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Amazon: Schlechtgeredeten geht es besser

Von Nils Seebach, digitalkaufmann.de. Totgesagte leben bekanntermaßen länger. Allerdings bräuchte ich ein Sprichwort, das sich nicht ganz so drastisch anhört, um über Amazon zu schreiben. Denn es behauptet keiner, dass der weltumspannende Konzern bald stirbt. Vielerorts aber hört man schon länger Unkenrufe und Zweifel an den Zukunftsaussichten, zum Teil regelrechte Abgesänge. Hauptkritikpunkt: Der Amazon-Marktplatz sei zu einem digitalen Ramschwühltisch verkommen – so unübersichtlich im Sortiment wie undurchsichtig in Warenherkunft. Deswegen blieben immer mehr gute Händler und image-bedachte Markenhersteller der Plattform fern. Viele angestammte Kunden täten es ihnen gleich, während U30-Konsumenten Amazon bereits von vornherein gemieden. Und nun zu allem Übel noch liefen die Käufer, denen Produktqualität und -herkunft doch eher egal sind, zu Shein und Temu über.

Zumal – so solche Erzählstränge weiter – zuletzt das stets steile Umsatzwachstum zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte etwas abflachte und letztes Jahr der Konzern in einigen Quartalen eine Rendite auswies. (Wir erinnern uns: In der Amazon-Exegese wird Ertrag – kontraintuitiverweise – als Zeichen der Schwäche gedeutet, weil sonst alles in weitere Expansion reinvestiert wird.) Zudem hängt mittlerweile die Drohung einer möglichen von der US-Kartellbehörde FTC angeordneten Aufspaltung über Seattle in der Luft…

Ich will nicht sagen, dass an alledem überhaupt nichts dran ist. Keine Frage: Auf dem Amazon-Marktplatz muss man in der Tat zuweilen durch viel hochgesponsorten Billigramsch durchscrollen, um das Markenprodukt zu finden, das man eigentlich gesucht hat. Und natürlich sieht sich Amazon nun – nach dreißig ziemlich goldenen Jahren – zum ersten Mal in seiner erstaunlichen Unternehmensgeschichte anhaltendem Gegenwind ausgesetzt: Die Wirtschaft läuft nicht mehr rund, Gewerkschaften und Gesetzgeber nehmen nicht länger alles hin und die Konkurrenz ist endlich aufgewacht.

Aber. Aber, aber…

Im Handel nach wie vor vorn

Bei aller gut begründeten Kritik an gewissen Entwicklungen auf dem Amazon-Marktplatz bleibt erst einmal festzuhalten, dass in den Kernmärkten wie USA, Deutschland, Frankreich und UK kein Handelsunternehmen auch nur in Sichtweite von Amazon kommt – weder in der schieren Sortimentsbreite und -tiefe noch in puncto Preis, Liefergeschwindigkeit oder Nutzerfreundlichkeit. Einige mögen stellenweise günstiger sein, in gewissen Bereichen exklusivere und spezifischere Ware vorhalten oder schlichtweg weniger Schrottlistungen mit anbieten, wodurch sie aufgeräumter wirken. Insgesamt bleibt aber Amazon der Maßstab. Dort wird zuerst gesucht, dort wird meistens gefunden und im Zweifelsfall wird auch dort gekauft. Vielen Konsumenten – vor allem Prime-Kunden – muss immer erst einmal das Gegenteil bewiesen werden, bis sie woanders bestellen.

Und so schnell wird Amazon diese Sonderstellung auch nicht einbüßen, weil kein Konkurrent auch nur über annähernd so viel Infrastruktur verfügt. Amazon betreibt in seinen Kernmärkten eigene Lagerhäuser, eigene Transportflotten und eigene Paketzusteller: In dichtbesiedelten Ländern wie Deutschland oder UK kann es ein Sortiment von mehreren Hunderttausend Artikel binnen ein-bis-zwei Tagen beinahe überallhin liefern – dank hinterlegten Zahlungsdaten mit einem Klick.

Shein-Riesen und Temu-Schmu

Auch die neue Plattformkonkurrenz aus Fernost wird allein deswegen nicht so schnell Amazon überholen, weil ihre Lieferbedingungen über die Distanz im Vergleich immer schlechter bleiben werden – Selbst, wenn sie bald anfangen, neben Kleidung und Dekoartikel auch viele andere Sortimentsbereiche aufzunehmen. Beispiel: Ein Prime-Kunde, der sich Mittwoch angesichts der Wettervorhersage spontan entscheidet, am Wochenende das Gartentor zu streichen, kauft den kleinen Eimer Farbe und eine neue Pinsel dann nach wie vor bei Amazon. Der lock-in wirkt.

Darüber hinaus kommt es bei denjenigen, die behaupten, dass der neue Schwall an Billig-Plattformen aus China den Garaus für Amazon bedeutet, zu einem Logikfehler erster Güte. Einerseits wird nämlich die These aufgestellt, Käufer kehrten Amazon bald den Rücken, weil dort zu viele schlechte Imitate aus Fernost angeboten werden. Andererseits sollen Käufer aber bereit sein, ein masse überzugehen zu… Ja, genau: Billigheimern aus China.

Ja, es kann passieren, dass Shein, Temu & Co. bei einigen sehr preisbewussten Kundenschichten – vor allem bei Jüngeren, die viel auf Social-Media unterwegs sind – Amazon überflügelt. Diese Kunden werden aber nicht immer Auszubildende sein, die für 10-Euro das Einmal-Partykleid kaufen wollen. Irgendwann sind sie eben auch Hausbesitzer mit einem zu streichenden Gartentor…

AWS und neue Geschäftsfelder

Was ebenfalls gern ausgeblendet wird, wenn der Beweis geführt werden soll, dass sich Amazon bei aller Größe ab jetzt auf dem absteigenden Ast befindet: Handel ist zwar der Anker der Konzernaktivitäten, nimmt aber schon seit einiger Zeit ein Jahr für Jahr eine immer geringere Bedeutung in der Gesamtschau ein. AWS wächst und wächst (und ist in weit mehr Ländern verfügbar, als der Konzern als Marktplatz) während gefühlt jede Woche ein neuer Geschäftsbereich dazukommt – letztens etwa ein eigenes Satelliten-System, um weltweiten Internetzugang im Stile Starlink anzubieten.

Wichtig, übrigens: Das ist kein Jeff Bezos pet project, um mit Elon Musk gleichzuziehen! Nein, es geht nicht um Tech-Egos, sondern um ein neues Geschäftsbereich vom (nicht mehr von Bezos geführten) Konzern Amazon. Gut, Bezos äußerte im letzten Shareholder Letter zu seinem Abschied den Wunsch, dass Amazon bitte weiterhin „The World’s Most Customer-Centric Company“ sein möge. Und siehe da: Sogar im Space Race wird die Kundenbindung in den Vordergrund gebracht, denn bald ist für Prime-Kunden dann auch überall verfügbares Internet über Satellit mit dabei…

Wegen dieses anhaltend hohen Ambitionsniveau, von der der Konzern immer wieder jeden Tag aufs Neue Beweis macht, sehe ich noch Potenzial für Amazon. Viel Potenzial. Und halte daher an die Aktien des Unternehmens fest. Amazon ist unersetzlich und wird es auf lange bleiben.

Totgesagte leben eben länger. Oder, vielleicht so: „Schlechtgeredeten geht es besser“.

Auswirkungen der Zinsentwicklungen auf alternative Händler Finanzierungen

Die Inflationsrate ist im September in Deutschland und im Euroraum auf 10% gestiegen. Das ist ein Rekordwert. Als Reaktion darauf erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang September den Leitzins um 0,75%. Damit steigt der Hauptrefinanzierungssatz von 0,5% auf nunmehr 1,25%. Kreditfinanzierungen werden damit teurer. Steigende Zinsen wiederum erhöhen die monatlichen Fixkosten.

Das Herbstgutachten der vier führenden deutschen Wirtschaftsinstitute sieht negative Entwicklungen voraus. Für die nächsten drei Quartale erwarten sie ein negatives Wirtschaftswachstum. Eine Rezession wiederum bedeutet, dass sich Banken gegen höhere Risiken absichern müssen.

Diese Rahmenbedingungen sorgen für Zukunftsängste und eine spürbare Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Für viele Onlinehändler heißt das: Die Umsätze stagnieren oder gehen zurück. Und das bei gleichzeitig steigenden Kosten für Energie, Transport, Material und Lohnkosten. Wer aktuell sein Geschäft mit Bankkrediten finanzieren muss, sollte schnell handeln. Es ist aktuell nicht vorhersehbar, wie schnell die Zinsen weiter steigen.

Wie steht es um alternative Finanzierungsmöglichkeiten?

Auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Banxy by Banxware, überdenken ihre Preisgestaltung.

Der Vorteil hier: Banxware arbeitet nicht mit monatlichen Zinsen, sondern mit einer festen Gebühr. Diese ist nur einmal zu Beginn der Finanzierung fällig.

Schnell Kredit abschließen und Geld sparen

Zwar machen sich die Auswirkungen der Zinsentwicklungen langsamer bei alternativen Finanzangeboten bemerkbar. Sie bleiben jedoch nicht aus. Deshalb gilt auch hier, genauso wie bei klassischen Bankkrediten: Schnell sein spart Geld. Finanzierungsangebote, die Unternehmen heute erhalten, können morgen schon deutlich teurer sein. Unternehmen sollten daher prüfen, ob eine finanzielle Reserve angesichts der düsteren Prognosen nicht doch eine gute Idee ist. Gerade, wenn nicht klar ist, ob Finanzierungen in Zukunft noch leicht zu bekommen sind. Vom Preis abgesehen.

Ein unverbindliches Finanzierungsangebot gibt es hier: Auf zu Banxware!

Der Beitrag enthält Werbelinks!

PPC Kampagnen: Was sollten Händler in der Multikrisen-Situation beachten?

Die aktuelle Situation ist geprägt durch eine Vielzahl von Problemen: Gestörte Lieferketten, steigende Energiepreise, ausufernde Inflation. Auch im Marketing macht sich die Situation bemerkbar. Die Preise für Werbeanzeigen und PPC (Pay Per Click) steigen. Der Wettbewerbsdruck nimmt zu.

Deshalb ist es aktuell wichtig, sich ein paar mehr Gedanken über die eigene PPC-Strategie zu machen. Im letzten Wissenstalk haben Philipp Ballstaedt, Head of PPC Automation bei der BBG, zusammen mit Christian Salza und Mark Steier zum Thema diskutiert.

Was ist PPC?

PPC beschreibt den Abrechnungsvorgang einer Anzeige. Klickt ein User auf eine Anzeige, fallen für das Unternehmen Kosten an. Der Vorteil für Unternehmen ist dabei, dass nur dann Kosten entstehen, wenn die Anzeige auch tatsächlich zu einer Aktion, das heißt zum Klick führt.

