Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

Toolineo.de

Totalversagen: B2B-Marktplatz toolineo.de macht nur 1 Mio. € Umsatz

Bereits zum Start des B2B- und B2C-Marktplatzes toolineo.de äußerste ich mich kritisch zu den Erfolgsaussichten. Aber das es so schlimm kommen würde, habe selbst ich nicht erwartet. Aus informierten Kreisen ist zu erfahren, dass der Umsatz der gehandelten Produkte kaum mehr als 1 Mio. € ist. Das kommt einem Totalversagen der Verantwortlichen gleich.

2015 als Marktplatz des E/D/E, Einkaufsbüro des Eisenhandels, gestartet

Ich titelte seinerzeit: “DU WILLST EINE TOTGEBURT INKLUSIVE KUNDENVERARSCHE 4.0 SEHEN? HIER BIST DU RICHTIG!” Das Alleinstellungsmerkmal soll die fachspezifische Beratungsdienstleistung sein. Das hat sich nun offensichtlich nicht durchgesetzt. Auch 2016 war es Toolineo nicht möglich, wichtige Marken für das Portal zu gewinnen. So fehlen, eigenen Angaben nach, z. B. Kärcher, Stahlwille, Schneider Druckluft et cetera.

Kein Wachstum bei Toolineo

Vergleicht einmal die Zahlen zum Start: 11 Händler, 329 Marken und 50.862 Produkte. Knapp 2 Jahre später wirbt der Marktplatz so: 18 Händler, 662 Marken und 79.007 Produkte. Der E/D/E konnte also innerhalb von 2 Jahren gerade einmal 7 (!) Händler für sein Modell gewinnen.

Toolineo: “WIR ÜBERLASSEN NICHTS DEM ZUFALL”

Das ist ja mal schön zu lesen. Bitte versteht, dass ich mir den Hinweis darauf grad nicht verkneifen kann. Ist Toolineo jetzt eine geplante Erfolglosigkeit des E/D/E?

Da wo kein Kundenservice stattfindet …

Das ist ja noch höflich ausgedrückt. Ich werde deutlich: Wenn ihr beschissen werden wollt, dann seid ihr bei Toolineo richtig. Warum? Füllt einmal euren Warenkorb mit unterschiedlichen Artikeln von unterschiedlichen Anbieter. Wählt aber “Versand über: Toolineo” aus. Was passiert? Ihr bezahlt die Versandkosten doppelt und unterschiedlich. In meinem Beispiel 4,90€ und 4,25€. Der Versand erfolgt – nicht lachen – über das gleiche Lager. Das Unternehmen ist NICHT in der Lage, die Waren innerhalb eines Lagers zu einer Sendung zusammenzufassen. Die großartig freche Werbeaussage von Toolineo: WIR ÜBERLASSEN NICHTS DEM ZUFALL […] oder der effizienten Steuerung der Einkaufs- und Logistikprozesse – wir setzen stets alles daran, Optimierungspotenziale zu heben und unsere Prozessorganisation zu verbessern. […]. – Gut zu erkennen, dass auch die Kunden diesen “Beschiss” und die “Unfähigkeit” zu meiden wissen.

(Versandkosten bei toolineo.de)

Und damit schließt sich dann der Kreis

DU WILLST EINE TOTGEBURT INKLUSIVE KUNDENVERARSCHE 4.0 SEHEN? HIER BIST DU RICHTIG! (Titel vom 04.01.2015)

Schade

Es wurde seinerzeit kolportiert, dass der E/D/E um die 20 Mio. € verbrannt hat, um den Marktplatz auf die Beine zu stellen. Es ist schon schlimm genug, dass so viel verpulvert wurde. Noch schlimmer ist es wohl für die ausgesaugten Mitarbeiter und Berater. Liebe Familie Trautwein, Marktplatz habt ihr nicht drauf, aber so was von nicht. Also lasst es doch einfach!

Interview mit Project A: Bernard Bruck

Das Interview führte Peter Höschl von shopanbieter.de

Interview mit Project A: Kundenzentriertheit und Multi-Channel-Logik sind die Schlüssel zum Erfolg

Bernard Bruck vom bekannten Frühphasen-Investor Project A unterstützt, im Rahmen des Amazon Förderprogramms, Händler als Coach beim Einstieg in den Online-Handel. Im Interview mit shopanbieter.de gibt er wertvolle Tipps aus seiner Praxiserfahrung mit erfolgreichen E-Commerce-Start-ups. Er erzählt auch, was es mit Bargeld-Kuverts und Screenshots von Webshops, beim Start des B2B Marktplatzes Contorion, auf sich hatte.

Das Amazon Förderprogramm „Unternehmer der Zukunft“ startete bereits im Oktober mit der Bewerbungsphase. Diese läuft bis zum 31.12.2016. Ziel des Programms ist es, kleine Unternehmer für die digitale Welt zu rüsten. Als Coaches sind gestandene Marktplatz-Händler an Bord, wie KW-Commerce, Chal-tec oder Kavaj. Abgerundet wird die Riege der aktivem Marketplace-Händler von Mark Steier und mir.

Aber auch der Frühphasen-Investor Project A, vertreten durch Florian Heinemann und Bernard Bruck, ist als Mentor dabei. Mit Letzterem tauschte ich mich beim Kick-off-Treffen Anfang November in Berlin etwas intensiver aus und konnte mich so von seinen vorzüglichen Kenntnissen im E-Commerce überzeugen.

Im Interview bekräftigt Bernard, wie wichtig für Online-Händler der absolute Kundenfokus ist, wenn sie erfolgreich sein möchten. Aber auch, dass es sich niemand leisten können sollte, seine Bestandskunden zu vernachlässigen, und sie ihren E-Commerce-Ventures immer empfehlen, die schiere Reichweite der verschiedenen Marktplätze zu nutzen. Und natürlich wird das Rätsel mit dem Bargeld-Kuvert gelöst.

Interview

  1. Skizziere doch bitte kurz die Historie Deines Unternehmens, was macht ihr, wann seid ihr gestartet etc.?

Project A ist ein operativer Frühphasen-Investor, der 2012 gegründet wurde und unter anderem in zahlreiche Start-ups der Bereiche E-Commerce & Marktplätze investiert hat, zum Beispiel den Autoreifen-Marktplatz Tirendo, die Online-Auktionsplattform Catawiki oder den B2B-Online-Fachhändler Contorion. Wir nennen uns „Operativer VC“, weil wir mit unseren rund 100 Mitarbeitern den Start-ups nicht nur Finanzierungen anbieten, sondern sie ganz konkret in verschiedenen Bereichen, wie Performance Marketing, Business Intelligence oder IT, unterstützen. Zur Zeit besteht unser Portfolio aus rund 40 Unternehmen in verschiedensten Branchen.

  1. Kannst Du Dich noch an die Anfangsphase Eurer Tätigkeit erinnern, gibt es (eine) Anekdote(n) dazu?

Bei so vielen E-Commerce-Unternehmen, die sich häufig in einer sehr frühen Phase befinden, gibt es natürlich sehr viele Anekdoten. Zudem haben die meisten Start-ups neue und auch für viele Kunden noch recht ungewöhnliche Geschäftsmodelle. Bei Contorion zum Beispiel, einem B2B Marktplatz für Handwerksbedarf, bekamen wir am Anfang einige Bestellungen per Fax. Oder Umschläge mit Bargeld und einem ausgedruckten Screenshot der Website, mit einem Kreuz an den Produkten, die bestellt werden sollen. In den Anfängen von Tirendo wurden die Reifen-Retouren oft ins Tirendo-Büro geschickt, statt zurück an die jeweiligen Händler. Da war es stellenweise ganz schön eng im Büro.

