Archiv der Kategorie: Weitere Marktplätze

Kostenlose Webinare: Welche Online-Vertriebskanäle sind für mich relevant?

Erfolg im Handel ist immer auch eine Frage des Vertriebs. Dies gilt umso mehr im Onlinehandel, in dem Händler:innen aus einer Vielzahl an möglichen Vertriebskanälen wählen können. Doch welche E-Commerce-Kanäle gibt es und worin unterscheiden sie sich? Und wie findet man für den eigenen Online-Vertrieb den idealen Kanal? Diese und viele weitere relevanten Fragen beantwortet das Wissensportal Quickstart Online (https://quickstart-online.de/) mit einem speziellen Vertriebskapitel in seinem umfassenden E-Commerce-Lernangebot „In 9 Schritten zum Online-Händler“.

„Die Entscheidung für die richtigen Vertriebskanäle braucht neben einer genauen Kenntnis der Zielgruppe vor allem auch aktuellstes Know-how“, erklärt Philipp Stählin, der sich mit seinem Team bei Amazon um die Aktivitäten für kleine und mittlere Unternehmen kümmert. „Mit der ‚Vertriebskanäle‘-Lektion auf Quickstart Online wollen wir Händler:innen dabei unterstützen, ihren Online-Vertrieb auf ein neues Level zu heben.“

Vertriebskanäle auf einen Blick

Im ersten Schritt präsentiert das Webinar „E-Commerce Vertriebskanäle“ von Klaus Forsthofer darum einen allgemeinen Überblick über die Vor- und Nachteile verschiedener Vertriebskanäle für den digitalen Handel und gibt praktische Tipps, wie man sich für den passenden Kanal entscheidet. Wann empfiehlt sich der Verkauf über einen eigenen Onlineshop und wer sollte hierfür auf Shop-Baukästen bzw. auf professionelle Shop-Systeme zurückgreifen? Der Managing Partner und Co-Gründer der Marktplatz-Agentur MarktPlatz1 erläutert zudem, warum sich der Verkauf über Marktplätze wie Amazon, ebay oder Otto.de vor allem für den schnellen Start in den Onlinehandel lohnt und erläutert die Unterschiede zwischen einem Multichannel-, Crosschannel- und Omnichannel-Ansatz. Bei der Realisierung eines Omnichannel-Auftritts hat der Coach für das Amazon-Förderprogramm „Unternehmer:innen der Zukunft“ zudem noch drei grundsätzliche Empfehlungen: Qualität vor Quantität setzen, Schritt für Schritt vorgehen und Mut zu kalkulierbaren Fehlern haben!

Das Basis-Webinar von Klaus Forsthofer kann man sich hier ansehen: https://quickstart-online.de/tutorials/vertriebskanaele-e-commerce-kanaele/#vid-3883

Wie man auf dem Amazon Marketplace durchstartet

Zwei weitere Webinare der Lektion widmen sich dem Amazon Marketplace. So erklärt Sabrina Reid im Modul „Verkaufen bei Amazon“, wie man als Verkaufspartner bei Amazon starten und den eigenen Onlinehandel dort schrittweise erfolgreich entwickeln kann. Dabei sprechen für die New Accounts Managerin bei Amazon gute Gründe für eine Präsenz auf dem Marketplace – vom einfachen Zugang zu Millionen Kund:innen über die Bekanntheit und das Vertrauen in die Marke Amazon bis hin zur Nutzung des europaweiten Versandnetzwerks. Vor diesem Hintergrund erläutert Sabrina Reid, wie man sich als Verkaufspartner bei Amazon registriert und die Funktionen im Verkäuferkonto (Seller Central Account) optimal nutzt. Darüber hinaus zeigt das Webinar, wie man für den eigenen Onlinehandel auf Amazon die richtige Versandlösung wählt und die Bestellungen und den Zahlungseingang effizient verwaltet.

Sabrina Reids Einführung zum Verkaufen bei Amazon findet man hier: https://quickstart-online.de/tutorials/verkauf-auf-amazon-grundwissen/#vid-3884

Steigende Kosten, anhaltende Inflation und die Erwartungshaltung der Kund:innen führen vor allem bei Produkten mit niedrigem Preis zum starken Preiswettbewerb und sinkenden Margen. Im Webinar „Produkte mit niedrigen Preisen auf Amazon.de“ erläutert David Jost darum, wie Verkaufspartner solcher Produkte auf Amazon.de mithilfe verschiedener Funktionen die eigene Profitabilität wahren und die Kund:innen zugleich optimal zufriedenstellen können. Für den Account Manager bei Amazon ermöglicht zum Beispiel das „Versand durch Amazon-Programm Small and Light“ speziell für Produkte unter 11 Euro eine passende und kostengünstige Prime-Logistiklösung mit Expansionsmöglichkeiten im europäischen Raum. Zudem ist die Programmfunktion „Mindestbestellmenge“ für Händler:innen eine Chance, den Umsatz bei Bestellungen mit mehreren Einheiten zu steigern und zugleich Versandkosten zu sparen. Und laut David Jost sind nicht zuletzt Coupons ein praktischer Weg, die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen und zugleich Niedrigpreisprodukte kosteneffizient und zielgerichtet zu bewerben.

Interessiert an weiteren Tipps? Hier geht es zum kompletten Modul mit David Jost: https://quickstart-online.de/tutorials/verkauf-auf-amazon-grundwissen/#vid-7118

Eine Frage des Shop-Systems

Die beiden abschließenden Module des Kapitels „Vertriebskanäle“ thematisieren die Auswahl und den richtigen Umgang mit Shop-Systemen. Denn das Angebot an Shopsoftware-Herstellern ist in der Tat groß. Das Webinar „Finde das passende Shopsystem“ von Frank Stegemann, Global Account Manager der Shopware AG, gibt deshalb wichtige Hilfestellungen für die Auswahl des individuell passenden Shop-Systems. Einleitend werden dabei die Fragen aufgeworfen, die man vor der Einrichtung eines Onlineshops klären muss. Zum Beispiel: Welche Funktionen sollte der Shop mitbringen? Und welche längerfristigen Ziele sollen durch den Shop erreicht werden? Auf dieser Basis stellt Frank Stegemann neutrale Kriterien vor, die bei der Auswahl des Shop-Systems berücksichtigt werden sollten und zeigt schließlich an konkreten Beispielen die Vor- und Nachteile verschiedener Software-Nutzungsmodelle (Self-Hosted oder SaaS).

Frank Stegemanns Webinar zur Auswahl des richtigen Shop-Systems finden Interessierte hier: https://quickstart-online.de/tutorials/shopsysteme/#vid-5356

Wie man ein Shop-System am besten in einen Onlineshop integriert, welche Optionen bestehen und was bei Planung und Nutzung eines Shop-Systems zu beachten ist, erfährt man im Online-Kurs „Shopsysteme“. Georg Wittmann stellt hierbei verschiedene Shop-Systeme (Plug-ins, Shop-Baukasten, Shop-Software) und deren Vor- und Nachteile gegenüber. Für die Vorbereitung und Planung eines Shop-Projekts empfiehlt der Geschäftsführer von ibi research an der Universität Regensburg eine Konzeption in sechs Schritten – von der Festlegung des Projektziels über den Organisationsaufbau, die Konkretisierung der Anforderungen, die Erhebung von Prozess- und Systemanforderungen, die Systemgestaltung und Partnerwahl bis hin zur agilen Projektumsetzung. Seine Botschaft: Ein Onlineshop-Projekt ist mehr als nur ein schickes Frontend, sondern immer auch mit vielen nachgelagerten Prozessen verbunden. Dementsprechend gibt Georg Wittmann Interessierten für die Auswahl eines Shop-Systems auch eine umfangreiche Checkliste mit relevanten Kriterien an die Hand. Bei komplexeren Shop-Systemen empfiehlt der Experte zudem die Zusammenarbeit mit spezialisierten Agenturen, die aber auch immer auf klare Vorgaben hinsichtlich Strategie und Zielsetzung angewiesen sind.

Der gesamte Online-Kurs von Georg Wittmann ist hier zu sehen: https://quickstart-online.de/tutorials/shopsysteme/#vid-3964

Noch mehr Know-how rund um einen erfolgreichen Start in den Onlinehandel gefällig? Dann einfach mal auf Quickstart Online  reinklicken! Es lohnt sich.

NEWS: eBay & Co. erlauben den Handel mit Cannabis

Wird der Marktplatz nun zu einem Drogenumschlagplatz? Pünktlich zur Legalisierung von Cannabis hat auch eBay seine Policy angepasst. In einer Verkäufernews vom 1. April 2024 heisst es “[…] unter folgenden Bedingungen ist der Handel mit Cannabis gestattet […]”. Auf Nachfrage antwortete die Pressesprecherin ungewohnt offen. Aber – Händler aufgepasst – es gibt einige Fallstricke, die zu beachten sind. Deshalb zuerst das rechtliche:

Gras zu besitzen und anzubauen ist jetzt legal, aber…

Es gibt bei der Weitergabe, also z.B. dem Verkauf von Gras Herausforderungen, die zu beachten sind. Der Gesetzgeber sieht vor, dass es nicht gestattet ist mit Cannabis zu handeln. Mit einem ganz einfachen Trick ist dieses Verbot zu umgehen. Und das macht eBay sich zu nutzen.

