Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

Post DHL Streik: Wie gehen eigentlich andere Plattformen und Bewertungsportale damit um

 

Ebay hat sich ja klar positioniert, wie sie mit dem DHL Streik umgehen. Aber was ist mit anderen Plattformen wie z.B. Rakuten oder Hood. In den News der Plattformen, habe ich nichts dazu gefunden. Auch Amazon schreibt nichts.

Schade. Auf keinen der großen Plattformen habe ich einen Warnhinweis oder eine Stellungnahme zum Post/DHL Streik gefunden. Ich frage mich: Schützen die anderen Plattformen Ihre Händler nicht?

Dann habe ich einmal auf die Bewertungsportale geschaut. Auch hier keine Stellungnahme. Im Gegenteil, wenn ich einmal die Bewertungen quer lese, dann finde ich auffällig viele aktuelle Versandbeschwerden.

Ich muss mich ja selber kneifen. Aber eBay hat das wohl besser im Griff als die anderen Marktplätze und Portale. Ich bin gespannt ob die Marktplätze und Portale sich einmal zu einer Stellungnahme hinreißen lassen.

Denn dem Grunde nach, geht es ja zum einen um den Verkäuferschutz und zum anderen um das positive Kauferlebnis der Kunden. Und ganz ehrlich: Ich finde die “Nichtreaktionen” richtig schlecht. Da wo sich jetzt auch einmal die Marktplätze und Portale behaupten können, passiert nichts.

Die Händler und Kunden werden im Regen stehen gelassen.

Einzig bei allyouneed.com ex MeinPaket.de findet man im Bereich Presse einen Link zur Streikinformation. Aber auch dieser scheint mir eher ein Zufallsprodukt, als eine gezielte Informationskampagne zu sein.

eBay hast das schon gut gelöst. Vorbildlich wäre es aber, wenn alle Plattformen vor Kaufabschluss deutlich auf mögliche Verzögerungen hinweisen. Da finde ich sind viele Händler wesentlich Kunden orientierter. Sie weisen bereits im 1. Mailkontakt auf mögliche Verzögerungen hin. Einige Händler haben sogar Informationen in Ihre Artikelbeschreibungen bereits eingebaut.

Meine Meinung:

Allen Unkenrufen zum Trotz. eBay hat die Positionierung zum Streik am besten von allen gelöst. Bedenkt man, dass Händler für die meisten Bewertungsportale Geld zahlen müssen, dann finde ich es schon sehr Nachlässig von den Portalen sich nicht zu positionieren. Das ist in meinen Augen ein Unding.

Andere Marktplätze und Plattformen, die ja meistens auch ein eigenes Mängel-/Bewertungssystem anbieten, halten es auch nicht für nötig die Kunden zu informieren, geschweige denn die Händler zu schützen.

Oder habt Ihr schon etwas gehört?

(Die Idee zu diesem Artikel gab mir ein Leser)

DHL Post Streik: eBay stellt sich mit klaren und eindeutigen Worten auf die Seite der Verkäufer

Zu Beginn des DHL/Post Streiks hatte ich ja schon vermutet, dass eBay sich hinsichtlich der Mängelquote auf die Seite der Verkäufer stellt.

Und das ist jetzt auch so passiert.

Ganz klar die Positionierung von eBay. Vergangenen Donnerstag hat eBay entschieden alle Mängel zu löschen, die durch den Streik verursacht worden sind. Und es ist egal ob die jeweiligen Sendungen trackbar sind oder nicht. Voraussetzung ist alleine, dass die Artikel als versendet markiert worden sind!

Alle anders lautenden Nachrichten und Meldungen aus dem eBay Support sindFALSCH.

Ich habe eben ein langes Telefonat mit eBay geführt. Die teilweise widersprüchlichen Meldungen aus dem Support passierten deshalb, weil sich die Donnerstags-Entscheidung noch nicht vollständig bis in das letzte Glied durchgesetzt hatte. Und selbst aus der Presseabteilung sind noch am Donnerstag anderslautende Informationen verwendet worden.

Wie ist im Augenblick der Status?

eBay arbeitet zurzeit an einem Automatismus welcher die Mängel automatisch aus dem Verkäufercockpit entfernt. Das Tool wird kurzfristig einsatzbereit sein. Die Marschrichtung von eBay ist verkäuferorientiert. Ich interpretiere das mal frei: Es werden eher ein paar Mängel mehr entfernt, als das ein paar stehen bleiben.

Sobald auch nur ansatzweise ein Termin feststeht, bekomme ich diesen mitgeteilt und veröffentliche ihn hier.