  1. Was würdest Du sagen, was sind heute die wichtigsten Voraussetzungen, um erfolgreich in den E-Commerce zu starten?

Neben einer gut durchdachten und aufeinander abgestimmten Multi-Channel-Logik im Bereich (Online-) Marketing wird es nicht zuletzt durch die absolute Kundenzentriertheit eines Global Players wie Amazon immer wichtiger, den Blick vom eigenen Produkt weg und hin zum Verbraucher zu lenken. Nicht zuletzt durch das Kundenfeedback konnten wir viele Produkte unserer Portfolio-Unternehmen (so z. B. Nu3 oder auch Pets Deli) immer weiter optimieren, was sich nicht nur an einer nachhaltig steigenden CLV (Customer Lifetime Value) messen lässt, sondern sich ebenfalls in einem sinkenden Kosten-Umsatz-Verhältnis (KUV) widerspiegelt. Neben der Neukunden-Generierung sollte ein jeder Shop-Betreiber sich also vor allem auch um den Erhalt und die Reaktivierung von Bestandskunden kümmern; was mit den Mitteln eines ausgeklügelten CRM-Prozesses – auch auf Marktplätzen wie Amazon – heutzutage eigentlich problemlos und verhältnismäßig kostengünstig zu realisieren ist.

Daneben empfehlen wir unseren E-Commerce-Ventures definitiv die Reichweite von großen Marktplatz-Portalen, wie eben Amazon, eBay etc., zu nutzen, um ihr Produkt schnell einer möglichst großen Masse an potenziellen Kunden/Käufern präsentieren zu können. So können sie Marktplätze als zusätzlichen Vertriebskanal aufbauen. Andererseits wird es möglich, das Feedback dieser Kunden wieder in die Optimierung des eigenen Produktes oder aber den Ausbau des angebotenen Produktsortiments einfließen zu lassen.

  1. Ihr Coaches habt in einem ganztägigen Workshop bereits die ersten Bewerbungen gesichtet. Wie ist Dein Eindruck von den bisherigen Bewerbern?

Für mich persönlich ist es überaus spannend, zu sehen, wie viele unterschiedliche Unternehmen sich für die Teilnahme am Amazon Förderprogramm beworben haben. Ob Ein-Mann-Unternehmen mit bislang recht überschaubaren Umsätzen oder aber gestandene Offline-Größen mit regen Online-Ambitionen – die Bandbreite der bisher gesichteten Bewerbungen ist groß und ich freue mich sehr darauf, eine Auswahl dieser Unternehmen zusammen mit den anderen Coaches in ihren jeweiligen Zielsetzungen zu unterstützen.

  1. Warum sollten sich Händler für das Förderprogramm bewerben, was können Sie von Euch Coaches erwarten?

Das Amazon-Förderprogramm bietet interessierten Herstellern und Händlern eine bislang einmalige Möglichkeit, die bisherigen Vertriebs-Maßnahmen – vor allem im Hinblick auf die Amazon-Aktivitäten – zusammen mit erfahrenen und auf ihrem jeweiligen Gebiet erfolgreichen Coaches analysieren und optimieren zu können. Dabei konzentrieren wir uns definitiv nicht nur auf die reine Amazon-Produktlistung, sondern werden allumfassende Workshops & Seminare anbieten, um die Teilnehmer in allen relevanten Bereichen des E-Commerce unterstützen zu können.

Alles in allem werden die ausgewählten Teilnehmer in einer recht kurzen Zeit einen sehr umfassenden Einblick in die Aktivitäten erfolgreicher E-Commerce-Unternehmen erhalten. Da die Frist zur Bewerbung am Förderprogramm erst zum 31. Dezember abläuft, rate ich jedem Interessierten, sich noch zur Teilnahme zu bewerben!

Vielen Dank für das Interview.

Zum Interviewpartner

Als Head of Affiliate & Product Data Marketing unterstützt und begleitet Bernard Bruck die Affiliate- & Marktplatz-Aktivitäten der Portfolio-Unternehmen von Project A Ventures, zu denen u. a. kfzteile24, Catawiki, Wine in Black u.v.a.m gehören. Zuvor arbeitete er im Bereich Online-Marketing bzw. Technical Sales für namhafte Online-Unternehmen wie etwa Zalando und Idealo.

 

[author] [author_image timthumb=’on’]https://www.shopanbieter.de/images/foto_admin.jpg[/author_image] [author_info]Peter Höschl bewegt sich seit 1997 beruflich im Internethandel, gilt als E-Commerce Experte und verfügt über große gelebte Praxiserfahrung. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und einer Vielzahl von Fachartikeln zu allen Aspekten des Onlinegeschäfts. Heute berät und begleitet er vor allem mittelständische Unternehmen im E-Commerce. Betreiber von shopanbieter.de[/author_info] [/author]

Fantastisch: Jack Ma, #Alibaba 1 Pitch 1999 & 1 Interview 2015 in Davos

Wer Jack Ma ist wissen wohl alle. Aber kennt ihr auch seinen Pitch aus dem Jahre 1999? Und dann 15 Jahre später in Davos. Fantastisch.

Alibaba IPO: Jack Ma’s Original Sales Pitch in 1999

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Jack Ma Davos Interview: I was rejected from Harvard 10 times!

https://youtu.be/o5BKaDCda_0

Genießt die beiden Videos.

Nix mit Internet. Und ihr so: Spenden? Mein Ding ist das ja. #1000Gummibears

Das hat jetzt mal gar nichts mit Internet und so zu tun. Aber: Wie ist das denn bei euch so mit dem Spenden. Ist ja jetzt gerade die gebefreudige Zeit. Oder macht ihr etwa gar nix?

#1000Gummibears

Spenden, warum?

Spenden hat ja auch was sehr Egoistisches. Man fühlt sich gut danach. Hat was Gutes getan. Und, eigentlich hat man sich selbst gezeigt, wo man so steht und was man so kann. Gibt man auch noch öffentlich, denken die meisten auch noch: Was für ein Wahnsinnskerl! Großartig! Also: Spenden ist gut für’s Ego.

Spenden für die Sache. Großartig.

Es ist mir egal, aus welchen Gründen die Menschen spenden. Selbstlos oder egoistisch. Es zählt das etwas gegeben wird. Nicht alle Dinge lassen sich durch den Staat finanzieren, sind aber trotzdem gut und notwendig. Zum Beispiel eben für dieses Kinderhospiz, für Hooligans gegen Satzbau oder Die Tafeln. Jeder Euro zählt und ihr macht damit die Welt ein Stückchen besser. Gut, keiner wird euch dafür huldigen, es gibt auch keine Ehrung dafür. Nö, aber die Spendenempfänger können ihr gutes Ding durchziehen. Und sie leisten und geben weit mehr als ihr in Geld aufwiegen könnt. Sie geben ihre Zeit.

Wofür spenden?

Wofür ist eigentlich scheißegal. Es ist an euch zu entscheiden, welche Sachen ihr unterstützt. Kinder, Tiere, Menschen oder einfach nur ein Thema. Kleine lokale Sachen oder aber die fetten globalen Initiativen. Die Welt retten und so. Nur: Macht mal was!

Und jetzt der böse Mark:

Es laufen ja so viel Helden durch die Gegend. Jeder macht fett einen auf dicke Hose. Ich bin erfolgreich mit Amazon. Ich mache mir die Taschen voll und verdiene 1000€ mit einem Fingerschnipsen. WTF. Zeigt mal, dass ihr die Taschen voll habt! SPENDET! VIEL! VIEL MEHR!

Die Challenge

Postet mal was und wo ihr gespendet habt.  Oder labert ihr nur Mist und seid gar nicht so frisch? Also Taschen auf, PayPal-Konto glühen lassen und Screenshots posten.

#1000Gummibears

Das habe ich übrigens bei den Kollegen von mobilegeeks.de gesehen, und ich konnte die Finger nicht von meinem PayPal-Konto lassen. Macht mit! Bitte!

Aus dem Post auf mobilegeeks.de:

“Worum es genau geht? Ich kopiere dazu einfach mal den entscheidenden Teil aus seinem Blog-Posting hier herein:

Ich bin Vater von 2 Kindern und seit Juni 2016 ebenfalls Vater eines Sternenkindes. Zu diesem Zeitpunkt bzw. der Zeit danach, habe ich lange über das Leben und den Tod nachgedacht, wie stark man sein muss – wie man vor allem mit den anderen Kindern damit umgeht etc. Von der Trauer ganz zu schweigen.