(Quelle: Screenshot eBay.de | https://www.ebay.de/itm/135000076122)

Cannabis: In Vereinen ist die Weitergabe gestattet

Eine Ausnahme sind Vereine bzw. sogenannte Social Clubs. Mitglieder dürfen pro Monat maximal 50g erhalten. Jede Person darf nur in einem Cannabis Social Club Mitglied sein. Damit ist dem regen Handel Tür & Tor geöffnet. Das erkannten auch die Plattformen. Nur Amazon und Kaufland möchten nicht mitziehen.

So soll die Abgabe von Cannabis ganz legal über die Marktplätze erfolgen

Vereinsmitgliedschaften kosten Geld. Und es gibt Aufnahmegebühren. Damit gibt es zwei Möglichkeiten das Abgabeverbot zu umgehen. Auf den Marktplätzen können also Vereinsplätze gehandelt werden.

25g feinstes Gras kosten circa 125€. Damit würde eine Halb-Monats-Mitgliedschaft entsprechend 129,99€ kosten, der Versand darf ja nicht vergessen werden. Das ist für die Marktplätze ein sehr lukratives Geschäft. Ebay wird 20% Provision für den Verkauf erheben. OTTO hat noch keine Provision bekannt gegeben. Sowohl für OTTO wie auch für eBay dürfte dieses GMV den bekannten Umsatzrückgang der letzten Quartale ausbremsen.

Dr. Dirk Weber, General Counsel eBay.de sagt “Wir haben die Möglichkeiten Cannabis auf unserem Marktplatz anzubieten genau geprüft und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass dies rechtskonform möglich ist. Wer eBays DNA kennt, weiß, dass wir auch schnell umsetzen können. Uns ist es daher eine große Freude unseren Käuferinnen und Käufern so schnell eine Lösung anzubieten. eBay ist es wichtig, dass auch Verbraucher:innen in strukturschwachen Gebieten von der Gesetztes Änderung profitieren können. Wir stellen so die Versorgung sicher.”

Als Anbieter dürfen also nur Vereine auftreten. Diese werden durch das eBay Compliance Team geprüft. Wie OTTO diese Herausforderungen meistern möchte ist unbekannt. Das Unternehmen ist ja für seine langsame Umsetzungsgeschwindigkeit bekannt.

Frank Surholt, Pressesprecher bei OTTO äußerte sich gewohnt knapp und wage: ” Wir kommen zu dem gleichen Schluss wie unser Marktbegleiter eBay, dass eine Weitergabe von Cannabis Produkten legal möglich ist. Und natürlich möchten wir unseren Kunden und Partnern auch die Möglichkeit bieten über OTTO.de Cannabis zu beziehen. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Möglichkeit, dass sich zugelassene Vereine auf unserer Plattform registrieren können.”

Auf Kaufland und Amazon wird es in Zukunft wohl kein Gras zu kaufen geben. Beide Plattformvertreter haben sich in ungewohnt deutlicher Art und Weise gegen den Handel bzw. die Abgabe ausgesprochen.

“Für uns kommt es nicht in Frage die Möglichkeit zur Abgabe von Cannabis Produkten über unsere Plattform zu schaffen. Wir haben das Thema intensiv und wohlwollend diskutiert. Jedoch sind wir zum Entschluss gekommen, dass der Handel mit diesen Produkten nicht den Werten unseres Unternehmens entspricht. Das letzte Wort bei dieser Entscheidung hatte unser Eigentümer Dieter Schwarz.”, so Dr. Gerald Schönbucher CEO Kaufland e-commerce und Vorstand Schwarz Digits.

Auch bei Amazon ist die Absage sehr deutlich. Hier darf wegen der leicht mitschwingenden Arroganz geschmunzelt werden.

“Wir erteilen der Abgabe von Cannabis über unsere Plattform eine klare Absage. Als Marktführer müssen wir nicht jede Entwicklung mitgehen. Gerne überlassen wir dieses Geschäft unseren Mitbewerbern. Wir freuen uns für diese und deren zusätzlichen Umsätze.”, berichtet Christian Blum, Pressevertreter bei Amazon auf Nachfrage von Wortfilter.

Es ist zu erwarten, dass noch eine Menge Nischenplattformen auftauchen, die in der Abgabe nun ein neues Geschäftsmodell sehen. Abzuwarten bleibt wie gut und reibungslos eBay die neuen Prozesse nun abbilden wird.

Kommentar

Natürlich kann trefflich über Sinn oder Unsinn einer Cannabis Legalisierung diskutiert werden, aber es ist zu begrüßen, dass die Marktplätze zum 1. April bereits eine Lösung parat haben. Ganz vorne präsentiert sich eBay einmal wieder als Partner der Händler. Durch die schnelle Reaktion von eBay wird natürlich auch der unkontrollierte und möglicherweise nicht rechtskonforme Handel mit Cannabis eingedämmt. Ob und wann OTTO so weit ist steht in den Sternen.

(Dieser Beitrag war der Aprilscherz 2024)

OTTO Marktplatz: Händler reihenweise grundlos gekündigt

Rund um OTTO wird es nicht still. Erst die in einigen Kategorien äußerst starke Gebührenerhöhung (+100%), dann die Meldung über die Erosion der Umsätze (-9%), das plötzliche Gehen des Bereichsvorstands Retail & Marketplace und nun die Kündigungswelle auf OTTO Marktplatz. Was wird noch passieren?

Händler berichten von Kündigung des OTTO-Kontos

Thomas E. und etlichen Händler Kollegen flatterte die letzten Wochen eine Kündigung ihres OTTO Marktplatz Konto ins Haus. Aus dem Nichts und ohne Begründung. Hier die Mail:

(Quelle: Screenshot OTTO Kündigungsmail an einen Händler)

Nach dieser Mail kam dann der Postbote und warf einen Einschreibe-Brief in die Postbox. Auch dieses Anschreiben war nichtssagend und ohne Nennung eines Kündigungsgrunds:

Die Händler waren verärgert über dieses Verhalten, so dass sich einige an den Händler-Support wendeten. Dort erhielten sie dann eine solche Mail:

(Quelle: Screenshot OTTO Kunden Service)

Was ist unter einer strategischen Entscheidung zu verstehen?

Keinem der gekündigten Händler ist verständlich was sie unter einer >strategischen Entscheidung< zu verstehen haben. Alle Händler haben sich auf eine verlässliche und faire Zusammenarbeit mit OTTO verlassen und sind nun enttäuscht. Einige Händler klagen auch über die nun >rausgeschmissenen< Onboarding Kosten.

Was sagt OTTO auf Nachfrage dazu?

Ein OTTO Sprecher äußerte sich auf Nachfrage durch Wortfilter zu den Kündigungen wie folgt:

“Wir nehmen ständig neue Händler auf unserem Marktplatz auf, in Einzelfällen müssen wir uns aber auch von Partnern trennen. Beispielsweise bei einem Verstoß gegen unsere Auflagen (z.B. Markenrecht (Plagiate), Verkauf unerwünschter oder illegaler Produkte) oder Verstöße gegen unsere Anforderungen für Logistikprozesse. Dazu gehören u.a. auch: Sandblasting bei Textilien, der Einsatz usbekischer Baumwolle, der Einsatz von Angorawolle von Angorakaninchen, der Einsatz von Mohair von Angoraziegen, der Verkauf von Echtpelz und der Verkauf von Leuchtstoffröhren, die Quecksilber enthalten sowie von Produkten, in denen diese eingebaut sind. Zudem haben wir besondere Anforderungen an Waren mit Leder & Fellen, Federn & Daunen, Wolle sowie Tropenholz und bedrohten Holzarten. Weitere Infos finden Sie unter https://www.otto.market/de/faq/faq.html. Bei Unklarheiten sollten Marktplatzhändler ihre Ansprechpartner bei OTTO Market direkt kontaktieren.”, so der Unternehmensvertreter.

Auf eine weitere Nachfrage äußerte der Pressesprecher, dass sich betroffene Händler direkt an ihren Ansprechpartner bei OTTO wenden sollten.

Einordnung: Unfaires Verhalten. Und was können die Gründe sein?

Der Händler Support spricht von strategischer Neuausrichtung, der Pressesprecher deutet Händlerverfehlungen an und in den Kündigungen macht OTTO einfach von seinem >negativem Hausrecht< gebrauch.

“Deshalb begegnen wir Ihnen auf Augenhöhe und bieten Ihnen einen der fairsten Online-Marktplätze Deutschlands im E-Commerce für Ihre Handelsziele.”, schreibt OTTO auf der Händler Onboarding Seite.

Da scheint das Unternehmen es mit der Wahrheit nicht ganz so ernst zu nehmen. Denn egal ob sich Händler etwas zu schulden kommen lassen haben, ein fairer Umgang sollte möglich sein. Und dazu gehört vor allem bei einer Kündigung Roß & Reiter zu benennen.

Für viele Händler bedeutet das plötzliche Aus auf OTTO nun Umsatz- und damit Ertragsverlust. Die Onboarding-Kosten haben die Unternehmer in den Sand gesetzt. Totalverlust. Dafür einen dicken Daumen nach unten!

