Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

Goldhandel auf eBay: Goldene Zeiten für eBay! Handelt eBay jetzt mit Goldbarren?

Gestern berichtete das amerikanische Münzportal Coinworld.com, dass eBay, in Kooperation mit einem amerikanischen Edelmetallhändler, bei einer australischen Mine Goldbarren gießen und prägen lässt. Seit vergangener Woche sind Gold und Silberbarren auf ebay.com mit eBay Logo erhältlich. Hier der Link zum passenden Angebot.

EBay wird heute die Zahlen für Q4/2015 bekannt geben.

Im Laufe des heutigen Nachmittags wird eBay seine Zahlen für das abgelaufene Q4/2015 veröffentlichen. Was ist zu erwarten? Unterm Strich werden wir ein übliches Wachstum erwarten können. Eines, welches unterhalb des allgemeinen Marktwachstums liegt. Ich vermute irgendwas zwischen 3-4 %. Amazon hatte ein Wachstum von über 20 % verkündet. Das GMV erwarte ich bei rund 20 oder 22 Milliarden US$. Die von Devin Wenig eingeleiteten Strategiewechsel werden sich noch nicht in den Zahlen niederschlagen. Ich werde allerdings berichten, sobald die Zahlen vorliegen.

Kein PayPal auf Amazon.

Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass irgendjemand die Ankündigung von John Donahoe aufgenommen hat, dass PayPal mit der Trennung von eBay bei Amazon eine Chance als Zahlungsmöglichkeit hätte. Ein halbes Jahr ist vergangen und noch immer wird PayPal nicht von Amazon akzeptiert. Cnet.com berichtete gestern in einem Kurzinterview mit Patrick Gauthier, Vizepräsident bei Amazon Payment und im Übrigen ein ehemaliger PayPal-Mann, dass es gegenwärtig nicht denkbar sei, das PayPal integriert wird.

Er sagte, dass Amazon wahrscheinlich PayPal integriert hätte, wenn Kunden danach fragen würden.

In meinen Augen ist es gegenwärtig unrealistisch zu denken, dass PayPal jemals von Amazon akzeptiert werden wird. Beide Firmen haben eigene Servicestrategien, die ist nicht kompatibel sind. Eine Integration wäre nur möglich, wenn sich der eine oder der andere freimütig in Richtung des anderen bewegen würde. Und dazu wird es nicht kommen.

Empfehlungsfunktion auf Amazon ist wettbewerbswidrig – Neuer Wein in alten Flaschen!

 

Heute griffen nahezu alle Medien ein Urteil des OLG Hamm auf, welches aussagt, dass die Empfehlungsfunktion von Amazon unerlaubte Werbung darstellt. Ursächlich hierfür war, höflich gesagt, eine stark verspätete Pressemeldung des Oberlandesgerichts auf justiz.nrw.de.

Was wohl alle Medien übersehen haben ist, dass das Urteil bereits im Juli 2015 gesprochen wurde. Erste Urteile anderer OLG gab es bereits 2013 und 2014! Dass die Empfehlungsfunktion bei Amazon wettbewerbswidrig ist, ist also bereits seit Längerem bekannt. Eigentlich sind die jetzigen Berichte veraltet.

Jetzt aber erst einmal das Wichtigste:

EBay-Händler trifft das Problem nicht, denn eBay hat die Weiterempfehlungsfunktion rechtssicher gelöst. [Update: Es gibt ein aktuelles Urteil zu eBay Empfehlungsfunktion. Hier der Link. Ich halte es jedoch nicht für richtungsweisend, zumal es ein LG Urteil ist]

ABER: Prüft die Empfehlungsfunktion in euren Onlineshops!

Wichtig! Wenn ihr selber in eurem Namen eine E-Mail an den Empfänger der Empfehlung versendet, dann ist auch eure Empfehlungsfunktion wettbewerbswidrig.

Richtig kann die Empfehlungsfunktion so funktionieren: In dem Moment wo beim Klick auf den Mail-Button sich das Mailprogramm des Empfehlenden öffnet und in seinem Namen die Empfehlung verschickt, ist alles richtig bei euch. Wenn nicht, dann schaltet sofort die Empfehlungsfunktion ab!

Nichts hat sich geändert!

Das wirklich Neue (oder eben nicht)ist, dass Amazon diese wettbewerbswidrige Funktion immer noch online hat. Ich habe mir heute von Rechtsanwalt Dr. Thomas Engels von der Kölner Kanzlei Lexea, der dieses Verfahren von Beginn an verfolgt hat, bestätigen lassen, dass sich an Amazons Empfehlungsfunktion nichts, aber auch rein gar nichts geändert hat.

Ein rechtssicherer Verkauf über Amazon ist nicht möglich!

Kurz und knapp aber genauso ist es. Auch wenn die Marketplace-Händler bei Amazon schadfrei davonkommen können, so ist es doch eher unwahrscheinlich das ein Händler so viel Mumm hat, Amazon zu verklagen. Wir alle können uns vorstellen, dass die Tage eines solchen Händlers auf Amazon dann gezählt sein würden!

Mich wundert aber, dass dieser Umstand so selten abgemahnt wird. Da scheinen wohl die Herren Anwälte der Meinung zu sein, dass es einfacher ist, auf eBay neue Opfer zu finden.

Unkalkulierbares wirtschaftliches Risiko!

Den wenigsten Amazon-Händlern scheint bewusst zu sein, in welcher Gefahr sie schweben. Mal eben eine Abmahnung zu kassieren, ist nicht das Problem, aber schlussendlich wird es in einer Unterwerfung enden. Höchstwahrscheinlich mit einer Unterlassungserklärung. Spätestens dann steht jeder Amazon-Händler vor dem Aus! Er hat dann die Wahl, entweder Vertragsstrafen oder Ordnungsgelder aufgebrummt zu bekommen. Beide erreichen wohl sofort existenzvernichtende Ausmaße!

Würde mich also als reiner eBay-Händler, stationärer Händler oder reiner Shopbetreiber ein oder mehrere Amazon-Händler ärgern, so reicht eine einfache Abmahnung aus, denen sofort ihre gesamte Geschäftsgrundlage zu nehmen.

Ich befürchte, den Meisten ist dieses Risiko schlicht nicht bewusst. Dieses Szenario ist nicht unrealistisch, sondern real und brandgefährlich.

Wäre eine Umstellung technisch eine Herausforderung?

Ganz klar: Nein! Amazon kann ja durchaus einmal von eBay lernen, denn da sieht man, wie’s richtig geht. Ein Klick auf den Empfehlungsbutton bei eBay öffnet das Mailprogramm mit eurer E-Mail-Adresse und ihr könnt dort den Empfänger eintragen. Etwas, dass jedes Mailprogramm kann oder können sollte.

Missbraucht Amazon hier seine Marktstellung?

Ich kenne nicht die Hintergründe, warum Amazon seit Jahren hier nicht reagiert. Fest steht aber, dass der kleine Händler wohl nicht die Priorität hat, um eine sofortige Lösung bereitzustellen.

Das bedeutet nichts anderes, als dass Amazon seinen Händlern in den Arsch tritt. Mit Anlauf!

Das wirklich Schlechte und Skandalöse ist hier Amazons Verhalten. Es ist schade, dass Amazon in einer derart deutlichen Weise demonstriert, wie wichtig die eigenen Händler sind.

Ein ganz lieber Aufruf an meine Mitschreiber im Internet:

Es würde mich unglaublich freuen, wenn sich alle Medien einmal mit den Konsequenzen und Risiken auseinandersetzen, die Amazon hiermit seinen Händlern aufoktroyiert. Berichtet doch mal darüber!

Amazon Vendor verlangt Ausgleichszahlungen: Nichts Neues, sondern Standard!

Heute berichtet onlinehaendler-news.de hier, dass Amazon bei Amazon Vendor Ausgleichszahlungen einführt. Amazon-Vendoren, also Lieferanten die direkt an Amazon verkaufen, sollen ab dem 1. Februar 2016 Ausgleichszahlungen an Amazon vornehmen, wenn sie Lieferbedingungen nicht erfüllen.

Zunächst scheint das nur Lieferanten an Amazon zu treffen, deren Artikel im Zusammenhang mit Amazons Onlineshopping-Club “Amazon BuyVip” stehen.

Dem Händlerkonto soll ein Betrag von 10 € belastet werden, wenn zum Beispiel ein Artikel pro Liefereinheit fehlt. Das stelle dann einen sogenannten Defekt dar.

Über jeden Lieferanten wird ein sogenanntes Lieferantenhandbuch geführt. In diesem sind verschiedene spezifische Lieferkriterien festgehalten. Stellt das Lager nun eine Nichteinhaltung fest, so wird der Vendor zunächst informiert. 2 Wochen nachdem der Lieferant die Benachrichtigung von Amazon erhalten hat, wird ihm der Betrag bei der Auszahlung abgezogen. Er hat nunmehr 120 Tage Zeit, sich durch Widerspruch dagegen zu wehren.

Sind diese Ausgleichszahlungen wirklich bedenklich?

Auch wenn andere Medien Amazons Vorgehensweise als bedenklich bewerten, so sehe ich das nicht so. Je nach Ausgestaltung der AGB, die sich jeder Amazon-Vendor unterwirft, ist eine solche Zahlung natürlich vereinbar. Auch ist sie in meinen Augen nachvollziehbar, denn dieses grundsätzliche Konstrukt von Ausgleichs- oder Strafzahlungen ist in vielen Branchen üblich und wird praktiziert.

In nahezu allen Industriebranchen wo Lieferanten direkt an das Band bzw. in die Produktion liefern, werden Fehlmengen, unpünktliche Lieferungen oder mangelhafte Lieferungen mit fest vereinbarten Beträgen reguliert.