Aus diesem Grund möchte ich Kindern und deren Angehörigen versuchen etwas zu helfen und das Kinderhospiz Sterntaler ist, glaube ich, genau die richtige Institution für so etwas. Hier wird versucht Betroffenen zu helfen und das Leid etwas zu lindern (falls das überhaupt geht, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden).

Torsten ist nicht nur ein lieber Kollege, der auch hier auf dem Blog schon aktiv war, sondern vor allem auch ein ganz feiner Kerl, was diese Aktion nur noch mal deutlich unterstreicht.”

NEWS: Bei der shopware AG wird’s arg eng

Wie heute die Westfälischen Nachrichten schreiben, plant Shopware einen Firmenanbau. Und zwar ein 22 Meter hohes Bürogebäude. Zwischen 2014 und 2016 hast sich die Anzahl der Kunden von 28.000 auf 54.000 nahezu verdoppelt. Daher reicht die Fläche des erst 2015 bezogenen Neubaus nicht mehr aus.

Dass die Shopware AG sich weiter auf Wachstumskurs befindet, zeigt sich schon am neuen Firmenparkplatz auf der anderen Straßenseite. Foto: Rupert Joemann

Auszug aus dem Bericht der Westfälischen Nachrichten:

Shopware AG in Schöppingen will sich vergrößern22 Meter hohes Haus geplant

Schöppingen – Nur rund ein Jahr nach dem Bezug des neuen Firmengebäudes will die Shopware AG sich wieder vergrößern. Das Software-Unternehmen möchte auf seiner Grundstücksfläche ein sechsgeschossiges Gebäude mit einem Grundmaß von 17,50 mal 17,50 Meter und einer Gesamthöhe von 22 Meter bauen. […] Das 2015 bezogene Gebäude im Ebbinghoff ist für rund 120 Mitarbeiter ausgelegt. „Diese Raumkapazitäten sind aber schon derzeit kaum noch ausreichend und werden in keinem Fall der weiteren Entwicklung gerecht“.

(Hier geht es zum vollständigen Artikel)

Gratulation von mir zu diesem enormen Wachstum und Erfolg den ihr da in Schöppingen hinlegt. Großartig.

Experten einig: „Amazon Business wird den B2B-Markt aufmischen“

Von Stephan Meixner, neuhandeln.de

Experten einig: „Amazon Business wird den B2B-Markt aufmischen“

Das lag in der Luft: Nachdem Amazon in den USA bereits seit einem guten Jahr eine neue Online-Plattform für Geschäftskunden betreibt, startet der Versandriese sein B2B-Portal „Amazon Business“ nun auch in Deutschland. Schließlich testet Amazon neue Geschäftsmodelle traditionell erst in seinem Heimatmarkt, bevor dann der Roll-out in Europa startet. Ab sofort finden Gewerbetreibende daher unter amazon.de/business ein eigenes Angebot, das sich ausschließlich an Geschäftskunden richtet.

Amazon Business startet in Deutschland (Bild: Screenshot)

Prinzipiell können B2B-Kunden zwar schon lange bei Amazon auch Waren für ihr Geschäft einkaufen. Mit dem Marktstart des neuen B2B-Portals nimmt Amazon nun aber Geschäftskunden erstmals richtig ins Visier.

So können B2B-Verkäufer auf dem Amazon Marketplace nun zum Beispiel ihren Geschäftskunden nun gesonderte Angebote mit Netto-Preisen machen oder B2B-Kunden einen Mengenrabatt gewähren.

B2B-Verkäufer können zudem den Kauf auf Rechnung anbieten, was bei (Privat-)Käufen von Marktplatz-Händlern sonst nicht möglich ist und Firmen-Kunden bislang von Amazon generell nicht angeboten wurde.

Geschäftskunden wiederum können über ein Amazon-Konto nun Einkaufsgruppen erstellen, Zahlungslimits setzen und Auftragsnummern vergeben. Zusätzlich können B2B-Kunden auch ihre eProcurement-Lösung bei Amazon anbinden, über die sie bislang ihre Einkäufe tätigen.

Peter Höschl

Gerade der letzte Punkt zeige, dass es Amazon mit dem B2B-Geschäft ernst meint – so argumentiert jedenfalls Peter Höschl, E-Commerce-Experte und Herausgeber des Info-Portals Shopanbieter.de. „Amazon wird den B2B-Markt aufmischen und überraschen“, ist er daher überzeugt.

Zustimmung erntet er von seinem Kollegen Marc Aufzug, der Geschäftsführer der Kölner Factor-A GmbH ist und in dieser Funktion sowohl Marken als auch Hersteller beim Online-Handel mit Amazon berät: „Das B2B-Geschäft von Amazon wird einen deutlichen Push bekommen.“

Zwar würden aktuell bereits gewerbliche Kunden auf Amazon bestellen. Diese stammen ihm zufolge aber bislang eher aus dem semiprofessionellen bzw. niedrigvolumigen Bereich.

„Durch neue Services wie Mengenrabatte spricht Amazon nun aber auch Großverbraucher wie mittelständische Unternehmen an, für die Amazon bisher eher uninteressant war“, analysiert er.

Thomas Lang

So argumentiert auch Thomas Lang von der Schweizer E-Commerce-Beratung Carpathia, die E-Commerce- und Multichannel-Strategien entwickelt.

„Viele Kleinbetriebe haben zwar schon lange über Amazon ihren Bedarf gedeckt“, weiß auch er. „Interessant wird Amazon nun aber erstmals für die mittleren Unternehmen, die bislang – mutmasslich aus formalen Gründen – bei anderen Lieferanten ihre Ware beschaffen mussten.“

Hier werde Amazon Business nun punkten mit typischen B2B-Services wie Kauf auf Rechnung, MwSt-konformen Belegen und Anzeige von Netto-Preisen.

Doch nicht nur deshalb werde Amazon ihm zufolge den B2B-Markt aufmischen. „Amazon kombiniert typische B2B-Services mit dem Amazon-Service, den jedermann schon schätzt“, analysiert Lang in seinem Carpathia-Blog. „Es wird daher wenig Überzeugungsarbeit nötig sein, um B2B-Kunden zu gewinnen – denn Anwender wissen schon aus privaten Käufen, dass alles funktioniert.“

Mark Steier

Und genau an diesem Punkt sieht auch Mark Steier einen großen Vorteil für Amazon. „Amazon dürfte enorm von dem Vertrauen profitieren, das die Plattform bei privaten Konsumenten hat“, betont der Herausgeber des Portals Wortfilter.de, das sich mit dem Handel auf Amazon beschäftigt.

Amazon Business werde ihm zufolge andere B2B-Portal stark unter Druck setzen. Nicht nur, weil das Konzept in den USA bereits seine Praxistauglichkeit bewiesen hat. Sondern weil Wettbewerber ihre B2B-Kunden im Vergleich zu Amazon auch mit „einer unfassbar schlechten User Experience“ quälen.

Amazon Business ist im April 2015 in den USA gestartet und bedient dort nach eigenen Angaben derzeit mehr als 400.000 Unternehmen. Im ersten Jahr hat Amazon Business dort über eine Milliarde US-Dollar Umsatz gemacht. Die Hälfte der Bestellungen wurden über Händler auf dem Amazon-Marktplatz generiert, wie Amazon berichtet. Aktuell verkaufen 45.000 Händler über Amazon Business.

(zuerst erscheinen auf neuhandeln.de)

WUCATO: Würths Antwort auf Amazon Business

Es hätte kaum einen besseren Tag geben können, als Johannes Keller, Gründer und Geschäftsführer des Würth Spinn-Offs WUCATO Marketplace GmbH zu einem Interview zu treffen. Am frühen Morgen wurde bekannt, dass in der Nacht die deutsche Version von Amazon Business live gegangen ist. Das lange Warten auf die ernstzunehmendste B2B Digitalplattform hat also ein Ende.