Eine Frage wird noch beantwortet und eBay reicht mir die Fakten nach: Was ist mit den, in den USA, laufenden Tools die Accounts sperren und limitieren? Diese laufen ja bekanntlich so um den 6.-8. Eines Monats. Auch hier die große Info: Alles gut. Nix passiert. Die detaillierte Antwort reiche ich auch hier noch nach.

Wichtig zu wissen ist, dass Ihr Eure Artikel als versendet markieren müsst. Das solltet Ihr ja eh machen, daher denke ich, dass das keinen treffen wird.

Meine Meinung:

Ich lege meine Hand dafür in’s Feuer, dass eBay die Mängel löscht und bin mir absolut sicher, dass die Konten sauber geschützt sind.

Klar, es wird jetzt wieder eine Menge “Lamentierer” geben. Aber: eBay hat sich so deutlich und eindeutig positioniert, da gibt es keinen Spielraum für Interpretationen.

Nehmt es hin und freut Euch: eBay hat gut, richtig, klar und schnell entschieden.

Mich freut das sehr.

Und zum Schluss noch mal deutlich: Lehnt Euch zurück, eBay entfernt die Mängel automatisch und das ohne Euer Zutun!

Eigenmarken, eine Lösung für den Preisdruck?

 

Eine Eigenmarke oder auch Handelsmarke genannt, ist eine Marke die sich “im Besitz” des jeweiligen Händlers befindet. Der Händler ist in der Regel kein Hersteller, sondernd kauft die Artikel ein und handelt sie dann unter seiner eigenen Marke. Das Gegenstück wäre die Herstellermarke.

Ritter Sport ist eine Herstellermarke. JA! Ist eine Handelsmarke.

Eine eigene Marke kann jeder anmelden. Sie wird beim dpma.de (Deutsches Marken- und Patentamt) eingetragen. Beim DPMA könnt Ihr auch recherchieren, ob eine Marke bereits eingetragen ist. Eine Markeneintragung erfolgt für Produktklassen.

Hier im Beispiel seht Ihr in der letzten Zeile die eingetragenen Klassen bzw. Bereiche für die sich der Markeninhaber die Wortmarke “MO” schützen lassen hat.

Eine Markenanmeldung/Eintragung könnt Ihr auch selber machen. Üblich ist es jedoch das über einen Markenrechtsanwalt zu machen. Die Kosten sind nicht hoch.

Mit allem Pipapo kostet eine Eintragung circa 800 Euro über einen Anwalt. Und dann ist da auch schon etwas Service mit dabei.

Heidi Kneller von der Kanzlei IP-Kneller, die auch aktiv in unserer Wortfilter Facebook Gruppe ist:“Markenschutz ist nicht einfach, aber es lohnt sich für Sie und Ihr Unternehmen auf Dauer. Denn es unterstützt Kundenbindung, verteidigt die Marktstellung und fördert den „Goodwill“ Ihres Unternehmens”.

Wozu macht denn aber nun eine Eigenmarke für einen Online Händler Sinn?

Auf eBay, auf Amazon und durch die vielen verschiedenen Preisvergleich-Seiten reduzieren sich viele Angebote ausschließlich auf den Preis. Identische Artikel werden aus China importiert und von verschiedenen Händlern gleichzeitig über die Plattformen und Marktplätze angeboten. Unterschiede zwischen den Produkten gibt es nicht. Unterschiede zwischen den einzelnen Händlern sind wenig erkennbar. Ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung ist oftmals nur der Preis. Der Online-Händler spielt das Spiel mit, und die Preisspirale ist in Gang gesetzt. Das sind die Umstände und gleichzeitig auch die Herausforderungen.

Mit einer Eigenmarke kann ich nun meinen Artikel zum Wettbewerb abgrenzen und mir Alleinstellungsmerkmale erarbeiten. Durch solche Unterschiede wird für einen Kunden das Angebot identischer Artikel schwerer vergleichbar. Ein Käufer achtet auch auf Mehrwerte die Ihr mit einer Marke anbietet. Und Ihr erreicht eine Widererkennung Eurer Marke und Eurer Artikel.

Gut gelöst hat das die Firma chal-tec GmbH von Peter Chaljawski. Hier ein Link zu seinen Handelsmarken. Klarstein als Marke kennen ja die Meisten von Euch.

Ganz konkret könnt Ihr Euch günstig und gut ein Logo, für Eure Marke, entwickeln lassen. Hier ein Link: https://99designs.de/

Aber womit kann ich denn jetzt die Marke aufladen?