Und die Gründe?

Wir lesen drei sich teilweise widersprechende Gründe. Die Wahrheit ist so nicht zu finden. Daher eine mögliche (realistische) These:

OTTO geht es schlecht. Temu kommt, Amazon ist da und ist erfolgreicher. Das Unternehmen verliert Umsätze fast im zweistelligen Bereich. Auch die Ertragslage leidet darunter wesentlich.

Also werden zuerst die Gebühren in Umsatz starken Kategorien um fast 100% erhöht. Dann werden unliebsame Händler vor die Türe gesetzt. Und das nur aus einem Grund: Das eigene Retail-Geschäft – also die wichtigsten Umsätze – zu retten um halbwegs gut übers Jahr zu kommen.

Nicht verwunderlich, dass in einem solchen Kontext auch der Marktplatz Chef von der Eigentümerfamilie vor die Tür gesetzt wird. Das wird wohl – so mögen es die Familienmitglieder sehen – nicht die einzige Verfehlung in den letzten Jahren gewesen sein. Wir erinnern uns: Plötzliches MyToys Aus nach jahrelanger aber erfolgloser Versuche das Unternehmen profitabel zu machen.

Auf Mabya: 19 Jahre alter Online-Shop für Badezimmer zu verkaufen

[Werbung] Auf Mabya steht ein erfolgreicher Online-Shop für Rucksäcke und Taschen zum Verkauf.

Hier geht es zur Anzeige auf Mabya.de: https://www.mabya.de/auction/10481

Hier sind einige wichtige Informationen aus der Anzeige auf Mabya.de. Es sind Angaben des Verkäufers. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Haftung.

Zum Verkauf steht ein etablierter Badezimmer-Onlineshop, der in drei Ländern aktiv ist und über drei Domains (.de/.at/.ch) verfügt. Der Shop hat sich erfolgreich in den jeweiligen Märkten etabliert und besteht seit rund 19 Jahren. Kontinuierliche Weiterentwicklung war stets ein Fokus. Die technische Basis des Onlineshops bildet ein JTL Shop, der auf der JTL Wawi aufbaut. Dieses Shopsystem ermöglicht maßgeschneiderte Anpassungen, eine unkomplizierte Wartung und Pflege des Artikelbestands zu überschaubaren monatlichen Kosten. Es eignet sich besonders gut für kleine bis mittelständische Unternehmen.

Ein idealer Kandidat für die Erweiterung seines Geschäfts um einen Onlineshop wäre ein Sanitär-Unternehmen. Das Sortiment umfasst eine Vielzahl von Produkten im Bereich Sanitär, darunter Duschwannen, Duschkabinen, Komplettduschen, Dampfduschen, Badewannen, Whirlpools, Badmöbel, Armaturen und mehr. Viele dieser Produkte können im Shop individuell angepasst werden, beispielsweise in Bezug auf Breite, Höhe, Profilfarbe und Glasart. Der gesamte Umsatz wird über Dropshipping generiert, wobei die Ware über einen Zwischenhändler versendet wird. Ein Lager in Konstanz wurde für etwa 300 € monatlich angemietet, wo die Spedition die Ware für den Weitertransport in die Schweiz kommissioniert. Produkte für den deutschen oder österreichischen Markt werden direkt ab Werk ohne Umwege an den Kunden geliefert.

Umsätze:

2022 ca. 1,45 Millionen € netto (bei 67.000 € netto Werbebudget)
2023 ca. 1,07 Millionen € netto (bei 11.000 € netto Werbebudget)
Jan-Feb 2024 ca. 76.000 € netto (bei 2500 € netto Werbebudget)

Historie

Seit dem Jahr 2023 habe ich aufgrund familiärer und gesundheitlicher Umstände Schwierigkeiten gehabt, mit meiner Arbeit Schritt zu halten. Dies zwang mich dazu, das Werbebudget drastisch zu reduzieren und mein Sortiment zu überarbeiten, um die Arbeitslast bewältigen zu können. Ich habe mich darauf konzentriert, hochpreisige Produkte anzubieten, um trotz weniger Bestellungen und damit verbundenem geringeren Aufwand immer noch einen angemessenen Umsatz zu erzielen. Diese Strategie führte dazu, dass der durchschnittliche Warenkorbwert pro Bestellung auf über 1500€ stieg und die Handelsspanne sich auf durchschnittlich über 32 % erhöhte. Obwohl insgesamt weniger Umsatz generiert wird, ist der Gewinn pro Bestellung höher und der Gesamtaufwand deutlich geringer. Alle aus dem Sortiment genommenen Produkte sind weiterhin in der Warenwirtschaft vorhanden und lediglich für den Online-Shop deaktiviert.

Der Rohertrag im Jahr 2024: Die Handelsspanne betrug im Durchschnitt Januar bis Februar 2024 ca. 32 %, was in diesen beiden Monaten einen Gesamtrohertrag von etwa 27.000 € ergab. Nach Abzug der relevanten Kosten für den Online-Shop (Werbekosten, Hosting usw.) verblieben netto etwa 22.700 €, was einem monatlichen Gewinn von 11.350 € entspricht.

Rohertrag in 2023: ca. 265.000 € abzüglich Kosten.

Besucher:

Letztes Jahr ca. 55.000 neue Besucher, ca. 70.000 Sitzungen, ca. 190.000 € Seitenaufrufe, durchschnittliche Sitzungsdauer 01:47, im Schnitt 2,7 Seiten pro Sitzung, 1,3 Sitzungen pro Nutzer

Zielgruppe:

Geschlecht 45 % weiblich, 55 % männlich
Alter 27 % 18-24J, 34 % 25-34J, 15 % 35-44J, 13 % 45-54J, 5 % 55-64J, 5 % über 65J

Zugriffe:

39 % organisch, 35 % Werbung, 20 % direkte Zugriffe

Hier geht es zur Anzeige auf Mabya.de https://www.mabya.de/auction/10481

Wer ist Maybya?

Mabya.de wird von der Essener Value3 GmbH betrieben, die Software-Entwicklung für E-Commerce spezialisiert hat. Für die Richtigkeit der Angaben ist ausschließlich der Anbieter verantwortlich.

Temu: Kaufverhalten der Kunden in den USA, eine Analyse

Das US-amerikanische Analyseunternehmen earnest hat auf Grund vorliegender Kreditkartendaten das Kaufverhalten amerikanischer Kunden auf Temu analysiert. Hier die Erkenntnisse:

Temus Markteintritt in den USA war in der letzten Hälfte 2022. In der danach beginnenden Urlaubssaison wuchsen die Umsätze Woche für Woche im mittleren  zweistelligen Prozentbereich. Nach der BFCM-Woche verlangsamte sich das Wachstum ein wenig. 2023 explodierte es dann förmlich.

Der durchschnittliche Warenkorbwert liegt bei 39 US$. Temu bietet eine Finanzierung über Klarna oder Affirm an.

(Quelle: earnest)

Wachstum nach Einkommen der Verbraucher

Die Wachstumszahlen verursachten im wesentlichen Verbraucher mit niedrigem Einkommen. Das mag daran liegen, dass Temu zu dieser Zeit Waren mit sehr niedrigen Preispunkten aggressiv bewarb. Der Einkommensklasse 40 bis 100k US$ pro Jahr folgen dann auf Platz 2 die Verbraucher, welche weniger als 40.00 US$ verdienen.

(Quelle: earnest)

Konsumenten mit einem Einkommen von mehr als 100k US$ meldeten sich zwar auf Temu an, gaben aber wesentlich weniger Geld dort aus.

Wie verhalten sich die Kunden im Vergleich zu anderen Plattformen.

In den USA gibt es für Temu folgende Wettbewerber: Walmart und Amazon, aber auch in den Bereichen Elektronik (Best Buy), Fast Fashion Mode (Shein), Schönheit (Ulta), Hobbys und Spielzeug (Five Below), Marktplätze (Ebay), Haustier Haustierbedarf (Chewy) und Heimtextilien (Bed Bath & Beyond).

Temu Kunden gaben im Februar 2023 ungefähr 72 US$ pro Monat aus während Amazon Kunden 309 US$ auf der Plattform ließen. Im Vergleich zu den wettbewerblichen Plattformen rangiert Temu also im unteren Drittel.

Kundenfrequenzen im Vergleich

Die Amazon Kunden-Frequenz ist leider in der Grafik nicht mit aufgezeichnet. Sie lab im Februar 2023 aber bei 4,6 Transaktionen pro Monat und belegt damit abgeschlagen die Spitze dieser Tabelle. Danach folgt dann mit 2,0 Transaktionen auch schon Temu. Allerdings fehlen hier Marktplätze wie z.B. Walmart und eBay.

Ob die Gamification Elemente auf Temu ursächlich für hohe Transaktionszahl pro Kunde sind, darf gedacht werden. Allerdings lässt sich diese Annahme nicht verifizieren.

Kundenbindung der Temu Nutzer

Nahezu 45% der Kunden haben 4 Monate nach ihrem ersten Kauf immer noch Transaktionen auf der Plattform getätigt.

