Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

Amazon: Mehr Sicherheit für Händler. Das hat sich geändert

Amazon: Mehr Sicherheit für Händler. Das hat sich geändert.

Amazon neues Verifikations-Feature verspricht mehr Sicherheit

Seit ein paar Tagen beobachten einige Händler eine Änderung ihrer Log-in-Maske im Seller Central. Viele sind der Meinung, das sei die 2-Schritte-Verifizierung. Falsch. Amazon rollt ein neues Feature aus, damit die Marketplace-Händler ihre Accounts besser schützen können.

Wie ist die Vorgehensweise?

Erkennt Amazon Unregelmäßigkeiten, wird dieses Fenster eingeblendet. Der Händler wird aufgefordert, einen Sicherheitscode einzugeben. Diesen erhält er automatisch per Mail zugesandt. Es ist also davon auszugehen, dass Amazon einen Cookie setzt und so das jeweilige Gerät danach dem Onlineriesen bekannt ist.

Wie funktioniert aber die 2-Schritte-Verifizierung?

Zunächst muss diese manuell durch den jeweiligen Händler aktiviert werden. Das geht über diesen Link. Anhand der Anleitung können nun die Einstellungen vorgenommen werden. Nach erfolgter Aktivierung sieht der Log-in-Screen so aus:

Was bringt das neue Feature nun für die Händler?

Diese sind besser vor ihrer eigenen und der „Dummheit“ der Mitarbeiter geschützt. Denn diese Zwangsverifikation wird zur Konsequenz haben, dass Hacker nicht augenblicklich den Account nutzen können, selbst wenn ihnen Passwörter bekannt sein sollten. Das ist gut und ist zu begrüßen. Freuen wir uns also auf eine Minderung der Fakeangebote in den kommenden Wochen.

Erste Auswirkungen sind schon erkennbar

Anhand dieser 2 Beispiele ist sehr gut zu erkennen, dass die Anzahl der Fakeangebote schon jetzt stark abgenommen hat. Leider sind aber noch nicht alle verschwunden, wie das 3. Beispiel zeigt.

(Preisverlauf: Samsung Galaxy S7 EDGE Smartphone)

Meine Meinung

Endlich! Ich möchte weder Amazon noch sonst einer Plattform Vorwürfe machen. Viele scheinen aktuell zu vergessen, dass nahezu jeder große Marktplatz schon vor ähnlichen Problemen stand und noch immer steht. Ich finde es schon schlimm genug, dass dieses Thema wie die „Sau durch’s Dorf getrieben wird“. Die sachliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen bleibt dennoch meistens auf der Strecke. Und: Anstatt dass die Medien Hinweise und deutliche Warnungen aussprechen, wird der „Schwarze Peter“ Amazon zugeschoben. Klar sollte aber jedem sein, dass der Onlineriese kein Interesse hat, Kunden schlechte Kauferlebnisse zu bieten. Das infrage zu stellen und Amazon „Untätigkeit“ zu unterstellen, ist schlicht dumm und zeugt von hoher Unkenntnis.

 

(Links zu einzelnen Produkten sind Amazon Partner Links)

Markenrecherche selbstgemacht – aber Achtung!

Markenrecherche selbstgemacht – aber Achtung!

Vor einer Markenanmeldung sollte immer auch eine Recherche gemacht werden. Warum? Wer dies noch hinterfragt, dem sei die Lektüre dieses Markengedichts empfohlen: https://www.kanzlei-kneller.de/pink-beauty-ein-gedicht-zum-markenrecht/

Bei der Namensfindung zu einem neuen Produkt sollte der Neumarkenanmelder bereits parallel immer auch selbst in den kostenlosen Datenbanken recherchieren, um vorab bereits identische bzw. ähnliche Marken ausschließen zu können. Aber wo und wie wird das am besten gemacht?

Die öffentlich zugänglichen Datenbanken

Es gibt im Internet mehrere sehr gute kostenlose Möglichkeiten zur Recherche:

a. Global Brand Database: https://www.wipo.int/branddb/en/

Global Brand Database

Wie suchen Sie nun nach bestehenden Namen?

In dem Feld für den Textnamen können Sie Ihre gewünschte Marke eintragen.

Um nun nicht nur identische Marken zu finden, sondern auch ähnliche, klicken Sie auf den kleinen Pfeil nehmen dem =-Zeichen:

Nun können Sie die gewünschte Suchart eingeben, z.B. eine Ähnlichkeitsrecherche (`Fuzzy`). Sollten Sie zu viele Treffer haben, können Sie die Suche auch noch etwas einschränken: Hierzu rechts aus dem Feld „Filter by“ z.B. den Status auswählen, um nur die Namen anzeigen lassen, die eingetragen sind. Sie können bei der Suche auch z.B. Klassen auswählen (Warum ich jedoch bei der Eigenrecherche davon abrate, siehe unten).

b. WIPO – ROMARIN: https://www.wipo.int/romarin/search.xhtml

WIPO-Romarin

Über diese Suchmaske kann man eigentlich nur identische Marken finden, wenn man nicht auch mit Platzhaltern arbeitet, um z.B. Marken mit einem bestimmten Wortbestandteil anzeigen zu lassen . Dies ist jedoch für den Laien eine recht ungeeignete Suche.

Eine weitergehende Recherche ist über den Button „advanced search“ möglich:

WIPO-advanced search

Hier kann man über den Button „Field“ z.B. eine Marke suchen und unten die gewünschte Suchart („Fuzzy“, „Phonic“ u.a.) angeben und auf „search“ klicken. Wer noch etwas detaillierter suchen möchte, kann weitere Parameter auswählen.

c. TM View: https://www.tmdn.org/tmview/welcome.html

TMVIEW

 

Hier sollte man auch gleich die erweiterte Suche nutzen, da diese auch recht einfach gestaltet ist:

TMView-advanced search

 

Hier kann man den Wortlaut der Marke eingeben und eine Ähnlichkeitsrecherche machen, indem man das Kästchen „unscharfe Suche“ anklickt. Der Rest der Suchmaske ist selbsterklärend bzw. lässt man einfach leer. Wenn man die Suchergebnisse weiter einschränken möchte, kann man dies noch über den “Filter” tun.

Vorteil der Datenbank ist, dass die Seite auch auf Deutsch existiert, während die WIPO-Datenbanken nur auf Englisch, Spanisch und Französisch funktionieren.

 

d. DPMA: https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/einsteiger

Auch eine gute Datenbank für den Anfang ist die des DPMA. Hier ist jedoch dem Laien praktisch nur eine Identitätsprüfung möglich:

DPMA

 

Wer sich etwas mit Booleschen Operatoren auskennt und etwas versiert ist, kann auch hier mithilfe der „Expertenrecherche“ eine Ähnlichkeitsrecherche formulieren:

DPMA-advanced search

Erst auswählen, was man suchen möchte, z.B. Datenbestand und hier dann Wiedergabe der Marke anklicken und dann mit den Operatoren die Suche formulieren. Die Suche nach der Marke „Pink Beauty“ in den Klassen 20 und 21 würde z.B. lauten: WM = “Pink Beauty” AND  ( KL=20 OR KL = 21). Ähnliche Marken bekommt man angezeigt z.B. durch WM= ?Beauty? AND (KL = 20 OR KL = 21).

Allerdings ist die Suche für den Laien sehr umständlich. Da sind andere Datenbanken schlicht komfortabler.

Meine persönlichen Empfehlungen: Global Brand Database und TMview.

 

Wie werden Bildmarken recherchiert?

Wer ein Logo anmelden möchte, der sollte auch einmal die Bilddatenbank abfragen, ob er damit nicht andere Marken verletzt bzw. Verwechselungsgefahren hervorruft. Die meisten glauben, dass eine Ähnlichkeitsprüfung bei Bildern schwer machbar ist. Es ist aber gar nicht so schwer: Dazu hat man die sogenannte Wiener Klassifikation. Diese kategorisiert Bilder, z.B. ob Pferde drauf sind, ob Obst oder Herzen Bestandteil sind. Sucht man dann in den Datenbanken nach den entsprechenden Bildklassen, findet man schnell mögliche ähnliche Bildmarken. Dies geht ebenfalls sehr gut über die Global Brand Database:

GBD-Bildmarkenrecherche

Recht komfortabel kann man hier nach dem Klick auf den kleinen Pfeil die Bildklasse finden, die hier für einen in Frage kommt. Wer es akribischer machen möchte, findet hier eine gute Möglichkeit, die richtige Bildklasse zu finden:

https://www.dpma.de/docs/service/klassifikationen/wien/wienerklassifikation_7-2013.pdf

Wer ein kombiniertes Logo erstellt hat, wählt beide Klassen aus, z.B. Raupe (3.13.18.) und Herz (2.9.1.).

Export der Ergebnisse:

Wenn man die Ergebnisse in Ruhe studieren möchte, empfiehlt sich ein Datenexport. Dieser ist bei allen Datenbanken leicht möglich. Es gibt z.B. die Möglichkeiten, die Ergebnislisten als xls-Dateien zu exportieren oder auch als PDF. Einfach auf die angebotenen Möglichkeiten achten.

Wie interpretiert man die Ergebnisse?

Hat man selbst die Recherchen gemacht und hat festgestellt, dass nach eigenem Ermessen wohl keine Marke entgegensteht, kann man nun nach einer kurzen Freude einen Schritt weitergehen…. – zu einem Anwalt. Warum? Weil die Interpretation nichts für Hobby-Markenrechtler ist!

