Die britische Verbraucherschutzorganisation Which? warnt vor gefährlichen CO- und Rauchmeldern, die über Marktplätze, hauptsächlich von chinesischen Anbietern vertrieben werden. eBay und AliExpress entfernten daraufhin über 400 Listings. Wish wird die Listings noch entfernen, so ein Sprecher der Plattform. Dieser Test zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass die Plattformen mehr Verantwortung und Haftung übernehmen müssen.

91 bzw. 50 der günstigsten 200 CO- und Rauchmelder stufte die englische Organisation als gefährlich ein. Tests zeigten, dass die Melder wenig bis gar keine Funktion haben. Teilweise wurden auf den Plattformen noch Angebote gefunden, die bereits vor Jahren getestet und als gefährlich eingestuft wurden.

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Which? nimmt die Plattformen eBay, AliExpress und Wish in die Pflicht und fordert: „Wenn die Sicherheit der Kunden Ihre [Anm. der Plattformen] oberste Priorität ist, dann beweisen Sie es, indem Sie nur zulassen, dass Warner auf Ihren Marktplätzen gelistet werden, von denen Sie wissen, dass sie sicher sind. Es sollte nicht an Which? liegen, das für Sie zu prüfen“, so die Verbraucherschutzorganisation.

Kritisch zu hinterfragen bleibt jedoch, warum das in der Pressemitteilung des Amazon Marketplace weder positiv noch negativ erwähnt ist, denn auch dort tummeln sich viele Drittlandanbieter mit gefährlichen Produkten.

Es kann nicht deutlich genug gewarnt werden! Tatsächlich scheint es so, dass hier Behörden, Verbände und Politik sehr behäbig reagieren. Und auch die Plattformen glänzen nicht mit Maßnahmen, einen besseren Verbraucherschutz zu gewährleisten. Im Gegenteil, regelmäßig tauchen auf allen Marktplätzen als gefährlich oder unsicher eingestufte Produkte auf. Somit sind Verbraucher latent großen Gefahren ausgesetzt!

Aufgrund der geringen Haftung, denen Drittlandhändler ausgesetzt sind, listen diese besonders häufig gefährliche Produkte, denn diese versprechen wegen des geringeren Preises einen höheren Gewinn. Dieser Umstand schafft nicht nur eine Gefahr für die Kunden, es werden hierdurch nachhaltig auch alle Händler geschädigt.

Der Schaden der dadurch dem Handel und der Wirtschaft entsteht, ist immens. Konservativen Schätzungen nach, gehen dadurch circa 2 Milliarden Euro jährlich verloren“, so Mark Steier von Wortfilter.de.

Der Gesamtschaden an europäischem Umsatz, der dem nationalen und internationalem Handel durch diese Praxis entzogen wird, beläuft sich, äußerst konservativ geschätzt, auf 2 Milliarden Euro pro Jahr. Zu beachten ist, dass hiervon natürlich sowohl der stationäre wie auch der Onlinehandel und begleitende Dienstleistungen, wie z. B. Prüfinstitute, betroffen sind.

Fazit: Drei große Herausforderungen zeigen diese Tests auf.
  1. Es dürften gefährliche Produkte gar nicht in den europäischen Handel gelangen. Die Forderung: Behörden müssen besser ausgestattet werden.
  2. Marktplätze und Plattformen legen die Ursache für den Erfolg dieses Handelns. Sie gehören daher in die Haftung genommen.
  3. Gefährliche Produkte berühren unterschiedliche Behörden, z. B. Lebensmittel werden von einer anderen Aufsichtsbehörde überwacht als z. B. KFZ-Teile. Dieser Umstand verschleiert die tatsächliche Dimension der Gefahren für die Verbraucher. Das muss sich ändern.

Und vor allem ist es wichtig, dass die wirtschaftlichen direkten und indirekten Schäden betrachtet und gemessen werden. Fairer Handel ist die Grundlage für nachhaltigen Geschäftserfolg aller beteiligten Akteure. Und dieser ist von der Politik zu gewährleisten! Hier sind also auf nationaler und EU- Ebene noch Hausaufgaben zu machen.