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CPC (Cost per Click) steht dabei für den Preis. Das kann ein Fixpreis sein. Oft hängt der Preis von Geboten ab. Unternehmen bieten auf ein Keyword, zu dem sie gefunden werden möchten. Die Vergabe des Keywords läuft dann wie bei einer Auktion. Das Unternehmen, das den höchsten Preis bietet, bekommt den Werbeplatz. Je höher das eigene Gebot für einen Klick ist, desto öfter erscheint die Anzeige in den Suchergebnissen.

Welche Herausforderungen haben Händler aktuell?

Der Werbedruck innerhalb von Amazon hat während der letzten Jahre deutlich zugenommen. Für Händler wird es immer wichtiger, selbst Anzeigen zu schalten und für Sichtbarkeit zu sorgen. Eine Konsequenz ist es, dass die CPCs steigen. Das hat Auswirkunegn auf die Gewinnmargen.

Aktuell sind viele Lager voll. Die Nachfrage ist nicht mehr so hoch, wie in den vergangenen zwei Corona-Jahren. Die Waren müssen raus, weil der Platz für das Weihnachtsgeschäfts benötigt wird. Und die Liquidität auch. Denn viele Händler müssen jetzt ihre Waren für Q4 bezahlen. Es entsteht ein Abverkaufsdruck, der mithilfe von PPC gelöst werden soll.

Situation
  • Sinkende Margen.
  • Sinkende Nachfrage.
  • Steigende Notwendigkeit Werbung zu schalten, um überhaupt sichtbar zu sein.

Deshalb ist es neben genereller Kampagnenoptimierung wichtiger denn je, Marketingbudgets möglichst effizient zu auszusteuern:

  • Genauere Abstimmung von Preissetzung und PPC-Ausgaben jetzt besonders wichtig.
  • Wenn möglich: Profit als direkte Steuerungs KPI jetzt besonders Sinnvoll.
  • Content Optimierung der Listings ist wichtig, um die Conversion Rate zu verbessern, damit der teure Traffic möglichst zur conversion führt.

Wo macht eine Automatisierung von PPC Sinn?

Ein konstantes Monitoring der eigenen PPC Strategie ist wichtig. Es kostet aber auch viel Zeit. Für Händler macht vor allem die Automatisierung von Reportings und Gebotssteuerung Sinn.

Tipp: Bei der Gebotssteuerung können sich Händler zwischen einer regelbasierten oder einer Gebotssteuerung, basierend auf künstlicher Intelligenz entscheiden. Dabei gilt: Gerade bei einem kleinen Sortiment mit überschaubarem Absatz funktioniert eine regelbasierte Gebotssteuerung oft besser als eine auf KI basierende. Die KI benötigt eine Mindestmenge neuer Daten, um weiter lernen zu können. Das ist bei kleinem Sortiment nicht immer gegeben. Wie hoch genau die Mindestmenge an Daten ist, variiert je nach Toolanbieter.

Welche KPIs sind bei der Marketingsteuerung relevant?

Bisher galt: Der ROI (Return on Investment) ist die wichtigste Messgröße, wenn es um PPC geht. Händler sollten sich aber mehr anschauen.

Der ROI, bei Amazon auch ROAS (Return on Advertising Spend) genannt, hat den Umsatz im Blick. Über die CRR (Cost Revenue Ratio) erkennen Händler, wie viel Prozent ihres Umsatzes auf die Werbekosten entfallen. Das KPI ist gut zu kontrollieren und wichtig. Es fehlt aber die Betrachtung des Profits. Um diesen ermitteln zu können, sind andere Datenpunkte nötig. Das Aufsetzen der Matrix ist zwar in Teilen komplex, hilft Händlern allerdings sehr bei der Identifikation ihrer Kostenstrukturen. Aktuell ein wichtiger Aspekt.

Tipp: Unbedingt die bei Amazon hinterlegten Produktkosten, Wechselkurse und Wiederbeschaffungskosten prüfen. Oft sind die Daten nicht mehr aktuell, sodass die KPIs im Reporting nicht aussagekräftig sind.

Autor:

Das Team der Berlin Brands Group, die den BBG Wissen Talk mit Wortfilter organisieren. Die Berlin Brands Group ist ein international agierendes E-Commerce-Unternehmen im Bereich Direct-to-Consumer, das insgesamt 14 Eigenmarken wie Klarstein, auna, Capital Sports und blumfeldt aus den Bereichen Home & Living, Consumer Electronics, Sound & Light sowie Sports unter einem Dach vereint.

Amazon “Product Opportunity Explorer”: So hilft es als datengestütztes Tool bei der Produktentwicklung

Ende Oktober 2021 hat Amazon den Product Opportunity Explorer gelauncht. Dieser ermöglicht Einblicke in das, was Kunden suchen, anklicken und kaufen. Damit ist er besonders für die Evaluation neuer Produktideen geeignet.

Am 27.01.2022 war Torsten Willms, Head of Product Launch bei der BBG, zu Gast im Wissen-Talk zum Thema Internationalisierung auf Amazon. Dabei ging es auch um erste Erfahrungen mit dem Product Opportunity Explorer, wofür er sich eignet und wo die Grenzen liegen.

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Er hat für uns seine Sicht zusammengefasst:

Brand Analytics versus Product Opportunity Explorer

Bisher hatten Händler im Amazon Seller Central die Möglichkeit, über Brand Analytics Suchbegriffe einzusehen. Allerdings zeigte Amazon lediglich den Search Frequency Rank (welche Begriffe oft von Kunden gesucht wurden). Wie hoch das Suchvolumen (die Anzahl der Suchen) ist, konnten Händler hier bisher nicht sehen.

Zusätzlich zeigt Brand Analytics die Top 3 ASINs inklusive Click Share und Conversion Share.

Die Frage nach dem Suchvolumen, der Absatzmenge oder allen Artikeln, die über die Top 3 ASINs hinausgehen, blieb offen. Aus diesem Grund greifen viele Händler zu Tools wie Helium10, Junglescout, uvm., die die entsprechenden Suchbegriffe besser aufschlüsseln und das Suchvolumen anhand von Algorithmen bestimmen können.

Durch den Product Opportunity Explorer ist nun die Performance der Top 80% der Artikel (basierend auf Klicks) zum jeweiligen Suchbegriff sichtbar. Die Performance konnten Drittanbieter bisher nicht mit Sicherheit bestimmen, sondern lediglich mit Hilfe von Algorithmen erahnen.

Das Tool eignet sich besonders zur Identifikation von neuen Produktideen

Den Product Opportunity Explorer bietet Amazon für die größten Märkte (US, DE, UK, FR, IT, ES) an. Dass er im Seller Central unter „Growth“ angesiedelt ist, ist kein Zufall. Es geht bei diesem Tool vor allem darum, neue Produkte identifizieren zu können.

Dabei gilt es aber im Blick zu behalten: Die Funktion ist sehr nützlich, stellt jedoch nur einen Teil des Evaluationsprozesses neuer Produktideen dar. Aspekte wie die Keyword Recherche, Business Case Vergleiche und Market Dynamics ersetzt er nicht. Auch Drittanbieter helfen, eine mögliche Opportunity weiter zu validieren.

Fallbeispiel: Die Trinkflasche für Kinder

Ist ein Händler auf der Suche nach einer lohnenden Nische, die über ein Produkt bisher noch nicht signifikant abgedeckt ist, gibt er über das Suchfeld einen beliebigen Suchbegriff ein. So findet der Nutzer Produktsegmente, die mit dem Suchbegriff zusammenhängen. Für dieses Beispiel geben wir „Trinkflasche Kinder“ ein.

Nun erscheinen auch Begriffe wie „Trinkflasche Kinder mit Strohhalm“, „Trinkflasche Kinder auslaufsicher“, etc. Aus diesen Ergänzungen zum Hauptsuchbegriff lässt sich ableiten, (i) welche Nischen mit dem Suchbegriff zusammenhängen und (ii) wo die Bedürfnisse der Kunden liegen. Diese Kriterien dienen anschließend als wichtige Aspekte bei der Produktentwicklung.

Schließlich ergeben sich 3 Unterkategorien, in denen die Suchbegriffe analysiert werden können: Produkte, Suchbegriffe und Insights.

Händler können nun anhand des Suchvolumens bewerten, wie hoch die Nachfrage nach einem Produkt ist, wie sich die Preise entwickeln und wie intensiv der Wettbewerb Sponsored Ads nutzt. Außerdem haben sie die Möglichkeit, Trends im Suchvolumen zu identifizieren (steigend oder fallend). Auch die Wettbewerbsintensität und die Markteintrittsschranken zeigt das Tool direkt im Seller Central an.

Produktexpansion: Welche Möglichkeiten haben Händler?

Wenn es um die Art der Expansion eines Produktportfolios geht, haben Händler verschiedene Möglichkeiten.

Die einfachste und vermutlich günstigste Option ist Variation. Gemeint ist damit das Angebot von Farb-, Form-, oder Größenvarianten. Oft können die bestehenden Hersteller diese Varianten ebenfalls anbieten. Die Produktvarianten bergen das geringste Risiko, sowohl in qualitativer als auch in finanzieller Hinsicht. Auch breitere Suchanfragen durch Long-Tail Keywords sind dadurch möglich. In den meisten Fällen lässt Amazon auch eine Übernahme der Kundenbewertungen von bestehenden Produkten zu.

Andere Optionen sind “Kunden kauften auch” (Complements), Line Extension oder auch Greenfield-Strategien.

Fazit:

Der Product Opportunity Explorer zeigt, was verkauft wird, nicht wie. Die BBG nutzt das Tool primär, um Produktideen zu identifizieren und evaluieren. Sie setzt es aber auch ein, um Daten von Drittanbietern zu validieren.

Bayerische Datenschutzbehörde untersagt Mailchimp-Nutzung

Nun ist es offiziell: Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht hat vor Kurzem einem Münchner Unternehmen untersagt, den amerikanischen Dienstleister „Mailchimp“ für den Versand von Newsletters zu verwenden. Anlass dafür war die Beschwerde eines Newsletter-Empfängers. Das hat für deutsche Unternehmen, die Mailchimp oder ähnliche US-Mailingdienste nutzen, durchaus erhebliche Folgen.

Mailchimp ist einer der beliebtesten Anbieter von Newsletter-Diensten, da die Software einfache Bedienung und viele Funktionen verspricht. Allerdings wird bei Mailchimp die Software nicht auf den Servern des Kunden installiert – stattdessen werden die E-Mail-Adressen der Empfänger an die US-amerikanischen Server von Mailchimp gesendet und vor Ort verarbeitet. Aus datenschutzrechtlicher Sicht ist dies jedoch höchst problematisch und war letztendlich auch der Auslöser für das Verbot von Mailchimp durch das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht. Aus der Begründung dazu kann man ersehen, dass die Verwendung von Mailchimp zwar nicht direkt unzulässig sein muss, allerdings habe das betroffene Unternehmen nicht überprüft, ob für die Übermittlung von personenbezogenen Daten an Mailchimp noch „zusätzliche Maßnahmen“ (zum Schutz der Daten) im Sinne der EuGH-Entscheidung (vgl. EuGH, Urteil vom 16.7.2020, Az. C-311/18) notwendig seien.