In der IT-Branche gibt es ein ähnliches Konstrukt, es nennt sich SLA (= Service Level Agreement). Hier ist zum Beispiel geregelt, wie viel Geld man als Dienstleister zahlen darf, wenn man gewisse Regeln nicht einhält. Ein solches SLA vereinbart nahezu jedes größere Unternehmen. Sowohl eBay als auch Amazon haben hierfür vorgefertigte Formulare.

Selbst in der Logistik, zum Beispiel bei GLS oder DPD, sind solche Strafzahlungen, die von den Subunternehmern zu leisten sind, Gang und gäbe. Hier wird zum Beispiel die Sauberkeit eines Fahrzeugs oder aber das Tragen von Dienstkleidung sanktioniert.

Überraschend ist die Einführung nicht.

Ich halte es für keine böse Überraschung, dass Amazon diese Möglichkeit nun nutzt. Vielmehr überrascht es mich, dass Amazon bisher keine Straf- oder Ausgleichszahlungen anwandte um die eigenen Zulieferer im Griff zu halten.

Leserfrage: Warum können manche Amazon-Händler so günstig verkaufen?

 

Diese Frage kann man nicht nur auf Amazon beziehen, sondern auch auf Onlineshops oder andere Marktplätze. Also warum können manche Wettbewerber Preise anbieten, zu denen man selbst als Händler kaum einkaufen kann? Genau das versuche ich jetzt mal ein wenig zu beantworten.

Das Ding mit der Wertschöpfungskette:

Der deutsche Handel ist durch sehr starre Strukturen gekennzeichnet. Es beginnt beim Hersteller, der liefert an den Großhändler, welcher an den Regionalhändler versendet und dieser zum Schluss an den Einzelhändler bzw. an euch. Jeder Marktteilnehmer möchte nun seine Marge abgreifen, welche zwischen 5 und 30 % liegt.

Im Grunde müsst ihr euch nun die Frage stellen, wie teuer ein solches Produkt in der Herstellung ist. Eine Bohrmaschine von Bosch wird in der Herstellung nicht wesentlich teurer sein, als ein No-Name-Werkzeug. Als Anhaltspunkt können nun solche Produkte durchaus herangezogen werden. Fragt ihr also über eine China-Einkaufsplattform, wie zum Beispiel Alibaba, eine solche Bohrmaschine an, dann habt ihr in etwa die Größenordnung, zu welchem Preis die Bohrmaschine die Fabrik verlässt. Im internationalen Geschäft wird natürlich eine Marke mächtiger eingepreist, aber bei Weitem nicht in der Form, wie die Preise beim Endverbraucher schließlich ankommen. Ihr habt nun einen Hinweis, wie hoch der Herstellungspreis/Einkaufpreis ist und eine Rechengrundlage.

Stellt euch nun einmal vor, euer Wettbewerber kann, aus welchen Gründen auch immer, beim Großhändler einkaufen. Bei meinem genannten Modell (Hersteller, Großhändler, etc.), wird eine komplette Handelsstufe eingespart. Das kann teilweise über 30 % des Einkaufspreises ausmachen.

Grundsätzlich gilt: Je näher ihr am Hersteller einkauft, desto bessere Einkaufspreise erzielt ihr auch. Das bedeutet allerdings ebenfalls: Ihr müsst mächtig viel Kohle auf den Tisch legen, denn je kürzer die Kette, desto größer werden auch die Stückzahlen.

Sonderposten:

Es gibt eine Vielzahl von Gelegenheiten Sonderposten auf den Markt spülen zu können. Hier ein paar Beispiele: Aufgrund von Insolvenzen kann neue Ware in Posten auf den Markt kommen. Zu extremst unrealistischen Preisen. Sonderpostenhändler zahlen in der Regel maximal ein Zehntel des rabattierten Großhandelspreises. Und je größer ein Lager ist, desto geringer werden diese Preise. Ich selber habe einmal ein Lager im Wert von 3,5 Millionen € für nur 170.000 € eingekauft.

Häufig werden vermeintliche C-Artikel oder Auslaufmodelle beim Hersteller aus dem Lager geschmissen oder sie fallen aufgrund von Reorganisation in der Logistik ab. Diese werden gleichfalls zu einem Bruchteil ihres normalen Wertes an Postenhändler verkauft. Mitunter sind aber auch brancheninterne Händler bei den Herstellern gelistet, die Zugriff auf solche Sonderverkäufe haben. Ich selber konnte auch schon einmal hiervon profitieren und habe bei einem Erstausrüster im Kfz-Bereich aktuelle und gute Ware gekauft. Zu einem Spottpreis!

Aber auch Folgendes passiert oft: Hersteller A möchte mehr Präsenz am Markt und kauft sich in Händlerorganisationen ein. Das bedeutet die Ware des Herstellers B wird durch Hersteller A aufgekauft. Hersteller A muss die Ware nun loswerden. 2005 gab es auf eBay sehr günstig Markenstoßdämpfer zu kaufen. Hier ist genau so etwas passiert. Der eBay-Händler war ein norddeutscher Postenhändler.

Re-Importe:

Ein weiterer Grund kann eine fehlende Harmonisierung bei der internationalen Preisstellung sein. Da kann es schon manchmal ausreichen, wenn man über die europäischen Grenzen schaut. Ist euch schon einmal aufgefallen, dass “Makita” aus England kommen, und die einen oder anderen Bosch-Produkte aus Polen oder Tschechien? Mit entsprechend guten Kontakten kann man solche Ware eben zu weit günstigeren Preisen beziehen. Idealerweise kauft man dann direkt beim deutschen Exporteur ein.

Viele Händler sind zu blöd zum Rechnen!

Mir scheint, genau das ist wohl der Hauptgrund, warum die Verkaufspreise gegenüber Kunden so erodieren. Viele Händler sind nicht nur zu blöd zum Rechnen, sondern sogar zu dumm, um ein Loch in den Schnee zu pinkeln!

Ja! Leider ist es genau so! Viele Anfänger freuen sich einen Wolf, wenn ihr Konto voll wird. Das passiert meistens dann, wenn sie noch keine Steuern zahlen müssen, Lieferantenrechnungen erst später abgebucht werden und sie durch Listung ständig neuer Artikel wachsende Umsätze haben. Das, gepaart mit dem Umstand, dass sie versuchen, immer die Günstigsten zu sein, führt in eine Art Schneeballsystem. Solange die Umsätze überproportional wachsen, können Sie durch die Verzögerungen von Steuer- und Lieferantenzahlungen immer mehr Geld auf Ihrem Konto horten. Das führt zu dem Trugschluss, dass sie Geld verdienen. Aber irgendwann platzt die Blase! Sie gehen pleite und sind weg vom Markt. Dadurch leiden die rechtschaffenen, seriösen und gut kalkulierenden Kaufleute, weil ihnen das Leben schwer gemacht wurde.

Es gibt natürlich aber auch die Händler, die sich etwas länger halten. Diese haben ein besser ausbalanciertes System, arbeiten aber schlicht mit einer ungesunden und zu kleinen Marge. Das sind dann die Händler, die an und für sich gute Umsätze machen aber nicht in der Lage sind, den Kühlschrank voll zu bekommen.

Viele Händler leben in einer Traumwelt!

Gibt es auch. So einer kauft bei seinem Fachhändler ein und glaubt, was der Verkäufer an der Theke erzählt: “Du bekommst die besten Preise! Die hat kein anderer! Da legen wir schon fast drauf!”

Wenn dieser Typ Onlinehändler dann die Frage stellt, warum manch anderer günstiger verkaufen könne, als er einkauft, dann liegt das schlicht an seinem Unvermögen, einen vernünftigen Wareneinkauf zu organisieren.

Zum Schluss:

Es gibt ein paar Grundregeln, die ihr beachten solltet. Euer Ziel sollte es sein, möglichst nah am Hersteller einzukaufen. Am besten große Mengen. Mit ein wenig gutem Verhandlungsgeschick erzielt ihr annehmbare Einkaufspreise. Damit kann euer Geschäft in der Breite eures Sortiments klappen. Ihr werdet aber sehen, dass ihr immer wieder mit Wettbewerbern konfrontiert werdet, die Preise angeben, welche völlig am Markt vorbei gehen. Meine Erfahrung ist die: Kommunikation hilft! Mitunter ergeben sich sehr gute Chancen, wenn man einmal mit einem “Konkurrenten” telefoniert.

Das Ding mit der Kalkulation: Das solltet ihr beherrschen, egal wie euer Wettbewerb ist! Wer nicht in der Lage ist, sich anständig die Taschen vollzumachen, sollte lieber die Bremse ziehen! Fahrt rechts ran und wechselt das Vehikel. Will heißen: Treibt es nicht auf die Spitze, sondern erkennt rechtzeitig, dass euer Geschäft keinen Sinn macht.

Diese Einsicht ist mit Sicherheit weder eine Niederlage oder gar ein Fehler!

Eine solche Entscheidung zeigt deutlich, dass ihr anständige Kaufleute seid, die das Marktumfeld, die Chancen und auch Risiken realistisch einschätzen können. Verschwendet also nicht eure Kraft, euer Kapital und eure Zeit, indem ihr einen sterbenden Gaul tränkt!

Dann nehmt lieber eure Kohle, verschafft euch einen Überblick auf den aktuellen Markt, findet euer Produkt oder eure Nische und fangt neu an!

China-Import: Warum ist der Versand aus Asien so günstig?

 

Ihr alle habt bestimmt schon gesehen, dass die Chinesen ihre Waren extremst günstig von Fernost hier nach Europa, respektive Deutschland, versenden können. Und ihr fragt euch: Wie ist das möglich? Umgekehrt kostet es schließlich einen Haufen Geld. Also von Deutschland nach China.

Das liegt an der Stellung Chinas im Weltpostverein!

