den Plattformen hochladen könnt.

Und natürlich lässt sich der magnalister auf für die komplette Kaufabwicklung an Sage einfach anbinden.

Magnalister ist also eine komplett Lösung für den Online-Händler.

Viele Online-Händler in der Wortfilter-Facebook-Gruppe setzen magnalister bereits ein, sind zufrieden und sprechen Empfehlungen aus.

Der Service ist klasse.

In Berlin sitzen nette Menschen, die euch jederzeit hilfsbereit unterstützen. Und das ohne lange Wartezeit.

Während der kostenlosen Testphase erhaltet Ihr aktiven Support bei der Konfiguration. Ihr müsst euch also nicht lange selbst durchhangeln, sondern ihr werden an die Hand genommen. Für 29.- Euro übernimmt magnalister im Übrigen auch die Installation auf dem Server für Euch.

Wie ist das denn nun mit dem automatischen Hinzufügen der GTIN EAN?

Magnalister übergibt vollautomatisch mit Aktivierung der Funktion “EAN & MPN Synchronisation” die entsprechenden Werte zu eBay. Dazu müsst ihr – je nach Shop System – die Werte in der Konfiguration noch matchen. Der Abgleich kann bis zu 24 Stunden dauern. Wenn keine Werte bei EAN oder MPN im Web-Shop hinterlegt sind, überträgt magnalister “Nicht zutreffend”, was von eBay erlaubt ist. Solch gelistete Produkte sind auf eBay jedoch schlechter gerankt zu weniger gut zu finden!

Was denke ich nun über das Angebot?

Ich find magnalister gut. Hohes Service-Level, kostenloser Test ist möglich (und das incl. kostenlosem Support), gute Anbindung ans ERP, viele Marktplätze sind integriert, und günstiger Preis.

Warum also dann nicht einmal die Testphase nutzen und den automatischen GTIN EAN Upload ausprobieren?

Das spricht nichts dagegen. Im Gegenteil: Ihr bekommt die GTIN EAN Herausforderung perfekt und kostenlos erledigt und habt darüber hinaus noch die Chance euch mit einer tollen Softwarelösung zu befassen.

Meine Empfehlung: Testen und Machen!

Und zum Schluß noch der Link zum magnalister YouTube-Kanal.

Auf etailment.de: Neue Onlinehändler auf verlorenem Posten?

 

Heute hat Olaf Kohlbrück einen großartigen Artikel auf etailment.de veröffentlicht. Alexander Graf von Kassenzone.de spricht im Video-Talk bei eye2eye über die Chancen von neuen Onlinehändlern: Auswege und Einsichten für kleine und große Händler

Diese Frage stellt Olaf: Neue Onlinehändler auf verlorenem Posten?

„Chancen und Risiken stehen in keinem ökonomisch sinnvollen Verhältnis zueinander. Es dürfte mittlerweile erfolgsversprechender sein, einen Würstchenstand in einer sterbenden Einkaufsstraße aufzubauen, als blind in das Abenteuer E-Commerce zu starten“, schreibt Graf

Tendenziell, ich bin bekennender Optimist, sehe ich eher die Chancen und das Potential. Das wird sicherlich eine spannende Diskussion mit Alexander werden.

BASF Markenshop auf Alibaba

 

Heute berichtet kunststoffweb.de das BASF einen eigenen online Shop auf der Alibaba Tochter 1688.com eröffnet hat. Hier geht es zum Shop.

“Um mehr kleine und mittelgroße Verarbeiter als Abnehmer zu gewinnen, hat BASF (Ludwigshafen) in China vor wenigen Tagen einen Webshop auf der B2B-Handelsplattform 1688.com eingerichtet – einer Tochtergesellschaft des Online-Händlers Alibaba. Zu den angebotenen Produkten gehören auch Polyamide, Pigmente und MDI. BASF begründet den Schritt mit der großen Zahl sehr kleiner Unternehmen im Land. Nach BASF-Angaben sind 99 Prozent aller Firmen kleine bis mittelgroße Unternehmen, tragen aber 60 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei”

Was die Großen können, können die Kleinen schon lange. Sollte man jedenfalls meinen. Ich finde es schade, dass zu wenig deutsche Online-Händler den Weg nach China suchen.

Gerade Online-Händler, die im wesentlichen Markenartikel handeln, habe sehr gute Chancen, in China erfolgreich zu handeln.