Das EuGH-Urteil

In dem oben erwähnten Urteil hatte der EuGH das “EU-US-Privacy-Shield” im Juli 2020 für unwirksam erklärt. Auf diese Rechtsgrundlage können daher Datenübertragungen in die USA nicht mehr gestützt werden. Ein Großteil der US-Unternehmen, wie auch Mailchimp, berufen sich seitdem auf die sogenannten “Standardvertragsklauseln”. Der EuGH hat in seiner Begründung zwar bestätigt, dass die Standardvertragsklauseln weiterhin wirksam und als Rechtsgrundlage denkbar sind. Die Voraussetzung dafür sei jedoch, dass der US-Dienstleister durch zusätzliche Maßnahmen sicherstellt, dass die Daten auch und besonders vor dem Zugriff durch US-Sicherheitsbehörden geschützt werden. In der Praxis ist dies jedoch ein erheblicher Unsicherheitsfaktor für europäische Unternehmen, die Newsletter-Mailing betreiben. Einige US-Firmen verwenden seitdem europäische Serverstandorte oder eine verschlüsselte Datenübertragung. Die US-Firmen geben allerdings nur äußerst ungern Auskunft über die zusätzlichen Schutzmaßnahmen, sodass man kaum abschließend beurteilen kann, ob die Maßnahmen wirklich ausreichend sind.

Konsequenz: Dienstleister wechseln

Europäische Mailchimp-Nutzer sollten nun schnellstmöglich abklären, welche Daten an Mailchimp (oder andere US-Dienstleister) übermittelt werden. Sind es nur E-Mail-Adressen oder auch sensiblere Daten wie Namen, Geburtsdaten etc.? Werden die Tracking-Funktionen von Mailchimp genutzt? Werden zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz der Daten bereitgestellt? Wie sieht es mit den Kosten für eine Umstellung auf einen EU-Dienstleister aus? Eine passende europäische Alternative zu Mailchimp & Co wäre z.B. der deutsche Anbieter Campaign.Plus (www.campaign.plus). Dieser auf E-Commerce und Einzelhandel spezialisierte Dienstleister bietet Hosting und Datenverarbeitung ausschließlich in Deutschland. Mit der bequemen “Easy-Move-Funktion” können die Daten aus einem Mailchimp-Account mit nur wenigen Klicks migriert werden – ein umständlicher Export und Import der Daten “per Hand” erübrigt sich. Bei diesem Newsletter-Tool wird somit völlige Rechtssicherheit ohne funktionelle Abstriche geboten.

Autor: Max Klinger, CEO campaign.plus

Die Garantie – Chance für den Handel

Obwohl von stetiger Bedeutung für Verkäufer und Käufer bei alltäglichen Geschäften, werden Gewährleistung und Garantie oft miteinander verwechselt.

Dabei sind die beiden Konzepte des Verbraucherschutzes meist klar voneinander abgegrenzt und unterscheiden sich in Aufbau und Bedeutung. So ist der Verkäufer gegenüber privaten Endverbrauchern gesetzlich dazu verpflichtet, eine Gewährleistung von 24 Monaten bei Neu- und mindestens 12 Monaten bei Gebrauchtwaren einzuräumen.

Wenn bereits zum Zeitpunkt des Erwerbs ein Mangel (definiert durch §§ 434, 435 des BGB) bestanden hat, wird dieser von der Gewährleistung abgedeckt und der Verkäufer haftet, wenn er für den Mangel verantwortlich ist. Ist eine Ware beschädigt, muss sie stets bei demjenigen Händler reklamiert werden, welcher sie zum Verkauf angeboten hat. Die Gewährleistungsrechte können nicht bei dem Hersteller des Produktes eingefordert werden.

Ganz anders ist es bei der Garantie. Eine Garantie ist ein freiwilliges Konzept des Verkäufers, welches neben der gesetzlichen Gewährleistung besteht und über den Kaufvertrag hinaus geht. Es ist vor allem nützlich, um das Vertrauen der Kunden in ein Unternehmen und dessen Produkte zu verstärken.

Dabei verpflichtete sich der Garantiegeber zu einem festgelegten Handeln in einem bestimmten Fall. Da die Bezeichnung einer Garantie nicht an festgelegte Regeln gebunden ist, gibt es zahlreiche Variationen, von denen die meisten zu den Beschaffenheits- und Haltbarkeitsgarantien zählen. Zu den wohl bekanntesten Beispielen gehören dabei: die Preisgarantie, welche dem Kunden die Rücknahme des Artikels oder eine Preisangleichung garantiert, wenn die Konkurrenz billiger verkauft, eine Haltbarkeitsgarantie von X Jahren, deren Umfang von Verkäufer bestimmt wird oder auch die Zufriedenheitsgarantie, welche dem Kunden ein befristetes Rückgaberecht bei Unzufriedenheit zusagt. Im Gegensatz zur Gewährleistung ist es bei der Garantie auch nicht ausschlaggebend, ob der Mangel bereits zum Zeitpunkt des Verkaufes bestand, oder erst während der Nutzung durch den Kunden entstanden ist. Wichtig ist, dass der Verkäufer die Garantiewerbung den Vorschriften entsprechend formuliert und präsentiert. So muss eine Garantieerklärung nach § 443 des BGB einfach und gut verständlich aufgebaut werden, um den Verbraucher vor Täuschungen entstanden durch unverständliche oder lückenhafte Formulierungen zu schützen. Auch auf den Satzbau muss der Händler achten.

So sind zu lange Texte sowie Schachtelformulierungen zu vermeiden und Fachbegriffe sollten nur in einem gewissen Rahmen verwendet werden bei welchem klar ist, dass der Kunde alle Formulierungen auch verstehen kann. Des Weiteren ist klar festgelegt, welche Informationen eine Garantieerklärung enthalten muss, damit der Händler nicht abgemahnt werden kann. Die Dauer des Garantieschutzes sowie der räumliche Geltungsbereich müssen dem Käufer dargelegt werden. Dazu gehören sowohl die Länge der Frist als auch der Fristbeginn.

Neben dem Namen und der Anschrift des Garantiegebers muss deutlich formuliert werden, welche Angaben für die Geltendmachung der Garantie, wie etwa ein Formular oder das Kaufdatum, erforderlich sind. Zuletzt muss der Verkäufer auf die gesetzlichen Rechte des Käufers und die Tatsache, dass jene durch die Garantie nicht eingeschränkt werden hinweisen. Bei online verkauften Artikeln wird empfohlen, die Garantiebedingung geradewegs in der Artikelbeschreibung und im direkten Zusammenhang mit der Garantieangabe zu setzten oder einen Hinweis anzubringen, welcher noch auf derselben Seite alle Informationen erläutert.

Wenn vom Hersteller bereits eine Garantie für das Produkt einräumt, kann der Händler abgemahnt werden, wenn er den Käufer nicht über diese Informiert (§ 312d Abs. 1 in Verbindung mit Art. 246a § 1 Abs. 1 S. 1 Nr. 9 EGBGB). Es ist zu resümieren, dass eine rechtlich abgesicherte Garantie zusätzlich zur Gewährleistung ein profitabler Weg sein kann, neue Kunden anzusprechen und sie für das Produkt oder den Hersteller zu begeistern. Es kann auch ein Alleinstellungsmerkmal sein, wenn andere Händler für das beworbene Produkt eben keine zusätzliche Garantie anbieten. Damit eine freiwillige Garantie aber nicht zur Kostenfalle für den Händler wird, muss eine Garantieerklärung in Idealfall mit anwaltlicher Hilfe verfasst werden, um benannte gesetzliche Hürden zu meistern. (Autorin: Annalena Metz)

Hierfür steht euch Rechtsanwalt Euskirchen zur Verfügung.

Wie Sie als eBay-Seller und eBay-Entwickler ihre Accounts überwachen können

Das Thema ist sowohl für Entwickler, die für eBay-Kunden arbeiten interessant, als auch für Sie als Seller selbst. Ich versuche beiden Seiten die Vorteile der eBay-APIs zu zeigen. Falls Sie, lieber Leser, zufällig ein PHP-Entwickler sein sollten, gestattet Sie mir den Hinweis, daß Sie in meinem Github-Account viele nützliche Pakete rund um eBay finden werden.

Falls Sie, lieber Leser, ein eBay-Seller sein sollten und keine Ahnung vom Programmieren haben, macht nichts, lesen Sie trotzdem weiter, so erfahren Sie wenigstens, was Sie alles überwachen können, sofern Sie einen Entwickler zu Hand haben.

Bevor wir ins Detail gehen, könnte jemand anmerken: Wieso? Wieso sollte ich das hier lesen, es gibt doch das eBay-Cockpit bzw. mein eBay-Dashboard, welches mir alle relevanten Informationen auf einen Blick zeigt. Grundsätzlich: Ja, das stimmt 🙂 Aber, das ist auch schon alles. Das einloggen bei eBay und das bloße Prüfen mit den eigenen Augen ist halt ein rein manueller Vorgang, begleitet durch die üblichen menschlichen Fehler, die jemand in diesem Zahlengewirr machen kann. Hinzu kommt: eBay entscheidet für Sie, was kritisch ist, was nicht kritisch ist, welche “Ziele” relevant sind und welche nicht. Und noch viel wichtiger: Es gibt keine Notifications, zumindest keine individuellen.

Übrigens, haben Sie bemerkt, daß der Titel dieses Textes sagt: “Wie Sie Ihre Accounts”…. also plural, es geht um mehrere Accounts. Da fängt die Sache nämlich an interessant zu werden.

Es ist nichts neues, große Seller (vielleicht gehören Sie dazu) haben mehrere eBay-Accounts, vielleicht um mehere Länder zu bedienen, zwischen Marken zu differenzieren oder um unterschiedliche Preis-Politiken zu fahren, da gibt es viele gute Gründe. Je mehr eBay-Accounts Sie haben, desto schwieriger wird es, den Überblick zu behalten.

Ich würde mein letztes Hemd verwetten: Es gibt je menge Seller, die eine tägliche oder wöchentliche Routine haben, welche darin besteht, sich bei eBay einzuloggen, copy&paste zu machen und ihre Daten in ein Excel-Sheet kopieren. Wow, was für ein eintöniger Vorgang.

Jetzt stellen Sie sich mal vor, wie aufregend das sein muß, wenn Sie 5 oder mehr Accounts haben 🙂

Zahlen bedeuten Geld, wenn Ihre Reputation sinkt, die negativen Bewertungen nach oben gehen, Ihr Seller-Status sink, all dies bedeutet: Sie verlieren Geld!

Sofern Sie also nicht selber derjenige sind, der dieses aufregende “copy&paste” machen darf: Wollen Sie solch wichtige Zahlen einem Menschen überlassen, der schnell mal Fehler beim Kopieren machen kann? Der schnell mal übersehen kann, dass gewisse Werte und Zahlen “nicht okay” sind und vergisst, Sie zu informieren ?