Der Weltpostverein (kurz WPV oder englisch UPU) wurde 1874 gegründet und soll Rahmenbedingungen für den grenzüberschreitenden Postverkehr schaffen. China ist seit 1914 Mitglied. Im Weltpostverein wird China noch immer als Entwicklungsland gesehen und somit subventioniert. Das bedeutet: Chinesische Unternehmen und auch Privatpersonen zahlen einen sehr geringen Kostenbeitrag für die Beförderung ihrer Sendungen zu Destinationen außerhalb Chinas. Dieser Kostenbeitrag deckt nicht die Vollkosten, welche bei der Beförderung innerhalb der Zielländer anfällt. Geregelt ist das im Weltpostvertrag von 1874 und seinen Erweiterungen.

Solange also China seine Stellung als Entwicklungsland im WPV beibehält, wird der internationale E-Commerce massivst verzerrt. Dieser Wettbewerbsvorteil kommt maßgeblich der gesunden und boomenden Wirtschaft im Reich der Mitte zugute und erfüllt nicht mehr seinen Zweck, eine schwache Wirtschaft zu fördern. Nationale Organisationen innerhalb des WPV, maßgeblich europäische, haben sich aber schon in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen, um dafür eine Lösung zu erarbeiten. Man darf gespannt sein.

Auswirkung auf den deutschen E-Commerce:

Dem deutschen E-Commerce wird zweifach in den Hintern gekniffen. Zum einen bedeuten die Subventionen, dass nach Deutschland adressierte chinesische Sendungen einen erheblichen Preisvorteil für chinesische Händler darstellen. Diese zahlen somit nicht die real anfallenden Transportkosten und können diesen Vorteil auch klar in ihren Angebotspreisen abbilden. Marktplätze wie Amazon und eBay sind voll von chinesischen Angeboten. Hier ein Beispiel:

Und wenn europäische Händler diesen Nachteil nicht als Einbahnstraße betrachten und ihre Produkte in China anbieten, so leiden sie noch einmal unter der Stellung Chinas im Weltpostverein. Denn es ist leider so, dass es umgekehrt nicht funktioniert. Solche Sendungen sind erheblich teurer. Trotz alledem hat sich das Paketvolumen seit 2011 nahezu verdreifacht. Das bedeutet: China stellt mittlerweile einen gewaltigen Markt für europäische Produkte dar. Der Wettbewerbsnachteil für europäische Händler ist also enorm.

Wer sollte etwas dagegen tun?

Gefragt sind hier nicht nur die deutsche oder europäische Politik, sondern maßgeblich auch unsere großen Verbände. Ganz vorne natürlich der BVOH, der Händlerbund, der BEVH und der HDE! Ich lese ja nun ständig sämtliche Veröffentlichungen dieser Verbände. Leider kann ich aber nicht feststellen, dass auch nur einer von ihnen den Händlern Hilfestellung leistet.

Daher fordere ich die Verbände auf, doch einmal darzulegen, wie sie dieses Problem angehen wollen!

Meine Meinung:Es hat schon etwas sehr Schizophrenes, dass der deutsche Onlinehändler mit seinen Versandkosten Sendungen aus China subventioniert. So kann und darf es nicht sein! Zumindest dann nicht, wenn wir von einer annähernd chancengleichen Wettbewerbssituation ausgehen wollen. Der deutsche Händler ist schon genug durch die Flutung des deutschen Marktes aus Fernost gebeutelt. Verbände und Politik sollten dringend dafür sorgen, dass eine Wettbewerbsgleichheit hergestellt wird und dass auch ein ausgeglichener grenzüberschreitender Handel mit China möglich ist.

Produktkennzeichnung: eBays Seminare im Netz. Hier die Termine.

Du hast immer noch Fragen zu der Einführung der Produktkennzeichnungspflicht bei eBay? Dann bist du hier genau richtig. Such dir einen der Termine aus und nimm dir die Zeit, an einem der kostenlosen eBay-Seminare teilzunehmen. Sie sind kostenlos und wichtig, weil dir im Seminar genau erklärt wird, wozu und warum du die Produktidentifizierung benötigst.

Webinare sind nichts anderes als Kurse, die über das Netz gehalten werden. EBay bietet jetzt zur Einführung der Produktkennzeichnungspflicht eine ganze Reihe solcher Onlineseminare an. Hier die Daten:

27.01.2016 von 16.00 bis 17.00 Uhr
28.01.2016 von 15.30 bis 16.30 Uhr
02.02.2016 von 15.00 bis 16.00 Uhr
10.02.2016 von 14.30 bis 15.30 Uhr
16.02.2016 von 15.30 bis 16.30 Uhr
17.02.2016 von 15.30 bis 16.30 Uhr

Die Anmeldung erfolgt ganz einfach hier über ein Formular. Du brauchst nur Vorname, Nachname, deine E-Mail-Adresse und dein eBay-Konto einzugeben. In der Stunde, die das Webinar dauert, erhältst du geballtes Wissen über Produktkennzeichnungen. Auch Grundlagenwissen, wie sich die Sichtbarkeit deiner Angebote bei und auch außerhalb von eBay erhöhen lässt. Außerdem gibt es gratis noch einen Haufen Einblicke, Tipps und Tricks dazu.

Unglaublich grandios ist, dass du den eBay-Mitarbeitern, die dieses Webinar leiten, auch persönlich Fragen stellen kannst. Und wenn ich mir so die ein oder andere Diskussion in unsererFacebookgruppe anschaue, dann sind schließlich noch reichlich Fragen offen. Daher empfehle ich jedem Verkäufer, sich dringend ein solches Onlineseminar reinzuziehen!

Also: Sieh zu, dass du dich anmeldest, denn die Plätze sind nicht unbegrenzt verfügbar! Wenn du, aus welchem Grund auch immer, keinen Platz mehr erhalten hast, dann seid so nett und melde dich bei mir. Natürlich geht das auch über die Facebookgruppe. EBay hat mir gegenüber bereits signalisiert, dass bei Bedarf noch weitere Termine organisiert werden können.

Da ich mich auch zu einigen der Seminare angemeldet habe, freue ich mich auf euch und eure Fragen. Natürlich könnt ihr auch jederzeit außerhalb der Webinare wie die Weltmeister in unserer Facebookgruppe Fragen zu der Produktkennzeichnungspflicht, strukturierten Produktdaten, EAN/GTIN und den Sinn und Unsinn von Produktdatensätzen stellen.

KMU-Markt: Scheiß auf Enterprise! Die Zukunft gehört den KMU!

 

Das sind die Fakten:

Wer sich bei Wikipedia einmal die Grafik zum Thema Long Tail anschaut, der erkennt recht leicht, dass der heiße Scheiß die gleiche Fläche bedeckt, wie die schlecht laufenden Artikel. Das bedeutet nichts Anderes, als dass hier das identische Potenzial besteht. Die Zahlen, die im Markt kursieren, sagen auch, dass der Teufel immer auf denselben Haufen kackt. Oder: Die großen Shops wachsen immer weiter während die Shops dahinter an Umsatz verlieren. Beide Mengen zusammen machen 60 % des Gesamtumsatzes aus. Die übrigen 40 % machen aber immerhin noch 19 Milliarden Umsatz, verteilt auf über 600.000 Onlineshops. Und dieser Markt ist wichtig, weil er sich rasant entwickelt und stetig wächst. (Quelle: channelpartner.de)

Hier bekommt ihr jetzt meine kostenlosen Tipps, die ihr sofort umsetzen könnt, wenn ihr den Markt der KMU unterstützen wollt:

1. Lernt die KMU kennen. Kleine und mittlere Händler nutzen alles etwas anders, als die vermeintlichen Enterprise-Kunden, die ihr bisweilen bedient habt. Das beginnt damit, dass ihr einseht, kleinen Firmen gegenüberzustehen, die nicht aus zig Mitarbeiter bestehen oder verschiedene Abteilungen haben. Oftmals besteht ein KMU nur aus ein oder zwei Mitarbeitern. Natürlich bedeutet es auch, dass der Professionalisierungsgrad der KMU höchst unterschiedlich ist. Lasst euch auf eure Handelspartner ein, hört zu und gebt Hilfe. Aber nicht von oben herab. Denn auch Dienstleister haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen.

2. Hört auf mit eurem Bullshit-Bingo. Redet und schreibt verständlich. Euer Gegenüber wird höchstwahrscheinlich nicht alle Fachtermini unserer Branche kennen und ohne Weiteres verstehen. Das müsst ihr wissen! Verwendet ihr gezwungenermaßen Fachtermini, dann seid doch bitte so nett und erklärt sie direkt, ohne das euer Gegenüber euch dazu auffordern muss. Ich habe mich auf vielen Messen mitunter nicht zu erkennen gegeben und habe an Ständen nachgefragt. Sobald die Fragen etwas unangenehmer wurden, hieß es: “Jaaa, wir machen ja eigentlich nur Enterprise-Kunden und die verstehen alle englisch”. Aus Höflichkeit vor meinem Gastgeber, der mich auf diese Messe eingeladen hatte, habe ich das nicht gepostet. Aber sind wir mal ehrlich: Was macht denn ein solcher Spruch aus einem potenziellen Neukunden? Das ist ein absolutes No-Go!

3. Interessiert euch für den Markt der KMU! Das sind nicht nur Onlineshops, sondern auch Marktplätze. Die Onlineshops wo die KMU beginnen sind Marktplätze. Da solltet ihr euch auskennen! Da solltet ihr als Dienstleister helfen können!

4. Die Bedürfnisse der KMU. Zusammenfassend ist es für die meisten Kleinunternehmen eine große Herausforderung, sich zu professionalisieren. Dabei geht es erst einmal darum, die Basics zu lernen und geeignete Tools zu finden, welche die Arbeit unterstützen.

5. Prüft, ob euer Angebot für die KMU geeignet ist. Nicht jedes Dienstleisterangebot ist für den Markt der KMU geeignet. Das muss euch klar sein! Ihr solltet hinterfragen, ob die Unternehmen euer Angebot gebrauchen können. Am besten geeignet sind solche Angebote, die den KMU unmittelbar nützlich sind.