Aber auch das ist eine Idee: Mit deutscher Eigenmarke, Produkte zurück nach China exportieren. Dazu werde ich demnächst auch noch einmal mehr schreiben.

eBay Markenwelt: WMF jetzt mit eigener Markenwelt bei eBay

Gestern gab eBay eine Pressemitteilung raus:

“Di, 07.07.2015

WMF Group: Premiumhersteller für Haushaltswaren eröffnet eigene WMF-Markenwelt bei eBay

Berlin/Dreilinden, 7. Juli 2015 – Die WMF Group ist jetzt mit einer eigenen WMF-Markenwelt bei eBay vertreten. Neben den rund 180 Filialgeschäften und dem bestehenden Online-Shop erschließt der WMF Konzern mit eBay einen weiteren wichtigen Vertriebskanal. Über den individuell zugeschnittenen Markenshop bietet das Unternehmen eine vielfältige Auswahl an Produkten aus den Kategorien Kochgeschirr, Messer & Helfer, Bestecke, Backen und Tischaccessoires der beiden Konzernmarken Silit und WMF. Insgesamt umfasst das Angebot schon zum Start des neuen Shops über 1.500 Produkte. Die dritte Kernmarke der WMF Group, Kaiser, wird noch im dritten Quartal eine eigene Markenwelt bei eBay einführen.

Mit der neuen Präsenz bei eBay setzt WMF seinen europaweiten Expansionskurs weiter fort. Neben Deutschland liegt der Fokus auf Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Jens Köpke, Vice President, Global Digital Management der WMF Group: “Die WMF-Markenwelt auf eBay ist die konsequente Ergänzung unserer Multichannel-Vertriebsstrategie. Unser Anspruch ist es, unseren Kunden jederzeit und auf allen relevanten Kanälen mit unserem Angebot zur Verfügung zu stehen. Durch die Partnerschaft mit eBay können wir unseren Kunden einen weiteren attraktiven und internationalen Verkaufskanal anbieten.”

“Die sich wandelnden Ansprüche von Kunden und die zunehmende Digitalisierung stellen Markenhersteller und Einzelhändler gleichermaßen vor neue Herausforderungen”, so Dr. Stephan Zoll, Deutschland-Chef von eBay. “Mit innovativen Konzepten helfen wir Herstellern wie Händlern dabei, Zukunftschancen zu nutzen und ihre Kunden genau dort abzuholen, wo sie gerade shoppen wollen. Mit WMF begrüßen wir ein bedeutendes Traditionsunternehmen auf unserem Marktplatz.”

Im Rahmen des eBay-Partnerprogramms können Markenhersteller eigene Markenwelten bei eBay einrichten und ihre Produkte in einem individuell auf sie zugeschnittenen, innovativen Umfeld präsentieren. Außerdem können sie ausgewählte eBay-Händler benennen, die für den Verkauf ihrer Produkte autorisiert sind. In der Markenwelt werden die Produkte, die diese Händler bei eBay anbieten, angezeigt. So können Markenhersteller eine hochwertige Verkaufspräsenz bei eBay einrichten, auch ohne selbst als Verkäufer tätig zu werden.

Die WMF-Markenwelt finden Sie unter www.ebay.de/rpp/hng-markenwelt/WMF.”

Das freut mich, denn ich bin bekennender Fan von WMF. Mein letzter Kauf, vergangene Woche, war eine Kaffeemaschine. Online ist sie nicht gelistet, ich denke daher das WMF nicht alle Produkte bei eBay anbieten wird.

 

Urheberrechtsverletzung auf momox.de – Momox hat das mit dem Urheberrecht wohl noch nicht gelernt

 

Man hätte ja glauben können, dass momox und die anderen re-commerce Buden, nach meinem Artikel, gelernt haben. Aber nein, das haben sie wohl nicht.

Nach wie vor klauen momox & Co. Noch Bilder in unglaublichem Umfang:

Gestern stellte sich ja der CEO von Momox, Heiner Kroke, einem Interview bei onlinehaendler-news.de und resümierte über “Nachhaltigkeit”.

Meine Meinung dazu: Lieber Heiner, das DU kennst Du ja von eBay, was hältst Du denn von Ehrlichkeit im Geschäftsleben und Respekt vor Urheberrechten?