Nahezu jeder selbst recherchierende Mandant behauptet, dass es keine ähnliche Marken geben würde – allenfalls wird mal noch ein einzelner Mitbewerber genannt, der ganz entfernt ähnlich sein könnte. Die Realität sieht allerdings anders aus. Warum beurteilen euphorische Neumarkenanmelder und haarspaltende Juristen dies oft ganz anders?

Hierzu ein paar Beispiele:

  • Klassen: Viele haben bei der Recherche Klassen eingegeben. Dabei verschätzen sich viele schon hinsichtlich der eigenen in Frage kommenden Klassen: Entweder wird eine völlig falsche Klasse gewählt, weil das Hintergrundwissen zu den Oberbegriffen der Klasse fehlte, oder es wurden schlicht zu wenige Klassen ausgewählt. Manches Produkt ist eben nicht nur einer Klasse zugehörig.
  • Was aber der Laie meist ebenfalls ganz falsch einschätzt: Es gibt Klassen, die sehr nahe miteinander verwandt sind. Bekannte Beispiele: Wenn ich Hüte unter einer Marke anbieten möchte, reicht es nicht nur die Klasse 25 für Kopfbedeckungen auszuwählen und mich zu freuen, wenn in dieser Klasse keine ähnliche Marke vorhanden ist. Wer Hüte anbieten möchte, muss auch z.B. die Klassen für Bekleidung oder Taschen mit auswählen. Sollte nämlich dort eine ähnliche Marke vorhanden sein, könnte der Neumarkeninhaber seine neue Marke ganz schnell mit einer Abmahnung gekürt wissen. Weitere Klassenähnlichkeiten gibt es z.B. im Bereich IT und Software, im Bereich der Haushalts- und Dekorationsartikel uvm. Da die Einschätzung für einen Nicht-Markenrechtler schwierig ist, rate ich bei der Eigenrecherche davon ab, überhaupt eine Klasse auszuwählen.
  • Auch die Beurteilung der Ähnlichkeit von Marken muss aus etlichen Gesichtspunkten erfolgen: Es gibt zunächst Schriftbild und phonetische Ähnlichkeiten. Aus Erfahrung: Die meisten Laien liegen hier schon sehr daneben („Aber da ist ein ‚s‘ am Ende, ich habe ein ‚r‘). Bei der Einschätzung der Ähnlichkeit gibt es aber noch weitere Faktoren, die zu beachten sind. So hängt viel auch z.B. davon ab, wie nahe die Produkte und Klassen sich bereits ähneln: Umso weniger dürften die Marken sich ähneln. An dieser Stelle sollte man dann spätestens einen Fachmann um eine Einschätzung bitten.

Fazit: Die Eigenrecherche sollte (nur) dazu dienen, bereits im Rahmen der Namensfindung Risiken abzuwägen und unmögliche Marken direkt auszuschließen. Wer bei seiner Eigenrecherche bereits viele Ähnlichkeitstreffer hat, sollte eventuell lieber nach einem neuen Namen suchen.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an: office@ip-kneller.de.

(via kanzlei-kneller.de)

Marke anmelden – aber bitte mit Plan!

Gastartikel von Rechtsanwältin Heidi Kneller-Gronen von der Kanzlei IP Kneller Köln und Zweibrücken

Eine Marke dient der Stärkung des eigenen Unternehmens. Durch eine Marke kann man dem Unternehmen ein Gesicht geben. Ein Gesicht, das der Kunde mit dem Unternehmen verbindet und das ihn immer wieder zu diesem hinzieht. Dies bedeutet damit auch eine Stärkung der Marktmacht gegenüber dem Wettbewerber. Erstaunlich viele Online-Händler lassen dieses Potential einfach auf dem Weg liegen, begnügen sich mit einem (unbedeutenden) Firmennamen und müssen bei jedem Produkt aufs Neue um neue Kunden buhlen und bei Null anfangen. Aber auch diejenigen, die bereits den Wert einer Eigenmarke realisiert haben, sind doch noch erstaunlich planlos. Typischer Erstdialog mit Mandanten:

Satz eines Mandanten: “Ich möchte gerne eine Marke anmelden”.

Frage: Wofür?

Antwort: “Alles im Bereich [hier kann jetzt ein beliebiger Begriff stehen, äußerst beliebt: ‘Haushaltswaren’]”

Frage: Okay, welchen Zweck soll die Marke erfüllen?

Antwort: “Ich will, dass meine Mitbewerber sich nicht mehr bei Amazon an mein Produkt anhängen”.

Frage: Und wofür soll die Marke stehen? Für was steht Ihr Unternehmen?

Antwort: “Qualität und Kundenservice”.

Frage: Und die anderen werben mit Schrott und Unfreundlichkeit?

I. Erste Gedanken zur Markenbildung

Was ist denn der Sinn einer Marke? Eine Marke soll Vertrauen zu einem bestimmten Unternehmen schaffen und Produkte mit diesem verknüpfen. Der Kunde soll bestimmte Eigenschaften mit dem Unternehmen/den Produkten verbinden. Dies können ganz unterschiedliche Eigenschaften sein, wie z.B. hochwertig oder auch besonders günstig, stabil, einfach zusammen zu bauen, perfekte Leistung (z.B. Sauberkeit, Klebekraft), Haltbarkeit, Design und vieles andere. Mit anderen Worten: Was kann das eigene Produkt besser als die anderen? Womit kann man sich mit der eigenen Marke von den anderen Mitbewerbern abheben? Was ist das Alleinstellungsmerkmal? Mit welchen Begriffen soll der Kunde die Produkte wahrnehmen und verbinden? Dabei gilt: Mehr als 2-3 Schlagworte sollten es nicht sein. Qualität und Kundenservice sind dabei keine Optionen, denn das hat für alle eine Selbstverständlichkeit zu sein! Diese Vorabüberlegungen sollte sich jeder Unternehmer jederzeit fragen, um sich überhaupt von seinen Konkurrenten abzuheben. Aber dies gilt umso mehr bei der Markenbildung. Nur ein schönes Logo reicht einfach nicht.

II. Bildung von Warengruppen

Sind diese Grundgedanken einmal gefasst, müssen die eigenen Produkte unter die Lupe genommen werden: Passen alle Produkte unter die überlegten Definitionen? Es ist nicht besonders förderlich, wenn man beispielsweise hochwertiges Werkzeug mit der Marke versehen möchte, auf der anderen Seite aber dann noch Bleistifte verkaufen möchte. Dies verwässert die Marke massiv, denn mit was soll der Kunde nun die Marke verbinden? Zur Verdeutlichung ein anderes Beispiel: Uhu steht für hohe Klebekraft. Wer würde aber ein Shampoo von Uhu kaufen? Wer hier bereits mehrere etablierte Standbeine hat, sollte überlegen, auch mehrere Marken zu etablieren. Wer aber nur ein Hauptstandbein hat und mit anderen Produkten lediglich experimentiert, sollte sich erst einmal nur auf sein Hauptprodukt fokussieren. Über allem sollte die Überlegung stehen: Kann ich das noch unter das Dach der Marke fassen?

III. Entwicklung Marke

Nun kommt die nächste Hürde, nachdem die Produkte und die Definitionen feststehen: Die richtige Marke! Hier gibt es jede Menge Spezialisten, die bei der Erstellung helfen können. Aber da die meisten es doch selbst in die Hand nehmen, ein paar Hinweise: Wenn ich z.B. eine starke Bohrmaschine in den Markt bringen möchte, ist es im Allgemeinen nicht ganz clever, als Logo ein Mäuschen zu nehmen oder rosa als Grundfarbe. Damit verbindet der normale Verbraucher nicht unbedingt Stärke. Es macht auch nicht unbedingt Sinn, die Bohrmaschine Bohri zu nennen. Die Marke selbst sollte schon das transportieren können, was man sich als Definition überlegt hat. Da fängt bei den Farben an: Farben wecken unbewusst Gefühle und sind so ein ganz einfaches Mittel der “Manipulation” von Kunden. Hier gibt es ganze Wissenschaften darüber. Dies kann bei der Erstellung von farbigen Marken durchaus eingesetzt werden. Aber auch Wortmarken unterliegen Gesetzen: Reine Beschreibungen sind grundsätzlich nicht anzumelden: Sie sind freihaltebedürftig. Aber auch einfache Wortspielereien (Bohri, Täschle) sind zwar äußerst beliebt, aber grundsätzlich nicht sehr stark als Marke, da nicht sehr unterscheidungskräftig (falls nicht ohnehin lediglich beschreibend). Sehr beliebt sind auch Einkürzungen des Wortes oder der Austausch einzelner Buchstaben, aber wer soll das noch aussprechen können? Blstft – als Marke für Bleistifte? Oder auch Bl3!st!ft? Geschrieben sieht es teilweise sogar ganz gut und unterscheidungskräftig aus, aber wie soll der Kunde seinem Nachbarn sagen, bei wem er nun die tollen Bleistifte gekauft hat?

Sehr beliebt, einfach und meist auch markentechnisch gut sind wohl Abkürzungen, wie z.B. Metabo (METAllBOhrdreher). Hier kann der Kunde ganz einfach sich die Marke merken (er bekommt die Eselsbrücke gleich mitgeliefert), er verbindet schnell das entsprechende Unternehmen damit, man hat kein Problem mit beschreibenden Elementen und seltener das Problem, mit anderen Marken zu kollidieren.