Von Lennart Paul, warenausgang.com

It’s alive! Das WUCATO Team bei der Launch Party mit den Würth-Vorständen Bernd Herrmann (obere Reihe, 4. v.l.) und Peter Zürn (obere Reihe, 5. v.l.)

Wucato hingegen hatte bereits letzte Woche, am 01.12., seine Launch Party gefeiert. Raue Zungen behaupten, Amazon sei somit nichts anders übrig geblieben, als nachzuziehen und Amazon Business auch in Deutschland scharfzuschalten. Erst vergangene Woche hörte man noch aus Herstellerkreisen, dass dies wohl erst für Anfang 2017 geplant war.

Im Interview (ca. 43 Minuten) gibt Johannes Einblicke in das Geschäftsmodell, seinen Aufbau und damit verbundene Herausforderungen, die Sell- und Buy-Side sowie das Marktumfeld und die zukünftigen Perspektiven von WUCATO.

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Wer Johannes live erleben möchte, dem sei das B2B-Panel feat. Warenausgang.com am 23. März 2017 in Hamburg empfohlen. Im Rahmen des Digital Commerce Day diskutieren Philipp Lüders (Zoro), Tobias Tschötsch (Contorion), Stefan Grimm (Restposten.de), Johannes Keller (WUCATO) und ich über die digitale Zukunft im B2B.

Für alle, denen 43 Minuten Video zu lange sind oder wissen wollen, was sie erwartet, sind die Kernaussagen in folgenden Abschnitten zusammengefasst.

Johannes Keller (WUCATO) über…

Sich:

Geschäftsführer von WUCATO, seit fünf Jahren in der Würth-Gruppe. Bisher dort in verschiedenen internationalen Stationen Erfahrungen zu Vertrieb, Sortimenten und Kunden gesammelt.

WUCATO:

WUCATO ist eine geschlossene bzw. selektive Beschaffungsplattform mit Marktplatzelementen. Es ist kein Geschäftsmodell, das man auf den ersten Blick intuitiv einordnen kann. Die Grundidee war, die Sortimente der Würth-Gruppe in einer digitalen Plattform zu konsolidieren und den Beschaffungsprozess des Kunden zu optimieren. Auf der Plattform befinden sich jedoch auch Sortimente von Händlern außerhalb der Würth-Gruppe.

Die Plattform soll primär die Kundenbindung stärken. Das bedeutet einerseits Umsatzverschiebung bei bestehenden Kunden aus teilweise analogen in digitale Kanäle, andererseits aber über Cross-Selling-Effekte, z.B. über Sortimente, die Kunden heute noch nicht kaufen, den Umsatz zu steigern.

Der Start erfolgt in Deutschland mit deutschen Kunden und deutschen Lieferanten, die Internationalisierung in Europa steht für das nächste Jahr auf dem Plan.

Die Konzeption der Plattform:

Nach einer Analyse des Marktumfelds hat sich WUCATO auf eine Kundengruppe fokussiert: den „German Mittelstand“. Die Konzeption war nicht komplett agil, sondern eher eine Mischung aus RFPund MVP. Viele Anforderungen waren zum Projektstart bereits klar und kamen von Kunden, vom Vertrieb oder aus Wettbewerbsanalysen.

Darauf wurde das Konzept geschärft und angefangen, das Produkt zu bauen. Die Ergebnisse wurden aber regelmäßig mit den Kunden gespiegelt. Es gab kein Lastenheft, mit dem das fertige Produkt gebaut wurde. Das, was heute live ist, ist eigentlich ein „MVP“.

Corporate Startup und Widerstände:

In einer bestehenden Infrastruktur neue Ideen umzusetzen ist natürlich immer mit Widerständen verbunden. Das ist auch bei Würth nicht anders. Würth hat 70.000 Mitarbeiter und zwangsweise geht dabei die Interessenlage auseinander.

Die Widerstände wurden gezielt durch das WUCATO-Team angegangen um die Kritiker „abzuholen“ und „mitzunehmen“. Durch sehr hohen Einsatz des Teams konnten viele der Widerstände überwunden werden. Die Bestätigung der Plattform und des Konzepts durch die Kunden hat dabei natürlich auch extrem geholfen.

Zu Beginn hatten viele Kollegen Bedenken, dass WUCATO „Startup spielt“ und „gspinnerten Ideen“ nachhängt. Im Grunde war es aber in der Würth-Gruppe mit über 400 einzelnen Unternehmen schon immer so, dass neue Geschäftsmodelle gegründet wurden. Eigentlich also nichts Neues für Würth – ob es nun „Startup“, „Gründung“ oder sonst wie heißt.

WUCATO ist keine völlig frei konzeptionierte „Grüne Wiese“ Idee, sondern ist sehr nah am Würth Kerngeschäftsmodell. Es geht auch nicht darum, das alte Business Modell zu „disrupten“, sondern um eine Erweiterung des Kerngeschäfts um einen digitalen Marktplatz.

Sell-Side:

Aktuell ist der Marktplatz selektiv, d.h. anders als bei Amazon kann nicht jeder Händler einfach ein Händlerkonto eröffnen. Eine derartige Öffnung des Marktplatzes ist derzeit auch nicht in Planung.

Überschneidende Sortimente, egal ob konzernintern oder -extern, werden auf der Plattform dem Wettbewerb ausgesetzt. Letztendlich entscheidet der Kunde, welche Lieferanten er auf der Plattform haben möchte. Er kann somit auch Produkte seiner Lieferanten auf Produktebene vergleichen. Das Sortiment bzw. die Händler können auf Kundenebene nach seinen Wünschen angepasst werden. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Teilsortimente von Händlern ein- und auszublenden, z.B. wenn Kunden gewisse Produkte aus sicherheitstechnischen Gründen nicht online kaufen können.

Grundsätzlich ist der Marktplatz auch für Wettbewerber wie Berner oder Contorion offen. Es gibt Marktplatzlieferanten, die in das „offene“ Sortiment liefern können. Zudem gibt es Lieferanten, die kundenindividuell eingerichtet werden können. So kann ein Kunde auch seine Lieferanten mitbringen und über die Plattform laufen lassen. WUCATO listet die Lieferanten für diesen Kunden – egal welcher. Vorausgesetzt, der Lieferant macht mit. Aktiv wird das jedoch nicht betrieben.

Hersteller werden 2017 auch direkt angeschlossen. Meistens ist es jedoch aus Logistik- und Datensicht schwierig, Hersteller anzubinden, da diese die Mindestvoraussetzungen kaum erfüllen. Händler bringen WUCATO da schneller weiter.

WUCATO tritt heute schon als Händler auf, da sie die Rechnungsstellung machen und somit keine reine Vermittlungsplattform sind. Eigenmarken sind vorerst nicht geplant, sind aber nicht Teil der aktuellen Strategie, die Würth-Gruppe bietet heute eine Vielzahl an Marken und Verticals, die erst mal ausgeschöpft werden sollen.

Buy-Side

Kunden von WUCATO haben mindestens 15-20 Mitarbeiter und eine Person, die sich fest um das Thema Beschaffung kümmert. Der „Idealkunde“ hat ab 200 Mitarbeiter, gewachsene Strukturen und versucht, seinen Einkauf zu optimieren, zu strukturieren und zu verschlanken. Er bestellt heut bei mehreren Lieferanten relativ kleine Warenkörbe und sucht einen Weg, wie er den Beschaffungsprozess vereinheitlichen kann.

Vertrieb läuft bei WUCATO aktuell stark über die Würth-Gruppe und die bestehende Vertriebsorganisation mit Außendienst und Niederlassungen. Der bestehende Kundenzugang durch die Würth-Gruppe wird selektiv genutzt. Die Zusammenarbeit mit bestehenden Vertriebsorganisationen läuft gut. Vor allem, weil Kunden verstärkt nach einer Lösung wie WUCATO fragen. Im nächsten Schritt wird eigener Direktvertrieb aufgebaut.