Ihr könnt verlängerte Garantieaussagen, technische Kompetenz, Tradition, Werthaltigkeit, Innovation durch Texte oder Bilder in die Marke und somit zu Euren Artikeln transportieren. Das könnt Ihr mit Bildern, dem Markennamen selber, oder durch Texte erreichen. So hat das z.b. Lidl gelöst:

Die Zauberworte die hierzu gehören sind: StoryTelling, Content und virales Marketing. Hört sich hochgestochen an, sie sind aber ganz einfach zu entzaubern.

Geschichten erzählen: Erzählt eine Geschichte zu Eurer Marke und Euren Produkten. Inhalt: Neben den nüchternen technischen Daten könnt Ihr auch Hintergründe oder Zahlen und Informationen die Euer Produkt in einen Kontext stellen, in eine Geschichte packen.

Beispiel: Der Modellauto Händler kann etwas über die Verbreitung und Geschichte der Automarke schreiben. Er kann die damaligen Zulassungszahlen erzählen. Welche Käuferschicht kaufte den Wagen. Welche technischen Herausforderungen wurden bei der damaligen Produktion gelöst. Welche Emotionen löste der Wagen aus. Alte Werbe-Prospekte können mit dargestellt werden.

In der Kneipe stehen und erzählen. Nichts Anderes ist virales Marketing. Ihr versucht durch coole Nachrichten und Information zu erreichen, dass über Euch erzählt wird. Die Informationen müssen nicht direkt auf Eure Marke abzielen oder sie nennen.

Auch hier ein Beispiel: Ein Video mit einem ferngesteuertem Sattelschlepper der ein Baby durch die Wohnung fährt. Auf dem Sattelschlepper steht klein eure Marke drauf.

Alles in Allem sind es nur ein paar Kniffe um eine großartige Marke zu bilden, anzumelden und zu nutzen. Ihr schafft Euch mit diesen einfachen Mitteln die Möglichkeit aus der Preisspirale raus zu drehen und Euch gegenüber Eurem Wettbewerb abzugrenzen.

Unter dem Strich sollen Eure Kunden einen Mehrwert und/oder Mehrnutzen erkennen. Und dann seit Ihr richtig erfolgreich. Ich hatte im Übrigen auch meine eigene Handelsmarke. Kaum eingeführt machte sie sich schon in den einschlägigen Foren bekannt.

EAN GTIN Wer, wie, was…wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm..

 

Ich fange einfach mal ganz von vorne an und erkläre was es so mit den EAN und GTIN auf sich hat.

Die EAN ist die European Articel Number, und die GTIN ist die Global Trade Item Number. Die Bezeichnung EAN ist zwar noch geläufig, aber heute wird eigentlich nur noch die Bezeichnung GTIN verwendet.

Die ganze Idee hinter den Nummerketten ist es eine eineindeutige Produktbezeichnung zu finden. Das bedeutet eine EAN/GTIN gibt es nur ein einziges mal auf der Welt UND sie bezeichnet auch nur ein Produkt.

Beispiel: Ein Restpostenverkäufer hat ein paar T-Shirts. Die T-Shirts haben bereits eine EAN/GTIN. Er will nun eine neue vergeben, da er die alte nicht kennt. Er macht das, stellt bei Amazon ein und bekommt von Amazon eine böse Mail. In der Mail heißt es, er solle die “richtige” GTIN verwenden, da es ansonsten zu “Dubletten” kommen könne. Amazon hat Recht. Ein Artikel kann NICHT 2 GTIN haben.

Die ganze GTIN Geschichte geht auf den UPC (Universal Product Code) aus den USA zurück. Da die USA ja nicht der Nabel der Welt sind, gab es dann eine Harmonisierung und hinten raus kam dann die GTIN. Es gibt 8,9, 12,13 und 14stellige Codizes.

Aus der schönen Nummernkette kann man nun einen Strichcode machen, den Barcode. Sinn des Barcodes ist es, dass er einfach maschinell lesbar ist. Dafür gibt es ja die netten Barcode-Scanner. Jeder kennt sie im Supermarkt.

So: Die GTIN gibt es also, damit jeder auf der Welt mit einer solchen Nummer immer das gleiche Produkt identifizieren kann. Den Barcode gibt es damit die GTIN maschinell gelesen werden kann.