Wäre es nicht besser, Sie selbst legen ihre eigenen Standards, Ziele und Grenzen fest und werden dann automatisch informiert, wenn diese von Ihren Vorgaben abweichen? Die Frage war natürlich rhetorisch. Natürlich ist es besser, es so zu machen.

Lassen Sie uns also einen Blick auf die eBay-APIs werfen und schauen, welche Möglichkeiten wir haben, welche Daten und Zahlen wir abrufen und überwachen können. Ich versuche nicht zu sehr ins Detail zu gehen, da jede API für sich eine Geschichte Wert ist.

Der Umsatz

Das Wichtigste, keine Frage: Geld!
Das eBay-Cockpit zeigt uns den Umsatz der letzten 31 Tage.
Den Umsatz sollten Sie eigentlich mit Hilfe Ihrer existieren Tools auslesen können,z.B. Ihre Buchhaltungs-Software (SAP) oder aus Ihrem Multi-Channel-Tool, wovon es ja zahlreiche gibt.

Sofern Sie dies jedoch alles nicht haben oder nicht in einer Form, die Ihnen genug Auswertungsmöglichkeiten liefert, werfen wir einen Blick auf die eBay APIs:

Um die Bestellungen auszulesen, bietet uns eBay hier mindestens 2 verschiede APIs an:

  • die gute alte Trading API mit GetOrders (XML/SOAP)
  • die “neue” Fulfillment API (diese ist Teil der Sell API) mit getOrders (REST)

Die Trading-API ist älter, bietet jedoch mehr Details, weswegen ich diese API der neueren bevorzuge. Die neuen REST APIs befinden sich teilweise noch im Beta-Status, bei der Trading-API ist daher mit weniger zukünftigen Anpssungen zu rechnen.

Mit diesen Abfragen können Sie also die Bestellungen der letzten 30 Tage filtern, länger kann man leider nicht zurückblicken. Jedoch haben Sie hier wirklich alle Informationen zu jeder einzelnen Bestellung. Statt also nur den Umsatz zu ermitteln, können Sie hier auch Stornos abziehen oder Gruppierungen jeglicher Art vornehmen. 

Der heilige Gral, der silberne Stern bedeutet: 1,000,000 Bewertungen

Feedback

Ein erfahrener Seller weiß sehr genau, wie wichtig Kunden-Feedback ist. Noch besser weiß er, was eBay-Feedback im speziellen bedeutet und welche Auswirkungen dieses auf seinen Account und seinen Verdienst bzw. Ausgaben haben.

Wer sich damit noch nie so richtig beschäftigt hat, sollte mal einen Blick in die Beschreibung der “Servicestatus und Mindeststandards” werfen.

Da die Feedback-API von eBay veraltet ist, gehe ich darauf nicht weiter ein. Schauen wir uns an, was derzeit aktuell existiert.

getFeedback liefert nicht das Käufer-Feedback als Text, sondern die Anzahl von:

  • positiven Bewertungen
  • neutralen Bewertungen
  • negativen Bewertungen
  • zurückgezogenen Bewertungen

und dem “SellerRatingSummaryArray” mit den Bewertungspunkten, aufgeteilt in:

  • ItemAsDescribed
  • Communication
  • ShippingTime
  • ShippingAndHandlingCharges

und dies nochmal unterteilt auf verschiedene Zeiträume. Diese Werte sollte man in jedem Fall im Auge behalten, schließlich sagt dies einiges über Sie als Verkäufer aus.

Aktuell scheint es keinen passenden Ersatz für die Feedback-API zu geben, wer jedoch das Feedback der Kunden als Text sammeln und auswerten möchte, kann wie bereits erwähnt die “eBay-Platform-Notifications” benutzen. Das Prinzip ist recht simpel: Wenn etwas passiert, informiert eBay Sie aktiv. Entweder, per XML an eine von Ihnen hinterlegte URL
oder per E-Mail. Sie können selbst bestimmen, zu welchen “Events” Sie benachrichtigt werden möchte. Es gibt verschiedene Events zum Thema Feedback.

Unabhängig von Feedback im speziellen, sind Platform-Notifications eine sehr spannende Informationsquelle, weil Sie im Gegensatz zu allen anderen APIs, wo Sie eine Anfrage stellen – hier, eBay selbst die Partei ist, welche Sie ungefragt (nahezu in Echtzeit) über jegliche Vorgänge (Events) informiert.

Ein kurzes Beispiel dazu: Statt alle 5 Minuten “getOrders” zu machen, um zu prüfen, ob es neue Bestellungen gibt, welche Sie importieren können, könnten Sie auch einfach darauf warten, dass eBay Ihnen mitteilt, wenn jemand etwas gekauft hat – Sie sind also “passiv”
statt “aktiv”.

ABER, und das ist ein großes “aber”: Wenn Sie diese Notifications nicht richtig verarbeiten oder welche verpassen, DANN sieht es schlecht aus. eBay versucht zwar wiederholt diese abzuliefern, wenn Ihr System jedoch überlastet ist und nicht schnell genug den Empfang quittiert, ist diese Notifcation weg – für immer. Meine Erfahrung hat gezeigt, man sollte sich nie ausschließlich auf diese Notifications verlassen. Sie stellen eine gute Ergänzung dar, sollten aber eher als Fail-Over benutzt werden oder genau dann, wenn Echtzeit eine wichtige Rolle spielt.

In Bezug auf “Kunden-Feedback” ist dennoch eine gute Quelle, weil ich eben den kompletten Text der Bewertung bekomme, in (nahezu) Echtzeit – diese kann ich dann sofort auswerten und ggf. an den Support weiterleiten, zb via Slack an das entsprechende Team.
Zeit ist Geld, je eher ich mich um unzufriedene Kunden kümmere, desto eher besteht die Chance, daß eine negative Bewertung ggf. zurückgezogen wird.

Kunden haben 10 Tage Zeit ihr Bewertung zu ändern oder zu löschen.
Je eher Sie, lieber Seller, reagieren, desto besser.

An dieser Stelle möchte Ich dem Entwickler noch etwas aus Erfahrung sagen, der Seller kann diesen Part gerne überspringen:

Wie ich aus erster Hand von großen e-commerce Platformen weiß, welche ich auf diversen eBay Treffen kennengelernt habe, werden diese eBay-Platform-Notifications gar nicht so oft genutzt, wie man denkt. Man muß beachten, wenn ich ein großer Seller bin und – wieso auch immer – für jedes ReviseItem (ein Update eines meiner Listings) eine Notification bekomme, dann muss mein System auch in der Lage sein, mehrere hundert Anfragen parallel beanworten zu können – und zwar sehr performant, ohne irgendwelche Verzögerungen. Diese Infrastruktur hat nicht jeder und möchte vielleicht auch nicht jeder. Der Aufbau und die Wartung solch einer Struktur ist nicht ganz ohne. Ich selbst nutze Jahre lang nodejs und MongoDB, ein Dream-Team, jedoch kommen auch diese beide an Ihre grenzen, wenn eBay Sie mit mehrere tausende Notifications beballert.
Da geht schonmal was verloren, nicht schön.

ABER, gut das die Amazon Websrvices (AWS) gibt. Seit einiger Zeit schon haben diese Services (S3, Lambda, Cloudfront, API Gateway, DynamoDB) mein nodejs+mongo abgelößt und ich bin begeistert und erschrocken zugleich, wie unglaublich performant das ganze funktioniert. Das Beste: Es kostet fast nichts! Mit AWS ist man den ganzen haus eigenen Streß los, kann beliebig weit skalieren und selbst tausende parellele Notifications sind kein Problem mehr, man muss es nur entsprechend konfigurieren. Der Wechsel zu AWS war ein absoluter Befreiungsschlag, ich kann es jedem nur empfehlen.

Zurück zur eBay-API :)Kommen wir zu den nächsten Punkten, welche wir überwachen können:

ITEM_NOT_AS

Mit Hilfe der Anaytics-API (welche Teil der Seller-API ist) und dem call “getCustomerServiceMetric” können Sie überwachen, wie gut:

  • Ihre Artikelbeschreibungungen sind
  • Ihr Versand funktioniert

Im eBay-Englisch: “ITEM_NOT_AS_DESCRIBED” und “ITEM_NOT_RECEIVED”.
Die API liefert Ihnen prozentuale Werte basierend auf der Anzahl der Käufe.

Im Gegensatz zu vielen anderen Abfragen, können Sie hier keine Einschränkung bzw. Filter benutzen. Es gibt gewisse Metriken, welche eBay monatlich evauliert, die Werte aus diesen Abfragen gehören dazu, d.h. Sie können entweder den letzten Zeitraum (Monat) abfragen, dieser wird “CURRENT” genannt, oder Sie fragen den aktuellen Zeitraum ab, d.h. Sie bekommen die Werte, die eBay ermitteln würde, wenn Ihr Account genau jetzt evauliert werden “würde”. Sie bekommen somit einen “vorläufigen” Wert, der Finale wird jeden Monat am 20. Tag ermittelt.

Hier noch die Definifion von eBay für das besagte “CURRENT” und “PROJECTED”:

CURRENT — A monthly evaluation that occurs on the 20th of every month.

PROJECTED — A daily evaluation that provides a projection of how the seller is currently performing with regards to the upcoming evaluation period.

Für Ihre täglichen Checks sollten sie also immer “PROJECTED” wählen.

PowerSellerStatus

Um Ihren PowerSeller-Status zu überwachen, gibt es in der “Trading-API” den call “GetSellerDashboard”. Auch diese Abfrage hat keine Filter und spiegelt nur den Status für ein bestimmtes Zeitfenster wieder. z.B. 30 Tage oder 365 Tage rückblickend. Neben den Status:

  • Excellent
  • Good
  • Poor
  • Unacceptable
  • VeryPoor

Können Sie auch “Alerts” vom Typ “StrongWarning” und “Warning” überwachen, welche in der Antwort mitgeliefert werden.

Ihr Seller Level

Was genau ist mit “Level” gemeint? Wir sprechen hier über die gefürchteten “Ratings”, basierend auf Käufe innerhalb eines bestimmten Zeitfensters. Ähnlich wie “getCustomerServiceMetric” gibt es auch hier nur die Unterscheidung zwischen “CURRENT” und “PROJECTED”, d.h. Sie fragen entweder den letzten Zeitraum ab, in dem eBay Ihren Account bewertet hat, oder den aktuellen, was aber nur ein “vorläufiges” Ergebnis darstellt.

Auch hier hilft uns wieder die Analytics-API mit dem Call “findSellerStandardsProfiles”.

Wir bekommen hier verschiedene “Ratings” und auch das “Level”:

  • TOP_RATED
  • ABOVE_STANDARD
  • BELOW_STANDARD

Ich brauche nicht zu erwähnen, daß Sie dies natürlich besonders im Auge behalten sollten.