IV. Der Weg zur Eintragung

Sind die Vorüberlegungen abgeschlossen, sollte man unbedingt eine Markenrecherche machen. Dies kann man entweder selbst (https://www.tmdn.org/tmview/welcome.html?lang=de) oder lässt man z.B. bei einem Anwalt machen. Es gibt hier auch verschiedene Diensteanbieter. Jedoch muss eine Warnung laut und deutlich ausgesprochen werden: Was der Laie als “völlig anders” wahrnimmt und wie Juristen dies beurteilen, sind oft zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe. Sehr oft beteuern engagierte Neumarkenanmelder, dass sie im Vorfeld nichts Ähnliches gefunden haben und man soll als Anwalt dies nur nochmal bestätigen. Und schon oft musste dem Mandanten doch nahegelegt werden, sich einen anderen Markennamen zu überlegen, um nicht mit anderen zu kollidieren.

Sind auch die Bedenken der Juristen aus dem Weg geräumt, muss nur noch überlegt werden, welche Länder (in Zeiten des europäischen Binnenmarktes sollte die Gemeinschaftsmarke durchaus empfehlenswert sein) und welche Waren-/Dienstleistungsklassen in Frage kommen? Dabei gilt: Die Marke muss (nach einer Schonfrist von 5 Jahren) für die eingetragenen Produkte auch verwendet werden, sonst kann sie gelöscht werden. Aber in jedem Fall sollte man auch seine Expansionspläne im Kopf haben und diese bei der Anmeldung auch berücksichtigen.

V. Fazit

Eine Marke zu entwickeln und sich eine Markenstrategie zu überlegen, sind überschaubare und lösbare Aufgaben, die jeder Unternehmer sich durchaus vornehmen sollte, um sich langfristig von seinen Mitbewerbern abheben zu können. Hier lassen viele Unternehmer noch großes Potential ungenutzt rumliegen. Selbstverständlich biete ich gerne auch meine Hilfe an. Wenden Sie sich gerne an office@ip-kneller.de

Kommentar von Mark Steier:

Der Plan ist leider das, was den meisten Startern tatsächlich fehlt. Gerne hört ihr euren “Predigern” und “Evangelisten” bei Facebook zu und konsumiert die vermeintliche Einfachheit eines erfolgreichen Starts in das Unternehmertum. Jedoch überseht ihr häufig, dass eure Mentoren eben auch noch nicht so weit sind, um alle Herausforderungen zu kennen, oder sie begehen die gleichen Fehler, wie ihr sie begeht.

Daher meine Bitte: Schaut über den Tellerrand, hinterfragt gerade bei Facebook Gelesenes kritisch – außer natürlich Wortfilter 😉 – und denkt strategisch. Eine strategische Planung ein echter Invest in eure Zukunft.

Gerade die Markenstrategie ist eine Säule eures Unternehmens!

Rakuten: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff

Erik Meierhoff, Head of Business Development EU bei Rakuten, wechselt zum 1.1.2017 zu Idealo. Damit verliert Rakuten einen sehr guten Mann an die Konkurrenz. Erik ist ein sehr kompetenter Mann, der Marktplätze und eCommerce versteht wie kaum ein anderer in der Branche. Zu diesem Neuzugang kann man Idealo gratulieren.

Rakuten hat’s verkackt

Kaum ein Marktplatz, noch nicht mal Fyndiq, ist mit so viel Tam Tam in den europäischen Markt gestartet wie Rakuten. Aber auch kein anderer Marktplatz hat so sehr die Händler „belogen und betrogen“. Wie heißt doch der nette Spruch: Gestartet als Tiger, gelandet als Bettvorleger. Das passt nicht nur auf Allyouneed, sondern auch auf Rakuten. Mit vielen Rabattpunkten und Nachlässen erkauft sich Rakuten gerade mal ein GMV welches knapp über 100 Mio. € liegt. So jedenfalls hört man es aus informierten Kreisen.

Rakutens Strategie ist schlecht für Händler

Vor kurzem bekam ich die aktuelle Rakuten-Strategie auf einer Veranstaltung vorgestellt. In Kürze so: geringe Händlerprovisionen, Händler sollen diese Ersparnisse einpreisen, Rakuten reichert die günstigen Preise weiter durch Gutscheine an, die Angebote werden über Preissuchmaschinen ausgespielt. Es kommt Traffic und Konvertierung, weil alles so schön günstig ist.

Na klasse: Händler werden also in eine Preispirale getrieben, von der sie keinen Vorteil haben. Gewinner ist nur Rakuten, der die Händler für eigene Zwecke missbraucht. Und: heterogene Preisstellungen schaden den Händlern und deren Trust.  Meine klare Empfehlung: lasst die Finger von Rakuten und wenn ihr schon diesen Marktplatz bespielen wollt, achtet drauf, dass EURE Ziele erreicht werden.

(Quelle: Idealo.de)

Kommt Erik vom Regen in die Traufe?

Aber auch Idealo ist nicht ganz ohne Herausforderung. Gestartet ist Idealo als Preissuchmaschine bzw. Preisvergleich. Aber: mehr und mehr entwickelt sich Idealo selbst zu einem Marktplatz. 2015 wurde der Idealo-Direktkauf angekündigt. Dieser wird aktuell stark beworben. Grundsätzlich finde ich diese Idee nicht schlecht. Aber: Vor kurzem berichtete ich über den Ausschluss von MyDealz und weiteren Schnäppchenplattformen vom Amazon Partner-Programm. In diesem Kontext erwähnte ich auch, dass Amazon wohl seine Partnerprogramm-Strategie ändert. Sprich: es sollen Individualverträge mit den jeweiligen Traffic-Lieferanten geschlossen werden. Das bringt nicht nur Idealo in eine missliche Situation. Ist doch Amazon einer der wichtigsten Ertragsbringer. Die Gretchenfrage ist also: Kann sich Idealo in eine bessere Situation bringen? Und ist der Laden dazu stark genug? Ich kann diese Fragen nicht beantworten.

Erik ist ein Guter

Ich weiß, dass Erik alles geben wird ,,um Idealo auf die richtige Flughöhe” zu bringen, und ich sehe diesen Wechsel als einen echten Gewinn für Idealo an. Ob nun beide Seiten und vor allem die Händler profitieren, wird die Zukunft zeigen.

Ich konnte Erik Meierhoff eben für ein kurzes Statement erreichen:

“Nach fünf tollen Jahren bei Rakuten, in welchen wir uns als Marktplatz #3 im Markt platziert haben, freue ich mich auf die neue Herausforderung, mit dem idealo Direktkauf, Teil der Zukunft Deutschlands führenden Preisvergleichs zu sein.”

Seller Central: Amazon senkt die Verkaufsgebühren

Rabattaktion für Verkaufsgebühren für Bier, Wein und Spirituosen

Amazon kündigt eine befristete Rabattaktion an. Die Verkaufgebühren von Weinen, Bieren und Spirituosen werden ab dem 01.12.2016 bis zum 30.11.2017 von 15% auf 10% des Verkaufspreises gesenkt.

Klare Ansage von Amazon

Fügen Sie Angebote hinzu und senken Sie Ihre Preise.

(Quelle: Amazon.de)

Meine Meinung

Im Bereich Bier, Wein und Spirituosen scheinen die Angebote zu teuer zu sein. Was macht Amazon: Es reduziert die Gebühren temporär, testet und entscheidet. Aber warum gerade diese Produkte? ich denke wir werden es sehr bald erfahren. Es würde mich nicht wundern, wenn das der “inoffizielle Startschuss” für eine weitere Schnellliefer-Kampagne ist.

netzaktiv.de Interview: Geht erfolgreicher E-Commerce ohne Anbindung an Marktplätze? Wir haben den Guru Mark Steier gefragt

Hach, das waren noch Zeiten! Findige Händler fanden eine Nische, starteten einen Webshop und die Umsätze sprudelten ohne Ende. Geht das heute ohne Anbindung an Marktplätze überhaupt noch? Wir haben für euch den Experten Mark Steier gefragt.

von Frank Zimmermann via netzaktiv.de

Das Gesicht des E-Commerce in Deutschland und weltweit hat sich in den zurückliegenden Jahren stark gewandelt. Wie eine Studie des EHI zeigt, hatte allein der Marktführer Amazon am Gesamtumsatz von 24,4 Milliarden Euro der Top-100 E-Commerce-Händler in Deutschland im Jahr 2015 einen Anteil von 7,8 Milliarden Euro. Einsame Spitze! Maßgeblich an diesem Spitzenwert beteiligt sind natürlich auch externe Shop-Betreiber, die Amazon in einer Art Symbiose als Marktplatz nutzen und ihre Produkte dort vertreiben. Eine von mehreren Alternativen zum weltweiten Marktführer von Jeff Bezos für Shopinhaber ist die Plattform eBay.

Mittlerweile erscheint es für kleine und mittlere Online-Händler zumindest schwierig, in Eigenregie komplett an den großen Marktplätzen vorbei erfolgreich zu wirtschaften – like it or not. Die Bedingungen sind nicht immer schön, aber die Zahlen sprechen ein Stück weit für sich. Aber sind Kooperationen mit den Marktriesen für kleine und mittlere Online-Händler wirklich ein Muss? Wer ist für wen der bessere Partner? Wie sollte die technologische Anbindung an die Marktplätze gestaltet werden? Diese und andere Fragen haben wir für euch einem wirklichen Marktplatzexperten gestellt.

Hier kommt unser Interviewmit Mark Steier, Betreiber von www.wortfilter.de.