Der Spaß hat jetzt erst einmal nichts mit dem Online-Handel zu tuen. Aber: Klar ist, wenn ich eine Eineindeutigkeit brauche, wie im Produkt-Feed, dann kann ich mich der GTIN bedienen. Damit kann ich dann eben auch ein Katalog basiertes Listing aufbauen das Google friendly ist. So hat’s Amazon gemacht. eBay hat’s vergeigt. eBay will’s jetzt richtig machen. Daher: GTIN.

Die große Frage ist ja jetzt noch die: Was machen Postenhändler, oder Gebrauchtwarenbuden ect. Brauchen die auch eine GTIN?

Ja, natürlich.

eBay hat zwar noch nicht für alle Kategorien die GTIN Pflicht eingeführt, aber sie wird kommen. So sicher “wie das Amen in der Kirche”. Und nicht nur für eBay, auch für Amazon und den eigenen Shop sind die GTINs ein Muss.

Klar. Es wird jetzt wieder eine Menge an Händlern geben, die der Meinung sind: Das brauch ich nicht!

Und das ist falsch. Neben eBay, Amazon und dem eigenen Shop, machen GTINs Sinn nicht nur auf den Plattformen, sondern auch im eigenen Lager.

Wenn jetzt klar ist warum eine GTIN gebraucht wird, dann geht es zur nächsten Sache: Wieviel GTINs braucht man eigentlich so?

Die Anzahl der benötigten GTIN hängt natürlich von der Anzahl an Artikel ab die Ihr bisweilen ohne EAN handelt. Und genau da passiert auch mal schnell der Fehler das die Menge falsch kalkuliert wird. Ein paar Beispiele:

Ich habe ein T-Shirt in 3 Farben und 3 Größen. Ich benötige also 9 GTINs. Jede Farbe ist in jeder Größe erhältlich. Damit ist jedes T-Shirt ein unterschiedlicher Artikel. Und damit braucht er eine eineindeutige Nummer. Eine GTIN.

Aus den T-Shirts mache ich nun Partner Bundels, also im Paket eines fürs Frauchen und eines fürs Männchen. Also kommen da eben noch mal 81 GTIN zusammen.

So, und nun endet der 1. Teil.

Im 2. Teil schreibe ich über GS1. Das ist die deutsche Vergabestelle für GTIN und da gibt es die GTIN.

Fast hätte ich es vergessen: Wenn Ihr Fragen habt, dann mailt mich doch bitte an, oder stellt sie in der Wortfilter-Facebook-Gruppe.

Produktbewertungen – Macht es Amazon bei den Rezensionen da eBay nach?

 

Aus den USA wird berichtet, dass Amazon seine Produktbewertungen geändert hat. Wie hier in Deutschland werden die Amazon Rezensionen als Entscheidungshilfe zum Kauf eines Artikels häufig genutzt.

Zuletzt wurde ja auch über Manipulationen der Produktrezensionen berichtet. Amazon ging gegen Manipulationen vor. Und es soll demnächst schwerer werden, Produktbewertungen zu manipulieren.

Kunden können bewerten wir hilfreich eine Produkt-Bewertung war. Auch soll in Zukunft gewichtet werden, ob eine Kunde den Artikel auch tatsächlich gekauft hat. Die Sternebewertungen sind aktuell ein einfacher Querschnitt aus der abgegebenen Anzahl an Bewertungen.

Zukünftig soll es ein selbstlernendes System geben. Das gewichtet dann auch, ob Rezensionen hilfreich waren und berücksichtigt auch die Aktualität.

In den USA ist das neue System schon live. Wann es nach Europa kommt, konnte ich nicht herausfinden.

Meine Meinung:

Gute Idee. Auch ich nutze zur Entscheidungshilfe die Rezensionen. Wichtig für mich ist das Vertrauen und die Authentizität der Bewertungen. Ich empfinde die Rezensionen schon fast als “Alleinstellungsmerkmal” von Amazon.

Amazon sollte also alles unternehmen, das Vertrauen in die Bewertungen zu stärken.

Umfrage vom BVOH zum Post/DHL Streik

 

Oliver Prothmann, Präsident vom BVOH bat mich Euch auf seine Umfrage zum Post/DHL Streik hinzuweisen. Das mache ich natürlich gerne und füge noch eine Bitte an Euch hinzu: Bitte nehmt dran teil.

“POSTSTREIK – Welche Auswirkungen hat der Streik der Deutschen Post / DHL? Mit der Umfrage wollen wir zeigen wie stark der Streik dem Versand- und Onlinehandel schadet. Die Umfrage ist in wenigen Minuten erledigt. Die Ergebnisse werden wir natürlich hier veröffetnlichen. Auf geht’s:”

Hier geht zu der Umfrage.

