Amazon versendete gestern seinen Händlernewsletter für den Monat Mai und informierte über einige Änderungen. Besondere Aufmerksamkeit empfiehlt der Handelsriese seinen Händlern auf die Amazon Markenregistrierung‘ zu lenken. Händler die bereits eine Marke registriert haben können Amazons Markenanalyse-Feature nutzen.
Wichtiger aber sind die Änderungen im Kennzahlenmonitor für die Verkäuferleistung. Hier findet sich jetzt erstmals der Bereich >Verstöße gegen die Richtlinien zu Produktbeschränkungen<
Amazon sperrt Händler wegen Rezension-Verstößen
Bereits vor einigen Tagen ist bekannt geworden, dass Amazon intensiv gegen Händler vorgeht die sich Produktbewertungen kaufen. Im Seller Central Forum findet sich dieser Eintrag.
Empfehlung: Händler die Dienstleistungsangebote zum Erhalt von Produktbewertungen nutzen sollten diese schnellstens beenden.
Amazon verteidigt mit dieser Maßnahme einen seiner wesentlichen Werte, seine Produktbewertungen. Viele Verbraucher nutzen die Plattform als Produktsuchmaschine wegen der Rezensionen. Diese ermöglichen neben den Produktdaten eine gute Information über Waren.
Einhalten von Produktrichtlinien
Der Bereich des Kennzahlen Monitors hilft Händlern die Einhaltung der Amazon Grundsätze auch ToS (=Terms of Service) genannt einzuhalten. Massive Verstöße werden von Amazon mitunter mit einer Suspendierung des Händlerkontos geahndet. In Folge einer Konto Sperrung werden die Seller aufgefordert einen Maßnahmeplan (PoA = Plan of Action) an den Marktplatzbetreiber einzureichen.
Wer gegen die Richtlinie zu Produkrezensionen verstößt riskiert die Sperrung seines Verkäuferkontos ,so Amazon auf Nachfrage. Und das ist gut so, denn so werden fair handelnde Händler durch die Maßnahme des Plattformbetreibers geschützt.
Fazit
Die Einführung dieses neuen Bereichs macht deutlich, dass Amazon nun härter gegen die wettbewerblich unzulässige Beschaffung von Produktbewertungen vorgehen wird. Erst kürzlich wurde der Account des Betreibers der Schummelplattform AMZTigers bei Amazon vom Handel ausgeschlossen. Mit diesen Maßnahmen versucht der Handelsriese gegen die bedenklichen und teilweise strafrechtlich relevanten Machenschaften der Rezensionsmafia vorzugehen. Bekannte Vertreter dieser ‚Zunft‘ sind: AMZTigers, AMZStars, Amarate und A-Z-Rezensionen. Letztere sind kürzlich von Amazon verklagt worden und waren unterlegen. AMZStars wurde vom ShopDoc Betreiber Martin von der Hocht gekauft. Der Sitz wurde in’s Ausland verlegt. Martin von der Hocht ist bereits in den vergangenen Jahren durch seine unseriösen Geschäftspraktiken mehrfach aufgefallen.
A-Z-Rezensionen ist derzeit im Netz nicht erreichbar. Der Betreiber die Cobus Company GmbH aus Köln hat auch ihr zweites Portal zurzeit abgeschaltet.
Das sind alles Schritte in die richtige Richtung. Denn es ist für fair handelnde Seller nicht nachvollziehbar, dass sie unter den Machenschaften dieser Rezensionsmafia leiden müssen. Und natürlich hat auch Amazon ein ganz eigenes Interesse. Der Asset der Produktbewertungen gehört verteidigt, denn nur wenn Kunden den Rezensionen vertrauen kann Amazon seine Position als führende Produktsuchmaschine behaupten.
Auch wenn der Artikel schon etwas älter ist, aktuell ist er allemal und sicherlich “lohnt” ein Kommentar auch nach einem Jahr. Ich möchte noch anmerken, dass Amazon hier mit zweierlei Maß misst. In dem ganzen Tobuwahou wird immer gerne “übersehen”, dass Amazon ja weiterhin “gekaufte” Rezensionen veröffentlicht. Nämlich die eigenen der Vine-Rezensenten! Diese verkommem mittlerweile immer mehr zur Farce. Ich habe Artikel gesehen, die bestehen zu 90% aus Vine-Rezensionen. Wo ist da die Unabhängigkeit / die Unvoreingenommenheit?
Herr Steier, ins schreibt man ohne Deppenapostroph:
http://www.deppenapostroph.info
Hast du Recht. Danke!