Diese Abfrage liefert unterschiedliche Metriken, wie z.B. “DEFECTIVE_TRANSACTION_RATE” mit der Kurzbeschreibung “Transaction defect rate” oder “MIN_GMV” mit “Sales Amount”.

Diese Metriken sehen Sie auch in Ihrem Dashboard:

In der linken unteren Ecke sehen wir, wann eBay uns das nächste mal bewertet.

Wichtig zu erwähnen wäre, bei diesem Call: Die Metriken sind unterteilt nach “Programs”,

z.B. “PROGRAM_DE” oder “PROGRAM_UK”. Damit ist die Verkaufs-Platform gemeint. Es gibt auch ein “PROGRAM_GLOBAL”, jedoch darf man sich hier nicht verwirren lassen,dies ist NICHT die Summe aller Werte aus allen “Programs”, sondern stell nur einen Platzhalter für alle anderen Verkaufsplattformen dar, welche nicht explizit unterschieden werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt unterscheidet eBay nur zwischen: DE, UK und US. Alles andere dürfte sich dann kumuliert in “GLOBAL” wiederfinden.

Ist das alles?

Natürlich nicht. Das eBay-API-Universum ist groß, riesig groß. Es gibt noch viele weitere APIs und um so mehr Abfragen, welche unzählige Informationen liefern, die man überwachen kann. Wie jedoch anfangs erklärt, wollte ich jetzt nicht zu tief gehen und nur einen groben Überblick der Daten vermitteln, welche wir aus dem eBay-Dashboard/Cockpit kennen.

Und wie war das jetzt mit dem schönen großen TV auf dem ich mein cooles Dashboard rund um die Uhr bestaunen kann?

Klar, darauf haben Sie doch jetzt gewartet oder? 😉
Aber bitte sehen Sie es mir nach, daß Ich diese Baustelle kurz halte, denn dazu ließe sich mindestens ein genauso langer Artikel schreiben.

Das Zauberwort heißt: METABASE. Vor kurzem bin ich erneut über diese fantastische Open-Source Software gestolpert und schaute mir an, welche Entwicklung seit meinem letzten Besuch vor ein paar Jahren stattgefunden hat. Und ich kann ehrfürchtig sagen: Mich hat es auch den Socken gehauen!
Es ist unbeschreiblich, wie einfach sich die schönsten Graphen zaubern lassen.

Natürlich müssen die hier erwähnen eBay-Daten in einer Datenbank verfügbar sein, damit Metabase darauf zugreifen kann.

Sie haben die Möglichkeit unterschiedliche Datenbank als Datenquelle einzurichten, wie z.B. das beliebte MySQL. Aus technischer Sicht sollte man natürlich nur “read-only” Datenbank-User benutzen, schließlich wollen wir “nur lesen” und keine Daten verändern.

Sofern Sie einen Datenbank-Slave haben, bietet es sich an, diesen für Abfragen zu benutzen, damit die Haupt-Datenbank nicht unnötig unter den Abfragen leiden muß.

Schauen wir uns ein Beispiel an:

Stellen wir uns einmal Ihre Tabelle vor, in dem Ihre Bestellungen gespeichert werden. Wir gehen davon aus, das wir mindestens folgende Felder haben:

  • ebay_account_name
  • order_date
  • order_tatal_amount (brutto gesamt)

Mit nur diesen 3 Werten, können wir einen Graph wie diesen zaubern: Jede Nummer repräsentiert einen Ihrer eBay Accounts und die Verkäufe der letzten 30 Tage

In Metabase sprechen wir von “Fragen”, der Techniker sagt hierzu: SQL-Queries. Um also den oben gezeigten Kuchen zu backen, brauchen wir:

  • einen Filter auf “order_date” (hier wählen Sie: “die letzten 30 Tage”)
  • eine “Zusammenfassung” mittels “ebay_account_name”
  • eine neue virtuelle Spalte: “Summe auf “order_total_amount”

Was Metabase im Hintergrund tut, ist recht simpel, hier am Beispiel von MySQL:

SELECT `order`.`ebay_account_name` AS `nameebay_account_name`, count(*) AS `count`, sum(`order`.`total_order_amount`) AS `sum`

FROM `order`

WHERE (date(`order`.`order_date`) BETWEEN date(date_add(now(), INTERVAL -30 day))

AND date(now()))

GROUP BY `order`.`ebay_account_name`

ORDER BY `order`.`ebay_account_name` ASC

Sie bekommen eine einfache Tabelle, klicken einfach auf “Visualisierung” und haben dann eine nette Auswahl an Darstellungsmöglichkeiten:

Das beste an der ganzen Sache: Metabase ist kostenlos und Open-Source!

Für die Techniker unter euch: Sofern Docker kein Fremdwort für euch ist, bekommt Ihr Metabase in spätestens 10 Minuten voll einsatzfähig zum laufen!

Der Metabase-Desktop ist extrem simpel und einfach gestaltet, sehr intuitiv und einfach zu bedienen. Selbst “nicht Entwickler” verstehen es sehr schnell und haben somit die Möglichkeit, auf Daten-Jagd zu gehen und endlich Transparenz in Euer Unternehmen zu bringen. Wenn der Techniker z.B. jemanden aus der Buchhaltung die Tabellen und Felder kurz erklärt, wird diese Person nach ganz kurzer Zeit selbst in der Lage sein, die wildesten Abfragen zu machen und schöne Graphen zu zaubern. Der eine oder andere mag sich vor Transparenz fürchten, vielleicht tauchen super alte Altlasten oder Misstände auf, die sich erst zeigen, wenn mal ein Nicht-Techniker einen Blick auf die sonst versteckten Daten wirft. So oder so: Habt keine Angst, es kann am Ende nur zu einer positiven Veränderung führen, wenn sich der Nebel verzieht 🙂

Als wenn das nicht alles wäre: Metabase hat bereits die s.g. “Alerts” integriert, z.B. via E-Mail oder Slack. Für jeden Balken-Graphen (ja, es funktioniert nur bei bestimmten Graphen) können Sie eine “Ziellinie” definiert. Ist diese gesetzt, können Sie sich benachrichtigen lassen, wenn diese Linie über- oder unterschritten wird. 

Wie genial ist das denn bitte?!

Basierend auf den Metriken, die ich hier im Zusammenhang mit eBay erwähnt habe, können Sie lieber Seller, ohne Hilfe eines Entwicklers, sich z.B. einen Alert schicken lassen, sobald einer Ihrer Accounts mehr als 3 nagtive Bewertungen kassiert hat. Natürlich immer unter der Vorraussetzung, daß alle Daten in einer Datenbank gespeichert werden, die Metabase unterstützt.

Und hier sind wir wieder am Anfang, wo ich versucht haben zu erklären: SIE sollten entscheiden was wichtig für SIE ist – und nicht eBay. SIE entscheiden, was für IHR Business wichtig ist, worauf SIE achten möchten, wo IHRE Grenzen liegen und WANN SIE reagieren möchten. Wann ist ein Wert außerhalb IHRER Norm und nicht erst, wenn eBay meckert.

Am Ende des Tages haben wir also ein cooles Dashboard mit vielen schönen Zahlen und Graphen und Alerts. Jetzt wird´s noch “cooler”: Wir aktivieren den Vollbild-Modus

und aktivieren den Nacht-Modus

und zum Schluß aktivieren wir noch die “automatische Aktualisierung”, 

das ganze zeigen wir dann auf einem TV oder großen Bildschirm an:

Das sieht nicht nur fantastisch aus, sondern bringt auch – für viele – ungewohnte Transparenz ins Unternehmen. Der eine oder andere Chef wird sehr wahrscheinlich bedenken haben, diese Transparenz mit seinen Mitarbeitern zu teilen, aber das sollte man sich nochmal gut überlegen. Viele Augen sehen mehr, viel mehr! Zudem kann so ein Dashboard auch gute, kritische und konstruktive Diskussionen innerhalb des eigenen Unternehmens anregen. Und jede Kritik ist kostbar! Lieber Seller, keine Angst, nutzen Sie dieses fantastische kostenlose Tool, es lohnt sich!

Bitte nicht vergessen: Wenn wir über große Plattformen und APIs sprechen: Nichts ist für die Ewigkeit. Manche hier erwähnten APIs sind zum Zeitpunkt dieses Artikels BETA. Das heißt, Wochen oder Monate später könnte sich das Eine oder Andere bereits geändert haben oder existiert nicht mehr, weil es durch etwas Neues ersetzt wurde. Aus meiner 15 jährigen Erfahrung als eBay-Entwickler kann ich ruhigen Gewissens sagen: Machen Sie sich keine Sorgen. Es wird zukünftig eher mehr als weniger Möglichkeiten geben, Daten zu sammeln und zu überwachen. eBay hat allzu gut verstanden, daß Entwickler moderne APIs brauchen, weswegen auch die neuen REST-APIs entstanden sind.

Sofern das alles hier nicht komplett langweilig für Sie war, können Sie mir gerne auf Github oder Twitter folgen 😉 Euer Michael Bladowski

Über mich

Hallo, mein Name ist Michael Bladowski, ich lebe in Bayern, nähe Regensburg. 1999 habe ich mich schon während der Schulzeit selbstständig gemacht und PCs verkauft. Kurz darauf hat es mich nach Regensburg verschlagen, wo ich fast 6 Jahre für einen Internet-Domain-Service-Provider gerarbeitet habe. Danach, wieder auf eigenen Füßen, arbeite ich bis heute für unterschiedliche Firmen und helfe im Bereich E-Commerce, API-Entwicklung und Automatisierung. Seit über 15 Jahren arbeite ich als eBay-Entwickler und Schule Unternehmen in der modernen Kommunikation (z.B. Slack) und helfe als DevOp beim optimieren von Prozessen. Mein Leitsatz lautet: Programmieren können viele, Probleme lösen nur wenige 😉

Tag 5 der idealo Web-Konferenz: Nachhaltigkeit und Produktdatenqualität

Der vorletzte Tag der idealo Web-Konferenz steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und der Produktdatenqualität.

Agenda Tag 5

10 Uhr: Sönke Burkert, Hilfswerft

Nachhaltigkeit für höhere Margen & strategische Wettbewerbsvorteile in der Post-Corona-Ära

Sustainability ist heute wichtiger denn je. Dass sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Onlinehandel keineswegs ausschließen müssen, wird euch Sönke ab 10 Uhr beweisen.

  • Warum sollte man sich als Händler überhaupt mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen?
  • Ist das nicht nur was für Ökolatschen und Bio-Freaks?
  • Was ist der erste Schritt in Richtung nachhaltigeres Handeln und wie schaffe ich das nicht nur kosteneffizient, sondern vor allem auch gewinnbringend umzusetzen?
  • Sind Konsumenten ernsthaft bereit für Nachhaltigkeit einen Aufpreis zu zahlen?

16:00 Uhr: Benjamin Schulz, Loadbee

Covid19 und die Bedeutung von Rich Data. So überlebenswichtig sind hochwertige Produktinformationen für Onlinehändler.