Aber die Bindungsrate sinkt nach jedem weiteren Monat. Normalerweise sollten diese aber wie z.B. bei Amazon steigen. Im Umkehrschluss kann Temu mit Alt-Kunden sein Wachstum nicht halten. Es müssen immer neue Nutzer akquiriert werden. Gelingt das nicht bricht das Wachstum ein. Hier darf angenommen werden, dass sobald der Ad-Spend sink, das Wachstum aufhört (Wish-Story). Diese Tabelle scheint sehr wichtig für die Markteinordnung von Temu zu sein.

Temus Customer Lifetime Value

Im Vergleich zu anderen Plattformen ist der CLV mit 232 US$ im oberen Drittel der verglichenen Plattformen zu sehen. Damit übertrifft die Marke nach den ersten vier Monaten ihres Bestehens den Multikategorie-Konkurrenten Walmart ($133) und den Liebling unter den Tierfreunden Chewy ($172).

Temu hat viel erreicht, aber der Erfolg ist fragil

Ohne Zweifel hat Temu sowohl in den USA als auch in Deutschland einen beachtenswerten Start hingelegt. Die Zahlen lassen aufhorchen. Aber in dieser Analyse und auch sonst werden selten die Werbeausgaben mit in Betracht gezogen. Laut einer Studie von MediaRadar gab Temu alleine von September bis Dezember 2023 517 Mio US$ in den USA an Werbung aus. Walmart gab in 2022 gerade einmal 4 Mrd. US$ an Werbung aus. Zu den Werbeausgaben von Amazon im US-Markt fanden sich leider keine Zahlen.

Trotzdem muss gedacht werden, dass der Erfolg von Temu nicht auf das Produkt-Portfolio oder die Gamification Elemente, sondern im wesentlichen auf das enorme Ad-Spending zurückzuführen ist. Ja, die Temu Mutter kann sich das leisten und auch lange leisten, aber wer möchte schon ewig Geld in einen Markt pumpen der nicht loyale Kunden hervorbringt. Und da wären wir bei der sehr wichtigen Zahl bei der Temu unterlegen ist: Temus Kundenbindungsrate sinkt Monat für Monat im Gegensatz zu den Wettbewerbern Amazon & Co.!

Second-Hand-Modemarkt: Warum ist Geld verdienen so schwer?

Vinted verprasst seine Investoren-Millionen bei einer Übernahme nach der anderen, Mädchenflohmarkt versucht sich nach einem Wegner-Waschgang seiner Prozesse an einem Strategie-Wechsel, und H&M freut sich über unerwarteten Geldregen durch seine Mehrheitsbeteiligung am Second-Hand-Aufbereiter Sellpy. Es ist eine Menge los im Second-Hand-Modemarkt. Doch früher oder später gilt auch hier: Nur wer schwarze Zahlen schreibt, der bleibt.

Retter in der Not für Mädchenflohmarkt

Als die Second-Hand-Modeplattform Mädchenflohmarkt letzten Sommer nach über 15 Jahren am Markt Insolvenz anmelden musste, hat das aufmerksame Marktbeobachter kaum gewundert. Schon in den Monaten davor häuften sich die wütenden Facebook-Threads, in denen Verkäuferinnen ihrem Ärger über verschleppte oder gleich ganz ausfallende Auszahlungen Luft machten. Auch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg war schon auf dem Plan.

Wenige Tage nach der offiziellen Insolvenzanmeldung fand sich jedoch ein prominenter Investor: Christian Wegner, Ex-Momox-Gründer und Co-Gründer von Stuffle.com. “Mit Stuffle verfolge ich ja das Ziel, eine Welt zu schaffen, in der mehr gebrauchte Artikel als neue gekauft werden – und zwar in jedem Sortiment“, sagte mir Christian kürzlich im Interview. „Deshalb schaue ich natürlich auch auf den Second-Hand-Mode-Markt – und als dort letztes Jahr mit Mädchenflohmarkt einer der größten und bekanntesten deutschen Player mit einer ziemlich coolen eigenen Software insolvent ging, bin ich eingestiegen. Jetzt arbeiten wir daran, aus Mädchenflohmarkt ein funktionierendes, profitables Unternehmen zu machen.”

Das Kreuz mit der Profitabilität

„Ein funktionierendes, profitables Unternehmen“ – das sagt Christian so einfach, doch tatsächlich sind an diesem Ziel schon viele Geschäftsträume im Second-Hand-Fashionmarkt gescheitert. “Größe ist im Second Hand-Modehandel ein entscheidendes Thema“, sagte mir die Second-Hand-Expertin Karo Junker de Neui, Gründerin und bis 2018 CEO des Luxus-Second-Hand-Mode-Anbieter Vite enVogue. „Je größer ein Shop, desto leichter und stabiler verläuft der Sortimentsankauf, desto höher ist die Rotation im Sortiment, und je größer der Bekanntsheitsgrad desto billiger wird die Käufer- und Verkäuferakquise. Profitabilität hängt hier in diesem Feld sehr eng mit großen Volumina zusammen.“

Aber auch große Volumina sind kein Garant für Profitabilität – wie man beispielsweise am größten europäischen Player Vinted sieht. Das Unternehmen ist seit 2013 am Markt und hat in sechs Investoren-Runden bisher über 500 Millionen US-Dollar von 10 Investoren eingesammelt – wirtschaftet aber immer noch nicht profitabel: 2022 setzte Vinted 373 Millionen Euro um (+51 Prozent), machte dabei aber immer noch 40 Millionen Euro Verlust (-62%). Das hält ihn allerdings nicht davon ab, fleißig in ganz Europa auf Einkaufstour zu gehen: Im Januar 2024 übernahm Vinted den größten dänischen Second-Hand-Marktplatz Trendsales, 2022 hatte das Unternehmen bereits den deutschen Player für Luxus-Accessoires Rebelle geschluckt.

Profitabilität ist also eine große Herausforderung im Second-Hand-Mode-Markt – aber keine unmögliche, wie ein Blick in die Zahlen von H&M zeigt: Die Schweden sind 2019 als Mehrheitsgesellschafter bei der Second-Hand-Plattform Sellpy eingestiegen (die zu diesem Zeitpunkt nicht profitabel war). In den aktuellen Jahreszahlen trägt Sellpy in kleinem, aber merklichen Rahmen zum Gewinn des Unternehmens bei.

Kann Mädchenflohmarkt es schaffen?

Das hängt im Wesentlichen von zwei Dingen ab: von den Prozessen und den Einnahme-Strömen. In Sachen Prozesse hat Christian Wegner, der mit seinem neuen Projekt Stuffle spätestens nächstes Jahr profitabel sein will, seine ganze Erfahrung eingebracht und Mädchenflohmarkt einmal kräftig auf links gewaschen. “Im Second-Hand-Bereich muss man seine Logistik-Prozesse und vor allem seine Kosten extrem im Griff haben“, so Christian. “Deshalb ist für uns das Wachstum auf Mädchenflohmarkt erst einmal nachrangig, stattdessen haben wir die Logistik-Prozesse glatt gezogen. Speziell in der Logistik und im Concierge-Service (ein Service, bei dem Mädchenflohmarkt Warenaufbereitung, Produktlisting und Pricing für die C2C-Verkäufer übernimmt, Anm.d.R.) haben wir dadurch die Zeiten beim Wareneingang bereits halbiert.”

Der zweite Schritt folgte letzte Woche mit der Ankündigung eines spannenden Strategiewechsels: Mädchenflohmarkt öffnet seinen C2C-Marktplatz für B2C-Verkäufer. “Mädchenflohmarkt hatte ja schon die ganze Marktplatz-Software, da war der Schritt zur Anbindung von B2B-Partnern nicht mehr so groß“, sagt Christian. “Die ersten Gespräche mit Second-Hand-Retailern über eine Anbindung laufen bereits. Darüber hinaus können wir uns auch andere Formen der Zusammenarbeit mit B2B-Partnern vorstellen. Unsere Logistik-Prozesse mit dem Concierge-Service könnten beispielsweise auch von B2B-Partnern für die Retourenaufbereitung genutzt werden. Das ist aber noch Zukunftsmusik.”

Die Plattform öffnet damit ihren Zugang zu rund 2 Millionen treuen Second-Hand-Kunden für interessierte Drittanbieter – und bietet ihnen gleichzeitig Zugriff auf seine Prozesse. Erste B2C-Partner sind – es wundert nicht – Stuffle.com und Vite en-Vogue, wo Christian Wegner mittlerweile auch als Investor engagiert ist. „Ganz neu ist die Idee nicht“, meint Karo Junker de Neui. „Im Wesentlichen bietet der Marktplatz von About You jetzt schon etwas ähnliches im Preloved-Segment an. Mädchenflohmarkt und Vite en Vogue sind dort übrigens als Verkäufer angebunden.” Händler könnten von der Anbindung an den neuen B2C-Marktplatz mit dem großen Bekanntheitsgrad durchaus profitieren, meint Karo, auch wenn sie eine Uniformierung der verschiedenen Second-Hand-Plattformen fürchtet, die letztlich zu austauschbaren Sortimenten führt.

Und was ist mit den Markenherstellern?