 

(Foto: wortfilter.de)

Mark, die großen Marktplätze dominieren die Umsätze im E-Commerce und haben mittlerweile sogar auch bei der Produktsuche die größte Suchmaschine Google überholt. Ist für kleine und mittlere Online-Händler ein erfolgreiches Geschäft ohne Kooperation mit Marktplätzen überhaupt noch möglich?

Nein, das denke ich nicht. Jeder Händler und auch jede Marke sollte auf den großen Marktplätzen präsent sein. Dort sind Millionen Konsumenten. Sie warten darauf, die Angebote zu konsumieren. Für den „ottonormal“ Shop ist es nahezu unmöglich diese Sichtbarkeit zu erreichen.

Aus der Sicht eines mittelständischen Shopbetreibers: Was sind die Ups and Downs einer Kooperation mit den großen Marktplätzen?

Zu Ups zählen ganz sicher die sehr einfach gestalteten Einstiegshürden. Halten Händler ordentliche Produktdaten vor, so ist der erste Sale nur wenige Klicks entfernt. Zu den Downs: Gerade die großen beiden Marktplätze agieren sehr Konsumenten zentriert. Die Bedürfnisse der Händler bleiben so oftmals „auf der Strecke“. Dadurch entsteht eine „gefühlte“ Abhängigkeit.

Welche signifikanten Unterschiede gibt es aus deiner Sicht bei einer Zusammenarbeit mit den Marktplätzen Amazon und eBay?

Während die Einstiegshürden bei Amazon zu handeln recht niedrig sind, so sind die Anforderungen an Händler bei eBay größer. Dafür stehen den Händlern dort auch mehr Möglichkeiten zur Verfügung.

Gibt es Kriterien abhängig vom Produktportfolio oder der Zielgruppe eines Online-Shops, die eher für eine Kooperation mit dem einen oder anderen Marktplatzriesen sprechen?

Grundsätzlich sollte jeder Händler beide großen Plattformen bedienen. Nur selten gibt es Gründe, die nur für einen Marktplatz sprechen. Artikel aus dem Bereich „Sammeln & Seltenes“ passen eher zu eBay. Innovationen sollten unbedingt auch auf Amazon angeboten werden. Dort gibt es ein großartiges Programm namens Amazon Launchpad.

Wir hören ja immer wieder, dass die Zusammenarbeit mit den großen Marktplätzen für Online-Händler nicht immer unbedingt vergnügungssteuerpflichtig ist. Wer ist aus deiner Sicht fairer gegenüber den angeschlossenen Händlern, bietet die besseren Tools und den besseren Support? Amazon oder eBay?

Beide Riesen sind gleich schlecht. Leider. Der Wettbewerb um Händler und Marken findet in meinen Augen noch sehr gebremst statt. Und damit sind beide Großen nicht dazu geeignet, ihnen einen guten Händlersupport zu attestieren. Beide Marktplätze sind auf den Händler- „Self Service“ ausgelegt, so dass die guten Tools von Dienstleistern und nicht von den Plattformen selbst angeboten werden. Es gibt einen ganzen Blumenstrauß an Herausforderungen, bei denen die Händler von beiden Marktplätzen im Regen stehengelassen werden. Das ist schade und da sollten beide mal mit mehr, viel mehr Service punkten.

Gibt es neben den beiden genannten großen Marktplätzen weitere Plattformen, die mittelständische Online-Händler sich alternativ einmal ansehen sollten?

Es gibt insgesamt weit über 400 nationale und internationale Markplätze, so dass jeder Händler großartige Möglichkeiten hat, zu skalieren und für eine ausgewogene Umsatzverteilung zu sorgen. Viele Merchants nutzen allerdings selten ihre Chancen und wachsen international. Am Ende des Tages sind da leider die Dienstleister nicht ganz unschuldig, denn „Cross Border Trade“ wird selten von den ganzen Transaktionsabwicklern gut unterstützt. Bestimmt hätten einige erwartet, dass ich Rakuten, Hitmeister und Idealo oder Allyouneed empfehle. Nein, das mache ich bewusst nicht, da ich denke, dass diese Marktplätze entweder mit schlechten Strategien aufwarten (Rakuten) oder schlicht nicht ihr Potential ausspielen (Allyouneed) und auch Hitmeister hätte unter dem Dach von real weit mehr Möglichkeiten. Das finde ich sehr enttäuschend. Und bringen wir es mal auf den Punkt: Solange das Gross Merchandise Value (GMV) dieser Marktplätze kleiner ist als der Umsatz der größten eBay und Amazonhändler, kann man ja noch nicht einmal von einer Relevanz sprechen. Oder kennt ihr einen USP dieser Marktplätze?

(Foto: Pink Badger / fotolia.com)

Eine Kooperation mit den großen Marktplätzen erfordert stets ja auch eine möglichst effiziente technische Anbindung. Welchen Weg empfiehlst du da? Sind Schnittstellen sinnvoll, oder empfiehlst du individuell programmierte Anbindungen?

Diese Frage lässt sich kaum verallgemeinert beantworten. Hat doch am Ende des Tages jeder einzelne Händler individuelle Merkmale und Bedürfnisse. Jedem Händler, der sich mit der Frage nach einem geeigneten Abwicklungs- und Listingtool beschäftigt, empfehle ich die Seiten von www.ecomparo.de zu nutzen. Ecomparo bietet den umfangreichsten Vergleich zwischen den unterschiedlichen Anbietern an. Eine Empfehlung eigene Lösungen zu entwickeln gebe ich sehr selten. Denn: Alle Tools gegeben Workflows vor, die sich auf die eigene betriebliche Organisation auswirken. Das ist gut, denn hier wirkt die Schwarminteligenz bzw. der Proof of Concept. Wenn ein Händler zu viel Individualisierung benötigt, frage ich mich zuerst, warum das so ist und was er falsch macht. In den meisten Fällen deutet eine starke Nachfrage nach einzigartigen Lösungen auf Herausforderungen in der eigenen Organisation hin. Daher kommt in den meisten Fällen eine individuelle Lösung nur für große Unternehmen in Frage, die sich auch professionell mit den eigenen Prozessen befassen. Aber, und auch das ist wichtig: Nicht selten zeigen aber auch alle Dienstleister auf, dass sie mitunter an den Bedürfnissen der Händler vorbei entwickeln und oftmals als Bremse der Händler anzusehen sind.

Wagst du einen Blick in die Glaskugel? Wird die Marktmacht der großen Marktplätze weiter zunehmen? Und was bedeutet deine Prognose für die kleineren Händler?

Gegenfrage: Kann sie noch weiter zunehmen? Ja, Marktplätze werden DER Eintrittskanal für Konsumenten bleiben. Händler und Marken müssen auf den relevanten Marktplätzen präsent sein. Größte Herausforderung an die Händler wird die notwenige Agilität sein, um mitspielen zu können. Interessant wird es zu beobachten, wie immer neue Geräte den Marktplatzhandel beeinflussen werden. Ich denke hier an Googles und Amazons Sprachbox oder an den Bestellknopf. Kleinere und mittlere Händler werden solche Herausforderungen nur erfolgreich meistern können, wenn die Dienstleister schnell und gut Lösungen anbieten. Darin sehe ich dann auch die größte Herausforderung. Die Frage, ob nun weitere Marktplätze sich in Deutschland einrichten können, hängt von den Marktplätzen selber ab. Natürlich könnte ein Rakuten, Hitmeister oder Allyouneed erfolgreich sein. Stellt euch vor, alle DHL-Autos sind nun auf einmal mit Allyouneed Werbung beklebt. Was wäre das für eine Reichweite. Oder: Hitmeister wäre auf jeder real Wurfsendung und in jedem Supermarkt präsent. Alibaba: gegen diesen Riesen wirken eBay und Amazon ja wie „Frittenbuden“. Dreht er auf und will in den europäischen Markt, dann werden einige in Berlin und München nervös.

Vielen Dank für das Interview, Mark!

Fazit

Spätestens nach diesem Interview mit Mark Steier dürfte auch dem Letzen klar geworden sein, dass außer in absoluten Ausnahmefällen für Online-Händler ohne Anbindung an einen oder mehrere Marktplätze wenig geht. Aber uns interessiert natürlich wie immer, wie ihr die Aussagen von Mark seht. Geht ihr konform oder seid ihr anderer Meinung? Teilt eure Meinungen und euer Wissen bitte mit uns und unseren Lesern. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.

(zuerst erschienen auf netzaktiv.de)

Amazon hat deinen Händler-Account gesperrt? So bekommst du ihn zurück

Du kommst hier nicht rein! Oder doch?

Von Yvonne Göpfert, t3n.de (Sie übersetzte den von mir in Englisch geteilten Artikel. Danke dafür.)

Ein Verstoß gegen die Richtlinien von Amazon kann dazu führen, dass dein Amazon-Händler-Account gesperrt wird. So überzeugst du Amazon, dass die Fehler schon behoben sind.

Wenn Amazon dich nicht mehr für würdig befindet, auf der Plattform zu verkaufen, musst du noch lange nicht die Flinte ins Korn werfen. Fingerspitzengefühl ist aber sehr wohl gefragt, damit Amazon sich erbarmt und den Händler-Acccount wieder freigibt. eCommerce Chris, der viele Jahre Händler-Accounts bei Amazon evaluiert hat, hat eine umfangreiche Liste an Maßnahmen zusammengestellt.