Mich ärgert es immer noch wie sehr die re-commerce Plattformen das Urheberrecht mit den Füßen treten. Da verschaffen sich die Großen Vorteile zu Lasten der kleinen Händler. Das ist in meinen Augen nicht nur im Sinne des UWG unfair, sondern darüber hinaus auch noch strafbar.

Und genau da setzte ich auch an. Ich werde Strafanzeige erstatten.

Heiner, wusstest Du das es bei Urheberrechtsverletzungen eine Durchgriffshaftung auf den CEO gibt?

Internationaler Versand, eine Herausforderung für kleine Händler und Privatverkäufer?

 

Ja, der internationale Versand ist schon immer eine Herausforderung für die meisten kleineren Online-Händler gewesen. Eine Menge Fragen sind offen.

Wie versende ich günstig?
Welche Papiere muss ich ausfüllen?
Wie ist das mit dem Zoll?
Wie lange sind die Laufzeiten?
Kann ich die Sendung tracken?

Und genau da setzt packlink.de an. Packlink hat mehrere Versanddienstleister im Programm, so dass Preise und Laufzeiten verglichen werden können. Klasse finde ich z.B. dass schon während des Eingabevorgangs auf möglicherweise fehlerhafte Gewichts und Abmaß-Relationen hingewiesen wird. Und: Auch die Laufzeiten werden direkt angezeigt.

Habt Ihr Euch für einen Versanddienstleister entschieden, werden sogar die benötigten Zoll-Formulare und Dokumente zum download angeboten. Das ist genial, denn so müsst ihr nicht erst lange recherchieren was denn nun benötigt wird.

Klar, dass der Paketscheindruck natürlich automatisch erfolgt.

Als “Service-Fuchs” habe ich natürlich auch den Live-Chat bemüht und die Mitarbeiter heute mit Fragen bombardiert. Es kamen immer fachlich richtige Antwortet. Die Antworten kamen sehr schnell.

Eine telefonische Erreichbarkeit ist auch gegeben. Da aber DPD heute einen Fehler hatte, der aber auch auf der Seite kommuniziert worden ist, habe ich etwas länger warten müssen. Aber trotzdem war noch alles in grünen Bereich.

Derzeit richtet sich das Angebot von Packlink an kleine Händler und auch Privatverkäufer die ab und an ins Ausland versenden. Neugierig wie ich bin habe ich nachgefragt, ob der Service denn auch erweitert werden soll, zB. mit Anbindung an ERP/Shop-Systeme und an eBay.

Ich bekam prompte Rückmeldung: Ja, Packlink ist dabei auch diese Anbindungen herzustellen, so dass dann auch eine automatische Verarbeitung möglich ist.

Meine Meinung:

Einfach, günstig und gut. Der Service passt. Die Kommunikation ist offen. Fachlich kamen einwandfreie Antworten. Unterstützung beim Händling der Formalitäten ist perfekt.

Packlink ist eine top Lösung für kleine Versender und Privatverkäufer die ab und an ins Ausland verkaufen wollen.

Wer sich bisweilen gescheut hatte und eher den Auslandsversand gemieden hat, sollte Packlinkeinmal ausprobieren. Ich finde die klasse.

Angebote ohne Artikelbeschreibung: eBay testet mal wieder Angebote ohne Artikelbeschreibung

 

Ich habe bereits im Februar darüber berichtet, dass eBay testet Angebote ohne Artikelbeschreibung darzustellen.

Genau wie auf Mobilgeräten war es auch in der Desktopansicht nur möglich die Detailbeschreibung durch einen Extra-Klick aufzurufen.

Offensichtlich führt eBay gerade erneut diesen Test durch.

eBay hat noch keine offizielle Angabe zu den Tests gemacht. Lediglich auf der amerikanischen Facebook-Seite wurde ein nichtssagender Moderatoren-Kommentar hinterlassen.

Viele Verkäufer befürchten, dass durch diese Darstellung wichtige Artikelinformationen für Käufer verloren gehen.

Meine Meinung:

Ganz so schlecht wie viele Verkäufer denken, ist diese neue Darstellung nicht. In den Artikelmerkmalen bin ich als Händler in der Lage die meisten Informationen einheitlich darzustellen.

Das hilft Käufern sich zu orientieren. Sie finden immer an derselben Stelle die wesentlichen Produktinformationen und das Einkaufserlebnis verbessert sich dadurch.

Wer hat sich nicht selber schon geärgert, wenn erst einmal die ganze Artikelbeschreibung durchgelesen werden muss um zu verstehen was denn eigentlich angeboten wird?