58 Prozent weniger Kaufabbrüche durch qualitative Produktdaten – wie geht das? Benjamin zeigt es euch! Ab 16 Uhr ist die idealo Web-Konferenz euer “Place to be”.

  • Was genau fällt alles unter den Begriff Rich Data und reicht einfach nur ein Produktbild aus?
  • Wie viel Umsatz lasse ich liegen, wenn meine Produktinformationen von schlechter Qualität sind?
  • Habe ich als Händler mehr Arbeit, wenn ich diese ganzen Daten einpflegen muss und woher bekomme ich diese? 
  • Sind vollautomatisierte Daten nicht sehr fehleranfällig?

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Tag 4 der idealo Web-Konferenz: Marketing- und Vertriebskanäle in Coronazeiten

Vertrauen, Vermarkten und Verkaufen – Um diese drei Erfolgsgaranten geht es am vierten Tag der idealo Web-Konferenz.

Agenda Tag 4

10 Uhr: Carsten Mesecke-von Rheinbaben, Channel Pilot Solutions: Vertriebskanäle effektiv als Rettungspaket in Zeiten der Coronakrise nutzen!

Carsten verrät euch, auf welche Vertriebskanäle ihr euch aktuell fokussieren solltet.

  • Wo halten sich gelangweilte Kunden aktuell auf und wie kann man sie dort mit den eigenen Produkten erreichen?
  • Welchen Einfluss haben Produktdaten auf Algorithmen von Google Shopping, Amazon, idealo & Co.?
  • Wie schaffe ich es, keine Klicks und/oder Geld zu verschwenden?

14:00 Uhr: Philipp Bethge, Ladenzeile

3 Kernerfolgsfaktoren für die Nutzung von Chancen durch “Corona-Online-Marketing”

Warum ihr mit euren Marketing-Maßnahmen jetzt “schnell sein” solltet und welche Werbemaßnahmen sich wirklich lohnen, wird euch ab 14 Uhr Philipp erklären. 

  • Wieso ist ein offensives Mindset in der aktuellen Situation von Vorteil?
  • Welche Online-Marketing-Kanäle rentieren sich gerade am meisten? 
  • Wo sollte ich am stärksten investieren? 
  • Über welche Kanäle hole ich die Leute ab?
  • Wie gewinne ich am effektivsten Offline-Marktanteile?

16:00 Uhr: Britta Kristin Böhle, Trusted Shops

Mehr Trust – mehr Conversions: Mehr Umsatz durch Vertrauensmarketing

Nur mit dem Vertrauen der Kunden, könnt ihr im Onlinehandel wirklich erfolgreich sein. Kaum einer weiß das besser als die Kolleg*innen von Trusted Shops.

  • Was kann ich tun, um Kunden ein sicheres Einkaufsgefühl zu geben?
  • Was haben Gütesiegel, Studien, eine gute Rechtschreibung und diversifizierte Zahlungsarten gemeinsam?
  • Wie lange dauert es, bis Kunden auf meiner Website Vertrauen aufbauen?
  • Was tun Kunden, um sich vor Online-Sicherheitsproblemen zu schützen?

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eBay Bildersuche: KI & Menschen

Ein Teil unserer Mission innerhalb von Core AI bei eBay ist die Entwicklung von Computer-Vision-Modellen, die innovative und überzeugende Kundenerlebnisse ermöglichen. Aber wie können wir verschiedene visuelle Suchmodelle vergleichen und sagen, welches von ihnen besser funktioniert? In diesem Artikel wird eine Methode beschrieben, die dieses Problem direkt aus den Augen der Benutzer angeht.

Die Bildsuche ist eines unserer zentralen Produkte. Die Benutzererfahrung hat sich von der textuellen Suche zur visuellen Suche verlagert, bei der ein Benutzer entweder ein Live-Bild aufnehmen oder ein Bild von seinem Gerät auswählen kann.

Durch den Einsatz von faltenden neuronalen Netzen sind wir in der Lage, Bilder zu verarbeiten und dann ähnliche Live-eBay-Angebote zu finden, die wir einem Benutzer vorschlagen können. Diese vorgeschlagenen Angebote werden auf der Grundlage ihrer Ähnlichkeit in eine Rangfolge gebracht und dann dem Benutzer angezeigt. Während wir diese Modelle trainieren, stehen wir vor der Herausforderung, ihre Leistungen zu bewerten. Wie können wir mehrere visuelle Suchmodelle vergleichen und sagen, welches von ihnen besser funktioniert?

Da unser Hauptziel darin besteht, überzeugende Kundenerlebnisse zu schaffen, wird in diesem Artikel eine Methode beschrieben, die dieses Problem direkt aus den Augen der Benutzer angeht.

Vorbereitung des Datensatzes für die Auswertung

Wir verwenden einen festen Satz von n nach dem Zufallsprinzip ausgewählten, vom Benutzer geladenen Bildern, die während dieser Auswertung als unsere Abfragebilder für beide Modelle dienen werden.

Diese Bilder waren nicht Teil des Schulungssets, das aus den aktiven Angeboten von eBay besteht, sondern spiegeln die wahren Bilder wider, die unsere Käufer bei der Suche nach eBay-Produkten verwenden. Für jede Suchanfrage (d.h. für ein Ankerbild) rufen wir ein Modell auf, erhalten die 10 besten Ergebnisse pro Ankerbild und sammeln dann 10Xn Bilder pro Modell, die für unseren Evaluationsdatensatz ausgegeben werden.

Hinzufügen des Menschen in die Schleife


Sobald wir den Auswertungsdatensatz haben, laden wir diese Bilder in FigureEight (d.h. Crowdflower) hoch, eine Crowd-Tagging-Plattform, die wir verwenden, um Antworten darauf zu sammeln, wie gut die Ausgabe eines Modells im Vergleich zum gegebenen Ankerbild ist (siehe Abbildung 1).

Da die Beurteilung von Bildern extrem subjektiv ist, haben wir uns entschieden, dynamische Beurteilungen einzubeziehen, um für jedes befragte Bildpaar einen Vertrauenswert zu ermitteln. Wir beginnen damit, dass wir drei Personen die gleiche Frage stellen und ihre Antworten überprüfen. Wenn sie alle die gleiche Antwort geben, behalten wir diese Antwort. Wenn sie unterschiedlich antworten, werden wir zwei weitere Personen (insgesamt bis zu fünf) befragen, um ein hohes Vertrauen in diese Antwort zu gewährleisten.

Unsere Evaluatoren werden während der Beantwortung dieser Fragen ebenfalls getestet. Es gibt Testfragen, die von unserem Team handverlesen werden und die jeder Evaluator durchlaufen muss, um sich als gültiger Etikettierer zu qualifizieren. Ihre Genauigkeit bei diesen Testfragen wird mit ihrem Vertrauenswert verknüpft. Sie müssen bei dem Test mindestens 70 % erreichen, um für diese Aufgabe akzeptiert zu werden. Zusätzlich zum Vortest gibt es über die gesamte Aufgabe verteilte Testfragen, die dazu führen könnten, dass ihr Vertrauenswert unter den von uns festgelegten Schwellenwert von 0,7 fällt, was zur Folge hätte, dass diese Kennzeichner von der Aufgabe entfernt würden.

Die Gesamtvertrauenspunktzahl für jede Antwort wird durch den Grad der Übereinstimmung zwischen den Kennzeichnern und dem ihnen zugewiesenen Vertrauensniveau berechnet.

Wenn zum Beispiel zwei Arten von Antworten für dieselbe Frage ausgewählt wurden, nehmen wir die Antwort, die insgesamt einen höheren Vertrauenswert hat. Es werden nur Fragen bewertet, die ein Vertrauen größer oder gleich 70 % haben (siehe Abbildung 2).

Berechnung der Gesamtpunktzahl pro Modell
Dieser Prozess wird durchgeführt, um für jedes der von uns evaluierten Modelle eine Punktzahl zu erhalten, so dass wir eine faire Bewertung zwischen den Modellen vornehmen und entscheiden können, welches von den Nutzern bevorzugt wird. Wir verwenden DCG (Discounted Cumulative Gain), das eine Standardmetrik für Ranglistenergebnisse ist (siehe Abbildung 3).

Die von uns verwendeten Gewichte sind in der folgenden Tabelle beschrieben.

Sobald wir alle Antworten aus der Menge haben, können wir der Formel die entsprechenden Zahlen zuweisen und die Gesamtpunktzahl für jedes Modell akkumulieren. Ein Modell mit einer höheren Punktzahl bedeutet ein Modell, das mehr relevante Suchergebnisse pro diesem 10Xn-Bewertungssatz lieferte und somit das ausgewählte Modell sein wird.

(Quelle: eBay Tech Blog von: Michal Romi, Michael Ebin and Chantal Acacio; Übersetzt mit deepl.com)

Tag 3 idealo Web-Konferenz: Payment, Umsatzeinbrüche in Coronazeiten

Von Katharina Fentem (idealo) | Am Montag ist Bergfest auf der idealo Webkonferenz. Am dritten Tag präsentieren sich Payment- und Einzelhandels-Experten mit wertvollen Insights zur Corona-Krise. Außerdem ist Gründerin Jennifer Behn als Interviewgast dabei, die aus erster Hand berichtet, wie sich ihr Unternehmen aktuell schlägt.  

Agenda Tag 3

10 Uhr: Niels Lohmann (VISA), Carsten Heerink (Klarna), Hella Fuhrmann (adyen), Ralf Krauß (idealo)

Payment-Experten-Panel: Worauf gilt es gerade jetzt beim Thema Payment zu achten?

  • Worauf müsst ihr gerade jetzt beim Thema Payment achten? 
  • Wie hat sich das Konsumentenverhalten in der Corona-Krise verändert? 
  • Ist der Kaufabschluss nun ein anderer?

Im Anschluss könnt ihr im Panel alle Fragen zum Thema Payment stellen, die euch jetzt unter den Nägeln brennen.

14:00 Uhr: Jennifer Behn, Kartenmacherei

Veränderungen als Chance nutzen: Der Weg der Kartenmacherei

  • Wie geht man damit um, wenn von jetzt auf gleich der eigene Umsatz in den Keller rast? ?
  • Warum die Krise auch Chancen mit sich bringt und welche das sind? ?
  • Welche Learnings kann man für eine mögliche zweite Corona-Welle mitnehmen? 

Die Kartenmacherei ist Anbieter von Grußkarten im Web. Das Kerngeschäft ist folglich eventbasiert. Die Verbote von Festen und Feierlichkeiten wirkte sich unmittelbar negativ auf den Umsatz des Unternehmens aus. Im Interview mit der Gründerin Jennifer Behn erfahrt ihr, wie sich die Kartenmacherei mutig durch die Krise kämpft. 

16:00 Uhr: Efe Acunaz, epages

Wie Händler ihr stationäres Geschäft digitalisieren: Wichtige Lektionen aus der Corona-Krise

  • Wie kann der Laden weiterlaufen, wenn der Laden geschlossen bleibt?
  • Wie kriegt ihr schnellstmöglich zusätzlichen Onlinetraffic?
  • Und wie könnt ihr die neuen Vorschriften umsetzen, wenn euer stationärer Shop wieder öffnen darf?