Amazon-Händler-Account gesperrt? Diese Maßnahmen können dir helfen

  1. Niemals sofort den Beschwerdeknopf drücken! Denn im ersten Moment der Wut macht ihr die Sache vielleicht nur noch schlimmer und vergesst dabei, Schritte zu unternehmen, um Inventar-, Lieferanten- oder Betriebsprobleme zu korrigieren.
  2. Wenn ihr Amazon schreibt, dann knapp, klar und verständlich. Und möglichst mit korrekter Interpunktion und Grammatik, damit der Text lesbar bleibt. Denn niemand bei Amazon wird versuchen, zu verstehen, was gemeint ist und dafür wertvolle Arbeitszeit opfern, wenn nicht sofort klar wird, wo die Probleme liegen und wie sie abgestellt werden können. Auch der Hinweis auf viele Angestellte, die mit der Sperrung des Amazon-Händler-Accounts ihren Job verlieren, bringt euch nicht weiter. Jammern will niemand hören. Was Amazon wissen will: Welche Pläne habt ihr, um die Lage in den Griff zu bekommen und die Kunden zufriedenzustellen? Beschreibt einen konkreten Fall, der Amazon motiviert, euer Konto wieder freizuschalten. Mit anderen Worten: Denkt nach, bevor ihr Amazon schreibt.
  3. Vergeudet nicht deren (und eure) Zeit mit Kommentaren über die schrecklichen Amazon-Prozesse oder die Langsamkeit der Amazon-Teams. Und verkneift euch Floskeln, wie enttäuscht und untröstlich ihr seid, dass euer Amazon-Händler-Konto gesperrt wurde.
  4. Haltet es einfach und beschreibt Tatsachen. Konzentriert euch dabei auf die Policy-Probleme und nicht auf die Performance-Metrik. Schließlich erfolgte die Suspendierung ja aufgrund von Policy-Problemen.
  5. Verwendet Aufzählungszeichen oder „erstens, zweitens, drittens“ anstatt fortlaufender Absätze. Nur so könnt ihr klar darstellen, was schiefgelaufen ist und deutlich nachvollziehbar machen, welche wunderbar effizienten Schritte ihr unternommen habt, um die Fehler zu korrigieren.
  6. Schreibt eine kurze Einleitung, was passiert ist und wie ihr das Problem bereits gelöst habt. Zeigt, dass ihr schon aktiv geworden seid, bevor die Suspendierungsmeldung bei euch eintraf. Statt wütend gegen Amazon zu reagieren, nehmt euch die Zeit, um Ursachen und Lösungen zu beschreiben. Eine überwältigende Pro-Amazon-Stellungnahme (Schleimspur) ist schön, wird aber auch nicht helfen. Denkt und bleibt praktisch und präzise!
  1. Fragt euch, wie viel ihr wirklich über den Betrieb eures Kontos wisst. Könnt ihr 100 Prozent sicher sein, dass alle eure Produkte nicht nur mit den gesetzlichen Vorgaben, sondern auch mit den Policy-Richtlinien von Amazon übereinstimmen? Habt ihr einen designierten Compliance-Mitarbeiter, der die Änderungen von Amazon-Richtlinien und ASIN-Änderungen verfolgt? Und wie gut kennt ihr eure Lieferanten?
  2. Schiebt die Schuld nicht auf die Käufer. Viele Verkäufer, die viele „Nicht wie annonciert“-Warnungen, „andere Ware“-Warnungen oder „gebraucht verkauft als neu“-Warnungen erhalten, beschuldigen die Käufer, nicht für die Rücksendung bezahlen zu wollen. Der übliche Grund „der Käufer erfinde das nur“ hilft aber nicht weiter. eCommerce Chris empfiehlt, tiefer zu analysieren, was diese Beschwerden verursacht haben könnte. Beginnt mit der Annahme, dass es einen legitimen Grund hinter der Beschwerde gibt und findet ihn.
  3. Fügt keine Informationen oder Kommentare über eure Account-Reviews-hinzu. eCommerce Chris: „Ich habe gesehen, dass manche Verkäufer Screenshots ihrer positiven Feedbacks oder Kopien ihrer Meetings minutengenau vorgelegt haben. Wenn ihr jedoch wegen der Richtlinien und nicht wegen eurer Verkäuferleistung gesperrt wurdet, sind diese Informationen nur ein Nebenspielplatz. Konzentriert euch auf spezifische Informationen im Zusammenhang mit den eigentlichen Fehlern.“
  4. Macht eine detaillierte Analyse, und deckt darin die „Ursachen“ der Verkäufer-Warnungen auf, die zur Suspension geführt haben. Stellt sicher, dass die Analyse leicht zu lesen und spezifisch ist.
  5. Schreibt nicht die längste Mail eures Lebens. In der Kürze liegt die Würze. Stellt einfach nur sicher, dass die wichtigsten Informationen und euer Plan gleich am Anfang bzw. in der Mitte stehen und nicht ganz weit unten in der E-Mail.

Verständlich, dass euch bei einer Suspendierungsmeldung allerlei unschöne Gedanken durch den Kopf gehen. Aber alles, was euch aus der Patsche hilft, ist ein systematischer Plan, der zeigt, dass ihr das Problem ganzheitlich angeht und beweist, dass ihr einen besseren Weg für die Zukunft gefunden habt.

(via t3n.de)

Afterbuy kündigt massive Investments in Software an, übernimmt Rechenzentrum und passt das Preismodell an

Afterbuy kündigt massive Investments in Software an, übernimmt Rechenzentrum und passt das Preismodell an

Das hatte ich so kommen sehen: Die Übernahme von Nexec / Valentin Schütt (zum Artikel) ist gerade einmal einen Tag alt und schon kündigt Afterbuy massive Veränderungen an. Nicht alle werden den Händlern gefallen, aber sie sind meiner Ansicht nach notwendig.

Massive Investitionen in die Software

Afterbuy hat heute seinen Kunden gegenüber mehrere Dinge angekündigt. Man will ab jetzt massiv in die Weiterentwicklung der Software investieren und man hat dafür bereits einige Bereiche genannt:

“(…) wird die Software Afterbuy neben der Verbesserung der Usability (Bedienbarkeit) an verschiedenen Stellen überarbeitet (z.B. Amazon Lister/FBA, eBay Automatisierung, CRM und Kundenzufriedenheitsmessung), sowie mit neuen Funktionen und Modulen rund um Warenwirtschaft, PIM, Statistik/Data Warehouse ausgestattet werden. Zudem soll es für Sie als Kunden einfacher werden, eigene Anforderungen als Plugin an Afterbuy zu realisieren. Natürlich wird es einen Ausbau an Funktionen zur Kundengewinnung und Umsatzsteigerung geben. Hierzu werden wir an neuen Verkaufskanälen (z.B. Ausbau der Marktplätze, Preisvergleichs-Portale, Mobile Commerce), Marketingtools (z.B. Pricing-Tools, Online-Marketing, Newsletter, Plattform-SEO, Wettbewerbsbeobachtung) und Steuerungs- und Controlling-Instrumenten arbeiten. Als Marktführer werden wir zudem als Pionier am Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Reduktion von Aufwand und Optimierung von Margen arbeiten.”

Meines Erachtens nach waren diese Ansagen überfällig. Afterbuy hat sich in den letzten Jahren sehr auf interne Prozesse konzentriert und ist bis auf einen neuen Hitmeister-Lister und einem Statistik-Tool nicht wirklich durch bahnbrechende Neuerungen aufgefallen. Das Team von Afterbuy hat sich viel vorgenommen und – so Valentin Schütt – bereits klare Pläne ausgearbeitet. Schön, dass es jetzt aufwärts geht. Das hatte Valentin Schütt aber auch bereits im Gespräch zur Übernahme angekündigt.

Neues altes Rechenzentrum

Afterbuy hat im Deal auch seine Rechenzentren übernommen, welche zuvor gemeinsam mit eBay betrieben wurden. In der Meldung wird herausgestellt, dass man bei einer Verfügbarkeit von 99,9 % im letzten Jahr gelegen hat. Hierbei wird nicht nur die Hardware-Verfügbarkeit genannt, wie bei vielen Webhostern wie Strato und Co., sondern auch die Verfügbarkeit der Software. Das ist wirklich ein enormer Wert, der mir auch erstmal auf dem Afterbuy BBQ bekannt wurde, als Geschäftsführer Christian Siering diese nannte. Wer sich etwas mit Software und Hosting auskennt, der weiß: Sowas geht nur bei der maximalen Optimierung von Softwareentwicklung im Einklang mit einer sehr sehr teuren Hardware-Infrastruktur. Hier sparenviele Unternehmen, jedoch börsennotierte Unternehmen wie eBay sind in einem solch sensiblen Bereich finanziell absolut schmerzfrei. Will heissen: Sie investieren ohne Rücksicht auf Verluste. Dass Afterbuy diese Technologie übernommen hat, das sagt schon einiges aus und wird den Kunden auch weiterhin zugute kommen. Was Afterbuy in seiner Meldung auch angibt: 0,1% Verfügbarkeit im Jahr sind 9 Stunden, die eine Software nicht zur Verfügung steht. Diese Stunden an der falschen Stelle und man ist als Hänlder schnell weg vom Fenster. Allerdings kommt jetzt der Haken:

Afterbuy passt Preise an

Okay, man muss sagen, nach 14 Jahren das erste mal die Preise zu erhöhen, das ist schon wirklich außergewöhnlich. Da hatten andere Tools schon viele Preisrunden. Ich gehe davon aus, dass Afterbuy einfach die letzten Jahre durch die Neukunden gewachsen ist und im eBay-Umfeld das einfach nicht „nötig“ hatte. Aufgrund der Betriebskosten, die im eigenständigen Betrieb deutlich höher ausfallen, will man nun Preise anpassen. Philosophie ist, dass man kleine Händler durch geringere Preise entlastet. So halbiert man im kleinsten Tarif die Transaktionspreise. Finde ich gut: Gerade kleine Händler warten viel zu lange mit der Nutzung eines Tools. Viele scheuen die Kosten und sehen nicht, dass man viel einfacher und schneller wächst. Sicher ist die Preissenkung hier aber auch eine Antwort auf den Plentymarkets ZERO Tarif, der bisher wohl bewusst unter dem Afterbuy-Einstiegsniveau lag. In den größeren Tarifen wird es zwischen 10 und 30 Euro teurer im Monat. Verkäufer mit über 2000 Verkäufen im Monat zahlen nochmal 50 Euro mehr für die Flatrate. Die ist übrigens fast einzigarig im Tool-Markt. Für (neuerdings) immer noch unter 150 Euro im Monat hat man selbst als Verkäufer mit Millionen-Umsätzen ein Tool mit vollem Funktionsumfang sowie kostenlosem und unbegrenztem Support.