Es ist eine kleine Umfrage und es dauert keine Minute. 

Nachlese: Das war der BVOH Wortfilter Stammtisch

 

Gestern, am 17.06.2015 war ja der erste gemeinsame Stammtisch vom BVOH und von Wortfilter.

Als Experten waren dann tatsächlich vor Ort:

Heidi Kneller: Sie ist Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei in Zweibrücken und Köln. Heidi ist spezialisiert auf Marken- und Urheberrecht sowie auf Wettbewerbsrecht.

Elmar Denkmann: Er ist DER Entwickler der Marktplatztools. Sehr bekannt sind ja bayprice.deund baywotch.de.

Rene Euskirchen: Rechtsanwalt von der Kanzlei Sagsöz & Euskirchen aus Bonn. Er ist spezialisiert auf den gewerblichen Rechtsschutz.

Erschienen sind knapp 20 BVOH Mitglieder und Wortfilter Leser. Bei schönem und warmem Wetter, war der Biergarten vom Marienbild eine tolle Location.

Oliver Prothmann, Präsident des BVOH, war leider wegen Krankheit ausgefallen. Die BVOHFahne hat Antonio Ligato von about-tea.de hochgehalten.

Die 3 anwesenden Experten berichteten mir heute, dass sie den Abend toll fanden und großartige Gespräche geführt wurden.

Dem kann ich auch nur zustimmen. Ich selber habe auch sehr angeregt an einer Diskussion über die zerstörerische Kraft des Online-Handels teilgenommen.

Klasse war die lockere und lustige Atmosphäre in der wir uns unterhalten haben. Es wurde viel gelacht.

Ich würde auch gerne in Zukunft die Idee bei behalten, Experten zu verschiedenen Themen einzuladen. Ohne Vortrag, einfach im lockeren Gespräch finde ich den Austausch wertvoll. Gerne könnt Ihr mir Vorschläge senden, zu welchen Themen ich experten einladen soll.

Ja, und die Runde habe ich gegeben:

eBay Mitteilung zum DHL/Post Streik

 

UPDATE:

Eine sehr gute Idee brachte ein Mitglied der Wortfilter Facebook Gruppe mit in die stattfindende Diskussion ein: Wie reagieren denn die Bewertungsportale wie Trusted Shop oder ecomi auf den Streik? Ich werde das einmal kommende Woche recherchieren.

Die Post und DHL streiken immer noch. Und viele eBay Händler haben große Sorge wegen einer steigenden Mängelquote. Im Powerseller Bereich der eBay Community ist eine regelrechte “Angst”-Diskussion mit sehr kruden Argumenten im Gange.

Bereits am 08.06.3025 vermutete ich in meinem Artikel, dass eBay sich klar positioniert und Ihre Händler vor den Mängel schützt:

“Damit dürfte dann im Übrigen auch klar sein, dass hier Mängel von eBay, wegen Versandzeiten, gelöscht werden.”

Heute gegen 18 Uhr veröffentliche eBay dann folgende Mitteilung:

Mich freut das sehr.

Und ich finde das ist ein gutes Zeichen. Mir ist klar, dass viele Verkäufer sich schon eine solch klare Aussage früher gewünscht hätten. Aber eBay ist ein großes Unternehmen, und Entscheidungen fallen dort nicht mal eben zwischen Tür und Angel.

Schön auch dieser Hinweis:

“Wir arbeiten an der automatisierten Entfernung der durch die Streiks entstandenen Mängel bis zur Berechnung des Verkäuferstatus im Juli.”

Einige Händler die mit dem Customer Support telefonierten, berichten, dass eBay nur die Mängel entfernt, wenn die Sendungen trackbar sind.

Ich hoffe nicht, dass das tatsächlich so umgesetzt wird. Das widerspricht ja auch der eigentlichen Aussage: “eBay schützt alle Verkäufer, deren Brief- oder Paketsendungen von den Streikmaßnahmen betroffen sind” Briefsendungen sind nun einmal NICHT trackbar!

In der Vergangenheit hat ja eBay leider schon das eine oder andere hinten umgeworfen, was es gerade vorne aufgebaut hat.

Ich hoffe hier entscheiden die Ebayer richtig!?

17.06.2015 ab 19.00 Uhr Der 1. BVOH & Wortfilter Stammtisch in Köln

 

Wann: 17.06.2015 BVOH und Wortfilterstammtisch in Köln.

Ort: Restaurant Marienbild, Aachener Straße 561 Köln.