6. Überlegt euch ein kundenorientiertes Pricing. Das Ding mit der Preisstellung ist im Bereich der KMU eine sehr komplexe Sache. Gerade inhabergeführte Geschäfte haben ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Bankkonto und gehen lieber etwas freizügiger mit ihrer Arbeitskraft und ihrer Arbeitszeit um. Will heißen: Bevor 1 Cent ausgegeben wird, schaut man darauf, ob der Inhaber nicht die Herausforderung dauerhaft selbst annehmen und lösen kann. Und auch das ist wichtig: Der Markt ist schwer und viele kleine und mittlere Händler haben nur geringe Mittel zur Verfügung. Ihre Investitionen sind sehr gut überlegt und geplant. Ihr müsst also schon mit dem richtigen Produkt ankommen.

7. Ist euer Service für KMU geeignet? Solche Unternehmen machen meist nicht um 17:00 Uhr Feierabend und fangen auch nicht erst um 9:00 Uhr an. Die Lösung ihres Anliegens ist meistens dringend und existenziell. Während bei manchen Enterprise-Kunden eine Lösung schon einmal ein oder 2 Wochen vor sich her geschoben werden kann, ist das bei den KMU undenkbar. Bedenkt das bitte.

8. Messeflyer. Wenn wir auf Ausstellungen auftreten wollt, lest eure eigene Werbung! Seid ihr euch sicher, dass ein KMU-Inhaber oder gar Vertreter euren Flyer versteht? Aus meiner eigenen Beobachtung kann ich sagen, dass das bei den meisten Aufstellern nicht der Fall ist. Meistens ist es Enterprise-Bullshit-Bingo, das ihr auf euren Flyer spielt! Wenn ihr ein spezielles Unternehmen ansprechen wollt, dann bitte auch in deren Sprache. Es ist die Sprache eurer Kunden.

9. Schwätzt nicht und seid ehrlich. Das scheint mir eine Eigenschaft zu sein, die eigentlich, egal welche Kundenkategorie ihr bedient, vorhanden sein sollte. So ist es aber leider nicht. Was habe ich schon für einen Mist gehört, wenn ich eine etwas detailliertere Frage gestellt habe. Bedenkt die Reichweite sozialer Medien! Seid ihr Schwätzer, spricht sich das schneller rum, als es euch lieb ist.

10. Seid Partner. Nicht klugscheißend, sondern hilfsbereit. So solltet ihr den KMU gegenübertreten. Eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit, aber erlebt habe ich es völlig anders.

Fazit:

Der KMU-Markt ist ehrlicher und direkter. Ihr erhaltet sofort ein Feedback, ob euer Angebot etwas taugt oder ob es Mist ist. Angebote, die erst einmal ausführlich erklärt werden müssen oder solche, die eine langfristige Investition in die Zukunft sind, halte ich persönlich für diesen Markt ungeeignet. Kleine und mittlere Händler befinden sich auf einer anderen Entwicklungsstufe, als die Dickschiffe der Branche.

Omnichannel Trendreport: eBay und Trendone stellen Studie vor

 

Die eBay Trendstudie ist ja schon großartig. Ich stehe ja richtig auf Innovationen und Trends, deren Modelle in der Praxis schon angewendet werden. Eine Menge der 31 vorgestellten Fallbeispiele sind interessant und ich bin mörderisch gespannt, was sich denn tatsächlich alles durchsetzen wird.

Nicht alle Trends und Ideen lassen sich aber für den kleinen und mittleren eBay-Händler umsetzen. Daher kommentiere ich nur die Trends, die in meinen Augen jetzt schon anwendbar sind. Den kompletten Trendreport könnt ihr hier downloaden. Zunächst die eBay Pressemitteilung:

EBay stellt gemeinsam mit Trendone den “Omnichannel Trendreport” vor.

Auch 2016 steht im Zeichen des Omnichannel-Handels: Um den Kunden ein maßgeschneidertes Einkaufserlebnis bieten zu können, werden Unternehmen ihre verschiedenen Kommunikations- und Absatzkanäle auch zukünftig immer stärker miteinander vernetzen. Der “Omnichannel Trendreport” von Trendone für eBay beleuchtet aktuelle E-Commerce-Trends und stellt insgesamt 31 Unternehmen vor, die mit ihren Cases in den Bereichen M-Commerce, Local Commerce, Shipping & Returns, Customer Journey sowie Social Commerce einen spannenden Ausblick in die Zukunft des Handels geben. Zusätzlich zu den hier ausgewählten Cases steht der gesamte Report im eBay-Pressebereich unter presse.ebay.de bereit.

Online/Offline Convergence

Mit einem Klick das Lieblingsprodukt nachzubestellen ist durch physische Kauf-Buttons, wie etwa vom deutschen IT-Unternehmen Braintags, gar kein Problem. Der sogenannte “re-Button” ist frei konfigurierbar und erlaubt es, sogar ganze Einkaufslisten in beliebigen Onlineshops nachzubestellen. Als Käufer über den Onlineshop den echten Laden zu besuchen – das ist beispielsweise bei Dawsons möglich, einem britischen Einzelhändler für Musikinstrumente. Online-Kunden werden per Smart Glasses mit Mitarbeitern vor Ort verbunden und live durch das Sortiment geführt. So kann man sich bequem von Zuhause aus beraten lassen und bestellen. Eine weitere wichtige Entwicklung liegt darin, Onlineshopping auch offline verfügbar zu machen – der Online-Kosmetikhändler Birchbox hat in New York sein erstes stationäres Geschäft eröffnet und bietet den Kunden auch dort eine maßgeschneiderte Lösung an. Per iPad können Kunden mithilfe einer speziellen App Angaben zu ihrem Hauttyp, ihrer Haarfarbe sowie ihrem persönlichen Stil machen und bekommen umgehend passende Produktvorschläge für ihre individuelle Birchbox geliefert.

M-Commerce

Im Bereich M-Commerce lassen sich zahlreiche Trends erkennen, die das Einkaufen über eine App, per Direktnachricht oder über eine eigene Plattform ermöglichen. Der US-Einzelhändler Nordstrom ermöglicht es seinen Kunden ab sofort, per SMS einzukaufen. Nach der Registrierung kann per Chat geshoppt werden – wer etwa den perfekten Schuh sucht, bekommt vom Verkaufspersonal passende Vorschläge per SMS. Um den Kauf abzuschießen muss nur noch mit einem individuellen Code bestätigt werden. Um das mobile Shoppingerlebnis mit dem Point of Sale zu verbinden hat sich das Kaufhaus Macy’s eine besondere Aktion zum Black Friday ausgedacht: Besucher, die am Gewinnspiel teilnehmen wollten, mussten zunächst die App downloaden und eine Filiale besuchen. Dort wurden die App-Nutzer per Beacon erkannt und erst dann für das Gewinnspiel freigeschaltet.

Local Commerce

Auch im lokalen Handel wählen einige Unternehmen einen spielerischen Ansatz, um Kunden zu gewinnen: Die Plattform Hypeist beispielsweise veranstaltet in New York Schnitzeljagden, mit denen Aufmerksamkeit für exklusive, oftmals limitierte Produkte erregt werden soll. Bilder der zu findenden Schätze werden samt Hinweisen zum Fundort auf einem dazugehörigen Instagram-Account gepostet. Das haitianische Start-up Vendedy verbindet über seine App Nutzer mit unabhängigen Straßenhändlern weltweit. So kann der Kunde, im Urlaub ebenso wie zu Hause, einzigartige Produkte finden und unkompliziert über das Smartphone bezahlen. Wer eigene Entdeckungen in die App hochlädt, kann zudem Belohnungspunkte sammeln.

Shipping & Returns

Produkte genau dorthin liefern zu lassen, wo man sich gerade aufhält – das ist mit der von DDB Brussels für den Mobilfunkprovider BASE entwickelten Anwendung “PhoneAddress” möglich. Diese weist dem Smartphone des Nutzers eine Adresse zu, die ständig aktualisiert wird. So ist es möglich, Bestellungen an den aktuellen Aufenthaltsort liefern lassen und sogar nach der Bestellung noch mal die Location zu wechseln. Unkomplizierte Retouren, egal in welchem Onlineshop die Produkte gekauft wurden: Mithilfe des Abonnements “Return Saver” der Clarus Marketing Group können Nutzer zu einem jährlichen Festpreis beliebig viele im Internet gekaufte Artikel innerhalb der USA zurücksenden. Nutzer müssen lediglich den Versandaufkleber von “Return Saver” ausdrucken und das Paket in einer FedEx-Filiale oder -Station abgeben.

Customer Journey

Das Start-up Gorilly aus San Francisco verbindet auf seiner Plattform Nutzer mit den Personen, die die Produkte teilnehmender Anbieter bereits gekauft haben. Der Interessent kann so das Produkt beim sogenannten “Product Gorilly” in seiner Nähe anschauen – wenn er es anschließend kauft, wird der “Product Gorilly” mit einer Provision belohnt. Den Produktpreis individuell verhandeln kann man mithilfe der E-Commerce-Plattform Greentoe. Der Nutzer gibt den Wunschpreis an und Greentoe leitet das Angebot an ein Netzwerk autorisierter Händler weiter. Sobald das Angebot akzeptiert wird, kann der Händler durch die auf der Plattform hinterlegten Zahlungsdetails das Produkt direkt verschicken.

Social Commerce

Kleidung in der richtigen Konfektionsgröße und Farbe zu verschenken ist mit dem Unternehmen Loop Commerce ganz einfach. Bei Onlineshops, die den “E-gift”-Button von Loop Commerce in ihr Angebot integriert haben, kann der Nutzer ein Kleidungsstück aussuchen und bezahlen. Der Beschenkte erhält daraufhin einen Link, über den dieser die Konfektionsgröße und den Look nach seinen Wünschen definieren kann. Anschließend wird das Geschenk nach Hause geliefert. Bei der ebenfalls aus den USA stammenden Online-Plattform Yappee können Influencer Freunden ihre Lieblingsunternehmen weiterempfehlen. Davon profitieren alle: Yappee kann nach der Empfehlung auch die Freunde der Influencer über die Plattform kontaktieren und die geworbenen Freunde sowie der Influencer selbst erhalten Zugang zu exklusiven Angeboten.