Fazit

Preisanpassungen sind dort, wo es teurer wird, immer ein Schmerz. Aber sieht man, was Afterbuy für seine Preise auffährt, dann ist das sehr respektabel und wird anderswo deutlich teurer abgerechnet. Für Einsteiger die Preise zu senken ist zudem ein positives Zeichen im Markt. Schafft es Valentin Schütt jetzt noch den Turbo zu zünden was die neuen Funktionen und die Usability angeht, dann wird es auf dem Tool-Markt sicher wieder sehr spannend.

Weihnachtsgeschäft bei eBay: 11. Dezember wird verkaufsstärkster Tag bei eBay.de

  • Deutschland-Chef Stefan Wenzel: Cyber Week ist nicht nur für die Elektronikbranche relevant

  • Prognose: 11. Dezember wird umsatzstärkster Tag des Jahres bei eBay.de

  • Das wird unter deutschen Weihnachtsbäumen liegen

Dreilinden/Berlin, 29. November 2016 – Am vergangenen Wochenende feierte eBay mit der Cyber Week den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts. Stefan Wenzel, Deutschland-Chef von eBay, zieht eine erste Bilanz: „Die Verkaufszahlen zeigen: Die Cyber Week ist mittlerweile weit mehr als ein reines Festival für die Elektronikbranche. Die Kunden sind auf der Suche nach Angeboten aus allen Bereichen, von Spielwaren über Mode bis hin zu Haushaltsgeräten. Für kleinere Online-Händler ist das eine große Chance – daher haben wir Verkäufer aller Branchen während der Cyber Week mit großanlegten Verkaufsaktionen wie beispielsweise den stündlich neuen Top-Angeboten unterstützt. Dabei handelte es sich aber nur um den Startschuss: Unseren Prognosen zufolge wird der 11. Dezember der umsatzstärkste Tag des Jahres bei eBay.de. An diesem Tag werden unsere Kunden verstärkt in den klassischen Weihnachts-Kategorien einkaufen. Als Online-Händler lohnt es sich also, dran zu bleiben.“

Was in diesem Jahr unter den Weihnachtsbäumen in Deutschland liegen wird, verraten die Daten der Kategorie-Experten von eBay:

KATEGORIE CONSUMER ELECTRONICS: Egal ob Drohnen, Action-Kameras, E-Boards oder Fitnesstracker – dieses Jahr werden vor allem Gadgets für Draußen unterm Weihnachtsbaum liegen. Die Favoriten unter den Fitness- und Gesundheitsgadgets sind Aktivitäts-Tracker. Und unterm Weihnachtsbaum nicht fehlen dürfen 2016 Bluetooth Lautsprecher, sowohl die kleine, leistungsstarke und portable Variante als auch komplette Hifi-Anlagen für das Heimkino.

TOP 3

  • Drohnen DJI Phantom 3
  • SYMA X5C
  • Hubsan X4 H501

KATEGORIE FASHION: Vor ein paar Jahren wurden Pullover mit Weihnachtsmotiven noch belächelt, dieses Jahr ist der US-Trend voll in Deutschland angekommen. Auf lässiger Streetwear prangen große Motive mit Weihnachtsmännern, Rentieren und Weihnachtskugeln. Außerdem spiegeln sich die aktuellen Fashion-Trends 2016 auf den Weihnachts-Bestseller-Listen von eBay wider: An Bomberjacken, Boots in Metallic Optik und Samtkleidern kommt in diesem Winter keine Frau vorbei. In der Kategorie Herrenbekleidung zählen Yeezy Boost Sneaker von Adidas, Jeanshemden und Holzfällerjacken zu den Klassikern 2016. Bei Accessoires liegen Holzuhren und Stapelringe im Trend.

TOP 3

  • Bomberjacke
  • Adidas Yeezy Boost 350 V2
  • Samtkleid

KATEGORIE BÜCHER: Der Überraschungshit unterm Weihnachtsbaum ist 2016 „Mach dieses Buch fertig“ von Keri Smith – ein Buch zum selbst Gestalten und damit ein besonders individuelles Geschenk zum Basteln, Malen und gestalten. Weitere Bestseller sind das neue Werk von J.K. Rowling „Harry Potter und das verwunschene Kind” und das unterhaltsame Sachbuch „Darm mit Charme” von Giulia Enders, das weiterhin sehr gefragt ist. Für alle Comic-Begeisterten mit Hang zu schwarzem Humor ist „Das Buch Ruthe (Shit happens!)” genau das Richtige

KATEGORIE HOME & GARDEN: Einer der Renner im diesjährigen Weihnachtsgeschäft ist der Thermomix TM 5 – der Hype um die Küchenmaschine ist nach wie vor ungebrochen. Außerdem sehr beliebt sind Saugroboter, Kaffeevollautomaten und die hochwertigen Klassiker von KitchenAid. Im Bereich Einrichtung stehen elegante Cocktailsessel und Vintage-Lampen hoch im Kurs, außerdem sind Kupfer- und Messingwohnaccessoires besonders beliebt.

TOP 3

  • Thermomix TM 5
  • Retroprodukte (Kitchen Aid, Cocktailsessel, Lampen)
  • Kupfer- und Messingwohnaccessoires

KATEGORIE SPIELZEUG: Auch dieses Jahr ist Spielzeug von Lego und Playmobil der Renner im Weihnachtsgeschäft: Ob Raumschiffe, Wüstenplanet oder Todestern, Lego von Star Wars ist bei eBay in der Kategorie Spielzeug hoch im Kurs. Daneben sind Bau-Sets von Lego Technik wie der Schaufelbagger sehr beliebt. Der Überraschungshit 2016 ist das Kartenspiel „Exploding Kittens“. Die strategische Variante von Russisch Roulett ist ein Kickstarter-Projekt und sorgt in diesem Jahr mit Katzen, Explosionen, Laserstrahlen und Ziegen für Spielspaß unterm Weihnachtsbaum.

TOP 3

  • Lego Star Wars
  • Lego Technik
  • Exploding Kittens (Kartenspiel)

KATEGORIE PARTS & ACCESSORIES: Eines der Trendprodukte zu Weihnachten sind On-Board-Diagnosegeräte. Mit ihnen können abgasrelevante Systeme und wichtige elektronische Steuergeräte selbständig kontrolliert werden und damit teure Werkstattbesuche gespart werden. Außerdem im Trend: automatische Scheibenheizungen und TomTom Navigationsgeräte sowie farbige Türeinstiegsleisten.

TOP 3

  • OBD Diagnosegerät (z.B. Berry King oder iCarsoft)
  • TomTom Via 135 M Europa
  • Automatische Scheibenheizung

(Quelle: eBay Pressemitteilung)

Wow: Export-Umsätze der DE_Händler auf Amazon Marketplace übersteigen 2 Mrd €

Export-Umsätze deutscher Händler auf Amazon Marketplace übersteigen 2 Milliarden Euro im Jahr 2016

  • Mehr als 60 Prozent der deutschen Marketplace-Verkäufer exportieren über Amazon
  • Marketplace-Händler stehen für 50 Prozent der weltweit verkauften Einheiten
  • Kostenloses Experten-Coaching: Kleine Händler können sich unter amazon.de/unternehmerderzukunft für das neue Förderprogramm
    „Unternehmer der Zukunft“ bewerben

Luxemburg, 29. November 2016 – Deutsche Händler, die über Amazon Marketplace verkaufen, werden im Jahr 2016 voraussichtlich Export-Umsätze von mehr als zwei Milliarden Euro erzielen – eine Steigerung von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus gibt Amazon bekannt:

  • Mehr als 60 Prozent der zehntausenden deutschen Amazon Händler verkaufen an Kunden auf der ganzen Welt.
  • Die Anzahl der deutschen Amazon Händler, die an Kunden in Europa exportieren, stieg im letzten Jahr um mehr als 20 Prozent.
  • Laut einer unabhängigen Studie der Beratungsfirma Keystone Strategy haben Marketplace Händler in Deutschland durch ihre Aktivität auf Amazon 87.000 Jobs geschaffen.
  • In Deutschland nutzen 70 Prozent mehr Amazon Händler „Versand durch Amazon“-Services als noch vor einem Jahr.
  • Marketplace Händler stehen für 50 Prozent der weltweit verkauften Einheiten auf Amazon.

