Im Vergleich zum Vorjahr sind die Importpreise laut Statistischem Bundesamt um 26,9% zum Vorjahresmonat gestiegen. Das ist der höchste Anstieg seit 1974. Im Verhältnis zum Vormonat beträgt der Anstieg immer noch 4,3%. Preistreiber sind die Energiepreise.

»Energieeinfuhren waren im Januar 2022 um 144,4 % teurer als im Januar 2021 (+12,9 % gegenüber Dezember 2021). Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist insbesondere durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im Januar 2022 mehr als viermal so hoch wie im Januar 2021 (+302,7 %). Deutlich teurer als vor einem Jahr waren auch Erdöl mit +66,8 % und Mineralerzeugnisse mit +73,2 %.

Elektrischer Strom war 212,5 % teurer als im Januar 2021. Gegenüber Dezember 2021 gaben die Preise aber deutlich nach (-23,4 %).

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 161,1 % über denen von Januar 2021«, so die Mitteilung des DESTATIS.

Natürlich wirken die gestiegenen Energiekosten auch auf sogenannte Vorleistungsgüter. Diese verteuerten sich um 24,5% zum Vorjahr.

Einordnung

Die Energiepreise seht ihr möglicherweise direkt durchgereicht auf Einkaufspreise von Gütern und Dienstleistung. So kennt ihr seitens der Transportdienstleister den sogenannten ›Dieselzuschlag‹. Diese direkten Verteuerungen sind einfach für euch in die Kalkulation einzupreisen. Gefährlicher sind aber die Preise für Strom, Gas, Wasser und Heizöl, die ihr erst mit der kommenden Nebenkostenabrechnung erhaltet. Diese können euch unter Umständen das ganze Ergebnis verhageln.

Eine 25 %-ige Erhöhung der Energiekosten bedeutet für mein Privathaus etwas über 4.000 € Mehrkosten pro Jahr. Im Jahr 2021 hatte ich 17.500 € für Gas, Strom, Wasser und Abwasserkosten.

In ähnlicher Weise ›versteckt‹ sind auch die Kraftstoffkosten zu bewerten. Ihr nehmt zwar die hohen Preise wahr, jedoch addiert ihr die Mehrkosten selten auf das Jahr.

Behaltet also bitte eure Zahlen im Blick und kalkuliert konservativ. Scheut nicht davor zurück eure Preise anzupassen. Es hilft euch und euren Mitarbeitern nicht, wenn ihr Preise ›stabil‹ haltet, aber dabei Geld verliert. Auch wenn es ein schleichender Prozess ist, am Ende steht die Pleite!