Das Onboarding von Kunden funktioniert aktuell in der Praxis innerhalb von ca. 24h, vorausgesetzt der Kunde ist Bestandskunde der Würth-Gruppe. Der Kunde sieht seine individuellen Preise und Verfügbarkeiten bei jedem seiner ausgewählten Lieferanten.

Amazon Business:

„Wenn man Amazon in diesem Bereich nicht als Wettbewerber sieht, dann ist man naiv.“ Es ist aber nicht beängstigend oder schlecht, im Gegenteil: Die Öffnung des Marktes wird durch den Einstieg von Amazon beschleunigt. Das kommt WUCATO entgegen. Im B2B, speziell in der WUCATO-Zielgruppe, ist es sehr schwer, eine maßgeschneiderte Lösung anbieten zu können. Individualisierung war bisher nicht die Hauptstärke von Amazon – darauf setzt WUCATO.

Dies gilt auch für andere digitale Wettbewerber, wie Zoro Tools (Grainger) oder Contorion. Immer mehr Kunden erkennen die Alternativen. Es sind aber nicht immer unbedingt direkte Wettbewerber. WUCATO hat einen anderen Ansatz, eher Software-as-a-Service denn Onlineshop oder Marktplatz. Simple Systems oder Mercateo sind eher interessante Wettbewerber.

Warum WUCATO nicht das nächste Procato wird:

WUCATO ist vom Geschäftsmodell mit Procato nicht zu vergleichen. Procato ist ein normaler Shop, WUCATO ist konzeptionell weiter. Ein gewisses Risiko besteht aber immer. Entscheidend wird dabei die Orientierung an den sich ändernden Kundenbedürfnissen im relevanten B2B Kundensegment sein.

Fazit:

Quo vadis WUCATO? Auf jeden Fall scheint WUCATO keine panische Reaktion auf Amazon Business zu sein. Der Ansatz ist spitzer und spezieller als eine Megaplattform wie Amazon oder Onlineshops wie Zoro, Contorion & Co.

Einerseits stehen die Chance, mit der Plattform im Mittelstand Kunden einzusammeln, die ihren Einkauf optimieren wollen, wohl sehr gut. Andererseits besteht die Gefahr, dass sich die erwünschten Cross-Selling-Effekte für die Würth-Gruppe nicht einstellen, wenn Kunden ihre eigenen Lieferanten auf der Plattform onboarden. Dieser Ansatz ist aus Kundensicht trotzdem der bessere. Händler ohne starke Eigenmarken werden auf diesem Marktplatz zukünftig ebenso den Druck durch Hersteller spüren, wie bei Branchenprimus Amazon. Für sie bleibt auch mit WUCATO kaum Linderung ihrer Schmerzen, zwischen Herstellern und Kunden dank digitaler Plattformen zerquetscht zu werden.

Eines gibt auf jeden Fall Hoffnung: wir sind durch das gesamte Interview gekommen, ohne einmal Cross-, Multi- oder Omnichannel zu sagen.

 

[author] [author_image timthumb=’on’]https://www.xing.com/image/f_e_6_ea6086792_16027719_10/lennart-a-paul-foto.256×256.jpg[/author_image] [author_info]Lennart Paul Mein Spezialgebiet ist, für B2B-Unternehmen lebensnahe Digitalstrategien zu entwickeln und zu implementieren. Ich begleite Unternehmen im E-Commerce und der Digitalisierung als Senior E-Commerce Consultant bei VOTUM, als Partner bei eTribes und als freier Berater. Zuvor war ich sieben Jahre lang in der Würth-Gruppe als Corporate Startup Founder, Projektleiter und Vorstandsassistent tätig. Dort konnte ich weitreichende strategische und operative Erfahrung im B2B Digital Business in Deutschland, Italien, Skandinavien und den USA sammeln.[/author_info] [/author]

(Der Artikel ist zuerst erscheinen auf warenausgang.com)

ATU droht die Pleite, und das nicht zum ersten mal

Die Gespräche über eine Rettung von ATU sind zwar weit vorangeschritten – doch nun stocken sie. Grund ist eine Sonderforderung des Vermieters.

Von Stefan Wimmelbücker, Automobilwoche.de

ATU: Für die Werkstätten zahlt das Unternehmen überhöhte Mieten.

Der Werkstattkette Auto Teile Unger (ATU) droht die Insolvenz. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Am 8. Dezember läuft die Frist für eine Einigung mit dem Vermieter von fast der Hälfte der rund 600 Standorte ab.

Bei dem Vermieter handelt es sich um die Zweckgesellschaft Lino Management, der 260 ATU-Immobilien gehören. Kreditgeber der Gesellschaft sind die Deutsche Bank und der Hedgefonds Davidson Kempner. Eine deutliche Senkung der Mieten ist Voraussetzung für einen Verkauf von ATU an den französischen Konkurrenten Mobivia, der die Rettung für das angeschlagene Unternehmen und seine 10.000 Arbeitsplätze sein soll. ATU bezahlt seit Jahren überhöhte Mieten.

Vermieter fordert 100 Millionen Sonderzahlung

Grundsätzlich ist Lino zu einer Senkung der Mieten bereit, fordert aber von den bisherigen Eigentümern von ATU als Gegenleistung eine Sonderzahlung von 100 Millionen Euro. “Wir haben ein attraktives Angebot unterbreitet, das die Interessen aller Parteien in angemessener Weise berücksichtigt”, erklärte Lino. Genaue Zahlen gab die Gesellschaft nicht bekannt. Niemand habe Interesse an einer Pleite von ATU. “Eine Einigung ist ohne Zweifel das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten.”

Der als Sanierer eingesetzte Hans-Joachim Ziems hatte in einem Schreiben an den Aufsichtsrat schon am 17. November erklärt, angesichts der stockenden Gespräche sei die “positive Fortführungsprognose” für das Unternehmen entfallen. Nur diese aber schützt ATU vor der Insolvenz. Wenn innerhalb von drei Wochen keine Lösung gefunden wird, muss der Insolvenzantrag gestellt werden. Inzwischen hat sich die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) eingeschaltet.

Mieten sollen von 57 auf 26 Millionen Euro sinken

Momentan gehört ATU mehreren Hedgefonds. Sie hatten die Werkstattkette 2013 durch einen Tausch von Schulden in Anteile vom Finanzinvestor KKR übernommen. Der französische Konkurrent war bereit, ATU zu übernehmen, machte aber eine deutliche Senkung der Mieten für die 273 Werkstattgebäude und Lagerräume zur Bedingung.

Kreisen zufolge sieht der neue 20 Jahre laufende Mietvertrag eine Senkung von 57 Millionen auf 26 Millionen Euro pro Jahr vor. Das will Lino aber nur gegen Zahlung der genannten Sonderzahlung akzeptieren. Allein auf den Immobilien lasten Schulden in Höhe von 718 Millionen Euro.

Mobivia soll 225 Millionen Euro für ATU zahlen. Das Geld soll aber nicht direkt an die Eigentümer gehen, sondern für die Rückzahlung von Krediten verwendet werden. Das Unternehmen steckt seit Jahren in Schwierigkeiten, unter anderem aufgrund der weit über dem Marktdurchschnitt liegenden Mieten. ATU hat 377 Werkstätten in Deutschland und weitere in Österreich und der Schweiz. Im Geschäftsjahr 2015/2016 erzielte die Kette rund eine Milliarde Euro Umsatz.

ATU ergreift “Vorsichtsmaßnahmen”

Trotz der düsteren Vorzeichen gibt ATU die Hoffnung nicht auf: “Die Verhandlungen mit unseren wesentlichen Vermietern befinden sich in der Endphase”, sagte ein Sprecher. Noch immer sei eine Lösung kurzfristig möglich. Dennoch bereite man sich auf den Fall der Fälle vor: “Selbstverständlich hat die Geschäftsführung rechtzeitig Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, damit die rechtlichen Vorschriften eingehalten werden, sofern es zu keiner Lösung kommt.”