Weitere Informationen sowie alle 31 Cases des Trendreports finden Sie hier: presse.ebay.de

Meine Trends für euch aus dem Report:

PHYSISCHER KAUF-BUTTON FÜR ALLE ONLINESHOPS. Als Alternative zu Amazons Dash-Button hat das deutsche IT-Unternehmen Braintags eine Lösung vorgestellt, bei der Kunden durch Drücken eines Knopfes Artikel direkt in beliebigen Onlineshops bestellen können. Für alle großen E-Commerce-Shopsysteme können Entwickler bei Braintags API-Schnittstellen hinterlegen. Über diese Schnittstellen lässt sich konfigurieren, welche Art von Bestellung durch das Drücken des Knopfes ausgelöst wird. Der “re-Button” ist dadurch frei konfigurierbar und erlaubt es, nicht nur einzelne Produkte, sondern auch ganze Einkaufslisten per Knopfdruck nachzubestellen.

Ich frage mich schon eine ganze Zeit, wann denn endlich ein frei programmierbarer Knopf als Gegenstück zu Amazons Dash-Button kommt. Hier ist er nun. Er schreit geradezu danach, im B2B Umfeld eingesetzt zu werden. Vor allem dort, wo Verbrauchsmaterialien ständig nachbestellt werden müssen. Onlinehändler die Stammkunden mit wiederkehrenden identischen Bestellungen haben, sollten sich mit dem re-Button beschäftigen. Der Link zurAnbieterseite. Mit 15 € Kosten pro Button, sollte er auch schon massentauglich sein.

PER WEBPLATTFORM DEN ECHTEN LADEN BESUCHEN Das Unternehmen Whisbi aus Barcelona bietet einen Service an, über den sich Onlineshop-Nutzer mit einem Verkaufsassistenten aus dem entsprechenden stationären Geschäft verbinden lassen können. Hierfür drücken sie einen einzelnen Knopf auf der Seite und geben ihre Telefonnummer ein, woraufhin sie direkt von einem Verkäufer aus dem jeweiligen Geschäft kontaktiert werden. Der Verkäufer trägt hierbei eine Google Glass oder eine Epson Moverio oder nutzt die Kamera seines Android-Smartphones, um den Kunden in einem unidirektionalen Video durch den Laden zu führen. Hier präsentiert er Produkte und erklärt, welche auch online bestellt werden können.

Eine großartige Idee für alle Händler, die gleichzeitig auch ein lokales Geschäft haben oder aber ihren Kunden ein hohes Serviceniveau bieten möchten. Dieser Trend lässt sich mit ein paar Kniffs und Tricks ohne weitere Investitionen umsetzen. Hier könnte YouNow, Periscope oderYouTube’s Live-Streaming helfen.

SHOPPEN PER SMS Der US-Einzelhändler Nordstrom ermöglicht es seinen Kunden ab sofort, per SMS einzukaufen. Der unter dem Namen “TextStyle” eingeführte Service ist in allen Filialen in den USA verfügbar. Um “TextStyle” nutzen zu können, muss sich der Kunde bei dem mobilen, textbasierten Kundenservice “Next” registrieren und der Option “TextStyle” zustimmen. Erst dann können ausgewählte Artikel, dargestellt als Foto oder Produktbeschreibung, per Sofortnachricht eingekauft werden. Die vom Verkaufspersonal ebenfalls per SMS empfohlenen Produkte können unter Angabe des Schlagworts “kaufen” erworben werden. Bestätigt wird der Einkauf mit einem individuellen Code.

Warum denn nicht? Auch diese Idee lässt sich nahezu kostenlos für jeden Onlinehändler umsetzen. Bereits registrierten Kunden kann man eine Mobilnummer zur Kommunikation per SMS oder WhatsApp zur Verfügung stellen. Und schon steht der Service und es kann über WhatsApp oder SMS verkauft oder kommuniziert werden. Viele Newsletterprogramme bieten auch SMS an. Ich halte es für falsch, so etwas nicht auch einmal mit einem kleinen, ausgewählten Kundenkreis auszuprobieren.

INVENTAR ONLINE EINSEHEN Der japanische Sportartikelhersteller Mizuno hat angekündigt, auf dem US-Markt zukünftig eine Lösung von Shopatron einzusetzen, um Kunden Sportartikel bei lokalen Anbietern finden zu lassen. Shopatrons “Finderbot”-Technologie sendet dabei in Echtzeit Anfragen an jene Einzelhändler, die ihr Inventar nicht online bereitstellen, und verbindet deren Antworten mit den Inventardaten der restlichen Läden, die Mizuno-Artikel führen. Nutzer finden so innerhalb von 20 Sekunden das gewünschte Produkt und können es noch am selben Tag im Laden abholen.

Für Onlinehändler könnte das eine grandiose Idee sein, wenn Hersteller einen solchen Service über ihre Onlinepräsenzen anbieten würden. Denkbar wäre das für eine Vielzahl von Fachhändlern. Aber leider wird es wohl so sein, dass sich dieser Trend hier in Deutschland nur sehr schwer durchsetzen wird. Schade dass unsere deutsche Industrie so lahmarschig ist!

PER APP PRODUKTANGEBOTE VON STRASSENHÄNDLERN FINDEN Das haitianische Start-up Vendedy verbindet über seine Smartphone-Applikation Nutzer mit unabhängigen Straßenhändlern weltweit. Die teilnehmenden Verkäufer sollen auf diese Weise eine größere Reichweite und Zugriff auf eine größere Anzahl von Kunden erhalten. Die Kunden wiederum bekommen die Möglichkeit, im Urlaub oder zu Hause einzigartige Produkte zu finden und die Zahlung bequem per Smartphone zu tätigen. Dafür durchsuchen sie den Katalog nach interessanten Produkten an bestimmten Orten und erhalten Belohnungspunkte, wenn sie Fotos von ihren eigenen Entdeckungen auf der Straße in die App hochladen.

Hört sich nicht nur geil an, sondern ist es auch. Diese Plattform mit App ist eine grandiose Lösung für Händler, die auch ab und an mal Trödelmärkte besuchen. Ob sich diese App bei den Konsumenten durchsetzen wird bleibt abzuwarten. Hier in Europa habe ich so meine Zweifel. Aber eine Möglichkeit wäre der Einsatz und die Bewerbung für bestimmte Events.

ONLINE-EINKAUF IN KIEZLÄDEN Das Projekt “Kiezkaufhaus” ist eine Initiative für den lokalen Einzelhandel in Wiesbaden, die von der Digitalagentur Scholz & Volkmer initiiert wurde. Über eine Plattform haben Kiezläden die Möglichkeit, ihr frisches Warenangebot online zu präsentieren und zu verkaufen. Bestellt der Kunde vor 14 Uhr, wird die Ware noch am selben Tag von Fahrradkurieren nach Hause geliefert. Die Plattform bietet darüber hinaus ein besonderes Online-Einkaufserlebnis. Die bildbasierte Inszenierung der Waren erweckt den Eindruck, man stünde tatsächlich direkt vor dem Regal des jeweiligen Ladens.

Ein ähnlicher Service wird auch von Edeka angeboten. Natürlich ist es für jeden Händler mit oder ohne stationären Geschäft möglich, in seinem Nahbereich einen solchen Service anzubieten. Die etwas Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch daran, dass solche Services gerade in kleinen Ortschaften üblich waren. Super fände ich es allerdings auch, wenn große Plattformen, wie zum Beispiel eBay, eine solche Möglichkeit der Lieferung anbieten würden.

PREISE VON LOKALEN HÄNDLERN PER APP VERGLEICHEN Mit der App “Grsp” können beim Shoppen Ladenpreise schnell mit den Angeboten anderer Händler in der Umgebung verglichen werden. Via Text- und Spracheingabe oder durch das Abfotografieren des Artikels oder Barcodes können Suchanfragen aufgegeben werden, woraufhin eine Karte mit den Angeboten aus der näheren Umgebung erscheint. Zusätzlich können die Nutzer Artikel speichern und Freunde oder andere “Grsp”-Nutzer um ihre Meinung zu bestimmten Produktangeboten bitten. Die Gefragten können die etwa als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke vorgeschlagenen Artikel per Daumenwisch bewerten und dabei automatisch selbst neue Produkte entdecken.

Ich glaube nicht, dass diese App an und für sich erfolgreich sein wird. Allerdings ist die Funktionalität großartig. Diese ließe sich zum Beispiel sehr gut in Angebote lokaler Plattformen integrieren.

PRODUKTE VOR DEM ONLINE-KAUF ERLEBEN Die vom in San Francisco ansässigen Start-up Gorilly lancierte Plattform verbindet Nutzer mit Personen, die Produkte teilnehmender Anbieter bereits erstanden haben, damit die Nutzer das jeweilige Produkt noch vor dem Kauf persönlich sehen können. Interessierte finden auf der jeweiligen Produktseite einen “Product Gorilly” in ihrer Umgebung, den sie kontaktieren können. Beim Treffen erhält der Nutzer einen Code, den er direkt auf der Webseite des jeweiligen Herstellers eingibt, wenn er sich für den Kauf entschieden hat. Der “Product Gorilly” wird daraufhin mit einer Provision belohnt

Das ist mal das Thema Produktrezensionen weitergedacht. Gerade Händler von Markensortimenten könnten durchaus einen solchen Service für sich nutzbar machen. Entweder als standalone oder aber es findet sich eine große Plattformen, die diese Idee umsetzt.