Efe Acunaz erklärt, wie Ladenbesitzer trotz Corona weiter verkaufen und ihre Kunden bedienen können.

Meldet euch hier kostenlos für Tag 3 der idealo Web-Konferenz an!

MVP was? Eine gute strategische Maßnahme mit operativer Geschwindigkeit!

Von Björn Jurich. Ich habe die Abkürzung ›MVP‹ in einer anderen Facebook-Gruppe entdeckt und fand das Thema nach der ersten Recherche doch ziemlich interessant. Unbewusst kann ich mich an einige eigene Projekte und Themen erinnern, wo diese Vorgehensweise stattfand.

Es ist ein Ansatz, der in der einen oder anderen Situation hilfreich sein kann, da ich hier viele Posts mit Fragen erlebe, die solch einer Methode Platz einräumen. Es ist keine dieser ›Quick & Rich‹-Verfahren, die in 99,9% ohnehin nicht funktionieren, sondern um seine Visionen, zu starten. So, wie es namhafte Marken vorgelebt haben. Aber beginnen wir von vorn.

Minimal Viable Produkt (MVP) ist ein ›minimal funktionstüchtiges Produkt‹, das grundlegendste Anforderungen erfüllt und entwickelt werden muss. Ein ›MVP‹ kann ein Artikel, eine Software, der Service aber auch ein Shop und sogar ein Markplatz sein. Die MVP-Methode stammt aus 2001 und wurde vom Unternehmer Frank Robinson ins Leben gerufen.

›Entwickeln, Messen, Lernen, Wiederholen‹ – so lautet die Devise!

Jeder kennt die Herausforderungen im Alltag Produkten, Software und Service zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Qualität und zu einem angemessenen Preis auf den Markt zu bringen. Viele sind oftmals darauf bedacht, das Beste vom Besten anzubieten und verlieren dadurch wertvolle Zeit, Geld und nicht selten auch den richtigen Moment.

Durch MVP erhalten wir nach kurzer Zeit Feedback durch Kennzahlen, Gespräche und Erfahrungsberichte von Kunden und Nutzern des Produkts. Durch sie können wir unsere nächsten Schritte planen oder auch uns bewusst werden, wenn wir auf das falsche Produkt setzen. Im letzteren Fall erspart und das eine Menge Zeit und Geld.

Transferieren wir das MVP auf eine oft gestellte Frage:

Onlineshop/Marktplätze -> Ist der Onlineshop/Marktplatz rentabel?

Das MVP ist in dem Fall der Onlineshop oder auch Marktplatz.

Ansatz: Man nehme ein Shop/Account mit den Mindestvoraussetzungen, liste Produkte ohne viel Schnickschnack und prüfe anhand der Kennzahlen (Traffic, Sales, etc.) dessen Wirtschaftlichkeit.

Nach 30 Tagen ist es dann (individuell) an der Zeit, ein Fazit zu ziehen. Ihr müsst entscheiden, ob ihr den Onlineshop/Marktplatz ausbauen oder euren Fokus dem Medium entziehen wollt.

Als klassisches Beispiel für ein MVP im Produktmanagement nehmen wir mal ein Taschenmesser. Zunächst gab es nur ein Messer, einen Korkenzieher oder Dosenöffner. Nach den ersten Feedbacks und Auswertungen kam dann eine Schere, Säge und Nadel hinzu.

Unterstützend können zeitgleich zusätzliche A/B-Tests, Befragungen, Marketingaktionen oder Umfragen stattfinden, um das ›Produkt‹ so gut wie möglich einzuschätzen.

Mein Fazit: Ich sehe diese Handhabung aus verschiedenen strategischen und operativen Perspektiven schlicht positiv. Zum einen bekommt man einen guten, auf Kennzahlen basierenden Eindruck, kann untermauerte Entscheidungen treffen und bleibt flexibel.

Wie ist eure Meinung?

Habt ihr aktuelle Beispiele oder diese Methode des MVP selbst schon aktiv angewandt?

Geiler Inhalt & für lau: idealo Webkonferenz 2020

Die Corona Krise trifft den weltweiten Handel hart. Stationäre Geschäfte bleiben geschlossen und Unternehmen erfahren neue Herausforderungen im Homeoffice. Laufkundschaft, Branchenmessen und Geschäftstermine bleiben aus. Um ein finanzielles Desaster oder gar eine Geschäftsaufgabe zu verhindern, gilt es für Händler nun, neue Wege zu beschreiten. Ein wichtiger Weg führt ins World Wide Web.

Der Onlinehandel boomt dieser Tage. Doch sind es vor allem die großen Akteure, die ihren Nutzen daraus ziehen. Die idealo Internet GmbH ist ein unabhängiges und transparentes Preisvergleichsportal, welches seit jeher auch kleinen und mittleren Onlineshops die Möglichkeit bietet, erfolgreich am Markt zu bestehen – so auch jetzt. Mit der ersten idealo Webkonferenz für Händler gibt idealo Händlern Hilfestellung in Zeiten von Corona. Vom 23. bis 30. April wartet das gänzlich digitale Event mit Vorträgen und Panel-Runden auf, die kostenlos konkrete Hilfestellungen und Maßnahmen zur Bewältigung Corona-bedingter Schwierigkeiten am Markt geben. 

Wie verändert sich aktuell das Konsumentenverhalten und die Nachfrage?

Wie löse ich aktuelle Herausforderungen in den Bereichen Logistik, Versand und Payment?

Worauf muss ich jetzt achten, um auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein?

Wie kann Social Media gerade jetzt helfen, die Krise zu überstehen?

Was sind konkrete Learnings für den stationären Handel in Punkto Digitalisierung? 

Die idealo Webkonferenz für Händler gibt Antworten auf diese und weitere Fragen. Branchenexperten unter anderem von der IFH Köln, diconium,Trustedshops, ChannelPilot sowie aus Verbänden wie dem Händlerbund und dem bevh werden in Vorträgen, Panel-Diskussionen und Interview-Runden auftreten. Das Kredo des Ganzen: Die Krise als Chance wahrnehmen!

PROGRAMMÜBERSICHT

DONNERSTAG, 23.04.2020

  • 10:00 Uhr: Anne Lisa Weinand, IFH Köln

#Handel_gegen_Corona: Konsumenten & Markt verstehen. Was in der Krise jetzt zu tun ist!

  • 14:00 Uhr: Michael Nitzsche, 4Sellers

Prozesseffizienz ist im E-Commerce kein Buzzword mehr: Warum uns die Krise nicht bremst, sondern voranbringt.

  • 16:00 Uhr: Cenk Bayraktar, Sendcloud

#COVID-19: Aktuelle Herausforderungen bzgl. Lieferung und Versand für Onlinehändler

FREITAG, 24.04.2020

  • 10 Uhr: Sandra May, Händlerbund

Rechtssicherheit in Zeiten von Corona? Der Händlerbund klärt auf

  • 15:00 Uhr: Frank Rehme, Zukunft des Einkaufens

Neue Verkaufskanäle: Wie man durch Social Media seine Kunden für sich begeistern kann!

MONTAG, 27.04.2020

  • 10 Uhr: Niels Lohmann (VISA), Carsten Heerink (Klarna), Hella Fuhrmann (adyen), Ralf Krauß (idealo)

Payment-Experten-Panel: Worauf gilt es gerade jetzt beim Thema Payment zu achten?

  • 14:00 Uhr: Jennifer Behn, Kartenmacherei

Veränderungen als Chance nutzen: Der Weg der Kartenmacherei

  • 16:00 Uhr: Efe Acunaz, epages

Wie Händler ihr stationäres Geschäft digitalisieren: Wichtige Lektionen aus der Corona-Krise

DIENSTAG, 28.04.2020

  • 10:00 Uhr: Carsten Mesecke-von Rheinbaben, Channel Pilot

Vertriebskanäle effektiv als Rettungspaket in Zeiten der Coronakrise nutzen!

  • 14:00 Uhr: Philipp Bethge, Ladenzeile

3 Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Chancen durch “Corona-Online-Marketing”

  • 16:00 Uhr: Britta Kristin Böhle, Trustedshops

Mehr Trust – mehr Conversions: Mehr Umsatz durch Vertrauensmarketing

MITTWOCH, 29.04.2020

  • 10:00 Uhr: Sönke Burkert, Hilfswerft

Nachhaltigkeit für höhere Margen & Wettbewerbsvorteile in der Post-Corona-Ära

  • 16:00 Uhr: Benjamin Schulz, Loadbee

Covid19 und die Bedeutung von Rich Data. So überlebenswichtig sind hochwertige Produktinformationen für Onlinehändler.

DONNERSTAG, 30.04.2020

  • 10:00 Uhr: Mai Vu & Erik Meierhoff, diconium

D2C – Digital-Through-Corona – Wie können Markenhersteller am Beispiel STIHL und adidas sich für Krisenzeiten besser rüsten?

  • 14:00 Uhr: Marco Matthes, idealo

How to grow with idealo – Verfügbarkeit ist der neue Preis 

Zur kostenlosen Anmeldung gelangen Sie hier.

Schutzausrüstung: Gier der Händler oder seriös… [Werbung]

Wir erleben außergewöhnliche Zeiten. Covid-19 gefährdet und kostet viele Menschenleben, setzt unserer Wirtschaft stark zu und bringt Krankenhäuser und andere für die Gesundheit der Bevölkerung relevante Unternehmen an die Grenzen der Belastbarkeit. Zu allem Überfluss fehlt an wichtiger Stelle der Nachschub von Schutzausrüstung, wie Atemschutzmasken, Schutzhandschuhen und mehr.

Weltweit ist die Verfügbarkeit dieser Schutzausrüstung knapp, obwohl deren Verfügbarkeit lebensnotwendig ist. Die Rohstoff- und Herstellungspreise sind stark gestiegen. Die Bezugspreise im Ausland liegen Stand heute teilweise über den ehemals “normalen” Verkaufspreisen direkt hier in Europa. Krankenhäuser, Ärzte, Apotheken, Pflegedienste und alle anderen die dringend auf diese Schutzausrüstung angewiesen sind, müssen aber auch in den jetzigen Zeiten wirtschaftlich arbeiten.

Die Profitgier der Händler

Neben der ohnehin schon angespannten Lage verschlimmern leider auch profitiergierige Händler die Situation. Atemschutzmasken werden teilweise für über 10 Euro und sogar über 20 Euro versucht an Abnehmer zu verkaufen. Dass es hier um den Schutz von Menschen geht, die versuchen unsere Gesellschaft zu schützen und Menschenleben zu retten, spielt offenbar leider keine Rolle.

Es ist verständlich, dass Händler auch Geld verdienen möchten und müssen. In Zeiten wie diesen, bzw. insbesondere in Zeiten wie diesen, wäre es jedoch wünschenswert wenn alle Akteure mit Augenmaß agieren. Maximalen Profit aus einer Notsituation zu schlagen ist moralisch schlicht nicht vertretbar.