(zuerst erschienen auf automobilwoche.de)

Störung durch Feuer in Amazons Fulfillment Center in Tschechien PRG2

Amazons Fulfillment Center PRG2 durch Brand beeinträchtigt.

Bereits am 2. Dezember wurde das Amazon Verteilerzentrum PRG2 durch ein Feuer beschädigt. Dies berichtete gestern die Prager Zeitung Prague Daily Monitor. Heute wurden Amazon-Händler, deren Ware in Dobrovíz bei Prag lagert, per Mail informiert.

Was ist passiert?

Im Fulfillment-Lager ist, so berichtet die Zeitung, ein Feuer ausgebrochen. Der direkte Schaden an den Waren durch das Feuer sei gering. Größer sind die Beschädigungen und Verunreinigungen durch Rauch und Löschwasser.

Karel Taschner, Sprecher von Amazon, teilte mit, dass das Lager voll einsatzbereit sei. Lediglich im Bereich des Brandherdes gäbe es Einschränkungen. 3 Arbeiter wurden wegen Verdacht auf Rauchvergiftung behandelt. 2.200 Arbeiter wurden evakuiert, konnten aber kurze Zeit später bereits an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

Was bedeutet das nun für betroffene Händler?

Amazons Mail bedeutet zunächst, die Waren der Händler müssen überprüft werden. Währenddessen sind die Artikel natürlich nicht für den Verkauf verfügbar. Ist die Ware ohne Beanstandung, wird sie von Amazon frei gegeben und die Merchants können den Handel wieder aufnehmen. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkung das auf die Sale Rankings der einzelnen Produkte haben wird.

Was passiert, wenn die Ware beschädigt ist?

Zerstörte, unverkäufliche oder beschädigte Artikel werden gemäß Amazons “Versand durch Amazon”-Richtlinien zur Erstattung verlorener oder beschädigter Einheiten erstattet. Diese Richtlinie sieht folgende Erstattung vor:

„Wenn Ihr Lagerbestand verloren geht oder beschädigt wird, solange Amazon die Verantwortung dafür trägt (beschädigt durch einen Amazon Transportpartner, im Versandzentrum oder bei der Lieferung an den Kunden), werden wir einen der folgenden Schritte einleiten:

  • Ersetzen des Artikel/der Artikel durch einen mit derselben FNSKU, oder
  • Bezahlung des festgestellten Wiederbeschaffungswerts des verloren gegangenen Lagerbestands, abzüglich aller anfallenden Gebühren für Versand durch Amazon und Verkaufen bei Amazon.

Wiederbeschaffungswert

Wir ziehen mehrere Faktoren in Betracht, wenn wir den Wert eines Artikels ermitteln, darunter Ihre Verkaufshistorie, den durchschnittlichen Amazon-Verkaufspreis mit Versand durch Amazon und die Verkaufshistorie der einzelnen ASIN. Wenn uns nicht ausreichend Informationen zur Verfügung stehen, um einen angemessenen Wert für einen Artikel festzulegen, wird der Wiederbeschaffungswert basierend auf der nachfolgenden Tabelle für Standardwiederbeschaffungswerte festgelegt. [….]“

Die vollständige Richtlinie könnt ihr unter diesem Link einsehen: https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html?ie=UTF8&nodeId=200397060

Was Händler jetzt beachten sollten

Zunächst ist erst einmal davon auszugehen, dass Amazon zügig und priorisiert die Waren kontrollieren wird. Idealerweise ergibt sich dann kein weiterer Handlungsbedarf, seitens der Händler. Im Falle einer Erstattung gemäß Wiederbeschaffungswert, sollte der betroffene Verkäufer jedoch überprüfen, ob die Erstattung dem tatsächlichen Beschaffungswert entspricht. Tut sie das nicht, sollte der Händler entsprechende Belege bereit halten, um diese Amazon zum Nachweis einzureichen. Sich jetzt schon mit den Lieferanten in Verbindung zu setzen, um ggf. schnell Ersatzware beschaffen zu können, wäre aber keine schlechte Idee.

Scheiße ist das geil: Amazon Go! Los her damit nach Deutschland! Jetzt! Sofort!

Ok, schaut euch das Video an. So muss stationärer Einkauf sein. So und nicht anders. Amazon stellte heute sein neues Supermarktkonzept Amazon Go vor. 2017 soll der erste Supermarkt in den USA öffnen. Und hoffentlich auch bald in Deutschland.

Hier das Video. Und es macht Lust auf mehr. Auf viel mehr.

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Und so funktioniert das „neue“ Shoppen

Beim Betreten des Ladens checkt ihr euch über die App ein. Während des Einkaufs packt ihr alle Dinge die ihr so kaufen möchtet in euren Einkaufskorb. Die Amazon App zeigt euch in real time an, was ihr im Korb habt. Ihr seid fertig? Ok, ihr verlasst den Laden und: Das war’s! Keine Schlange, kein Anstehen, nix. Ist das nicht krass großartig?

Die Technik

Die von Deep-Learning-Algorithmen und Sensoren gestützte Technologie soll erkennen, wenn Produkte aus dem Regal genommen werden, und steckt sie in eine Art virtuellen Einkaufswagen, wie beim Online-Shopping üblich. Wenn der Kunde fertig mit dem Einkauf ist, kann er, so die Idee, den Laden einfach wieder verlassen. Anschließend wird das Amazon-Konto mit dem fälligen Betrag belastet und eine Rechnung ausgestellt und verschickt. (Quelle: t3n.de) Voraussetzungen sind lediglich ein gutes Handy, die App und ein Amazon Account. That’s it!

Wie groß werden die Shops sein?

Derzeit plant Amazon in Seattle einen rund 170qm großen Store zu eröffnen. Das klingt nicht groß und ist hoffentlich nicht das Ende der Fahnenstange.

Warum macht das Amazon nun?

Vor 4 Jahren begann Amazon sich die Frage zu stellen, wie denn das Einkaufserlebnis zu verbessern sei. Also, keine Schlange, kein Anstehen. Könnte diese Herausforderung mit Einsatz neuer Technologien gelöst werden? Die Antwort darauf konntet ihr euch ja im Video ansehen.

Wer gerade in Seattle ist, der kann ja mal hier vorbeischauen

131 7th Ave, Seattle, WA, an der Ecke 7th Avenue und Blanchard Street. Derzeit ist Amazon Go in der Beta Phase und nur für Mitarbeiter verfügbar. Zu Beginn des neuen Jahres soll der Store aber die Pforten für die Allgemeinheit öffnen. Wer Bock hat, kann sich auch schon jetzt registrieren um informiert zu werden, wann der Store öffnet.

Kommentar

Ui, und jetzt schreien wieder alle: Das böse Amazon. Was für ein Quatsch! Wenn der Einzelhandel so langsam ist, dann ist er selbst und zurecht an seinem Untergang schuld. Wie heißt es doch so schön: „Es gibt kein größeres Leid als was man sich selbst andeit.“

Der Einzelhandel steckt den Kopf in den Sand

Jeder Konsument, und dazu gehört ja nun auch jeder Entscheider und Planer im Einzelhandel, mag sich fragen, wie convenient dieses Shopping-Konzept ist. Das Einkauferlebnis ist großartig. Warum setzten Aldi, Lidl oder REWE nicht einmal einen Meilenstein? Auf welchem Polster ruht sich der Handel aus?

Jetzt kommen bald die Ratten aus den Löchern

Die nächsten, die laut schreien werden, sind die Verbraucherschützer und die Gewerkschaften. Ist so ein Einkauf rechtssicher? Ist er wettbewerbsrechtlich herausfordernd? Mit Sicherheit! Aber bitte, dann sollen sich die Gesetzte den Bedürfnissen anpassen. Es kann nicht sein, dass fehlende rechtliche Rahmenbedingungen der Bremsklotz von Innovationen sind.