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass diese Art der Artikeldarstellung sehr bald eingeführt wird.

Das passt zu eBays “alter” und “neuer” Strategie ein Katalog-Listing durchzudrücken.

Händler mögen das kontrovers diskutieren. Aber für Käufer ist das gut. Und letztendlich auch für die eBay-Händler. Durch diese Änderung wird das erstellen und Listen von Artikeln einfach wie nie.

Rechte & Pflichten bei Problemen mit Kunden wegen des Streikes

 

Der Streik ist vorbei, aber was ist nun mit den ganzen nicht zugestellten Paketen? Der Kunde hat bereits sein Geld zurück. Der Händler weder Ware noch den Kaufpreis.

In meinem Artikel “Mal wieder Post DHL Streik: Kunden wollen Geld zurück” kündigte ich an, die Umstände einmal etwas juristischer zu betrachten.

Wie sieht es nun rechtlich aus?

Der Käufer der Ware hat zunächst keinerlei Pflichten. Er muss sich noch nicht einmal melden, dass er die Ware erhalten hat.

Meldet sich jedoch der Verkäufer beim Käufer, so ist der Käufer verpflichtet die Ware herauszugeben. Das bedeutet aber nicht, dass er die Ware zur Post bringen muss. Der Verkäufer ist also verpflichtet die Ware beim Kunden abzuholen, z.B. mit einer DHL Rückholung. Der Händler sollte also einen Termin vereinbaren an dem der Versanddienstleister die Artikel abholen kann.

Hat ein Abholversuch stattgefunden und die Ware wurde nicht übergeben, dann befindet sich der Käufer in Verzug.

Jetzt kann der Händler dem Kunden eine Frist setzen. Zu beachten ist, dass bei Privatleuten die Frist nicht unter 14 Tagen sein sollte. Beachtet auch den Bewertungszeitraum von 60 Tagen nach Kauf.

Wenn der Käufer in Verzug ist, dann kann der Händler zwischen Herausgabe oder Zahlung selber wählen.

Erfolgt nun gar keine Reaktion auf die Mahnungen des Verkäufers, dann kann jetzt der Rechtsweg beschritten werden.

Die günstigste Möglichkeit ist eine Strafanzeige zu erstatten. Im Gegensatz zu einem Mahnverfahren kostet eine Strafanzeige den Händler nichts. Sie kann sogar online erstattet werden.

Zum Schluss noch 2 Dinge.

Ihr solltet Euch überlegen ab welchem Betrag es für euch wirtschaftlich Sinn macht eine Forderung weiter zu verfolgen. 10.- Euro Sachen lohnen sich schlicht nicht. Da verbratet Ihr mehr Zeit als die Sache dann einbringen kann.

Achtet bei der Kommunikation mit den Käufern, dass ihr den richtigen Weg wählt. Am (rechts-) sichersten ist die Kommunikation über das eBay-Nachrichtensystem.

eBay Kundenservice – eBay und seine Dienstleister. Ist da eine ToDo?

 

Ich hatte vergangene Woche mit meinem privaten eBay Account mark.steier einen Kontakt zu einem der eBay Callcenter. eBay beauftragt zur Wahrnehmung des Kunden-Service mehrere Call-Center.

Ich wollte wissen wie ich den Käuferkreis einschränken kann. Und zwar ging es mir um die Funktion im Verkaufsformular.

Die Service Mitarbeiterin war nicht in der Lage auf meine Frage einzugehen, unterstellte mir sogar, dass Texte NICHT auf der eBay Seite standen.

Ich fragte dann auch noch einmal nach der Mängellöschung. Hier kann dann auch noch einmal die falsche Aussage, dass Mängel von Briefsendungen nicht gelöscht werden.

Das gesamte Telefonat war unfreundlich und fachlich wurde ich schlicht falsch informiert.

Im Nachgang rief ich dann noch einmal bei eBay an, und hatte dann einen ganz netten Mitarbeiter als Gesprächspartner. Er bestätigte mir dann auch noch einmal, dass durch Briefsendungen verursachte Mängel, gelöscht werden und er konnte erkennen, dass mein Erstanruf dokumentiert ist. Dadurch ist die Mitarbeiterin feststellbar.

Über solche oder so ähnliche Erlebnisse mit dem Kunden-Service berichten regelmäßig auch andere Händler in der Wortfilter Facebook-Gruppe.