„Heute reicht es nicht mehr, Produkte lediglich an Kunden einer Stadt, einer Region oder eines Landes zu verkaufen“, sagt Francois Saugier, Vice President Amazon Seller Services in Europa. „Unternehmen jeder Größe können heute ihre Produkte problemlos in ganz Europa und der Welt vertreiben – und wir sehen einen deutlichen Anstieg deutscher Unternehmen, die diese Möglichkeiten auch nutzen.“

 

„Wir wollen die Tools und Services zur Verfügung stellen, die Amazon Verkäufern zum Erfolg verhelfen“, sagt Dr. Markus Schöberl, Director Amazon Seller Services in Deutschland. „Jeden Tag vergrößern deutsche Unternehmen ihre Reichweite, indem sie ihre Produkte auf der europäischen oder globalen Bühne anbieten – mit wenigen Schritten öffnet sich das Tor zu Millionen potenziellen Kunden.“

 

Neue Tools und Services verhelfen zu mehr Exporten

Amazon hat eine Reihe von Tools entwickelt, die deutschen Unternehmen dabei helfen, ihre Produkte in Europa und der ganzen Welt zu vertreiben: Neben weltweiten Liefer- und Vertriebslösungen etwa Hilfe bei Währungsangelegenheiten, Informationen zur Umsatzsteuer-Registrierung und der Übersetzung von Angeboten in andere Sprachen. So können Unternehmen jeder Größe weltweit auf elf Amazon-Webseiten in sieben Sprachen verkaufen und auf diese Weise Hunderte Millionen Kunden in nahezu jedem Winkel der Welt erreichen.

 

Außerdem können sich kleine Händler noch bis zum 31. Dezember für das Förderprogramm „Unternehmer der Zukunft – lokal und um die Welt“ bewerben. Das Programm, initiiert von WirtschaftsWoche und Amazon, unterstützt speziell kleine Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern dabei, im E-Commerce zu starten oder ihr bestehendes Online-Geschäft weiter zu entwickeln und international auszubauen. Mit dem Start des Programms im Januar 2017 unterstützt ein Team aus E-Commerce-Experten – darunter Blogger von www.wortfilter.de und www.shopanbieter.de – und erfahrenen Amazon Verkäufer die Teilnehmer mit einem kostenlosen Experten-Coaching, entwickeln mit ihnen einen individuellen E Commerce-Plan und helfen bei dessen Umsetzung. Die Teilnehmer lernen unter anderem: Basics im E-Commerce; Welche Produkte lassen sich wie und wo verkaufen?; Internationales Verkaufen: Wie internationale Angebote erstellen und Logistik nutzen? Die besten Händler werden im Frühjahr 2017 mit dem „Unternehmer der Zukunft“-Preis ausgezeichnet.

 

Hinter dem Export-Anstieg steht unter anderem das paneuropäische „Versand durch Amazon“-Programm, das im April startete. Verkäufer schicken Waren in ein lokales Amazon Logistikzentrum – Amazon lagert die Produkte und übernimmt für die Verkäufer die Verpackung und den Versand an Kunden. Händler können damit europaweit verkaufen und bezahlen lediglich die lokalen Versandgebühren des Amazon-Marketplaces, von dem aus die Bestellung aufgegeben wurde. Dank der „Versand durch Amazon“-Services können Verkäufer ihr Geschäft erfolgreich vorantreiben, ihre Produkte für Amazon Prime verfügbar machen und somit Zugang zu Millionen der treuesten Amazon Kunden erhalten – samt Amazons gewohntem Kundenservice. Mit FBA können Händler ihr Geschäft skalieren und besonders einfach ins Ausland expandieren – zu günstigeren Konditionen, als vor Ort für eine eigene Lagerhalle und Logistik anfielen.

 

Marc Isemann von „faguru“, der Fahrrad- und Outdoor-Zubehör von der Nordsee-Insel Amrum aus vertreibt, sagt:
„Das Verschicken von Ware klappt von Amrum natürlich nicht so reibungslos wie vom Festland aus. Dank Amazon erreiche ich von der Insel nun Kunden in ganz Europa, ohne Amrum verlassen zu müssen.“

 

Johannes Schlößer, Geschäftsführer von Schlösser Baustoffe, aus Meckenheim:
„100.000 Artikel in sechs Monaten – darunter Kleber, Bohrmaschinen, Hammer, Schutzbrillen, Schrauben und Zement. Mit dem paneuropäischen FBA-Programm geht unser Bau-Equipment von Meckenheim an hunderte Handwerker und Baustellen in Frankreich, Spanien und sogar England.“

 

Jens Wasel, Gründer und Geschäftsführer von KW-Commerce:
„Das FBA-Programm vereinfacht den Verkauf ins Ausland enorm. Allein im Jahr 2016 haben wir über 2 Millionen Produkte über Amazon an mehr als 2 Millionen Kunden aus über 130 Länder versendet. Wir sind 2012 mit 4 Mitarbeitern gestartet, heute haben wir ein 180-köpfiges Team, von denen über 60 Mitarbeiter für Amazon Marketplace verantwortlich sind.“

 

Weitere Informationen über Händler, die Amazon Marketplace zum erfolgreichen Ausbau ihres  Unternehmens genutzt haben.

 

Unternehmen, die sich für den Verkauf über Amazon interessieren, können sich unter https://services.amazon.de/ informieren.

 

Kleine Händler können sich für das Förderprogramm unter www.amazon.de/unternehmerderzukunft bewerben.

(Quelle: Amazon Pressemitteilung)

Amazon Plan of Action (POA): Do’s and Don’ts von Chris McCabe

Diese sehr schöne Anleitung habe ich für euch entdeckt:

What to Include to Get Your Account Back

Under normal circumstances, it’s great to tell Amazon how much you love selling there because it sounds positive and upbeat. Unfortunately, you have no added chance of getting reinstated simply because you find Jeff Bezos irresistible. If suspended, you will need to provide concrete steps addressing what went wrong with your seller account in order to be allowed back. You only have so much space to make your case. As it is, investigators will go through several emails quite like yours all day.

  • Don’t send an immediate response by clicking the “Appeal” button. I have read many several POAs that simply vented aggravation and offered no new steps taken to correct inventory, supplier or operational problems. I’ve seen sellers lay out convoluted appeals that were difficult if not impossible to read; I knew full well that no one on the other side would bother trying to understand what they meant. I have seen terrible punctuation and grammar that was just as difficult to follow. I have read begging that had no information other than pleas for help because of how many employees were involved. None of these emails included real Plans of Actions or addressed any factors behind their suspension. None led to reinstatement until I intervened to help those clients write a real POA. Lay out an actual case that motivates Amazon to reinstate your account. In other words, think things through before replying.
  • Don’t waste their time offering commentary about Amazon processes, the slowness of their teams, or telling them how disappointed and heartbroken you are to have lost the account. Don’t give them an excuse to rush past the content of your POA.
  • Do keep it simple and give them facts. Focus on policy matters, and not performance metrics.
  • Do use bullets or numbers and not paragraphs to communicate your understanding of the root causes of what went wrong along with all of the wonderfully efficient steps you’ve taken to correct each.
  • Do include a short introductory paragraph that instantly shows the reader your overall grasp of what happened and how you already resolved it. Indicate that you flew into action immediately after the suspension notice came in. Instead of reacting angrily against Amazon, you took time to pull together causes and solutions. An overwhelmingly pro-Amazon outpouring of love for the company or selling in the marketplace is nice but it won’t help any more than lashing out will. Get practical and concise, and stay that way.
  • Do ask yourself how much you really know about the operation of your account. Can you be 100% sure that all of your listings not only match the products you send in to FBA, but they also match Amazon’s listing policies? Do you have a designated compliance employee who keeps track of Amazon policy changes and ASIN changes? How well do you know your suppliers?
  • Don’t blame buyers. Many sellers who receive suspensions after too many “Not as advertised” warnings, different item condition warnings, inauthentic items, or “used sold as new” policy warnings go straight to pointing fingers at buyers who don’t want to pay for return shipping. The usual reason of “the buyer made it up!” only goes so far or covers so many complaints. I recommend looking deeper into what caused some of these complaints. Start by assuming that there must be a legitimate reason behind the complaint and work your way backwards.
  • Don’t include extraneous information or commentary regarding the account review process or Amazon. I have seen sellers include copies of their meeting minutes or screen shots of their great Feedback or their overall Account Health. If you are suspended by policy teams, not Seller Performance, then your performance metrics are a sidebar. Focus on specific information related to your big fixes.
  • Do compose a detailed analysis, and specify very clearly the “root causes” of the warnings and resulting suspension. Make sure these are easy to read and specific.
  • Do make sure that the POA has all elements that led to the suspension addressed specifically. You don’t need to go ASIN by ASIN but include solutions that you’ve implemented to fix these problems on all inventory.
  • Don’t get carried away and write the longest letter you have ever written. Make sure that the most important information (e.g. your Amazon Plan of Action bullets) are front and center, not way down in your email.

Understandably, all kinds of ideas run through your mind the moment you discover Amazon suspended your account. Temptations abound to dive right in and counter each and every warning as soon as possible as if you can force your reentry onto the site all the faster that way. Resist this urge and focus on what you can change and then how you can communicate the effectiveness of those changes to improve your account for the future. Take a systemic approach and present a plan of action that shows holistically how you’ve created a better path forward. You’re selling Amazon investigators on the correctness of bringing you back into the marketplace, so sell this plan hard! Make them think they have no risk at all in doing so because you’ve implemented each new step already.