In dem Trendreport werden noch eine Vielzahl an Trends, die ich nicht kommentiert habe, vorgestellt. D. h. nicht, dass diese uninteressant sind, ganz im Gegenteil, nur sind sie in meinen Augen nicht sofort für einen Onlinehändler nutzbar. Spannend finde ich, dass sich sehr viele Trends rund um den Connected-Commerce entwickeln. Ich bin gespannt, wie diese von den Konsumenten angenommen werden.

Und? Könnt ihr euch vorstellen, etwas davon umzusetzen?

eBay Studie “Small Online Business Trade Summary 2015” [Kommentar]

 

EBay veröffentlicht eine Studie in der sie das Wachstum und den Handel kleiner und mittlerer Onlinehändler untersucht hat. Die Studie könnt ihr hier downloaden.

Kleine Online-Händler in Deutschland wachsen überdurchschnittlich schnell

Der Umsatz von kleinen gewerblichen Online-Händlern bei eBay in Deutschland ist zwischen 2010 und 2014 um rund 20 Prozent jährlich gewachsen. Das nationale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde im gleichen Zeitraum durchschnittlich nur um drei Prozent im Jahr gesteigert. Damit wachsen kleine Online-Händler in Deutschland sechsmal so schnell wie der Gesamtmarkt. Dies ergibt die Studie “Small Online Business Trade Summary 2015” der Wirtschaftsexperten von Sidley Austin LLP im Auftrag von eBay, in der zehn Absatzmärkte weltweit verglichen wurden.*

Das Wachstum der kleinen Online-Händler in Deutschland entspricht damit denen vergleichbarer eBay-Händler in den USA. Schwellenländer wie Brasilien oder Kolumbien werden diesbezüglich sogar überholt – diese wachsen um acht beziehungsweise 13 Prozent. Überraschend und erfreulich: Rund 39 Prozent der deutschen Verkäufer im Jahr 2014 waren Newcomer – eine neue Generation junger Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen.

Andrea Gönner, deren Unternehmen Garnwelt durch die Präsenz bei eBay zuletzt ein starkes Wachstum verzeichnete, sagt: “Die Umfrageergebnisse überraschen mich nicht – online bei eBay zu verkaufen ist einfach, jeder kann minutenschnell Exportaufträge abwickeln und so verschiedene Märkte erreichen. Dies bringt dem Geschäft Stabilität und ermöglicht es uns, Käufer weltweit zu begeistern.”

Insgesamt lässt sich feststellen, dass Online-Händler bei eBay in ganz Europa trotz konjunktureller Schwankungen weiterhin erfolgreich sind. Dies zeugt von einer dynamischen digitalen Wirtschaft in Europa. Einer der Hauptgründe für das steigende Wachstum in Deutschland dürfte der große Anteil an exportierenden eBay-Händlern sein: 96 Prozent der gewerblichen Händler verkaufen bereits Waren ins Ausland, wodurch Schwankungen auf dem heimischen Markt besser ausgeglichen werden können.

Der hohe Anteil an exportierenden Unternehmen weist auf eine neue Generation an “born global” Unternehmern hin, die Handel grundlegend global interpretieren und operativ umsetzen. Hinzu kommt, dass kleine und mittlere Unternehmen bei eBay in Deutschland heute einfachen Zugang zu Funktionen und Dienstleistungen wie unkompliziertem Versand und internationalen Zahlungsmöglichkeiten haben, die ehemals ausschließlich Großunternehmen vorbehalten waren. 51 Prozent der deutschen eBay-Verkäufer exportieren in zehn oder mehr Länder, durchschnittlich erreichen exportierende Verkäufer sogar 20 Länder.

Die Europäische Union umfasst 28 Länder innerhalb eines einzelnen Marktes – dies bietet kleinen Online-Händlern enorme Wachstumsmöglichkeiten durch Exporte in EU-Mitgliedstaaten. Vor diesem Hintergrund steht eBay in einem engen Austausch mit der Politik. Ziel ist unter anderem, aktuell noch bestehende Handelshindernisse wie hohe Versandkosten über Ländergrenzen hinaus sowie komplexe Mehrwertsteuerbestimmungen zu überwinden und den gemeinsamen Markt so noch homogener zu gestalten.

“eBay ermöglicht es einer Vielzahl von kleinen Online-Händlern zu wachsen und sich fortzuentwickeln – deutsche Händler sind dabei absolute Vorreiter. Viele junge deutsche Unternehmen nutzen also bereits die hervorragenden Möglichkeiten zum Wachstum, die ihnen der Online-Marktplatz bietet. Dadurch werden Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und zusätzlich neue geschaffen. Von eBay profitieren somit innovative Unternehmer – und nicht zuletzt auch der deutsche Handel und die deutsche Wirtschaft insgesamt”, sagt Dr. Stephan Zoll, Deutschland-Chef von eBay.

* Die Studie basiert auf einer Analyse der internationalen Handelsströme und des Exportverhaltens gewerblicher Händler mit einem Umsatz von mehr als 10.000 US-Dollar bei eBay im Zeitraum von 2010 bis 2014.”

Meine Meinung:

Ich stimme den Kernaussagen der Pressemitteilung zu: CBT (Cross Border Trade/Grenzüberschreitender Handel) hilft nationale Marktentwicklungen auszugleichen. Und eBay ist ein großartiger Eintrittskanal in den Onlinehandel.

Meine Kritik an der Studie ist, dass sich die Zahlen im GMV von eBay hätten niederschlagen müssen. Das tun sie nicht. Die Frage ist: Warum? Darüber lässt sich nur mutmaßen. Auch ich kann leider nur in die Glaskugel schauen, was ich an dieser Stelle nicht möchte.

Entscheidend ist, dass sich sowohl der nationale wie auch der internationale Markt verändert. Auf eBay /Deutschland drängen mehr Händler aus dem Ausland. Viele neue Anbieter kommen hinzu und der Wettbewerb wird herausfordernder.

Hierauf müssen bereits etablierte Händler Antworten finden. Cross Border Trade (CBT), also der grenzüberschreitende Handel, ist hier mit Sicherheit die richtige Antwort auf die Herausforderungen. Gerade kleine und mittlere Händler sollten den Weg in den Export suchen und auch internationale eBay-Plattformen bespielen. Im Grunde genommen ist es ja recht einfach zu exportieren. Die meisten Versanddienstleister bieten Unterstützung an und die Übersetzung der eigenen Angebote in das Englische ist nicht schwer. Aber auch wer muttersprachlich auf den Plattformen anbieten möchte, steht vor einer einfachen Lösung: Es gibt ausreichend Studentenbörsen, wo ihr euch Muttersprachler suchen könnt, die euch ein vernünftiges Template (Vorlage) entwickeln können.

Vergangenes Jahr hatte ich durch eigene Zahlen angemerkt, dass sehr viele neue Händler auf den Marktplatz kommen und damit die Anzahl der Händler, die ihr Geschäft aufgegeben haben, kompensiert. Ich bin mir sicher, dass in den kommenden Jahren sich weit mehr Händler auf eBay tummeln werden. Gerade der stationäre Einzelhandel wird den Weg in das Internet suchen. EBay wird eine der ersten Adressen sein, auf dem diese Händler verkaufen werden. Denn eBay ist und bleibt eine großartige Möglichkeit, im Onlinehandel Fuß zu fassen.

Unter dem Strich, bei gleichbleibenden GMV, teilen sich also mehr Marktteilnehmer den gleichen Kuchen. Das bedeutet: Die Tortenstücke werden für den Einzelnen kleiner. Mit diversen Unterstützungen, die ihr von eBay erhaltet, könnt ihr aber darauf reagieren. Fast die Chance beim Schopf und konzentriert euch auf den CBT!

Zukunft von Alibaba: Das haben die Chinesen also vor

 

Bereits im Dezember wussten Medien zu vermelden, dass Alibaba in Deutschland und Frankreich Büros eröffnet. Unklar ist bisweilen die Strategie, die Alibaba damit verfolgt. Neuigkeiten gibt es nun von der B2B Plattform Alibaba.com.

Alibaba und seine Helfer

Alibaba wählte nun die Innsbrucker Agentur ICC als globalen Servicepartner aus. Sie steht deutschsprachigen Händlern als Partner zur Verfügung und hilft, deren Produkte auf Alibaba.com verfügbar zu machen. Das Ziel ist es, bei der Verbreitung deren Produkte auf den Märkten in Asien, Nordamerika und Indien Hilfestellung zu leisten. Als 1. Onlinehändler wird ein Tiroler Naturshop betreut: 4betterdays.com.

Das Aufgabengebiet der ICC besteht aus 2 Bereichen: Zum Einen ist es Aufgabe der Agentur, interessierte Händler zu identifizieren und umfangreich zu Schulen. Zum Anderen leistet die Agentur technische Hilfestellung, zum Beispiel bei der Anbindung von Alibaba an bestehende Warenwirtschaftssysteme.

Informationen aus 1. Hand

In einem Gespräch mit Herrn Frischmann, Geschäftsführer der ICC, erhielt ich Informationen aus 1. Hand. Der Fokus von Alibaba liegt zunächst auf der eigenen B2B Plattform. Ziel sei es, deutschsprachige Händler mit ihren Produkten auf Alibaba zu listen. Die Zielmärkte sind Asien, Nordamerika und Indien.

Hierfür stehen umfangreiche Schulungsprogramme der ICC zur Verfügung. Technisch bietet Alibaba mit seiner API eine hervorragende Lösung, damit sich Händler oder Dienstleister anbinden können. Alibaba und Herr Frischmann freuen sich auf Kontakte zu Schnittstellenentwicklern. Der ICC unterstützt interessierte Händler aber auch bei der Produktrecherche sowie bei der Einrichtung kompletter Auftritte und Shop-Lösungen.

Händler erhalten auch bei der Logistik umfangreiche Hilfestellung. Mit Logistikpartnern und Warehouse-Services in den Märkten, stehen den Händlern umfangreiche Möglichkeiten zur Verfügung, die den Verkauf in den Zielregionen erleichtern.