Zeit: ab 19.00Uhr und bis wir rausgekehrt werden

Kommen soll/muss/kann jeder der Lust und Spaß am Onlinehandel und am eCommerce hat. Egal ob Lösungsanbieter oder Händler. Und egal ob Ihr auf eBay, Amazon, Hitmeister oder über den eigenen Shop handelt.

Kleidung: locker

Ansprache: Das DU ist erwünscht

Wer ist spannend und kommt auch:

Heidi Kneller: Sie ist Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei in Zweibrücken und Köln.https://www.kanzlei-kneller.de/ . Heidi ist spezialisiert auf Marken- und Urheberrecht sowie auf Wettbewerbsrecht. Ihr könnt sie also löchern zu Fragen rund um Eigenmarken, Bilder- und Urheberrecht und natürlich zu Abmahnungen.

Elmar Denkmann: Er ist DER Entwickler der Marktplatztools. Sehr bekannt sind ja bayprice.deund baywotch.de. Auch ihn könnt ihr ausquetschen zu den Themen Marktplatzbeobachtung und Analyse sowie zum Thema Repricing auf eBay.

Mike Bücher: Er vertritt allyouneed.com ehem. MeinPaket.de. Klar das er Euch alle Fragen rund um diese Plattform sehr gerne beantworten wird.

Oliver Prothmann: Präsident des bvoh. Wenn nicht er, wer dann? Oliver, ist der Mann der die Großen in die Knie zwang und erfolgreich gegen Handelsbeschränkungen und das ElektroG kämpft.

Mark Steier: Das bin ich. Seitenbetreiber von Wortfilter. Fragen dürft Ihr mich alles. Antworten kann ich nur, wenn ich Ahnung habe. Wenn nicht, dann gibt es anstatt einer klugen Antwort ein kühles Kölsch von mir.

Vorträge werden keine gehalten. Nachdem Oliver oder ich unsere Gäste vorgestellt haben, kann sofort mit dem Netzwerken losgelegt werden. Klar sind Vorträge etwas Gutes, aber mal ehrlich, so richtig schön wird ein Abend dann, wenn man sich bei einem Bier austauschen kann.

Ich freue mich auf Euch!

Und natürlich: Eine Runde Kölsch geht auf mich. 

Amazon Prime ohne FBA?

WSJ berichtet: Bereits seit Januar testet Amazon mit einer ganz geringen Anzahl an Marketplace Verkäufern den Prime-Versand ohne FBA.

Die Auflagen sind streng und Amazon beobachtet die Versandperformance. Die Marketplace-Händler müssen die Artikel innerhalb von 2 Tagen an den Kunden liefern.

Da in den USA viele Händler nur wiederwillig am Prime Programm teilnehmen, wäre das eine Chance von Amazon die Anzahl der Prime Angebote zu erhöhen.

Damit die Versandzeit erfüllbar ist, beschränken amerikanische Händler Ihre Angebote auf die Nahumgebung. Das bedeutet sie schränken die Reichweite auf den Bundesstaat ein.

Die große Frage nun: Kann so was auch nach Deutschland kommen und was nutzt es? Bundesweit ist ja eh ein Versand zum kommenden Werktag möglich und die meisten Versender leisten ja bereits ein E+1. FBA ist bei vielen Marketplace-Händlern in Deutschland angenommen. Das bedeutet, der amerikanische Ansatz scheint so nicht übertragbar zu sein.

Das kann aber bei uns Sinn machen, wenn Amazon eine Art Click & Collect aufbauen will. Und da sehe ich der Tat einen Ansatz, denn C&C wird Amazon so einfach nicht abbilden können.

Und ich denke Amazon wird eine Antwort auf die Verzahnung von Off- und Onlinehandel finden müssen und wollen.

Individuelle Produkte auf Amazon – Marktplatz bietet Customized Produkte an

Für Hardcore Schwiegersöhne bietet Amazon, zunächst nur in den USA, die Möglichkeit z.B. T-Shirts customizen zu lassen. Es kann also ein T-Shirt gekauft werden, welches sich nach dem Kauf individuell anpassen lässt, z.B. Mit dem Konterfei der Schwiegermutter.

Bisweilen ist das Pilotprojekt in den USA gestartet. Ausgewählte Händler können teilnehmen.

Anstatt des “In den Einkaufswagen”-Knopfes, erscheint nun der “jetzt anpassen” Knopf. Käufer werden nun auf ein Formular geleitet. Hier sollen dann die Angaben, die zum Costomizing notwendig sind, eingegeben werden. Erst dann kann der Kauf abgeschlossen werden.