Hat eBay da eine ToDo?

Ich denke ja. eBays Dienstleister, die die Call-Center betreiben, scheinen da wenig auf die Qualität und den Schulungstand der Agents zu achten. Zu oft wird von diesen unerfreulichen Erlebnissen berichtet. Ich glaube auch nicht, dass es sich hier um Einzelfälle handelt.

Mein Eindruck im 1. Telefonat war der, dass die Mitarbeiterin überhaupt nicht fürchten muß, dass sich jemand über sie beschwert.

Und da frage ich mich, ob das nicht genau die Herausforderung ist, die einmal bei eBay thematisiert werden sollte?

Es wäre toll, wenn eBay sich einmal ihre Dienstleister anschauen würde. Durch Testanrufe, kann ja schon häufig viel aufgedeckt werden. Auch scheinen mir die Trainer der Teams gefordert zu sein, die Schulungserfolge zu prüfen.

Einer der großen Dienstleister mit denen eBay zusammenarbeitet, ist der CCC Competence Call Center mit Sitz in Österreich.

Die Presseabteilung des CCC konnte leider spontan keine Stellungnahme zu meinen Berichten abgeben. Sie versprach allerdings zu einem späteren Zeitpunkt sich zu äußern.

Fazit:

Ein guter und fachlich richtiger Service sollte das Ziel sein. Letztlich wollen auch wir Händler mit eBay zufrieden sein. Auch rein wirtschaftlich betrachtet, ist es ja sinnvoll sofort eine richtige Antwort zu erhalten. Dadurch verringern sich die Kontaktversuche an eBay.

Die meisten Händler die einen nicht optimal geschulten Mitarbeiter am Telefon haben verhalten sich wie folgt: Auflegen und neu anrufen. Und das teilweise 5 bis 6 mal.

Hierzu finden sich etliche Berichte in der Facebook-Gruppe.

Und da sehe ich eine ToDo.

Update:

Die Pressesprecherin des CCC hat mich nunmehr angerufen und mir mitgeteilt, dass meine erster Kontakt nicht mit einer Mitarbeiterin des CCC war. Jedoch aber der zweite.

Des Weiteren wurde ich gebeten das Logo des CCC zu entfernen. Und das schien mir auch eher die Hauptmotivation des Anrufes zu sein.

Interessiert hätte mich viel mehr wie der CCC, unabhängig von den Partnern, die Qualität der Services sichert. Hierzu habe ich kein Statement erhalten.

DHL Streik – Problem für Online-Händler – Mal wieder Post DHL Streik: Kunden wollen Geld zurück

Mich haben in den vergangenen Tagen einige Mails erreicht, dass Händler verärgert waren. Ebay und PayPal zahlen Geldbeträge nach Falleröffnung zurück. Die Händler erhalten die Ware nicht zurück, und auch den Kaufpreis haben sie nicht mehr. Schlimmer noch, der Kunde wird irgendwann das Paket ja erhalten.

Das ist ein echtes Problem. Die meisten Händler haben kein Instrument dieses Szenario sicher zu überwachen. Der Schaden wird erheblich sein. Wie sollen die Online-Verkäufer vorgehen um ihre Ware oder ihr Geld wieder zu bekommen?

Kann, soll, muss eBay und PayPal da helfen?

Die 2. Frage ist in meinen Augen einfach zu beantworten. Auch wenn es den meisten nicht schmeckt: eBay und PayPal sollen und müssen nicht handeln. Im Grundsatz ist der Kundenanspruch ja verständlich und nachvollziehbar. Und wer möchte schon einen verärgerten Kunden? Auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist, dass auch der Händler Verantwortung trägt. Warum hat er in der Streikphase mit DHL versendet?

eBay und PayPal können aber natürlich auch etwas tun. Etwas auf die Bremse mit den Fall-Entscheidungen treten und etwas die Bearbeitungszeiten erweitern. Das wäre schön von den beiden, aber ich denke, dass das so ein Spiel mit dem Feuer ist. Der Käufer-Kunde sollte im Vordergrund stehen.

Ja, und was können nun die Händler unternehmen?

Ich würde vorschlagen ihr fangt damit an euch mit einfachen Excel-Listen zu helfen. Da wo Geld und Ware fehlen, gehören die Vorgänge in die Tabelle, d.h. Mailadresse, Paketnummer, Mitgliedsnamen, PP-Adresse und natürlich die Anschriften.