Müssten die nicht eine Plattform wie Mädchenflohmarkt begrüßen, die Erfahrung mit Warenaufbereitung und Authentifizierung von gebrauchten Mode-Artikeln hat – speziell im Lichte der anstehenden EU-Öko-Design-Richtline, die Marken die Vernichtung von unverkauften Waren deutlich erschweren könnte?

“Hersteller und Brands haben das Thema Second Hand jahrelang nicht nur gemieden, sondern auch aktiv behindert“, so Karo Junker. „Das ändert sich zwar aktuell, aber diese Änderung passiert im Schneckentempo. Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass Brands den Marktplatz von Mädchenflohmarkt im ersten Schritt willkommen heißen. Eine Zusammenarbeit zwischen Brands und Händlern im Second-Hand-Markt gibt es zwar durchaus, aber meistens ausschließlich hinter den Kulissen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.”

Es gilt für Mädchenflohmarkt also fürs erste, Second Hand-Retailer von ihrem Marktplatz zu überzeugen. Und weiter die Prozesse zu optimieren. Gut möglich, dass sich die Zukunft des deutschen Second-Hand-Modemarkts in diesem Jahr entscheidet.

Kommentar: Byrd, The Platform Group, Hood und die Fakezahlen

Byrd ist eine österreichischische Fulfillment Plattform, welche an verschiedenen europäischen Standorten für namhafte Player Lagerdienstleistungen und Services erbringt. Auf dem eigenen Blog veröffentlicht nun Phillip Pitsch seit 2021 ein Fake-Marktplatzranking der Top 10 Marktplätze in Deutschland. Das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn nicht…

The Plattform Group verwendet Fake Zahlen

… kürzlich in einem LinkedIn-Posting und in einer Pressemitteilung die Fake Zahlen verwendet worden wären. The Platform Group AG und deren CEO Dr. Dominik Benner freuten sich über den Rauskauf von Hood aus dem Benko Kosmos.

(Quelle: Screenshot Pressemitteilung TPG)

Im LinkedIn Posting benennt The Platform Group CEO Dr. Dominik Brenner als Quelle dieser Zahlen die >Byrd Analyse 2024< und ordnet Hood als Top 10 Marktplatz ein.

Als Autor der Byrd Fake Analyse wird Philipp Pitsch genannt. Der Blog Beitrag trägt das Datum 30. September 2021 und tituliert als >DIE TOP 10 ONLINE MARKTPLÄTZE IN DEUTSCHLAND 2024<. Wer den Artikel teilt, liest: >DIE TOP 10 ONLINE MARKTPLÄTZE IN DEUTSCHLAND 2023<. Temu gab es 2021 noch nicht. Kann ein Autor wirklich so schlecht arbeiten?

Byrds Fake Analyse Zahlen made by Philipp Pitsch

Eine Top-Liste impliziert eine Vollständigkeit innerhalb der Reihenfolge Top 1 bis Top 10. Hier die Liste:

  1. Amazon (439,9 Mio. Visits)
  2. eBay
  3. Otto
  4. Temu
  5. Zalando
  6. Etsy
  7. Shop Apotheke
  8. AboutYou
  9. Alternate
  10. Hood (2,8 Mio. Visits)

Gerankt wird nach den Seitenbesucherzahlen (Visits) welche SimilarWeb liefert. Wenn ich nun wesentliche Marktplätze lösche oder (bewusst) nicht betrachte, dann bekomme ich Hood auch auf Platz 10. Wer ist (bewusst) vergessen worden: kleinanzeigen, kaufland, mediamarkt, douglas, manomano, conrad, metro um nur einige zu nennen.

Auf Wikipedia ist unter “Formen von Betrug und Fälschung in der Wissenschaft” zu lesen: “[…]  eine tendenziöse Berichterstattung sowie das Weglassen von Daten stellen minder schwere, für den Wissenschaftsbetrieb gleichwohl schädliche Verhaltensweisen dar.” (Quelle: Wikipedia)

Lautstärke macht Error 404

Die Bestenliste ist seit heute Nachmittag nach einem Posting von mir auf LinkedIn von den Seiten von Byrd entfernt worden. Ihr seht nun einen 404 Fehler.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.linkedin.com zu laden.

Inhalt laden

Der Ursprüngliche Bericht zur Hood Übernahme in dem bereits die Zahlen kritisiert wurden erzielte diese Wirkung nicht.

Muss die Pressemitteilung nicht korrigiert werden?

Die Pressemitteilung bezieht sich auf eine Top Liste die gefaked war. Sie war und ist falsch. The Platform Group ist ein Börsen notiertes Unternehmen, welches mit falschen News Investoren, Anleger und geneigte Nutzer informiert. Das ist unseriös und wahrscheinlich sogar nicht zulässig. Jedenfalls sollte sich Benner einmal den §399 des Aktiengesetz (Falsche Angaben) durchlesen.

Jeder Depp hätte die Fakes erkennen sollen/müssen (wenn er denn wollte)

Jeder halbwegs informierte E-Commercler hätte aufschreien sollen, wenn er liest, dass Hood unter den Top 10 der deutschen Marktplätze gerankt sein sollte. Erst recht hätte das Dr. Dominik Benner klar sein müssen. Er ist ja nun kein Anfänger und erst recht kein Ahnungsloser. Warum führt er die Branche (bewusst) in die Irre? Warum diese Fakerei?

Ich finde Fakes mies

Tatsächlich stellt sich die Frage ob ihr liebes TPG-Team mit solchen Zahlen eine DD durchgeführt habt und eure Aktionäre so an der Nase rumführt lieber Dominik. Du hättest die Fakes erkennen müssen, denn du kennst die wettbewerblichen Plattformen zu Hood. Lieber Phillip, auch du hättest niemals eine solche >Fake<-Top 10 Liste veröffentlichen dürfen. Das ist unseriös und schadet der Branche.

“Ganz klar, die Auswahl der Marktplätze ist zumindest fragwürdig. Jedoch wird im Artikel explizit genannt, dass die Auswahl keinen Vollständigkeitsanspruch stellt.”, ist in deinem LinkedIn Kommentar zu lesen. Dem ist nicht zuzustimmen, denn ein Ranking oder auch auf deutsch Rangfolge impliziert nun einmal eine Vollständigkeit innerhalb der Reihenfolge.

Hört auf zu faken, hört auf Fakes zu verwenden!

Denn alle die, die sich viel Mühe geben, viel Arbeit investieren unsere Branche zu vermessen fühlen sich von einem solchen Bullshit veräppelt. Macht euren Job. Richtig.

Hood.de, und weg ist der Marktplatz…

… aus dem Reich des Pleite-Konzerns Signa. Der von Rayn Hood im Jahr 2000 gegründete Marktplatz hat eine wilde Entwicklung hinter sich, die jetzt im Schoß von >The Platform Group zu enden scheint. Denn der Marktplatz wurde erfolgreich aus dem Signa Reich an das Unternehmen verkauft. The Plattform Group kauft und kaufte über die Jahre hinweg einen ganzen Blumenstrauß an Onlinehändlern und Plattformen zusammen. Zuletzt wurde z.B. der Familien geführte und in Schieflage geratene eBay-Händler Autoteile Lott aufgekauft.

Hood.de war und ist profitabel

Aber mehr auch nicht. Unter den Marktplätzen spielt Hood keine Rolle. Mit 2.5 Mio. monatlichen Seitenbesuchern landet er auf Platz 17 des Wortfilter-Marktplatz-Rankings. Unter Händlern wird die Plattform eher kritisch betrachtet.

(Quelle: Screenshot Händler-Facebook-Gruppe mit über 24k Sellern | Posting Jan. 2023)

Wird es besser auf Hood.de?

Dr. Dominik Benner, CEO von The Platform Group kündigt das jedenfalls in einem LinkedIn-Posting an. ” #TPG wird aktiv daran arbeiten, die gute Händlergrundlage zu nutzen, neue Softwarelösungen einzuführen und die Plattform nach vorne zu bringen.”, schreibt er im Posting.

Nur mit den Zahlen scheint Benner noch nicht so sicher zu sein. Während auf den Internetseiten von Hood.de von 10.000 Händlern (wörtlich: Verkäufer) die Rede ist, schreibt er im Posting auf Hood.de seien 4.900 Händler aktiv.

Und auch mit dem Startdatum von Hood.de scheint Brenner es nicht so genau zu wissen. Laut Hood ist die Plattform im Jahre 2000 gestartet, Benner meint es sei 1999 gewesen. Sei es drum. Das ist nicht wichtig.

Wichtiger ist aber die Zumessung der Bedeutung von Hood in der Marktplatzlandschaft. Da meint Dr. Benner Hood.de gehöre zu den Top 10 der größten deutschen Marktplätze und bezieht sich dabei auf eine ominöse Analyse von Byrd. Tatsächlich ist Hood.de unter ferner liefen einzuordnen. Gemäß des Wortfilter-Marktplatz-Rankings aus Dezember 2023 belegt Hood.de den Platz 17. Ausgewertet wurden die Similarweb Seitenbesucherzahlen. Hier liegt AboutYou mit über 10 Mio. Seitenbesuchern auf Platz 10. Zu Erinnerung: Hood hat gerade einmal 2,5 Mio. Seitenbesucher >erwirtschaften< können!