Das ist eine Neuerung die auch viele Deutsche Marketplace Händler begeistern dürfte. Ich kenne einen Trauring-Händler. Für ihn war es immer schwer die Ringpaarungen darzustellen.

Aber das neue Programm wirft auch Fragen auf. Wie ist das denn dann mir der Rückgabe?

Das Widerrufsrecht sieht in einem solchen Fall keine Rücknahme vor. Aber wie ist das mit dem Amazon Vorgaben. Werden diese beibehalten? Und kann der Kunde dann ein speziell für ihn angefertigtes Produkt zurückgeben?

Das wird die Händler vor neue Herausforderungen stellen.

(Quelle: ecommercebytes.com)

 

Amazons neues Büro in Berlin

Amazon hat am 11.06.2015 in Berlin ein weiteres Büro eröffnet. Ich berichtete hier schon darüber.

Gruenderszene.de schreibt, dass in dem Berliner Büro Arbeitsplätze für 450 Software-Entwickler, Systemingenieure usw. entstehen sollen.

Mir selber wurde zugetragen, dass Amazon verstärkt eBay Mitarbeiter aus dem Customer Support abwirbt.

Hier ein paar Bilder vom neuen Amazon Büro. (Quelle: gruenderszene.de)

Eigenmarken auf Marktplätzen richtig eingesetzt

Sven Kovacs aus Herbolzheim ist Reifenhändler. Er ist ein alter Weggefährte aus den ersten Jahren. Bei eBay war er damals schon aktiv und groß, mit einem Umsatz von mehr als 500.000 Euro pro Monat. Das war 2004 noch sehr viel. Sven ist auch in unserer Wortfilter-Facebook Gruppe aktiv.

Mittlerweile handelt Sven nicht nur Reifen, sondern auch Tassen und T-Shirts. Und das nicht über eBay, sondern über Amazon.

Nachdem Sven selbst das eine oder andere mal, mehr oder weniger schmerzlich fühlen musste, was Markenrecht ist, hat er einfach den Spieß umgedreht und sich selber eine Marke nach der anderen gesichert.

Diese Woche berichtet die Badische Zeitung über Sven und seinen neusten Clou. Er hat sich die Markenrechte zweier Internet C-Promis gesichert. Hans Entertainment und Dagi Bee. Ziel der Markenanmeldung ist es, dass er exklusiv T-Shirts und auch alle anderen Bekleidungsstücke produzieren darf.

Sven wird in der Zeitung zitiert: “Das [Markenanmelden] ist wie Lotto-Spielen”, sagt er. “Man hat das Gefühl, es könnte was werden – vielleicht aber auch nicht.”

Er meldet die Marken alle selber an und hat somit pro Marke lediglich Kosten von circa 300 Euro pro Anmeldung.

Svens Beispiel zeigt wie Eigenmarken verwendet werden können. Und es zeigt wie wichtig es ist rechtzeitig die eigene Marke zu sichern. Das nicht zu machen, kann fatale Folgen haben. Ich glaube Hans ist nicht sehr glücklich.

Svens macht es aber auch richtig. Er möchte T-Shirts produzieren und sichert sich zunächst die Marke damit er niemanden in die Quere kommen kann.

Ein gebranntes Kind scheut das Feuer!

Marken- und Urheberrecht Expertin Frau Rechtsanwältin Heidi Kneller, von der Kanzlei IP Knellerweist allerdings auch auf das Risiko hin: “Schnell ist man mit der Markenanmeldung auch in der Bösgläubigkeit drin..”

DHL, die Post und der Streik

Ich hatte bereits in meinem Artikel vom 19.04.2015 über die Streiks bei DHL und der Post berichtet. Dort beklagte ich die dürftigen Informationen. DHL und Post informierten schlecht über die Streiklage und die betroffenen Regionen.

Nun ist ein neuer Streik da, aber jetzt ist alles ganz anders. Die Informationen die proaktiv von der Post/DHL kommen sind einfach nur vorbildlich. Bereits am 08.06.2015 (Ich berichtete hier) bekamen die Geschäftskunden eine Tabelle mit Datum und Region geliefert.

Ich fand das schon klasse.

Nun ist aber jeden Tag eine Mail mit detaillierten Streik Infos gekommen. Heute diese:

“Sehr geehrte Damen und Herren,

in den Briefzentren fanden gestern erneut Streiks statt.