Und geht es los mit der Handarbeit. Prüfen ob die Ware angenommen oder ob die Annahme verweigert worden ist. Bei Annahmeverweigerung ist alles klar. Nimmt der Kunde jedoch die Ware an, solltet ihr ihn nett anmailen und fragen wir er verfahren möchte. Möchte er sie behalten, dann sollte er bezahlen und ihr solltet das überwachen.

Möchte er die Ware nicht mehr haben, dann zurück damit. Und hier würde ich einmal bei der DHL ansetzen. Kostenlose Rückholungen wären ein richtiges Signal von der DHL! Ob DHL die Streikfolgen wirksam in den AGB ausschließen kann weiß ich nicht. Dazu kann sich ja ein Jurist einmal Gedanken machen und sie mir mitteilen.

Aber was nun machen, wenn der Kunde sich nicht rührt?

Ich würde hier empfehlen ganz nett und höflich vorzugehen. Zumindest so lange bis er nicht mehr bewerten kann. Vorsichtig und nett eine Frist setzen, aber dann auch rigoros gegen den Kunden vorgehen. Ich denke ab einem gewissen Punkt ist das Verhalten der Kunden strafrechtlich relevant. Und bevor Ihr euch einen teuren Anwalt nehmt, würde ich den Weg über eine Strafanzeige gehen.

Die juristischen Möglichkeiten werde ich Morgen etwas genauer beleuchten.

Bilderdienste: Brauchen Händler noch Bilderdienste wie anticopy.de?

 

Die Idee hinter “Content-Protection”-Diensten ist es die Rechte des Urhebers zu schützen, indem ungerechtfertigte Nutzung der Bilder oder Texte automatisiert festgestellt wird.

Der Klassiker: Jemand kopiert ein Bild von Euch und nutzt es für die eigene Artikelbeschreibung bei eBay oder für seinen Shop.

Damit begeht der Nutzer einen Urheberrechtverstoß und ist euch gegenüber Schadensersatz pflichtig. Ihr könnt Geld einklagen. Das Prozess Risiko ist sehr gering für Euch.

Ein Bilderdienst wie anticopy.de bietet den Service an Eure Bilder automatisch aufzufinden und informiert Euch, wenn Bilder oder Texte unerlaubt genutzt werden.

Anticopy.de kostet bis über 350 Euro pro Jahr. Wird ein Verstoß festgestellt will anticopy die Rechte wahrnehmen und sie lediglich mit 20 Euro Auszahlung abspeisen.

Laut anwalt.de tritt die anticopy GmbH Ihre Forderung an die adebio Forderungsmanagement GmbH ab. Diese treibt dann teilweise Beträge weit über 1000.- Euro bei den Urheberrechtsverletzern ein. Davon bekommen dann die Urheber gerade einmal 20.- Euro ausgezahlt.

Ich halte das Geschäftsmodell von Bilderdiensten wie anticopy für nicht gut. Wenn Ihr dort Kunde seid, kündigt.

Gibt es bessere Lösungen? Ja, natürlich gibt es bessere und zuverlässigere Lösungen. Und sie sind kostenlos!

Schaut Euch einmal an, wie die Google Bildersuche funktioniert. Einfach per Drag&Drop das Bild in das Suchfeld ziehen und schon bekommt Ihr die Ergebnisse angezeigt:

Völlig kostenlos und zuverlässiger als anticopy bekommt Ihr alle Bilderdiebstähle angezeigt. Und wenn ihr nun eure Rechte wahrnehmen wollt, macht es direkt über einen Anwalt. Ihr müsst Euch nicht mit 20 Euro abspeisen lassen.

Frank Weyermann bietet sogar ein kostenloses Tool an, was euch bei Verstößen benachrichtigt. Hier der Link zum Tool: FixProtect

Fazit:

Bilderdienste wie anticopy bieten für die Inhaber der Bildrechte ein nutz- und wertloses Geschäftsmodell an. Im Falle eines festgestellten Verstoßes erhält, wie hier bei anticopy/adebio, das Inkasso Unternehmen den größten Teil des Schadenersatzes. Das ist weder fair noch angemessen.

Ich selber empfinde dieses Geschäftsmodell schon fast als Abzocke, da die Einzigen die sich die Tasche vollmachen anticopy/adebio sind.