Interessierte Händler und Dienstleister können sich an Albin Sikman von der ICC wenden. Seine Kontaktdaten könnt ihr bei mir erfragen. Leider sind die Informationen noch sehr dürftig. Der ICC betonte, dass das Projekt grade erst starte.

Wer handelt schon auf Alibaba.com?

Schaut selber einmal auf Alibaba.com. Dort findet ihr schon ein paar deutsche Anbieter. Ihr könnt eure Suchergebnisse nach Regionen ordnen. Viele der Anbieter sind Handelshäuser, die sich ausschließlich mit dem In- und Export von Gütern beschäftigen. Allerdings findet ihr auch die einen oder anderen kleinen Händler, die ebenfalls auf eBay und Amazon präsent sind. Ich habe mit mehreren kleineren Händlern, die dort ihre Produkte anbieten, gesprochen. Zusammenfassend berichten alle, dass sie ein durchaus erfolgreiches und lohnendes Geschäft auf Alibaba installiert haben. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass sich diese Erfahrung auf die B2B Plattform Alibaba.com beschränkt.

Was kostet der Spaß?

Es gibt bei Alibaba 3 Preismodelle. Den “Gold Supplier Basic”, “Standard” und “Premium”. Der Basic-Tarif kostet 1399 $ und wird mit einem Anfragepaket in Höhe von 500 $ als Einstieg angeboten. Da Alibaba auch eine Vielzahl von Rabatten gewährt, macht es Sinn, vor Buchung eines Tarifes nach einem Preisnachlass zu fragen. Hier die Kontaktmailadresse: goldsupplier@member.alibaba.com

Mein Fazit:

Es findet sich auf Alibaba ein ganzer Blumenstrauß von deutschen Angeboten. Händler, echte Hersteller und sogar mehrere Brauereien habe ich gefunden. Teilweise sind deren Accounts bis zu 8 Jahre alt. Daraus lässt sich ableiten, dass das B2B Geschäft auf Alibaba.com funktioniert.

Wer Unterstützung für seine Aktivitäten in China und dem Aufbau eines China-Geschäfts benötigt, kann sich gerne an mich wenden. Ich leite eure Anfragen gerne an eine in Deutschland lebende Chinesin weiter, die beratend tätig ist.

Ich finde die Plattform Alibaba.com sehr interessant und habe selbst langjährig Erfahrungen sammeln dürfen. Ich selber nutzte Alibaba.com zur Beschaffung. Also den Import.

Die B2C Plattform Aliexpress.com öffnet sich leider noch nicht für europäische Händler und somit bleibt es nach wie vor nur chinesischen Händlern vorbehalten, ein weltweites B2C-Geschäft zu etablieren. Das finde ich schade.

Shopware goes Kölsch!

 

Hinter manchen Dingen steckt ja eine lustige Geschichte. Eine davon möchte ich erzählen. Letztes Jahr, es war so die Zeit als Shopware 5.0 gerade rausgekommen war, da hatte ich mir selber eine CE-Version runtergeladen, um damit etwas zu spielen. Es rief mich ein alter Schulfreund an und wir redeten so über dies und das. Irgendwann kamen wir auf Shopsysteme. Mein Schulfreund, Marcus Rudert, genannt Rudi, ist Inhaber einer sehr guten Agentur. Webpard UG. Rudi war bekennender Magento-Fan. Ich, der gerade mit der Shopware-CE etwas rumgespielt hat, war richtig von Shopware begeistert und sagte so lapidar: “Mensch Rudi, schau dir doch auch einmal Shopware an”. Die Zeit ging ins Land und lange passierte nichts. Letzte Woche rief mich Rudi dann an und berichtete mir: “Mark, ich habe Shopware ausprobiert und nächste Woche geht der Früh Kölsch-Shop mit Shopware online”. Da war ich erst mal geplättet. Geil! Großartig! Grandios, dachte ich.

Jetzt schaut euch selber einmal an, wie toll der Relaunch geworden ist:

Die Agentur von Marcus Rudert, webpard.de, ist bereits seit 1995 im Netz unterwegs. Bekannte Gründungen sind zum Beispiel dooyoo.com. Über die Jahre hat Marcus rudert Projekte und E-Commerce Lösungen mit Systemen wie OS Commerce, Oxid, Magento und nun Shopware umgesetzt.

Ich habe Rudi davon überzeugen können, mir in einem kurzen Interview ein paar Fragen zu beantworten. Rudi, erzähl doch mal bitte kurz etwas zu Früh Kölsch.

Früh Kölsch ist eine der größten und ältesten Kölschbrauereien in Köln. Das Früh Kölsch am Dom ist eine der angesagtes Kölschlocations! Im jetzt gelaunchten Früh-Shop, kannst du sämtliche Früh Merchendise-Artikel kaufen.

Und warum hast du dich gerade für die Shopware entschieden?

Ich verfolge Shopware schon seit einigen Jahren und sehe, dass sie sich sehr professionell weiterentwickelt haben. Die Version 4 war schon klasse, die Version 5 ist einfach nur toll. Ausschlaggebend war unser Telefonat, es einfach mal mit Shopware auszuprobieren. Und ich habe es nicht bereut.

Ja, Rudi, wie ist denn dann nun deine Erfahrung mit Shopware?

Ich bin rundum zufrieden. Das intuitiv zu bedienende Back-end sowie das out-of-the-box responsive theme von Shopware, haben das Arbeiten vereinfacht. Aber auch die Migration der Daten hat sehr gut geklappt. Sehr gut finde ich, das Storytelling und die Realisation von modernen Einkaufswelten. In meinen Augen ist Shopware hier führend.

Und Rudi, noch mal Lust auf Shopware oder ist die Lust vergangen?

Ja, Lust auf jeden Fall! Wir haben als Agentur bei Weitem nicht alle Möglichkeiten, die Shopware uns bietet ausgereizt und ich freue mich auf weitere Projekte. Die Markenwelten und das Storytelling-Funktionsspektrum sind unglaublich gut. Ich freue mich auf weitere Projekte mit Shopware.

Meinung:

Shopware goes Kölsch, großartiger kann es ja kaum sein. Und eigentlich wäre das Früh am Dom auch mal eine richtig geile Location für einen Wortfilter-Stammtisch, oder?

Google Adwords – Du schmeißt bei Google zu viel Geld aus dem Fenster!

Die Herausforderung:

Viele von Euch nutzen Google Adwords, einige von Euch auch Google Shopping. Alles basiert auf dem Gebotsprinzip, das heisst: Derjenige wird (weiter) oben angezeigt, der am meisten Nutzen von der Werbung hat oder einfach nicht optimal bietet und damit Google sinnlos Geld schenkt.

Die Lösung:

Das Tool ist deshalb so gut, weil Easymarketing genau da ansetzt: Es optimiert Anzeigen und Kampagnen auf Google auf Basis eines Algorithmus, der die Gebote optimiert. Einfaches Beispiel: Manchmal reicht es vielleicht an Platz 3 zu stehen und viel weniger zu bieten (z.B. 30% weniger) als die Nr. 1. Oder manchmal bietet man an Wochenenden zu viel, obwohl man unter der Woche (z.B. am Dienstag Abend) viel besser konvertiert. Dann gibt man lieber am Dienstag mehr Geld aus und bietet weiter oben und spart sich das Geld an schlechten Tagen besser. Das ganze machen die wohl auch ziemlich erfolgreich: Google selbst bestätigt, dass Easymarketing die Klick-Kosten im Schnitt um 38% reduziert. Warum sagt Google sowas und findet das gut fragt sich mancher jetzt vielleicht: Am Ende weiss auch Google, dass Kunden, die dauerhaft zu viel ausgeben, nicht lange leben. Außerdem erhöhen Werbekunden ihre Werbeausgaben, wenn diese zu mehr Zusatzumsatz führen. Verschwenden Kunden ihr Geld sinnlos, stellen sie ihre Werbung wieder schnell ein und Google hat einen Kunden verloren.

Was Easymarketing Euch anbietet und zwar sofort und kostenlos:

Probiert es aus: Gebt Eure Adwords-ID (wo ihr die findet sehr ihr auf dem Bild) bei easymarketing an – ihr müsst dann noch eine Mail von Google bestätigen dass Easymarketing auf Eure Gebotsdaten zugreifen darf – und lasst Euren Account komplett kostenlos analysieren. Wenn Ihr dann möchtet, optimieren sie Euren Account einmalig durch. Auch kostenlos! Klar wollen die Euch beweisen, dass sie gut sind und hoffen, dass ihr dann auch ein Paket bei denen bucht, damit sie dauerhaft optimieren dürfen und an Euch später verdienen. Aber ihr könnt dann auch einfach selber weitermachen wie bisher und nur einmal Euren Account optimieren lassen. Also, es gibt nix zu verlieren!

Los geht’s! Hier geht es zum kostenlosen Tool von easymarketing!

DDOS Attacke bei DreamRobot

DreamRobot hat seit Anfang der Woche mit einer massiven DDOS-Attacke zu kämpfen. Hier ein Status Update:

“DreamRobot steht aktuell immer noch unter einer massiven DDoS-Attacke.

Der erste kurze Angriff erfolgte am Montag früh um ca. 3 Uhr, welcher sehr schnell abgewehrt werden konnte. Der zweite Angriff erfolgte gestern Abend gegen ca. 18 Uhr. Dieser konnte ebenfalls relativ schnell abgewehrt werden. Aktuell läuft der Angriff seit ca. 10 Uhr heute Morgen in “noch nie dagewesenen Umfang” (Aussage der Provider) mit stetig steigender Anzahl. Der Angreifer reagiert zudem sehr dynamisch auf die verschiedenen Abwehrmaßnahmen unseres Providers.

Selbstverständlich sind auch die Ermittlungsbehörden bereits eingeschaltet und es wurde Strafanzeige gestellt.