Im Brennpunkt Berlin konnten die Rückstände verlangsamt werden. Ab Montagmorgen für mind. eine Woche mehrere hundert Freiwillige aushelfen. Darüber hinaus gibt es weitere Entlastungsmodelle. In anderen Regionen, wie bspw. in Freiburg und Karlsruhe, wird eine Zustellung am Sonntag stattfinden.

Da sich die Anzeichen verdichten, dass ab Montag auch die Paketzentren bestreikt werden, werden aktuell zahlreiche Maßnahmen getroffen, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.

Ich werde sie weiterhin per Mail auf dem Laufenden halten.

Mit freundlichen Grüßen”

Liebe DHL und Post ich finde das so vorbildlich und großartig wie ihr Eure Kunden informiert! Klasse!

Die jeweils aktuellen Informationen erhaltet ihr hier in diesem Post in der Wortfilter-Facebook-Gruppe.

Online-Handel – Was können die Großen nicht?

Die Frage ist ja so oft wenn man sich die Konkurrenz anschaut und auf die Großen blickt: Was können die besser als ich? Wo kann ich besser sein? Wo kann ich mich erfolgreich platzieren?

Ohne Zweifel ist der Preis ein wichtiges Entscheidungskriterium. Ist das wirklich so? Jahh, ABER! Und zwar nur dann, wenn die Produkte wirklich vergleichbar sind. Und genau das ist der erste Ansatz. Ladet Euer Angebot mit Dingen auf die sonst keiner, besonders die Großen nicht können und haben.

Da wäre zum Beispiel der Service und die Erreichbarkeit. Eure Kunden werden euch lieben, wenn Ihr direkt am Telefon seid, und sie beraten könnt. Baut eine Kundenbeziehung auf. Werbt mit Eurer Erreichbarkeit.

Hört auf Eure Kunden und nehmt Impulse und Ideen mit. Und setzt sie sofort um. Eure Vorteile sind der nahtlose Kontakt zu allen Bereichen eures Unternehmens. Fragt der Kunde nach speziellen Daten zu Eurem Produkt, könnt Ihr sofort die Artikelbeschreibung ändern die Angaben für alle zukünftigen Kunden nutzbar machen. Ihr seid flexibler als jeder Große. Nutzt das und setzt das aktiv ein.

Könnt Ihr alle Fragen zu Euren Produkten beantworten? Kennt ihr Euch wirklich aus mit dem was Ihr handelt? Was denkt Ihr könnten Kunden noch über Eure Produkte wissen wollen?

Hier ein Beispiel: Ich habe 3 Patenkinder und wollte für 1 ein Teufel-Badeentchen kaufen. Meine Frage an den Händler war: Sind die Produkte ungefährlich? Sind sie ohne Kinderarbeit hergestellt? Der Händler konnte mir die Frage NICHT beantworten. Warum? Weil er kein Spezialist ist. Und das ist nicht gut. Seid Fachleute für Eure Produkte!

Produktempfehlungen: Kennt Ihr alle. Die Meldung unten am Bildschirm: Kunden die das gekauft haben kauften auch das und das blablabla…. Das könnt Ihr besser: Ab zum Telefon Kunden anrufen und mit ihm sprechen und persönlich etwas empfehlen. Oder: Individuelle Mail mit ganz persönlicher Ansprache. Nutzt Eure Kompetenz!

Curated Shopping: Was Outfittery kann, könnt Ihr doch schon lange, oder was glaubt Ihr wo sich das Outfittery abgeschaut hat? – Ja, aus dem Fachhandel! Habt Ihr Sammelartikel? Dann redet oder schreibt mit Euren Kunden. Fragt nach ob sie angerufen werden möchten, wenn ihr einen bestimmten Artikel an Lager bekommt. Baut eine Beziehung auf. Bestätigt den Kunden in seiner Leidenschaft. Oder eine Idee für einen Kinderspielzeug-Verkäufer: Erfragt das Alter des Kindes, den Geburtstag, das Geschlecht, und arbeitet damit.

Das sind jetzt nur ganz ganz wenige Beispiele und Tipps was Ihr als Kleine weit besser könnt als die Großen im Markt. Die meisten Tipps kosten kein Geld. Wenn Ihr denkt, dass das Wischiwaschi ist was ich schreibe, ok, aber dann eine kleine Bitte: Nehmt Euch einmal einen Artikel aus eurem Sortiment der halbwegs läuft und probiert an diesem meine Tipps!

Die Idee zu diesem Artikel lieferte der Händlerbund mit diesem Bericht: Online-Händler müssen die Big Player für sich nutzen lernen

Meine Frage:

Was fällt Euch denn noch so ein?