Und auch, wenn wir das GMV betrachten fällt Hood.de krachend aus den Top 10. Dazu brauchen wir ja nur einmal die Einnahmen des Marktplatzes zu betrachten. Während AboutYou einen Umsatz von fast 2 Mrd. Eur ausweist, wird über Hood.de gerade mal ein Handelsvolumen (GMV) von 100 Mio. berichtet (Quelle Statista).

Gestartet wir ein Tiger, gelandet wir ein Bettvorleger

Aus Hood.de ist nie wirklich eine echte Marktplatz Alternative zu den beiden Großen Amazon und eBay geworden.  Die Plattform dümpelte immer dahin und konnte nie eine ordentliche Wachstumsgeschichte schreiben. Nachdem das Unternehmen an Karstadt verkauft worden ist tat sich auch nichts. Und es wird wahrscheinlich sein, dass auch jetzt keine nennenswerten Sprünge zu erwarten sind. Hood.de verdient Geld, aber ist an sich unbedeutend.

Neu: Fulfillment by Kaufland für Marktplatzhändler

Kaufland bietet nun seinen Händlern auch Fulfillment-Lösungen an: Fulfillment by Kaufland, kurz FBK. Das Angebot beinhaltet auch die Übernahme des Customer Support in Landessprache sowie das Retourenmanagement. Die Einführungspreise sind sehr günstig. Die Ware soll in Bönen (De) und Cheb (CZ) gelagert werden. Das teilte das Unternehmen gestern ihren Händlern mit.

Kaufland: Wer kann, der kann

Ein sehr ernstzunehmendes Angebot, denn nicht zu vergessen ist, dass hinter Kaufland die Schwarz-Gruppe (Lidl ect.) steckt. Logistik und Lagerei kann also der Konzern und damit auch Kaufland wie kaum ein anderer Plattformanbieter neben Amazon.

(Quelle: Screenshot Michael Fronzek)

Aber Kaufland agiert auch mitunter etwas hemdsärmelig gegenüber seinen Marktplatz-Partnern. Der Händler-Kundenservice stand und steht häufig in der Kritik. Und auch das Onboarding gestaltet sich nicht immer einfach und Hindernis frei für Händler. Auch waren Händler von einer Datenpanne eines Kaufland-Schnittstellen-Partners in der Vergangenheit betroffen.

Fulfillment by Kaufland: Preise lesen sich zunächst gut

Das Netto-Preisangebot von Kaufland liest sich zunächst gut. Aber es sind halt Sonderkonditionen die bis zum 31. Mai diesen Jahres gelten. Welche Preisstellung die Händler dann erwartet ist noch unbekannt. Und das kann für Überraschungen sorgen. Daher ist zumindest etwas Zurückhaltung geboten.

(Quelle: Fulfillment by Kaufland Preisliste)

Bleiben die Preise auf diesem Niveau ist das Angebot wettbewerbsfähig, weil auch der Kundenservice in Landessprache mit abgedeckt wird.

Für Osteuropa sehr interessant

Die osteuropäischen Kaufland Marktplätze sind für deutsche Händler sehr interessant. Mit Launch des Fulfillment by Kaufland auch für diese Märkte ist es für inländische Händler einfach auch in diesen Ländern ihre Waren feilzubieten. Eine echte Chance, die kein Händler versäumen sollte, denn wenn die E-Commerce Umsätze hier zurückgehen, dann macht es Sinn sich internationaler aufzustellen. Und tatsächlich sind die osteuropäischen Verbraucher unterbedient.

Leistung & Darstellung ist Amazon sehr ähnlich

Die Leistungen und Darstellungen des Fulfillment by Kaufland (FBK) sind dem Amazon FBA-Programm sehr ähnlich. Da hat Kaufland sich einiges bei Amazon abgeschaut.

(Quelle: Kaufland)

Mehr Informationen zum Onboarding Fulfillment by Kaufland findet ihr hier:

Mitteilung: https://www.kaufland.de/i/haendler-infobereich/de/boost-your-sales/fulfillment/

Kundenservice: https://www.kaufland.de/i/seller-university/de/fbk-guide/kundenservice/

Anlieferbedingungen: https://www.kaufland.de/i/seller-university/de/fbk-guide/anlieferbedingungen/

Luxus-Marktplatz rebelle.com schließt sich mit Vinted zusammen

Für gebrauchte Luxuswaren wie Fashion oder Taschen war rebelle.com ein guter Marktplatz. Die Plattform wurde 2022 von Vinted, ein secondhand Fashion-Marktplatz übernommen. Nun soll rebelle.com schließen. Alle Anbieter können jedoch mit ihren Listings zu Vinted umziehen. Das genaue Vorgehen erklärt rebelle.com für gewerbliche und private Verkäufer hier. Die Umstellung soll im Laufe des März passieren.

Integration zu Vinted führt zu einer Verwässerung

Wer sich für Luxus entscheidet, der möchte auch nur Luxus sehen. Daher steht zu befürchten, dass die Schließung der Plattform zu einer Verwässerung der Angebote führen wird. Auf der anderen Seite kann aber auch argumentiert werden, dass nun die >Luxus-Listings< einem breiteren Verbraucherkreis gezeigt werden. Gerade im Fashion-Bereich hat sich aber eben genau immer eine Differenzierung als erfolgreich erwiesen. Ob diese Zusammenführung nun gut sein wird, darf diskutiert werden.

Laxe Unterstützung von Händlern

Zwar hat rebelle.com für die Händler einen Hilfebereich eingerichtet, aber dieser klingt doch recht sparsam:

“Abhängig von dem Land, in dem Dein Unternehmen angemeldet ist, wird Dir die Möglichkeit angeboten, Dein Konto zu Vinted umzuwandeln.

Wenn Dein Unternehmen in Frankreich angemeldet ist, kannst Du gerne ein Konto auf Vinted Pro eröffnen, indem Du den Anweisungen auf diesem Link folgst: https://www.vinted.fr/pro

Eine Beta-Version von Vinted Pro ist auch in diesen Ländern verfügbar: BE, IT, ES, NL, PT, DE, LU, AT.

Wenn Du Dein Unternehmen in einem dieser Länder angemeldet hast, kannst Du weiterhin als gewerblicher Verkäufer auf Vinted verkaufen. Bitte sende uns per E-Mail – hello@rebelle.com – Deine Gewerbenummer und die E-Mail-Adresse, die Du für die Registrierung auf Vinted verwenden wirst.

Wenn Dein Unternehmen in einem anderen Land angemeldet ist, können wir Dein Konto leider nicht übertragen, da Vinted Pro in Deinem Land noch nicht verfügbar ist.”

Ab dem 18.3.2024 gewährt Rebell keinen Zugriff mehr auf Rechnungen, kein Support der Kunden wird möglich sein und ab September werden die Daten gelöscht.

Fazit: Der Zusammenschluss kann funktionieren, besonders auch, weil die Gebühren aufV inted für gewerbliche Händler bisher günstiger sind. Jedoch werden am Ende des Tages die Verbraucher entscheiden.

Deepfakes & Pornos von Promis auf Etsy, eBay, Amazon

Der eigentlich sympathische DIY-, Handwerker- und Künstlermarktplatz Etsy entwickelt sich immer mehr zu einer Plattform auf der Fakes, gefälschte Ware und auch Deepfakes wie falsche Pornobilder von Promis gehandelt werden. Dass es auf dem Marktplatz unseriös zugeht, ist ja nichts Neues. Bereits 2023 stellte ein Marktforschungsinstitut Auffälligkeiten fest. Das Deepfake-Problem betrifft aber nicht nur Etsy. Auch auf Marktplätzen wie eBay und Amazon finden sich Deepfake-Porno-Angebote von Promis.

Etsy, eBay und Amazon: Deepfake-Pornos von Promis

In den USA berichtet aktuell Forbes über Deepfakes auf etsy.com. Dort traf es die amerikanische Schauspielerinn Olivia Munn. Es wurden pornographische Inhalte von ihr zum Kauf angeboten. Diese wurden mittels KI erstellt. Deepfakes sind wohl endgültig angekommen. Etsy.com tat sich nach Melduneng schwer, die Inhalte zu entfernen. Ganze 6 Tage dauerte der Löschungsprozess. Während sich die Medien nun im wesentlichen auf Etsy eingeschossen haben, sollte der Blick jedoch über den Tellerrand geworfen werden.

eBay und Emma Watson

Wer >Emma Watson< in das eBay Suchfeld eingeben möchte, der erhält eine Menge an erotischen und auch pornographischen Inhalten angezeigt.

(Quelle: Screenshot ebay.de | Suchbegriff: Emma Watson)

Deepfakes auf Amazon mit Emma Watson

(Quelle: Screenshot amazon.de | Suchbegriff Emma Watson)

Bei Amazon ist es nicht anders. Der Unterschied zu Etsy.com ist der, dass keine Filme auf den beiden anderen Plattformen angeboten werden.