Der Angriff dient lediglich dazu, die Erreichbarkeit der Server zu verhindern. Da solche Attacken bereits vor den eigentlichen Servern abgefangen werden, waren die Server selber zu keinem Zeitpunkt gefährdet und laufen stabil und sicher.”

Marktplatz-Schnittstellen: Sind die KMU die Loser, weil die Transaktionsabwickler ihren Hintern nicht um die Kurve bekommen?

Das Problem:

Gerade kleinere und mittlere Onlinehändler sind darauf angewiesen, dass die Dienstleister ihnen dabei behilflich sind, möglichst viele Marktplätze zu bespielen. Das Zauberwort heißt Schnittstelle! Und genau darin liegt auch das Problem. Sämtliche Transaktionsabwickler stellen zu wenig Schnittstellen zu nationalen und internationalen Marktplätzen zur Verfügung.

Ein mittlerer Onlinehändler, der knapp an der 100-Millionen-Grenze kratzt, braucht, um 20 Marktplätze zu bespielen, zig Middleware-Anwendungen, um alle in seiner Warenwirtschaft abzubilden. Das ist nicht nur teuer, sondern behindert auch sämtliche Betriebsprozesse!

Wie könnte eine Lösung aussehen?

Der Onlinehändler wünscht sich die Möglichkeit, seinen Produktdatensatz auf Marktplätze aufzuspielen. Er benötigt in Echtzeit einen Bestandsabgleich und wünscht sich die Abwicklung der Transaktionen. Zusammengefasst sollte der Dienstleister also in der Lage sein, den gesamten Geschäftsprozess abzubilden. Das sind Dinge, die ein Dienstleister können muss.

Warum bietet keiner der bekannten Dienstleister das für alle Marktplätze an?

Ich vermute einmal, wir haben hier ein “Henne-Ei-Problem”. Die Nachfrage nach Schnittstellen für Marktplätze mag vereinzelt vorhanden sein, jedoch sind die Dienstleister kaum in der Lage, die Relevanz einzelner Schnittstellen zu bewerten. Auf der anderen Seite gibt es Händler, die sich mit Marktplätzen nicht beschäftigen, weil keine Schnittstellen zur Verfügung stehen. Kommunizieren Sie Ihren Bedarf an den Dienstleister, so wird dieser Bedarf dort selten erfasst und wahrgenommen. Scheinbar sind die Dienstleister nicht auf die Idee gekommen, Schnittstellen zu entwickeln und diese dann auch zusammen mit den jeweiligen Marktplätzen zu vermarkten.

Natürlich ist das für den Transaktionsabwickler zunächst einmal eine Investition, die Geld kostet. Das bedeutet natürlich, dass er vorher anfangen muss sich mit dem Marktplatz beschäftigen zu befassen. Es macht keinen Sinn Schnittstellen für Marktplätze zu entwickeln, die Totgeburten sind.

Gibt es denn bereits einen Transaktionsentwickler, der Schnittstellen nach Bedarf entwickelt?

Die meisten Anbieter wie Afterbuy, JTL oder DreamRobot sind Standardlösung. Das bedeutet: Änderungen oder Erweiterungen gibt es zwar aber sie sind meist mit einer langen Vorlaufzeit geplant. Bekannt ist mir Plentymarkets. Hier könnt ihr Individualaufträge platzieren und über die Community sogar finanzieren. Die großen Entwickler bieten natürlich jederzeit Individuallösungen an. Diese sind aber für die KMU recht teuer.

Was soll sich denn nun ändern?

Sämtliche Transaktionsdienstleister müssen sich ihrer Verantwortung stellen. Sie müssen verstehen, dass sie maßgeblich dafür verantwortlich sind, ob sich ein Onlinehändler weiterentwickeln kann oder eben nicht. Entweder die Dienstleister stehen auf der guten Seite und sind Innovationstreiber oder aber sie stehen auf der falschen Seite und sind echte Innovationsbremsen!

Bisweilen scheint es mir so zu sein, dass sich die Anbieter nicht ihrer Verantwortung bewusst sind. Betrachtet man den Markt, werden zwar Entwicklungen rund um die führenden Marktplätze an den Start gebracht, jedoch wagen die wenigsten Dienstleister Neuland zu betreten.

Das scheint in meinen Augen eine falsche unternehmerische Entscheidung zu sein. Denn offensichtlich vergessen die Anbieter, dass sie die Kuh, die sie melken wollen (also uns Onlinehändler), auch hegen und pflegen müssen. Werden nun die Onlinehändler in große Abhängigkeiten von den großen Marktplätzen gebracht, können sich die Händler nicht mehr gegen den steigenden, auch internationalen, Wettbewerb wehren. (Stichwort: China-Händler.) Dann bricht den Dienstleistern die Kundenbasis weg.

Jeder der Transaktionsabwicklungsdienstleister sollte ein Interesse daran haben, seine Kundenbasis zu erhalten.

Als Trend ist zu beobachten, dass sich viele Serviceunternehmen rund um den Onlinehandel anbieten sich aber einzig auf neue Kundschaft konzentrieren. Ich sehe, dass sich die Meisten auf einen Ansturm von stationären Händlern, die in den Onlinehandel drängen, vorbereiten. Das ist an und für sich nicht schlecht, ganz im Gegenteil, aber es sollten nicht die Bestandskunden darunter leiden.

Der Cross-Border-Trade und das Bespielen möglichst vieler Marktplätze ist dieses Jahr eines meiner zentralen Themen. An dieser Stelle möchte ich daher Dienstleister auffordern, mir eine Liste ihrer Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Auch Middleware-Anbieter bitte ich, mit mir Kontakt aufzunehmen.

Zusammengefasst müssen sich die Transaktionsabwickler sehr schnell klar werden, dass ohne ihre Unterstützung viele Händler verlieren werden. Hieraus muss als Reaktion folgen, dass die Dienstleister Antworten auf die Herausforderungen anbieten. Und das schnell!

Rechtssicherheit auf Marktplätzen: Kein gutes Thema – Rechtssicherheit bei eBay, Amazon & Co

Rechtssicherheit in den eigenen Angeboten ist wie die Quadratur des Kreises. So ist es und da wird auch dieser Artikel keine Abhilfe schaffen. Aber es sind viele Angebote auf dem Markt, die viel versprechen. Seriöse und Unseriöse. Im Wesentlichen gibt es 2 unterschiedliche Modelle, die Euch zu einem rechtssichereren Auftritt verhelfen.

Zusammen mit der bekannten Rechtsanwaltskanzlei Internetrecht-Rostock.de, habe ich einmal beide Modelle gegenübergestellt, um Vor- und Nachteile beider Varianten herauszufinden und zu diskutieren.

Internetrecht-Rostock.de ist eine bekannte Kanzlei, die bereits im Oktober 2012 über meine eigene Abmahntätigkeit hier berichtete. Rechtsanwalt Andreas Kempcke ist auch in unserer Facebook-Gruppe sehr aktiv und beantwortet dort auch öfter schnell eure Fragen.

Aber nun zurück zum Thema.

Modell 1 ist die Lieferung standardisierter Rechtstexte. Das bedeutet, ihr erhaltet wenig angepasste AGB und Widerrufsbelehrungen. Gibt es Änderungen in der Rechtsprechung, werden euch darauf angepasste Updates geliefert. Dieses Modell ist weit verbreitet und günstig zu beziehen.

Modell 2 ist individueller. Hier geht es eher um eine maßgeschneiderte Tiefenprüfung der Shops und der Marktplatzangebote. Die Leistungsmerkmale, einer Tiefen- bzw. Individualprüfung, sind im Wesentlichen, dass ein Anwalt “per Hand” Eure Angebote und Präsenzen prüft und Ihr rechtzeitig auf Risiken und Fehler hingewiesen werdet. Die Auslieferung von AGB und Garantiebedingungen, sofern nötig, passiert halt nicht von der Stange, sondern werden genau auf eure Bedürfnisse angepasst. Das macht besonders dann Sinn, wenn ihr, zum Beispiel, verlängerte Rückgabezeiten oder aber kostenlose Garantien anbietet.

“You get what you pay”. Auch die Individual- und Tiefenprüfungen können preislich sehr stark auseinanderdriften. Die Kosten hängen im wesentlichen davon ab, wie persönlich und tief ihr eure Präsenzen geprüft haben wollt. Darin liegt aber auch der Vorteil einer solchen Prüfung. Ihr könnt selber entscheiden, welche Beträge ihr ausgeben wollt und welche Leistungen ihr somit bekommt.

Es gibt eine Handvoll Gründe, dass ihr euch für dieses Modell entscheidet:

1. Fehler, die nur in manchen Angeboten vorhanden sind, werden erkannt.

2. Du kannst rechtlich sichere Garantieaussagen treffen.

3. Du hast eine deutlich geringere Abmahnungsgefahr.

4. Auch deine Beschreibungstexte werden geprüft.

5. Deine Präsenzen sind vollkommen juristisch geschützt.

Fazit

Es gibt einen Haufen sehr guter Gründe, warum ein günstiges Abomodell für manche Händler die beste Lösung ist. Aber die meisten von uns, möchten mit Alleinstellungsmerkmalen den Wettbewerb ausgrenzen. Das schafft juristische Herausforderungen und diese müssen gelöst werden. Genau da setzt eine Tiefenprüfung an. Wenn ihr euren Kunden also nichts von der Stange anbietet, dann ist eine Tiefenprüfung euer Ding.

Ich selber habe in meiner aktiven Zeit ausschließlich mit einer Tiefenprüfung gearbeitet. Ich war mit rund zweieinhalb tausend Seiten online und bin damit sehr gut gefahren. Fakt ist: Ich habe nie eine Unterlassungserklärung abgeben müssen!

Tipp

Internetrecht-Rostock.de bietet im Übrigen sowohl ein Abomodell (Update-Service auf Basis der Tiefenprüfung) wie auch eine Tiefenprüfung an.