Und die Gewerkschaften

Ja, viele Entwicklungen und auch diese wird Arbeitsplätze kosten. Ja und? Wir befinden uns in einem Wandel und der ist herausfordernd. Und diesen Herausforderungen müssen wir uns stellen. Noch nie hat ein Wirtschaftssystem überlebt, welches dauerhaft gestützt werden musste. Hier ist aber mit Sicherheit auch nicht der Innovationstreiber der Schuldige, sondern die Innovationsverhinderer. Der konservative Einzelhandel. Dem gehört in den Hintern getreten.

 

Fazit: Ich finde Amazon Go großartig. Her damit!

Amazon Business ist ab heute Live!

In den vergangenen Wochen deutete ja schon alles auf einen baldigen Start des B2B-Ablegers des Onlineriesen hin. Nun ist es so weit: Amazon Business ist gestartet.

Amazon-Business startet auf Amazon.de

So erreicht ihr den B2B-Marktplatz

Auf www.amazon.de/business können sich Kunden für einen kostenlosen Amazon Business-Account anmelden. Verkäufer, die ihre Produkte über Amazon verkaufen möchten, besuchen bitte www.amazon.de/business-seller.

Was sind im Einzelnen die Neuerungen?

  • Kostenloser Premiumversand: Unternehmen profitieren bei Bestellungen über 29 Euro von der kostenlosen Lieferung für Millionen Artikel.
  • Kauf auf Rechnung: Diese Option ist für Geschäftskunden neu und beinhaltet eine 30-Tage-Frist. Zudem können Kunden auch weiterhin mit der persönlichen oder geschäftlichen Kreditkarte oder auch per Lastschrift zahlen.
  • Preise und Rechnungen mit ausgewiesener Umsatzsteuer: Verfügbar für Millionen Produkte. Unternehmen bekommen Netto-Preise angezeigt und profitieren zudem von Rechnungen mit ausgewiesener Umsatzsteuer.
  • Gemeinsame Business-Accounts: Kunden können Einfach- oder Mehrfachnutzerkonten erstellen, also zusätzliche Anwender nach Bedarf hinzufügen. Zudem ist es möglich, Gruppen zu definieren, die Zahlungsmethoden und Versandadressen gemeinsam einsehen können.
  • Auftragsnummern: Geschäftskunden können ihren Einkäufen Auftrags- oder Belegnummern zur verbesserten Rechnungslegung und Kontoabstimmung hinzufügen.
  • Genehmigungsprozesse: Unternehmen können Zahlungslimits und Genehmigungsprozesse einrichten, um die volle Kontrolle über alle Ausgaben zu behalten.
  • Reporting und Beschaffungsanalyse: Kunden behalten mit individuellen Reports den Überblick darüber, was wann und wie eingekauft wird.
  • Angepasstes Einkaufserlebnis: Alle Funktionen rund um das Einkaufserlebnis, wie die Suche oder das Durchstöbern der Artikel, sind speziell auf die Bedürfnisse von Geschäftskunden zugeschnitten.
  • Integration von Einkaufs-Systemen: Geschäftskunden können führende Beschaffungslösungen von Drittanbietern integrieren – für einen einfachen Zugang zu Amazon Business.

Amazon-Business Storefront

Zudem bietet Amazon Business all das, was Kunden an Amazon lieben:

  • Attraktive Preise: Gewerbliche Kunden finden bei Amazon Business attraktive Preise – und haben die Wahl zwischen Angeboten unterschiedlicher Amazon Händler. Darüber hinaus können Unternehmen Rabatte erhalten, wenn sie bestimmte Mengen kaufen.
  • Größte Auswahl: Zusätzlich zu Artikeln, die ausschließlich Geschäftskunden zur Verfügung stehen, bietet Amazon Zugang zu mehr als hundert Millionen Produkten.
  • Komfortables Einkaufen: Gewerbliche Kunden können Preise einfach vergleichen, da mehrere Angebote auf einer Produktseite verfügbar sind. So kaufen Kunden bei Amazon Händlern, welche die jeweiligen Leistungs- und Service-Anforderungen optimal erfüllen. Für Käufe von unterwegs bietet Amazon Business ein für mobile Endgeräte optimiertes Einkaufserlebnis und ist in den Sprachen Englisch, Niederländisch, Polnisch und Türkisch für internationale Kunden verfügbar.
  • Umfassende Produktinformationen: Amazon Business verfügt über detailreiche Produktseiten mit Bildern in höchster Qualität samt Abmessungsangaben, Gebrauchsanweisungen und Anleitungsvideos der Hersteller.
  • Amazon Business-Kundenservice: Registrierte Geschäftskunden erhalten einen erstklassigen Amazon-Kundenservice.

Händler können jetzt ihre B2B-Verkäufe auf Amazon steigern

„B2C-Händler haben ihr Geschäft auf dem Amazon Marketplace seit über einem Jahrzehnt erfolgreich ausgebaut. Mit Amazon Business können Verkäufer Geschäftskunden gezielt erreichen, indem sie sich Amazons Expertise und Technologie im Bereich E-Commerce zunutze machen“, sagt Francois Saugier, Vice President und verantwortlich für Amazon Seller Services in Europa. Dr. Markus Schöberl, Director Amazon Seller Services in Deutschland, sagt: „B2C-Kunden genießen Amazons große Auswahl, Komfort und die attraktiven Preise. Mit Amazon Business gilt das nun auch für Geschäftskunden.“

Amazon-Business Anmeldung

Und das sind die neuen Funktionen

  • Business-Preise und Angebot von Mengenrabatten: Verkäufer können Geschäftskunden gesonderte Preise anbieten sowie Mengen und Rabatte staffeln und damit Ermäßigungen anbieten.
  • Kauf auf Rechnung: Amazon-Verkäufer profitieren von erhöhten Verkaufschancen durch Kauf auf Rechnung – eine der wichtigsten Zahlungsmethoden für Geschäftskunden. Amazon kümmert sich sowohl um die Kreditrisiko-Einschätzung als auch um die Abrechnung und den Zahlungseinzug.
  • Exklusive Angebote: Verkäufer können ihre Produkte und Preise exklusiv auf Geschäftskunden zuschneiden.
  • „Versand durch Amazon“: Mit FBA können Verkäufer ihre Produkte in Amazons Logistikzentren lagern. Sobald eine Kundenbestellung eintrifft, übernimmt Amazon Verpackung und Versand und stellt den Kundenservice für diese Produkte. Dank Amazons europaweitem FBA-Programm erreichen Händler jeder Größe Kunden in anderen EU-Ländern. Verkäufer, die FBA nutzen, können Kunden nicht nur mit kostenlosen Versandoptionen ihre Produkte anbieten, sie erhöhen zudem ihre Chance zur besseren Platzierung im Amazon Einkaufswagenfeld.

Händler können sich ab sofort für einen künftigen Umsatzsteuerservice auf Amazon Business registrieren, der die Anzeige von Netto-Preisen und Rechnungsstellung für Amazon Business-Kunden ermöglicht.

B2B Marktplatz PROCATO schließt zum Jahresende?

UPDATE: Das Datum ist wohl der 28.02.2017

So ist jedenfalls aus informierten Kreisen zu erfahren: Die Halbwertzeit wäre dann mit knapp über einem Jahr beachtlich kurz. PROCATO war 2015 als B2B-Marktplatz gestartet und sollte nach eigenen Darstellungen der Brückenschlag zwischen Industrie und Fachhandel sein.

Bereits 2015 betrachte ich das Modell kritisch

In meiner Recap zum 28. ECC Forum schrieb ich „In meinen Augen ein endliches Geschäftsmodell mit falscher Fokussierung. Der Kunde und nicht der Fachhandel hat im Fokus zu stehen. Welche Kunde möchte schon teurer bei PROCATO einkaufen und dann noch 5 bis 8 Tage warten, wenn er bei Amazon den Artikel günstiger und am nächsten Tag erhält. Wirklich erschreckend wie schlecht die Industrie in der Lage ist eine vernünftige Antwort auf Amazon und die Digitalisierung zu finden. Finanziell sollte das kein Problem sein.“

Über die Gründe wird spekuliert

Es gibt Spekulationen über die Hintergründe der Schließung. Gemunkelt wird über ein fehlendes Werbebudget und eine nicht vorhandene Marketingstrategie. Meine Vermutung: Erfolglosigkeit ist wohl der wahre Schließungsgrund.

