Seit Jahren kennen wir von Rakuten nur schlechte Nachrichten. Jedenfalls dann, wenn es um seine verschiedenen Marktplätze geht. Ein Rückzug auf Raten. Jetzt gibt das japanische Unternehmen bekannt, dass es seinen amerikanischen Marktplatz schließen wird. Rakuten kaufte 2010 die Plattform ›buy.com‹ und versuchte so, im amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Dieses Vorhaben ist, wie auch in so vielen andren Märkten, vortrefflich gescheitert.

250 Mio. US$ in den Sand gesetzt

Wie das US-Medium Techcrunch berichtet, kauften die Japaner 2010 für 210 Mio. US$ ›buy.com‹. Ein Verlustgeschäft also, denn den Kaufpreis hat der Marktplatz nie eingespielt. Das Ziel war es seiner Zeit, gegen Amazon anzutreten. Während die Damen und Herren aus Seattle einen Erfolg nach dem anderen vermeldeten, blieben solche Meldungen für den Japan-Ableger aus. Bereits 2012 musste deshalb der CEO in Amerika seinen Hut nehmen. Betroffen sind im Übrigen 87 Mitarbeiter in den USA. In den kommenden Monaten ist auch für sie Schluss!

Aber auch in DE ist Rakuten bedeutungslos

Mit einem monatlichen Traffic von nicht einmal 4 Millionen Besuchern ist Rakuten auch in Deutschland kaum sichtbar. Es fehlt jeglicher USP. Ein etwas genauerer Blick in die Traffic-Zahlen zeigt dann auch, dass wenig organisch passiert. 51,57% der Besucher kommen über bezahlte Suchwörter. Google, Bing & Co. freuen sich! Über 60% des Referrer-Traffic kommt von drei Seiten: idealo.de, mydealz.de und geizhals.de. Ohne diese Durchlauferhitzer oder Subventionen mit Rabatten könnten die Japaner ihre Seitenbesucher fast schon mit Namen begrüßen. (Quelle: SimilarWeb)

Ein Hoffnungsschimmer

Das was Rakuten als Marktplatz für einige Händler bedeutungsvoll macht, ist das erlaubte Produktsortiment. Im Gegensatz zu Amazon, eBay & Co gestattet dieser Marktplatzbetreiber den Handel mit medizinischen Produkten. Das bedeutet, dass einige Seller so einen guten 5-stelligen Monatsumsatz auf der Plattform realisieren können. Aber reicht das?

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Wichtig für viele Händler mit ›preisgebundenen Artikeln‹ ist zu wissen, dass Rakuten immer mal wieder selbständig und ohne Information an die Händler Produktpreise durch Rabattaktionen subventioniert. Das führt teilweise zu unerwünschten Darstellungen auf Preissuchmaschinen. Nicht wenige Seller dürfen dann dem Hersteller das Zustandekommen eines solchen Angebotspreises erklären.