Wir möchten hier einen Gegenpol bilden und den akut bestehenden Bedarf im deutschsprachigen Raum, zu fairen und humanen Preisen decken. Darum haben wir das Projekt www.virusbedarf.de ins Leben gerufen.

Die Einkaufspreise und Abnahmemengen

Eine weitere Herausforderung sind, wie eingangs bereits erwähnt, die Einkaufpreise und Abnahmemengen. Diese liegen teilweise schon jetzt weit über den normalerweise üblichen Verkaufspreisen im deutschsprachigen Raum. Selbst wenn zehntausende oder hunderttausende Atemschutzmasken bestellt werden, ist der Spielraum nach unten gering. Dies wird wahrscheinlich auch dadurch begünstigt, dass alle Händler aktuell ihr eigenes Geschäft machen möchten und die Hersteller deshalb auch mehr Arbeit mit der Nachfrage haben. Eine Bündelung der Nachfrage und Kräfte kann demnach nur Sinn machen. Dennoch können ja alle ihr Geld verdienen. Nur eben ohne den traurigen Umstand, dass sich Abnehmer – bei denen diese dringend benötigt werden die Preise nicht leisten können. Lieber haben wir alle etwas weniger, unterstützen dafür aber eine gute Sache für das Gemeinwohl.

Hinzu kommen die exorbitanten Frachtkosten, die Stand gestern von China nach Deutschland, bei bis zu 10 Euro je Kilo für Luftfracht gelegen haben. Das entspricht einer Vervielfachung zu den Normalpreisen. Auch hier können über die gebündelte Buchung von Frachtraum, und die Verteilung auf Schiene und Flugzeug, deutliche Preisvorteile entstehen.

Es gibt Lösungen für die aktuellen Herausforderungen.

Wir von Virusbedarf.de möchten diese akuten Probleme lösen. Über die Bündelung von Kaufkraft und Abnehmern. Einer unserer Wünsche wäre es, mit anderen Händlern zusammenzuarbeiten und als Zentraler Beschaffer zu agieren.

Die einzige Voraussetzung für eine Zusammenarbeit ist, dass sich Interessierte ebenfalls verpflichten den Bedarf nur dort zu decken wo er derzeit am dringendsten benötigt wird. Also bei Krankenhäusern, Ärzten, Apotheken, Pflegediensten, Behörden und überall sonst, wo Schutzausrüstung beruflich und dringend gebraucht wird.

Ein Verkauf an Onlinehändler die sich an B2C richten, und vor allem nicht an diese die zu Wucherpreisen verkaufen, ist nicht gewünscht. Eine Ausweitung auf den Verkauf an Händler kann später noch immer stattfinden, wenn sich die Lage grundsätzlich entspannt hat.

Wer hinter Virusbedarf.de steht

Hinter Virusbedarf.de steht eine deutsche GmbH und ein chinesisches Unternehmen mit deutschem Teilhaber.

Die deutsche GmbH agiert als Inverkehrbringer mit entsprechender Erlaubnis und als Instanz, auf die in Deutschland zugegriffen werden kann. Die deutsche GmbH übernimmt Haftungsrisiken und kümmert sich darum, dass die Ware bereits fertig verzollt in Deutschland verfügbar und marktfähig gemacht, per Versand an die Endabnehmer mit akutem Bedarf weiterverteilt werden kann.

Weiterhin kümmert sich das chinesische Unternehmen um die Deckung des Bedarfs vor Ort in China, um einen reibungslosen Ablauf in Muttersprache und entsprechender Kontrolle vor Ort zu gewährleisten.

Gemeinsam den Bedarf dort decken, wo er dringend benötigt wird.

Wer sich mit unserem Vorhaben identifizieren kann, sich angesprochen fühlt und die entsprechenden Stellen bereits beliefert oder Nachfrage von entsprechenden Stellen hat, darf sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Wir würden uns freuen Kräfte zu bündeln und vor allem die Abläufe wesentlich effizienter und günstiger zu gestalten.

So fördern wir es gemeinsam, die entsprechende Verhandlungskraft und Kapazitäten zu erreichen die notwendig sind, um zu noch besseren Preisen im deutschsprachigen Raum anbieten zu können. Und zwar zum Vorteil der gesamten Gesellschaft. Interessierte finden unsere Kontaktdaten hier . Auch über die Verbreitung unserer Idee, zum Beispiel über Social Media oder direkt an Interessierte und Bedarfsstellen, würden wir uns freuen!

Danke an Mark, der uns die Gelegenheit gibt, seine Reichweite für etwas Gutes zu nutzen!

Wir fragen den Maximalpreis ausschließlich darum ab, um einen genaueren Marktüberblick zu erhalten und Angebote im Preisbereich darunter unterbreiten zu können. Wir berechnen NICHT grundsätzlich den Maximalpreis. Wir verpflichten uns den jeweils bestmöglichen Preis, basierend auf dem Einkaufspreis und allen anderen Kosten anzubieten. Egal welchen Maximalpreis Sie genannt haben.

Wenn der Warenkorb zum Kunden kommt

Von Erik Meierhoff | diconium. Im Zusammenhang mit #staythefuckhome wird der Online Handel immer wichtiger. Die Frage, wie das Online-Shopping-Erlebnis weiter verbessert werden kann, ist aktueller denn je. In dieser Zeit sollten Unternehmen nicht zögern, neue Wege zu erproben, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Hier kommt Contextual Commerce ins Spiel. Contextual Commerce ist mehr als nur ein Trend. Es ist ein möglicher Game Changer im digitalen Handel, bei dem der Einkaufswagen zum Kunden kommt. Contextual Commerce ermöglicht es Unternehmen, Kaufoptionen in den Alltag ihrer Kunden zu integrieren – außerhalb des herkömmlichen Geschäfts. Die gute Nachricht? Es lässt sich bereits jetzt ohne großen Aufwand schnell umsetzen.

Was ist Contextual Commerce?

Beim Contextual Commerce wird der Transaktionsort flexibilisiert, unabhängig von dem Online Shop des Verkäufers. Der Kaufimpuls, ob auf Inspirationsplattformen, sozialen Medien oder anderen Kanälen von Dritten, kann unmittelbar zum Checkout überführt werden. Der Nutzer muss dabei nicht sein Umfeld verlassen. Die klassische Customer Journey könnte sich mit Contextual Commerce also deutlich verkürzen.

 Unterschiedliche Inhaltsformate können über verschiedene Plattformen veröffentlicht werden, aber alle kontextbezogenen Handelsinitiativen haben drei Merkmale gemeinsam:

  1. Der Benutzer befindet sich in der Inspirations- und Awareness-Phase.
  2. Der Kontext des Kunden triggert den passenden Produktpool
  3. Der Inhalt ist shoppable.

Wie passt Social Commerce dazu?

Social Commerce ist dank Instagram, Facebook & Co. auch in Deutschland in aller Munde und ist ein Teil von Contextual Commerce. Wie man oben sehen konnte, beschränkt sich diese neue Art des Online Shoppings nicht nur auf die Sozialen Medien, sondern kann auch Nachrichtenseiten und sonstige Content-Portale zu Einkaufsorten machen.
So gibt eBay z.B. mit seiner „Buy API“ theoretisch jedem Affiliate-Partner die Möglichkeit, das eBay Inventar in seiner Umgebung direkt zu verkaufen – auch für nicht-eBay Mitglieder bzw. ohne einen eBay Log-In!

Was sind die Potenziale für Online-Händler?

Wenn Kunden überall und jederzeit erreicht werden, entstehen neue Vertriebskanäle. Social-Media-Kanäle bergen ein großes Potenzial, da die Besuchsfrequenz hoch ist. Der Pionier Facebook hat vor Jahren den Buy-Button eingeführt. Der Nutzer kann den Kauf direkt auf der Plattform tätigen und danach weiter surfen. Instagram führte „Shoppable Stories“ ein und fügte damit die Dringlichkeit hinzu, die beworbenen Produkte zu kaufen. Diese neuen Verkaufskanäle können neue Kundengruppen erschließen. Ein weiterer Bereich mit großem Potenzial ist der User Generated Content (UGC). Viele Inhalte werden bereits erstellt – mit Contextual Commerce Funktionen können diese Inhalte shoppable werden. Damit geht Contextual Commerce über den Begriff des Social Shopping hinaus. Beispiele sind die eBay Buy API oder die Inspirations-App Combyne. Letzteres ermöglicht das Erstellen von Millionen von Looks durch Modebegeisterten, die dann einfach shoppable sind.

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Aber es gibt nicht nur finanzielle Vorteile, wenn es um den Contextual Commerce geht. Durch die allgegenwärtige Sichtbarkeit der Produkte und die direkte Kundenansprache können Markenbekanntheit und Markentreue erhöht werden. Darüber hinaus liefern neue Kanäle auch neue Daten. Diese Daten können zur Weiterentwicklung des Sortiments und der Produkte genutzt werden. Inhalte und Kampagnen können effektiv gemessen werden, wodurch der Prozess der Inhaltserstellung und -auslieferung optimiert wird.

Jetzt mal Klartext – was kannst Du machen?

Es gibt Initiativen, die mit geringem Aufwand schnell umgesetzt werden können und dennoch einen sehr hohen Kundenmehrwert schaffen. In der gegenwärtigen Situation sollte das hohe Erfolgspotential dieser Initiativen genutzt werden. Im „DO IT“- Quadranten unseres WHITEPAPERS (Download Link am Ende des Artikels) haben wir Beispiele beschrieben, die sich dieser Eigenschaft zuordnen lassen. Beispiele sind Google Discovery Ads oder die interaktiven Werbevideos von Nike, die den Betrachter direkt in den Videofluss einbinden. Hier ist unsere Empfehlung: Potential nutzen und direkt umsetzen.

Wir haben viele weitere Beispiele mit langfristiger Planung („PLAN IT“) oder noch unklarem Kundenmehrwert („TEST IT“) in unserem Whitepaper (Download Link am Ende des Artikels) bewertet. Nutze bitte auch hierfür die „Corona Zeit“ und bewerte diese für Dich selber.  

Wie geht es weiter?

Die Transaktion rückt immer näher an den Kunden heran und verlangt von den Unternehmen, das Schlagwort “Kundenorientierung” weiter zu forcieren. Nicht die eigene Organisation, nicht der eigene (Web-)Shop, sondern der Kunde steht im Mittelpunkt.

Es führt kein Weg an Contextual Commerce vorbei, und doch gibt es nicht nur einen Ansatz. In unserem Whitepaper haben wir 30 verschiedene Beispiele analysiert, um einen tiefen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten zur Umsetzung von Kontext-bezogenen Kampagnen zu erhalten. Von einfachen Links über integrierte Kauf-Buttons bis hin zu AR- und VR-Technologien.

Wenn Du Dich für weitere Informationen über Contextual Commerce interessierst, schau mal in das Whitepaper unter diesem Link