Probleme Fakes zu identifizieren

Die große Herausforderung für die Marktplätze wird es sein, die Verstöße zu identifizieren und zu löschen. Etsy.com gab zwar an, dass sie sich kümmern, aber eine Löschung der verbotenen Inhalte dauerte fast 6 Tage. Auch gibt es auf keiner der Plattformen ein Verbot, solche ›Produkte‹ anzubieten. Das bedeutet, alle Marktplätze sollten womöglich ein Deepfake-Verbot in ihren AGB oder Terms of Service verankern. Darüber könnte ja mal nachgedacht werden, oder?

Schaffen die Unternehmen keine Lösung für die Betroffenen, dann wird schnell der Ruf nach einer Regulierung zu hören sein. Wollen wir das? Wenn Politik versucht, neue Technologien zu regulieren, dann endet das nicht selten in einem Desaster. Besser ist eine Selbstregulierung und da sind nun die Marktplätze und Plattformen gefordert.

TikTok Shops sollen international gepusht werden

Laut scmp.com möchte das Mutterunternehmen ByteDance das GMV von TikTok-Shops im Jahr 2024 verzehnfachen. Alleine in den USA sollen über TikTok für mehr als 17,5 Mrd. US$ Waren gehandelt werden. Damit will sich TikTok ein paar gute Stücke vom Kuchen abschneiden. Temu, Shein, eBay, Amazon & Co. werden das zu spüren bekommen.

Ein neuer Marktplatzstern ist geboren: TikTok-Shops

TikTok hat zur Zeit circa 1,5 Mrd. aktive Nutzer pro Monat. Das ist mehr als die meisten Marktplätze vorweisen können. ByteDance übertrifft damit sogar Amazon.

Das Unternehmen verfolgt einen völlig anderen Ansatz als ›alt eingesessene‹ Plattformen. Im Wesentlichen geht es auf TikTok um Impulskäufe. Shopping-Angebote gepaart mit Kurzvideos wird von Verbrauchern angenommen.

Dieser Ansatz funktioniert

Laut verschiedenen Quellen hat TikTok mit diesem Konzept im Jahr 2023 bereits über 20 Mrd. US$ GMV erzielen können. Das ist ordentlich.

USA, Lateinamerika & dann der Rest der Welt

Aus TikTok-Kreisen ist zu hören, dass zunächst der US- und lateinamerikanische Markt entwickelt werden soll. Wann die TikTok-Shops-Angebote nach Europa kommen sollen, ist noch nicht bekannt. Diese Strategie scheint ungewöhnlich, denn der englische und deutsche E-Commerce-Markt sind sehr stark mit einer ordentlichen E-Commerce-Penetration. Es würde also nicht überraschen, wenn UK & De schneller als bisher gedacht die Chance bekommen, vom Kuchen etwas abzubekommen. In England kündigte TikTok ja bereits Fulfillment Services an, und in den Niederlanden werden Lagermitarbeiter gesucht. Schaut euch einmal die deutschen TikTok-Hilfeseiten an. Es würde also nicht verwundern, wenn da recht bald etwas kommt.

TikTok Shops: Erst Subventionen und dann Gebühren

Im Augenblick subventioniert ByteDance die TikTok-Shops. Verkäufe sind kostenlos und werden nicht mit Gebühren belastet. Aber es sind auch schon Gebühren in Höhe von 6 % und dann 8 % angekündigt. Das wäre gemessen an den uns bekannten Marktplatz-Provisionen von Amazon, eBay und Co. immer noch sehr günstig.

Kommentar

TikTok-Shops zu pushen wird starken Einfluss auf die Marktplatzlandschaft haben. Die ByteDances-Plattform ist mittlerweile nicht nur bei den jüngeren Nutzern sehr beliebt. Das bringt aber Herausforderungen mit sich:

  • Anbindung an das eigene ERP. Wie weit sind die Dienstleister plentymarkets, JTL & Co.?
  • Erstellung von Video Content. Wer kann das schon?

Das werden dann die Aufgaben sein, auf die sich der Handel vorbereiten muss.

Shop für Taschen und Rucksäcke zu verkaufen

[Werbung] Auf Mabya steht ein erfolgreicher Online-Shop für Rucksäcke und Taschen zum Verkauf. Hier geht es zur Anzeige auf Mabya.de https://www.mabya.de/auction/10240

Hier sind einige wichtige Informationen aus der Anzeige auf Mabya.de. Es sind Angaben des Verkäufers. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Haftung.

Wir sind eine Rucksack Brand mit einer Leidenschaft für zeitlose und natürliche Produkte. Wir produzieren und vertreiben langjährige Weggefährten aus hochwertigem Crazy Horse Echtleder und Canvas-Webstoffen aus Baumwolle. Unsere neuste Produktlinie ist jedoch zu 100% vegan. Unsere Produkte sind einzigartige Gefährten, die die Schönheit der Natur widerspiegeln. Gefährten, die einen eigenen Charakter haben und nach Draußen gehören.

Wir verkaufen unser Online Business, gegründet 2019, da wir auf Grund von Zeitmangel in den letzten 12 Monaten das Geschäft viel zu wenig weiterentwickelt haben. Es ist gut geeignet für jemanden, der sich mit SEO & Online Marketing auskennt und auf einer soliden Basis mit einem verlässlichen Lieferanten aus Asien und professionellem Set-Up sein eigenes Business entwickeln möchte.

Verkaufskanäle:
Das Hauptgeschäft läuft aktuell über den eigenen Online Shop (75%) & Etsy (25%). Der Traffic kommt aus Facebook, Instagram, Google sowie Email und Pinterest. Zudem sind wir mit der Marke auf den Marktplätzen Etsy, Amazon und Otto vertreten.
In diesem Jahr hatte der Shop über 600K Sessions und mehr als 8.000 Kunden. Der Umsatz 2022 beträgt 570K EUR. MER in 2022 liegt bei 30%.

Operations:
Das Geschäft ist schlank aufgebaut und kann Full Time von einer Person betrieben werden. Für die Lagerung und das Fulfillment aus Deutschland haben wir eine Partnerfirma in der Nähe von Leipzig, für den Customer Support haben wir ein Ticketsystem in Richpanel eingerichtet mit vielen Automatisierungsmöglichkeiten. Zudem sind die Aussteuerung des Marketings, sowie der Einkauf die Hauptaufgaben für den Onlineshop Betreiber.

Zusammenfassung:
– Professionelles Setup mit Monitoring, Klaviyo Email Flows, Automatisiertem Fulfillment & Customer Support
– Accounts & Listings auf Etsy, Otto & Amazon
– Der Warenbestand beträgt ca. 10K EUR (Einkaufswert). Der Käufer übernimmt ein laufendes, funktionierendes Online Geschäft.
– Potenziale liegen vor allem im Online

Mabya.de wird von der Essener Value3 GmbH betrieben, die unter Businessmakler.de auch einen Marktplatz für lokale Unternehmen gestartet hat. Für die Richtigkeit der Angaben ist ausschließlich der Anbieter verantwortlich.

Irene Klemm und Johanna Claydon von Edurino im #UdZ Podcast zum Amazon Marketplace

In nur zwei Jahren von der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne zur Auszeichnung mit dem Deutschen Gründerpreis 2023 – so lässt sich die bisherige Story der Lern-App Edurino zusammenfassen. Im Podcast erzählen Co-Gründerin Irene Klemm und Johanna Claydon, VP Marketing & Growth, von der Geschichte des Start-ups und erklären, welche Rolle heute Amazon spielt, wenn es um den Vertrieb des ergonomischen Edurino Eingabestifts und der zugehörigen Edurino Figuren geht.  

„Meine Mitgründerin und ich, wir haben uns bei einer Unternehmensberatung kennengelernt und hatten neben dem Job schon immer mit dem Bildungsbereich zu tun“, berichtet Irene Klemm im Gespräch mit Jan Bechler. Als 2020 im ersten Corona Lockdown die Schulen schlossen und der Mangel an digitalen Bildungsangeboten deutlich wurde, entstand die Idee für Edurino als eine adaptive, plattformübergreifende Lern-App für Kinder von 4 bis 8 Jahren. Neben einem beliebigen Tablet oder Smartphone braucht es für die Nutzung der App einen speziellen Eingabestift sowie Figuren, mit denen sich die jeweiligen Lerninhalte öffnen lassen. Mitte 2021 lancierte das Start-up eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext und konnte dabei in kurzer Zeit 500 Unterstützer:innen begeistern und mehr als 40.000 Euro einsammeln. „Das Crowdfunding war für uns eine ganz tolle Möglichkeit, nicht nur finanziell, um Geld aufzunehmen, sondern auch um eine erste begeisterte Community zu schaffen“, erklärt Irene. 

Nach dem offiziellen Marktstart Ende 2021 waren die Edurino-Produkte nach dem D2C-Modell zunächst exklusiv über den eigenen Onlineshop verfügbar, doch bereits Mitte 2022 wurde Amazon als zusätzlicher Vertriebskanal dazu genommen und inzwischen gibt es den Eingabestift und die Figuren der Lern-App auch bei vielen stationären Handelspartnern. „Familien möchten auf Amazon einkaufen und gerade, wenn man sich Spielwaren anguckt, ist Amazon der größte Vertriebskanal“, sagt Irene Klemm. „Gleichzeitig gibt es Kundinnen und Kunden, die unsere Produkte auch wirklich haptisch anfassen wollen. Deshalb glauben wir, dass wir mit einem Omnichannel Approach sehr gut fahren.“ Der Erfolg gibt der Gründerin Recht: mehr als 200.000 Produkte hat Edurino bereits verkauft und mehr als 70 Menschen arbeiten mittlerweile für das Start-up. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Gründerpreis Ende 2023 war der bisherige Höhepunkt dieser Erfolgsstory. 

