In Deutschland ist es grundsätzlich möglich, jemanden wegen mangelhafter Leistung zu kündigen – egal ob du für einen Tech-Giganten wie Meta oder als kleiner Onlinehändler tätig bist. Aber Achtung: Einfach ist das nicht, vor allem, wenn du dich auf eine leistungsbedingte Kündigung stützen willst. Die Regeln im deutschen Arbeitsrecht sind knallhart, und die Latte liegt hoch, um so eine Kündigung durchzuboxen. Doch lass uns mal näher hinschauen, wie das Ganze läuft, und warum es für kleine Unternehmen nicht unbedingt einfacher ist.
Was bedeutet „leistungsbedingt“ genau?
Leistungsbedingte Kündigungen kommen ins Spiel, wenn ein Arbeitnehmer auf Dauer nicht abliefert. Das heißt: Jemand bringt konstant nicht die Ergebnisse, die vom Job verlangt werden. Aber das reicht noch nicht. Die Performance muss so mies sein, dass der Betrieb darunter leidet. Einfach nur „nicht optimal“ reicht also nicht – du brauchst echte Beweise, dass jemand krass hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Welche Hürden gelten für alle – auch für Meta?
In Deutschland kannst du nicht einfach sagen: „Du bringst zu wenig, also tschüss!“ Du musst erstmal einige Schritte gehen:
- Klare Anforderungen: Du musst die Ziele genau definieren und sie kommunizieren. Wenn jemand nicht performt, kannst du nicht einfach ins Blaue hinein behaupten, die Leistung reicht nicht.
- Abmahnungen und Gespräche: Es braucht Abmahnungen oder zumindest klare Hinweise darauf, dass sich was ändern muss. Und das am besten mehrfach.
- Verbesserungsmöglichkeiten bieten: Es sollte erkennbar sein, dass du versucht hast, den Mitarbeiter zu unterstützen – etwa durch Schulungen oder andere Hilfestellungen.
- Nachweis der Belastung: Du musst belegen, dass diese unterirdische Leistung wirklich den Betriebsablauf stört oder den Teamzusammenhalt beeinträchtigt.
Was bedeutet das für Meta?
Auch ein Riese wie Meta kann in Deutschland nicht einfach mit einem Fingerzeig kündigen. Selbst mit einer Armee von Juristen im Rücken müssen sie alle oben genannten Voraussetzungen erfüllen. Es ist nicht unmöglich, aber es braucht Zeit, Geduld und jede Menge Dokumentation.
Und wie sieht es bei kleinen Onlinehändlern aus?
Jetzt könnte man denken, dass es für kleine Unternehmen einfacher ist, jemanden rauszuschmeißen. Schließlich haben sie keine riesigen Rechtsabteilungen und oft auch keinen Betriebsrat, der involviert werden müsste. Aber Vorsicht: Das Gesetz macht hier keinen Unterschied. Auch kleine Firmen müssen sich an die gleichen Grundsätze halten.
In der Praxis haben kleine Unternehmen allerdings einen Vorteil: Sie können oft besser darlegen, dass jede einzelne Arbeitskraft entscheidend für den Erfolg ist. Wenn ein Mitarbeiter nicht abliefert, wird das schneller zur existenziellen Belastung. Das kann ein wichtiges Argument sein, wenn die Sache vor Gericht landet. Dennoch bleiben die Anforderungen an Abmahnungen, Hilfsangebote und klare Nachweise gleich. Eine Kündigung wird auch für kleine Händler nicht zum Spaziergang, bloß weil sie weniger Mitarbeiter haben.
Kritische Einschätzung: Sind leistungsbedingte Kündigungen überhaupt ein gangbarer Weg?
Für viele Unternehmen, ob groß oder klein, sind leistungsbedingte Kündigungen ein steiniger Pfad. Die Nachweispflichten sind hoch, die Vorlaufzeit ist lang, und wenn du Pech hast, hält ein Arbeitsgericht die Kündigung für unwirksam. Gerade kleine Händler müssen abwägen: Ist es den Aufwand wert, oder gibt es andere Wege, sich von einem nicht performenden Mitarbeiter zu trennen?
Die Realität zeigt, dass viele Betriebe auf betriebsbedingte oder verhaltensbedingte Kündigungen ausweichen. Der Grund: Diese sind – je nach Fall – oft einfacher zu begründen und schneller umzusetzen. Bei leistungsbedingten Kündigungen brauchst du einen richtig dicken Beweisordner, um durchzukommen.
Fazit: Ja, aber schwer zu machen
Leistungsbedingte Kündigungen sind in Deutschland durchaus möglich – auch bei Meta oder einem kleinen Onlinehändler. Aber die Anforderungen sind für alle gleich hoch, und kleine Unternehmen haben nicht automatisch freie Bahn. Du musst Abmahnungen, Unterstützungsmöglichkeiten und handfeste Nachweise in der Tasche haben, bevor du den Schritt gehen kannst. Am Ende ist es eine Abwägung: Der Aufwand ist enorm, und du solltest dir gut überlegen, ob das der richtige Weg ist.
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