Daher empfehle ich jedem auf kostenlose Tools zu wechseln und im Falle einer festgestellten Urheberrechtsverletzung mit einem eigenen Anwalt den Schadenersatz beizutreiben.

Ein fairer Anwalt bietet an den Bilderdieb erst einmal über die Schufa zu prüfen, damit sicher ist, dass ihr nicht auf den Kosten sitzen bleibt.

BVOH-Umfrage: Poststreik mit fatalen Folgen für die Onlinehändler – rund 40 Prozent befürchten massive Umsatzverluste

 

Hier das Ergebnis der Umfrage des BVOH. Und auch von mir: Danke das Ihr mitgemacht habt:

BVOH-Präsident Prothmann: Zuverlässigkeit des Onlinehandels wird schmerzlich vermisst

Der Poststreik zeigt Wirkung auf den deutschen Onlinehandel: 76,6 Prozent aller Onlinehändler sind stark bis “extrem” stark vom aktuellen Streik der Postangestellten betroffen. Das belegt eine Umfrage, die der Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH) unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat. “Insbesondere der mittelständische Onlinehandel ist stark durch den Poststreik belastet. Der enorme Mehraufwand in der Kundenkommunikation sowie der Einbindung neuer Versanddienstleister bzw. der Versand zu höheren Gebühren als kalkuliert belastet die Unternehmen außerordentlich. An den Folgen des Streiks mit zig Millionen liegengebliebenen Paketen wird aber auch die Marktstellung des Onlinehandels deutlich”, sagt BVOH-Präsident Oliver Prothmann.

Der Poststreik hat massive Auswirkungen auf die Verbraucher. Daran gewöhnt, online bestellte Ware schnell und zuverlässig binnen weniger Tage bequem ins eigene Heim geliefert zu bekommen, müssen sich die Onlinekunden nun auf einen, teilweise wochenlangen, Lieferverzug einrichten. Über 40 Prozent der befragten Onlinehändler geht davon aus, dass etwa die Hälfte der bei ihnen georderten Ware verspätet ausgeliefert wird. “Jetzt, wo die bestellte Ware nicht am Folgetag beim Verbraucher ist, wird den Kunden klar, wie reibungslos und schnell Onlinehandel in Deutschland funktioniert. Ein Service, der jetzt schmerzlich vermisst wird”, sagt BVOH-Präsident Oliver Prothmann.

Zweidrittel der Onlinehändler hat angegeben, dass sie Umsatzeinbußen durch den Poststreik haben. Fast ein fünftel der Händler gehen sogar von einem Umsatzeinbruch über 25 Prozent aus. Onlinehändler sind in mehrfacher Hinsicht betroffen. Der Verbraucher mahnt an, dass die bestellte Ware nicht ankommt, aber auch die Ware, die der Verkäufer einkauft, kommt aktuell teils stark verspätet an und verursacht so ein Loch im Warenbestand. Ein weiterer Punkt sind häufiger auftretende schlechte Bewertungen durch die Kunden. Fast 60 Prozent haben aufgrund der Lieferverzögerungen durch die Post schlechtere Bewertungen bei Amazon oder eBay bekommen. Da viele Kunden sich von den Bewertungen eines Händlers bei ihrer Kaufentscheidung leiten lassen, führt eine negative Bewertung oft zu einem merklichen Reputationsverlust mit spürbaren Auswirkungen auf den Umsatz. Inzwischen hat etwa eBay reagiert und den Händlern mitgeteilt, dass negative Bewertungen, die auf den Poststreik zurückzuführen sind, wieder entfernt werden.

Natürlich machen sich die Händler Gedanken, wie sie mit der Misere umgehen können. 40 Prozent der Händler sind dabei, weitere Versanddienstleister einzubinden um das eigene Risiko zu minimieren. Das bedeutet einen starken Kundenverlust für die Deutsche Post und DHL. Erstaunlich ist, dass trotz der negativen Auswirkungen des Streiks über 70 Prozent der Befragten mit der Deutschen Post bzw. DHL zufrieden sind.

Der Markt schaut erstaunt auf Amazon und die bevorzugte Abwicklung der Pakete. Über 40 Prozent bestätigen diese besondere Behandlung für Amazon-Pakete. Hier kann der Branchenprimus wieder einmal seine Marktstellung zu Lasten der kleinen und mittelständigen Händler ausnutzen. An der Umfrage haben über 250 Onlinehändler teilgenommen und sie lief vom 19. bis 25. Juni 2015.