Wer will da schon kaufen?

Beispielhaft zeigt sich der Mangel an Kundenzentrierung an diesem Produkt. Mit Amazon Prime erhalte ich den Artikel als Konsument knapp 20% günstiger und dazu noch schneller als auf Procato.

(Amazon Partnernet Link: Bosch Professional GSR 10,8 V-EC HX)

Totalversagen der Industrie

Ja, ja und nochmals ja. Ich frage mich in der Tat, was da für Deppen am Werk waren. Es bedarf ja nun nicht unbedingt großer intellektueller Flughöhe, um zu begreifen, dass der Schlüssel zum Konsumenten die Erfüllung seiner Erwartungen ist. Und da unterscheiden sich B2B- und B2C-Kunden nicht wirklich.

Wie sieht die Realität aus, was sind die wahren Gründe?

Es ist schon etwas stark reduziert, zu behaupten, dass dort nur Deppen am Werk waren. Die Gründe, weswegen solche Projekte verkackt werden, sind meistens etwas (aber nicht viel) komplexer. Häufig sitzen Entscheider in verschiedenen Teams und arbeiten nicht miteinander. Das ist dann wie im Kindergarten: Wer klaut wem das Förmchen. Einzelne Teamplayer, die den eCommerce verstehen, sind nicht durchsetzungsstark genug. Im Zweifelsfall sitzt da ein kleiner Haufen Ja-Sager, der nicht in der Lage ist, eigene und richtige Standpunkte umzusetzen. Und dann der ahnungslose Chef. Der kann vlt. gerade mal den PC anmachen, hat aber von eCommerce so wenig Ahnung, wie das Schwein vom Fahrradfahren. Was passiert? Er macht Druck und „Irgendetwas“ wird auf die Straße gesetzt, damit sich alle freuen können. Am Ende des Tages gibt es noch viele Gründe mehr, warum etwas schief geht. Vor allem sind aber meistens alte Strukturen und Begehrlichkeiten die Bremse.

Zum B2B-Marktplatz Wucato habe ich nichts geschrieben

Das stimmt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. – Bestimmt!

UPDATE: Das Datum ist wohl der 28.02.2017

Amazon and eBay sellers’ VAT fraud rife despite crackdown

Ist das ok für euch, wenn ich mal Artikel auf Englisch teile?

Amazon and eBay sellers’ VAT fraud rife despite crackdown

Guardian investigation finds goods such as iPads and laptops being sold tax-free

The Amazon Fulfilment Centre in Hemel Hempstead, England. Photograph: Jeff Spicer/Getty Images

Huge numbers of VAT fraudsters are illegally selling goods tax-free to British shoppers on Amazon and eBay this Christmas, despite new government efforts to crack down on this ballooning £1bn VAT evasion crisis.

A Guardian investigation found a wide variety of popular goods being illegally sold without VAT on Britain’s leading shopping sites. They range from cheap Christmas tree lights, electric toothbrushes and thermal socks to expensive laptops, iPads, music keyboards, violins and pingpong tables.

In some cases, VAT fraudsters offer unbeatable prices. Mostly, however, their prices remain in line with law-abiding competitors and the proceeds of evasion disappear overseas, often to China.

Guardian investigations found many tax-evading sellers were trading without displaying VAT numbers on Amazon or eBay. Others were showing made up numbers, or numbers cloned, without authorisation, from unsuspecting legitimate businesses.

Several sellers purported to be operating through UK trading companies, but checks showed these firms had been dissolved, sometimes years earlier. None responded to questions about VAT.

HMRC estimates the explosion in VAT fraud on Britain’s shopping websites will cost £1bn to £1.5bn in lost VAT revenues this year, with much of it going missing in the current festive period.

By the end of “Cyber Monday”. UK shoppers will have spent £6.77bn on the web in a seven-day shopping binge that peaked on Black Friday, according to online retail association IMRG. The number of parcels ordered online will be up 12% on last year, it estimates.

The market for many goods is now dominated by overseas sellers. On eBay, for example, 40% of UK sales of Android phones are to firms registered in China. Meanwhile, Chinese-based companies account for more than 60% of sales of Christmas tree fairy lights on eBay.co.uk.

There is no suggestion that Amazon or eBay have themselves evaded tax, but critics claim they could make some basic changes – such as requiring sellers to display valid VAT numbers – that would help to stop their websites being used by many overseas companies as a platform for industrial-scale fraud.

Both eBay and Amazon insist that it is not their responsibility to police tax compliance among sellers. VAT rules are complex but the tax generally applies to most goods supplied from locations in the UK even if the seller company is incorporated overseas. Shoppers typically see prices that include VAT, charged on most goods at the standard rate of 20%.

Amazon told the Guardian: “Marketplace sellers are independent businesses responsible for complying with their own VAT obligations.” It added that Amazon does offer tools sellers can use to help with tax compliance, but “we don’t have the authority to review their tax affairs”.

EBay said it ‘continually reminds’ sellers of their need to comply with the law. Photograph: eBay/PA

EBay said it would pass information from the Guardian’s investigation to HMRC: “If we are informed by HMRC that a seller is not complying with requirements then we will take appropriate action.” A spokesperson said eBay “continually reminds” sellers of their need to comply with the law and had recently warned overseas firms of the UK government’s efforts to deal with VAT fraud.

After the Guardian first highlighted rife VAT evasion on online shopping sites, HMRC launched a series of warehouse raids, seizing £500,000 of goods. Months later, the then chancellor George Osborne gave tax inspectors new powers which he said demonstrated “firm action to protect the UK market from unfair online competition [from overseas VAT evaders]”.

Under the new rules, HMRC now has the power to issue Amazon and eBay with warning notices about suspected VAT fraudsters using their sites. If they then fail to take action, Amazon and eBay can be held liable for any VAT that later goes missing.

In reality, however, these changes have had little impact and VAT evasion remains widespread. A spokesperson for VATfraud.org, a campaign group set up by UK-based sellers, said: “Despite the new laws, HMRC have shown a woeful lack of action. There are many fraudsters who were reported to HMRC years ago but are still trading, and evading VAT, today.”

Guardian investigations found Amazon even offering extensive support services at its British warehouses to overseas sellers that were doing little to mask their VAT evasion.

As well as advertising these sellers’ goods on Amazon.co.uk, it holds items in Amazon UK warehouses, arranges delivery to addresses across Britain, and deals with complaints and returned goods.

Amazon warehouse staff even offer gift-wrapping services on behalf of the fraudster sellers.

There is no suggestion Amazon or eBay knowingly facilitate specific fraudulent VAT-free sales, but the two US groups are nevertheless well aware that evasion in online shopping is a major problem.

Meanwhile, the sellers themselves are often based overseas, with little or nothing known about their UK sales activities by HMRC.

(Checkout windows for an iPad Air 2 from the Apple Store (left) and an Amazon seller)

One such seller, a company based in Dubai, offered an iPad Air 2 for sale on Amazon.co.uk.

The iPad was sold at £456.68, which was a similar price to that on offer at Apple’s own online store. However, the Apple store price included a £78.17 VAT charge while the Dubai-based Amazon seller charged no VAT at all.

Asked for a VAT receipt, the iPad seller said in an email: “We don’t supply UK VAT receipt, sorry.”

Many sellers contacted by the Guardian were similarly open about not charging VAT. “Thank you for your letter and sorry to tell you we do not have UK VAT receipt. We are located in China,” said one. “Our VAT is still in the application,” said another.

A third seller even offered to cut a deal, offering to share part of the proceeds of the VAT fraud. “If you want the VAT receipt, it will be after your purchase a week later. Otherwise, we will offer some discount to you directly,” the seller said in an email. “Looking forward to your reply.”

(Artikel zuerst erschienen bei The Guardian)