Wer mehr darüber erfahren will, welche Rolle der B2B-Vertrieb an Kindergärten und Pädagog:innen für Edurino spielt, mit welchen Partnern das Start-up im stationären Handel zusammenarbeitet und auf welche Strategie das Unternehmen beim Markenaufbau setzt, der sollte sich die neue Folge anhören von „Unternehmer:innen der Zukunft – der Amazon Podcast zum Marketplace“. 

Im Fokus von „Unternehmer:innen der Zukunft – Der Amazon Podcast zum Marketplace“ stehen alle 14 Tage persönliche Erfolgsstories, Tipps und Tricks sowie nützliches Expertenwissen für Unternehmer:innen rund um den Amazon Marketplace. Hörer:innen finden den Podcast auf allen gängigen Streamingdiensten von Spotify über Apple bis Deezer, Google und Amazon Music. 

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Geht es um die Präsenz auf Amazon, war für Edurino zunächst eine Herausforderung, dass die Produkte der Lern-App nicht klar in eine bestehende Kategorie fallen, sondern gleichermaßen in die Bereiche Spielzeug, Elektronik und Lernmaterialien passen. „Die Basis für unsere Präsenz bei Amazon sind definitiv gut strukturierte Produktseiten, A+ Content und dann eben auch die Reviews“, erzählt Johanna Claydon im Podcast. „Unsere neueste Edurino Figur hat zum Beispiel bereits nach drei Monaten eine Bewertung von 4,8 Sternen bekommen und wir sehen, dass das total das Wachstum auf Amazon treibt. Wir sind bei den Neuheiten als Bestseller mit drin und das bedeutet einen riesigen Push.“ Daneben setzt Edurino bei Amazon stark auf Marketing- und Advertising-Maßnahmen sowie auf die Teilnahme an Deal-Events.  

Das nächste große Thema für das Bildungs-Start-up ist nun die Expansion nach Großbritannien, bei der die Präsenz auf amazon.co.uk eine wichtige Rolle spielen soll. „Wir gehen D2C in den Markt hinein, über unseren Onlineshop und jetzt auch schnell mit Amazon“, berichtet Co-Gründerin Irene Klemm. Was die Marktchancen in UK betrifft, ist sie optimistisch: „Dort gibt es bereits mehr digitale Infrastruktur, auch was Bildung generell angeht. Eine Umfrage von uns zeigt, dass in Deutschland mittlerweile fast 50 Prozent der Kinder Zugang zu einem eigenen Smartphone oder Tablet haben. In UK sind es bereits 86 Prozent im Vorschulalter.“ 

 Amazon für Gründer:innen und Kleine Unternehmen 

Amazon will noch mehr Gründer:innen sowie kleinen und mittleren Unternehmen helfen ihren Traum zu leben: Das kostenfreie digitale Wissensportal Quickstart Online unterstützt KMUs in Deutschland beim Einstieg in den Onlinehandel, egal ob bei Amazon oder anderswo. Zudem können Kund:innen seit letztem Jahr unter Amazon & Kleine Unternehmen gezielt Produkte von kleinen Unternehmen, wahlweise auch aus der eigenen Region, entdecken. Jetzt mehr erfahren, wie Amazon Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen unterstützt unter www.unternehmerinnenderzukunft.de. 

Guido Augustiniak von Fibertec im #UdZ Podcast zum Amazon Marketplace

„Ich bin Outdoorer durch und durch und liebe es einfach, draußen unterwegs zu sein“, erzählt Guido Augustiniak in der neuen Folge des UdZ Podcast. Deshalb war es für den gebürtigen Rheinländer eine naheliegende Aufgabe, als er in den 90er Jahren für eine amerikanische Outdoor-Bekleidungsmarke als Handelsagent den Deutschlandvertrieb übernahm. Bei seiner Arbeit erfuhr Guido, wie wichtig das richtige Imprägnierspray für die Pflege der wetterfesten Kleidungsstücke ist und so kam es, dass er zusätzlich entsprechende Pflegeprodukte in den Vertrieb aufnahm. Als der Hersteller der Imprägniersprays insolvent ging, gründete Guido Augustiniak schließlich 2003 seine eigene Pflegeproduktmarke. Die Produkte der Brand mit dem Namen Fibertec verkauft er heute erfolgreich über den Fachhandel, aber auch im eigenen Onlineshop und auf dem Amazon Marketplace.

Dabei war Fibertec ursprünglich als reine Fachhandelsmarke konzipiert. „Das Produkt selber war damals schon genauso D2C-fähig, wie es das heute ist. Aber ich bin diesen Weg nicht gegangen. Ich habe tatsächlich ganz ausschließlich den Fachhandel betreut”, erzählt Guido im Gespräch mit Jan Bechler. Dass es Fibertec-Artikel dennoch bei Amazon gibt, lag zunächst an Vertriebspartnern, die die Produkte dort angeboten haben. Auf Anfrage von Amazon belieferte Guido Augustiniak den Onlinehändler mit der Zeit dann auch direkt, als sogenannter Vendor. Da sich dieses Modell für Fibertec aber nicht wirtschaftlich rechnete, ging der Rheinländer dazu über, seine Produkte als Verkaufspartner selbst auf dem Amazon Marketplace anzubieten. Für den Fachhandelsspezialisten stand dabei anfangs noch die Frage im Raum, wie die Vertriebspartner auf diesen zusätzlichen Kanal reagieren würden: „Ich habe mit meinen Kunden direkte Gespräche geführt und habe gesagt: Wir würden jetzt mit Amazon starten. Ist das okay? Kommt ihr damit klar? Welche Bedenken habt ihr dagegen? Und dann kam ausschließlich die Rückmeldung: Ja, mach‘ doch, die anderen machen das auch alle”, erzählt Guido Augustiniak.

Seitdem ist Amazon zu einem wichtigen Vertriebskanal für die Produkte von Fibertec geworden. Ein Großteil der Bestellungen wird inzwischen über den Versandservice Fulfillment by Amazon (FBA) verschickt, was dem Marketplace-Geschäft der Marke weiteren Auftrieb gegeben hat. Zudem werden die Fibertec-Pflegeprodukte auch auf anderen europäischen Amazon-Marktplätzen angeboten.

Wer mehr darüber erfahren will, welche Erfahrungen Guido Augustiniak erst als Vendor und dann als Verkaufspartner auf dem Marketplace gemacht hat, wie er den Schritt vom Vertriebler zum Hersteller geschafft hat und welche Herausforderungen er im internationalen Geschäft zu bewältigen hat, der sollte sich die neue Folge anhören von „Unternehmer:innen der Zukunft – der Amazon Podcast zum Marketplace“.

Im Fokus von „Unternehmer:innen der Zukunft – Der Amazon Podcast zum Marketplace“ stehen alle 14 Tage persönliche Erfolgsstories, Tipps und Tricks sowie nützliches Expertenwissen für Unternehmer:innen rund um den Amazon Marketplace. Hörer:innen finden den Podcast auf allen gängigen Streamingdiensten von Spotify über Apple bis Deezer, Google und Amazon Music.

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Im Podcast erzählt Guido Augustiniak außerdem, warum Fibertec schon seit den Anfangstage eine ganz auf den Nachhaltigkeitsgedanken setzende Marke ist. „Wir haben die Marke in einer Zeit gegründet, in der über das Thema Nachhaltigkeit kaum jemand nachgedacht hat“, erklärt der Unternehmer. Doch habe ihm seine Outdoor-Philosophie auch bei der Unternehmensgründung den Weg vorgezeichnet: „Ich möchte ganz gerne diesen Ort, den ich betrete, auch genauso verlassen, wie ich ihn vorgefunden habe – das ist nicht nur irgendeine Story, die sich irgendein Influencer ausdenkt, sondern das ist tatsächlich meine Lebensphilosophie.“

Dieser Philosophie ist es geschuldet, dass Fibertec sehr bewusst darauf achtet, welche Chemikalien in den Pflegeartikeln verarbeitet werden, genauso wie dass die Produkte der Marke durchwegs in recycelten Materialien verpackt werden.

Amazon für Gründer:innen und Kleine Unternehmen

Amazon will noch mehr Gründer:innen sowie kleinen und mittleren Unternehmen helfen ihren Traum zu leben: Das kostenfreie digitale Wissensportal Quickstart Onlineunterstützt KMUs in Deutschland beim Einstieg in den Onlinehandel, egal ob bei Amazon oder anderswo. Zudem können Kund:innen seit letztem Jahr unter Amazon & Kleine Unternehmen gezielt Produkte von kleinen Unternehmen, wahlweise auch aus der eigenen Region, entdecken. Jetzt mehr erfahren, wie Amazon Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen unterstützt unter www.unternehmerinnenderzukunft.de.