(Quelle: ecommercechris.com)

Hintergründe und Lösungen: Amazon Fake-Angebote & Account-Sicherheit

In den letzten Wochen und Monaten häufen sich Meldungen über Fake-Angebote bei Amazon und Amazons Marketplace-Händler beklagen, dass ihre Accounts gehakt wurden. Nahezu alle Leitmedien haben sich dieses Themas angenommen. Das Prinzip ist recht einfach: Die Hacker listen überaus günstige Produkte und fordern den Konsumenten auf, die Zahlung nicht über Amazon zu leisten. Geschädigt werden also Konsumenten und solche Händler, die mit solch unrealistisch günstigen Angeboten in Wettbewerb stehen.

Wie kommt das Hacking zustande?

Ursache sind die Händler selbst. Sie fallen auf Phishingmails herein oder gewähren über unsichere Tools Zugang zu ihrem Account. Erschreckend, wie sorglos und fahrlässig einige Händler und deren Mitarbeiter mit ihren Zugangsdaten umgehen. Um es klar zu schreiben: Amazons Aufgabe ist es NICHT die eigene Plattform sicher zu machen, sondern die Händler vor ihrer eigenen Dummheit zu schützen. Das hört sich jetzt nicht nett an, ist aber leider die ernüchternde Realität.

Wie können sich denn Händler aktiv schützen?

Bereits seit mehr als einem Jahr gibt es bei Amazon die 2-Wege-Authentifizierung. Sie ist hier beschrieben und (leider nur) einige Händler nutzen sie bereits.

(Quelle: Amazon Hilfe)

Jedoch ist die 2-Wege-Authentifizierung nicht für jeden Marketplace-Händler eine Lösung. Warum? Für Händler mit Mitarbeitern, die auch Zugriff auch den Account benötigen, ist dieser Weg keine Lösung. Der primäre Kontenadministrator kann Benutzerberechtigungen einrichten, jedoch keine 2-Wege-Authentifizierung für die weiteren Benutzerkonten anlegen.

Passwort-Tools helfen ungemein

Hier einmal ein nettes Erklärvideo von 1password.com:

Es gibt eine große Auswahl an Tools. Ein kostenloses wäre zum Beispiel KeePass. Solche Tools ermöglichen, dass eure Mitarbeiter erst gar nicht das Passwort der jeweiligen Seite kennen müssen und sich somit sicher einloggen können. Phishing-Seiten werden durch solche Tools auch sehr erfolgreich gefiltert.

Wer sind die eigentlich Geschädigten?

Jeder wird jetzt an die armen Händler und die „betrogenen“ Konsumenten denken. Mein Mitleid hält sich da in Grenzen. Händler sollten nun „eigentlich“ wirklich in der Lage sein, ihre Passwörter und Zugangsdaten sicher zu verwalten. Aber auch bei den Konsumenten habe ich nicht wirklich Mitleid: „Gier frisst Hirn“ scheint mit das Motto, unter welchem die „betrogenen“ Käufer gehandelt haben. Ein wenig gesunder Menschenverstand hilft.

Die eigentlichen Geschädigten und völlig Unbeteiligten sind die Marketplace-Händler, die mit gefaketen, reduzierten Produkten mithalten wollen und müssen.

(Quelle: 3F Warenhandels GmbH & Co. KG)

Bereits im September meldete sich hierzu ein betroffener Händler bei mir mit drastischen Worten: „Unser Ruf, unsere Existenz […] stehen auf dem Spiel. Dieser Händler, die 3F Warenhandels GmbH & Co. KG ist mittlerweile insolvent (43 IN 1008/16 ). Ob die Insolvenz in Zusammenhang mit den „Fake-Angeboten“ steht, kann ich jedoch leider nicht ermitteln.

Amazon: Bemühen alleine reicht nicht

Peter Höschl von shopanbieter.de veröffentlicht auf seinem Blog: „Die Wut richtet sich dabei nicht nur gegen die Betrüger, sondern auch gegen Amazon. Händler beschweren sich, in den einschlägigen Foren und Portalen, dass Amazon sich nicht richtig um das Problem kümmere und versuche das Problem auf sie abzuwälzen. Dabei reagiert Amazon durchaus auf das Problem, wie andere Händler-Berichte zeigen: Fake-Shops, die dem Marktplatz von Kunden oder anderen Händlern gemeldet haben, werden meist binnen Stunden entfernt. Doch es scheint noch ein Kampf gegen Windmühlen zu sein: Oft registrieren sich die Betrüger einfach direkt nach der Sperrung eines Accounts mit einem neuen Fake-Shop neu und das Spiel geht von vorne los.“

onlinehaendler-news.de schreibt: Betrüger fluten Amazon

Das Newsportal hat Leserstimmen gesammelt und gibt diese wieder:

Amazon versagt hier in einer erbärmlichen Art und Weise. Obwohl Amazon in den vergangenen Wochen immer wieder radikal Händler bzw. Angebote gelöscht zu haben scheint und zwischenzeitlich tatsächlich großflächig viele Fake-Shops verschwunden waren, tauchen sie dann doch immer wieder auf. Auch Händler kritisieren diesen Punkt scharf: „Hier muss man mal ganz deutliche Worte finden. Amazon versagt hier in einer erbärmlichen Art und Weise, dass es schlimmer nicht geht. Es ist ein leichtes diese Anbieter zu erkennen, man muss es nur wollen. Ein winziges Stück Software und 2-3 Mitarbeiter und 99% der Angebote sind weg.”

Meine Meinung: Viele Händler und auch Konsumenten mögen selbst verantwortlich für das Dilemma sein, aber völlig Unbeteiligte müssen geschützt werden. Ich kann es mittlerweile auch nicht mehr nachvollziehen, warum Amazon augenscheinlich nichts unternimmt. Das ist ein völliges Desaster für den Riesen.

PayPal: Was ist denn da los?

Ob PayPal im Moment für jeden Händler eine gute Lösung ist, werden wohl einige PayPal-Händler-Kunden infrage stellen. Augenblicklich häufen sich Beschwerden  von Händlern in meiner Facebook-Gruppe, dass PayPal die Auszahlungsbeträge stark einschränkt.

Was ist passiert?

Händler erhalten von PayPal solche Nachrichten: „Wir haben die Verarbeitung Ihrer eingehenden Zahlungen geändert. Von jetzt an sind jeden Monat die ersten 45.000,00 EUR Ihrer eingehenden Zahlungen sofort verfügbar. Zum jetzigen Zeitpunkt haben Sie xx % des Limits erreicht. Alle eingehenden Zahlungen über diesem Betrag werden für 21 Tage einbehalten. Sofern es keine Probleme mit Ihren Bestellungen gibt, wird das einbehaltene Geld nach 21 Tagen automatisch freigegeben.”

Was tun: Anhebung des PayPal Limits?

Onlinehändler, die nun versuchen dieses Limit zu erhöhen, erhalten nicht selten eine Ablehnung mit vorformulierten Texten. Einige berichten in meiner Facebook-Gruppe aber auch, dass sie erfolgreich waren: „War bei uns das Gleiche, per Mail die Erhöhung beantragt, in der gleichen Sekunde die Mail mit der Absage, Grund: Wir bieten noch nicht lang genug PayPal an. Angerufen, Nummer der entsprechenden Abteilung bekommen, dort angerufen, 5min mit dem Herrn unterhalten, er hat nach zwei Stunden zurückgerufen, sofortige Erhöhung auf das Dreifache der ersten Summe. Alles gut.“ Meine Empfehlung: Ruft bei PayPal an!

Warum macht PayPal das?

Ich habe PayPal um Stellungnahme gebeten. Meine Vermutung ist, dass PayPal im Hinblick auf stark steigende Umsätze im Weihnachtsgeschäft global Risikovorsorge betreibt. Hierzu sind Automatismen eingeführt worden, die nicht immer die „Realität“ treffen. Dazu gehören auch die automatischen Mailabsagen zur Erhöhung des Limits.

Ist das Vorgehen von PayPal unüblich?

Nein, absolut nicht. In China z. B. ist es üblich, dass Händler zunächst eine sehr hohe „Security Fee“ leisten (jd.com ab 25.000 US$). Vor diesem Hintergrund sind Auszahlungslimits, wie sie PayPal nun auch bei uns eingerichtet hat, verkraftbar und moderat.

Aber Kritik gibt es trotzdem

Ich kann den kolportierten Grund verstehen, weswegen PayPal Umsätze einbehält, aber nicht verständlich sind die Automatismen. Diese scheinen nicht zu funktionieren. Händler bewerten die Limits als zu hoch und oft als existenzgefährdend. Eine automatische Anhebung der Auszahlungsgrenze funktioniert nicht. Die Ablehnungsgründe sind sachlich falsch und nicht nachvollziehbar. Belegt ist die Fehlfunktion durch den Erfolg, den die meisten Händler einstreichen, wenn sie sich telefonisch um eine Anhebung bemühen. Bei individueller Betrachtung der jeweiligen Accounts, kommt PayPal offensichtlich zu einer völlig anderen Einschätzung des Risikos und das Limit wird wieder angehoben.

Unter dem Strich bedeutet das: PayPal hat hier schlecht gearbeitet. Anstatt von vorneherein eine realistische, account-basierte Risikoeinschätzung vorzunehmen, hat der Zahlungsdienstleister hier lasch und oberflächlich agiert. Das ist schade, hat der Händler doch im Moment alle Hände voll mit der Abwicklung des Saisongeschäfts zu tun.